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„Hallo Spencer – Der Film“ von Jan Böhmermann: Eine Verbeugung vor dem Puppenspiel
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Für unzählige Kinder war die Fernsehserie „Hallo Spencer“ zwischen 1979 und 2001 eine unterhaltsame Form von Bildungsfernsehen. Eines davon war ZDF-Moderator Jan Böhmermann, Jahrgang 1981. Spencer, eine gelbe Puppe mit Schiebermütze, moderierte eine Fernsehsendung und war gleichzeitig der Mittelpunkt einer ganzen Dorfgesellschaft, von dem Jungdrachen Poldi bis zu den Zwillingen Mona und Lisa.
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Denkmal für Kultsendung
Jetzt hat Böhmermann einen „Hallo Spencer“-Film gedreht und damit der Serie und ihrem Erfinder Winfried Debertin ein Denkmal gesetzt. Der Vorspann der Kindersendung „Hallo Spencer“ mit zwei Knetgummimännchen signalisierte in den 80er- und 90er-Jahren für viele: Gleich kommt das wöchentliche Fernseh-Highlight. Die Stars: Klappmaulpuppen wie der Baumhausbewohner Kasimir, der Jungdrache Poldi oder eben Fernsehmoderator Spencer. Sie ließen einen Teil ihrer anarchisch-neugierigen „Runddorfgemeinschaft“ werden.Nostalgie-WG soll Investoren zum Opfer fallen
„Hallo Spencer – Der Film“ ist dabei keine direkte Fortsetzung. 2001 lief die letzte Folge der Kinderserie. Zu Beginn des Films ist die einst geliebte Puppengemeinde längst ausrangiert worden. In einer ehemaligen Disko führt sie ein tristes Eigenleben, noch notdürftig gehegt von ihrem Erfinder Jakob Sesam. Allerdings droht dieser Nostalgie-Lebensgemeinschaft das endgültige Aus – denn die Disko soll zu einem Seniorenwohnheim umgebaut werden.Nostalgie wird zur Mediensatire
Um Geld zu sammeln und die Puppen zu retten entsteht die Idee, einen „Hallo Spencer“-Film zu drehen. Und wie das in modernen Märchen so ist, spricht alles dafür, dass das auch funktioniert. Aber er braucht noch einen Sender oder Streamingdienst, um das Vorhaben zu finanzieren. Und da wird der Film von einer etwas melancholischen Reminiszenz für alte Fans zu einer skurrilen Mediensatire.Streamingdienst und Fernsehsender bekommen ihr Fett weg
Die Streaming-Sender heißen „Flixbuster“ oder „Agony+“ und egal, wo Jakob und Spencer vorsprechen, sie treffen auf die gleichen gelangweilten Köpfe. Natürlich bekommen auch die Öffentlich-Rechtlichen ihr Fett weg. Fast fallen die Puppen einem sinistren Medienunternehmer in die Hände, der die alten Lizenzrechte an „Hallo Spencer“ besitzt. Er will mit den Kult-Puppen modernen „Content“ kreieren.Jan Böhmermann als menschliches Knetgummimännchen
Böhmermann wurde von „Hallo Spencer“ geprägt, sagt er. Dass er selbst einen Kurzauftritt als menschgewordenes Knetgummimännchen hat, zeugt von seinem Respekt für die Sendung. Vielleicht ist Spencer als gewitzter Late-Night-Moderator für ihn sogar eine Art Vorbild. Vor allem hat ihn aber die wahre Geschichte des Erfinders, Winfried Debertin heißt, umgetrieben. Der Film soll dessen künstlerisches Erbe vor dem sicheren Puppentod bewahren.Großartiges Ensemble verbeugt sich vor der Kunst des Puppenspiels
Der Film bringt dabei ein großartiges Ensemble zusammen, unter anderem Rainer Bock als Jakob Sesam, Jens Harzer als Magnus Wilde und Margarita Broich als Luise. Er ist eine Verbeugung vor der Kunst des Puppenspiels und gleichzeitig eine ironisch-kritische Geschichte über den Medienwandel. Die Mischung aus rührend und bissig gelingt zwar nicht an jeder Stelle. Aber wenn plötzlich eine gute Fee in Form von Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow auftaucht, der mit den Puppen der „Quietschbeus“ eine Hymne auf die Kunst singt, dann kann eigentlich nicht viel schiefgehen.Trailer „Hallo Spencer-Der Film“, ab 13.12. in der ZDF Mediathek
