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#60 Warum ich zu Allah bete

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Ursula Fatima Kowanda über das Leben als Muslima nach ihrer Konvertierung.

Ursula Fatima Kowanda wurde 1975 in Beverley (Großbritannien) geboren und ist im Salzburger Land aufgewachsen. Heute lebt sie in Wien, wo sie Islamwissenschaften studiert hat. Mit 19 Jahren ist sie zum Islam übergetreten. Mit dieser Religion hat sie sich auch in zwei Büchern auseinandergesetzt: „Mensch und Naturverständnis im sunnitischen Islam“ (2010) und „Öko-Dschihad. Der grüne Islam – Beginn einer globalen Umweltbewegung“ (2018).

Für alle Muslim:innen gilt grundsätzlich die Scharia, das islamische Recht, das alle religiösen und rechtlichen Normen, Mechanismen zur Normfindung und Interpretationsvorschriften des Islam umfasst. Da sich die Scharia eben aus Interpretationen religiöser Texte ableitet, ist sie kein kodifiziertes, unveränderliches Rechtssystem, sondern einem stetigen Wandel unterworfen. Insofern gibt es auch keinen Konsens darüber, wie die Scharia wirklich umzusetzen ist, zumal der Islam kein weltweites Oberhaupt hat, das etwa mit dem Papst in der Katholischen Kirche vergleichbar wäre. Trotzdem ist die Scharia etwa in Ägypten, Bahrain, Jemen, Kuwait, Libanon, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten die Grundlage des staatlichen Rechtssystems. In Österreich zum Beispiel steht aber das säkulare Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch über dem islamischen Recht.

Der Islam fußt auf fünf Säulen: dem Gebet (Salat), dem Glaubensbekenntnis (Schahada), dem Fasten im Monat Ramadan (Saum), der Almosensteuer (Zakat) und der Wallfahrt nach Mekka (Hadsch), die jede:r Gläubige einmal im Leben absolvieren sollte. Während die Hadsch nur einmal im Jahr stattfindet, kann man praktisch jederzeit die Umra durchführen. Diese „kleine“ Pilgerfahrt besteht aus einem Teil der Hadsch-Rituale und dauert daher kürzer. Dass gläubige Muslim:innen nach Mekka in Saudi-Arabien reisen, geht auf die „Hidschra“ zurück, auf die Flucht des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im Jahr 622. Damit begann die islamische Zeitrechnung, in der das Jahr aus zwölf Mondmonaten zu je 29 oder 30 Tagen besteht – es ist also um zehn bis elf Tage kürzer als im westlichen Kalender, weshalb der Fastenmonat Ramadan jährlich wandert.

Der Islam besteht wie das Christentum aus verschiedenen Konfessionen, wobei die überwiegende Mehrheit (fast 85 Prozent) sunnitisch ist; knapp 15 Prozent sind schiitisch; daneben gibt es noch Charidschiten oder Ibaditen, Sufismus, Aleviten und Ahmadiyya.

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Ursula Fatima Kowanda wurde 1975 in Beverley (Großbritannien) geboren und ist im Salzburger Land aufgewachsen. Heute lebt sie in Wien, wo sie Islamwissenschaften studiert hat. Mit 19 Jahren ist sie zum Islam übergetreten. Mit dieser Religion hat sie sich auch in zwei Büchern auseinandergesetzt: „Mensch und Naturverständnis im sunnitischen Islam“ (2010) und „Öko-Dschihad. Der grüne Islam – Beginn einer globalen Umweltbewegung“ (2018).

Für alle Muslim:innen gilt grundsätzlich die Scharia, das islamische Recht, das alle religiösen und rechtlichen Normen, Mechanismen zur Normfindung und Interpretationsvorschriften des Islam umfasst. Da sich die Scharia eben aus Interpretationen religiöser Texte ableitet, ist sie kein kodifiziertes, unveränderliches Rechtssystem, sondern einem stetigen Wandel unterworfen. Insofern gibt es auch keinen Konsens darüber, wie die Scharia wirklich umzusetzen ist, zumal der Islam kein weltweites Oberhaupt hat, das etwa mit dem Papst in der Katholischen Kirche vergleichbar wäre. Trotzdem ist die Scharia etwa in Ägypten, Bahrain, Jemen, Kuwait, Libanon, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten die Grundlage des staatlichen Rechtssystems. In Österreich zum Beispiel steht aber das säkulare Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch über dem islamischen Recht.

Der Islam fußt auf fünf Säulen: dem Gebet (Salat), dem Glaubensbekenntnis (Schahada), dem Fasten im Monat Ramadan (Saum), der Almosensteuer (Zakat) und der Wallfahrt nach Mekka (Hadsch), die jede:r Gläubige einmal im Leben absolvieren sollte. Während die Hadsch nur einmal im Jahr stattfindet, kann man praktisch jederzeit die Umra durchführen. Diese „kleine“ Pilgerfahrt besteht aus einem Teil der Hadsch-Rituale und dauert daher kürzer. Dass gläubige Muslim:innen nach Mekka in Saudi-Arabien reisen, geht auf die „Hidschra“ zurück, auf die Flucht des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im Jahr 622. Damit begann die islamische Zeitrechnung, in der das Jahr aus zwölf Mondmonaten zu je 29 oder 30 Tagen besteht – es ist also um zehn bis elf Tage kürzer als im westlichen Kalender, weshalb der Fastenmonat Ramadan jährlich wandert.

Der Islam besteht wie das Christentum aus verschiedenen Konfessionen, wobei die überwiegende Mehrheit (fast 85 Prozent) sunnitisch ist; knapp 15 Prozent sind schiitisch; daneben gibt es noch Charidschiten oder Ibaditen, Sufismus, Aleviten und Ahmadiyya.

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