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Denkmal für Kultsendung
Jetzt hat Böhmermann einen „Hallo Spencer“-Film gedreht und damit der Serie und ihrem Erfinder Winfried Debertin ein Denkmal gesetzt. Der Vorspann der Kindersendung „Hallo Spencer“ mit zwei Knetgummimännchen signalisierte in den 80er- und 90er-Jahren für viele: Gleich kommt das wöchentliche Fernseh-Highlight. Die Stars: Klappmaulpuppen wie der Baumhausbewohner Kasimir, der Jungdrache Poldi oder eben Fernsehmoderator Spencer. Sie ließen einen Teil ihrer anarchisch-neugierigen „Runddorfgemeinschaft“ werden.Nostalgie-WG soll Investoren zum Opfer fallen
„Hallo Spencer – Der Film“ ist dabei keine direkte Fortsetzung. 2001 lief die letzte Folge der Kinderserie. Zu Beginn des Films ist die einst geliebte Puppengemeinde längst ausrangiert worden. In einer ehemaligen Disko führt sie ein tristes Eigenleben, noch notdürftig gehegt von ihrem Erfinder Jakob Sesam. Allerdings droht dieser Nostalgie-Lebensgemeinschaft das endgültige Aus – denn die Disko soll zu einem Seniorenwohnheim umgebaut werden.Nostalgie wird zur Mediensatire
Um Geld zu sammeln und die Puppen zu retten entsteht die Idee, einen „Hallo Spencer“-Film zu drehen. Und wie das in modernen Märchen so ist, spricht alles dafür, dass das auch funktioniert. Aber er braucht noch einen Sender oder Streamingdienst, um das Vorhaben zu finanzieren. Und da wird der Film von einer etwas melancholischen Reminiszenz für alte Fans zu einer skurrilen Mediensatire.Streamingdienst und Fernsehsender bekommen ihr Fett weg
Die Streaming-Sender heißen „Flixbuster“ oder „Agony+“ und egal, wo Jakob und Spencer vorsprechen, sie treffen auf die gleichen gelangweilten Köpfe. Natürlich bekommen auch die Öffentlich-Rechtlichen ihr Fett weg. Fast fallen die Puppen einem sinistren Medienunternehmer in die Hände, der die alten Lizenzrechte an „Hallo Spencer“ besitzt. Er will mit den Kult-Puppen modernen „Content“ kreieren.Jan Böhmermann als menschliches Knetgummimännchen
Böhmermann wurde von „Hallo Spencer“ geprägt, sagt er. Dass er selbst einen Kurzauftritt als menschgewordenes Knetgummimännchen hat, zeugt von seinem Respekt für die Sendung. Vielleicht ist Spencer als gewitzter Late-Night-Moderator für ihn sogar eine Art Vorbild. Vor allem hat ihn aber die wahre Geschichte des Erfinders, Winfried Debertin heißt, umgetrieben. Der Film soll dessen künstlerisches Erbe vor dem sicheren Puppentod bewahren.Großartiges Ensemble verbeugt sich vor der Kunst des Puppenspiels
Der Film bringt dabei ein großartiges Ensemble zusammen, unter anderem Rainer Bock als Jakob Sesam, Jens Harzer als Magnus Wilde und Margarita Broich als Luise. Er ist eine Verbeugung vor der Kunst des Puppenspiels und gleichzeitig eine ironisch-kritische Geschichte über den Medienwandel. Die Mischung aus rührend und bissig gelingt zwar nicht an jeder Stelle. Aber wenn plötzlich eine gute Fee in Form von Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow auftaucht, der mit den Puppen der „Quietschbeus“ eine Hymne auf die Kunst singt, dann kann eigentlich nicht viel schiefgehen.Trailer „Hallo Spencer-Der Film“, ab 13.12. in der ZDF Mediathek
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