#027 Die Kraft der Heimat
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Sigrid Leneis wurde am 25. Oktober 1934 in Schluckenau im damaligen „Sudetenland“ (heute Tschechien) geboren. Die ersten Jahre verbringt sie mit ihrem vier Jahre älteren Bruder in der Geborgenheit des Elternhauses. Der Vater arbeitet als Lehrer, die Mutter als Haus-und Geschäftsfrau. Zu Beginn des Krieges wird der Vater bereits eingezogen. Er kehrt nicht mehr nach Hause zurück. Bis heute weiß die Familie nichts über sein Schicksal. Kurz vor Kriegsende beschließt Sigrids Mutter, mit ihren beiden Kindern vor der herannahenden Roten Armee zu fliehen. Es ist jedoch bereits zu spät. Sie kehren zurück in ihr Haus, als die Kriegshandlungen eingestellt werden. Zuhause angekommen erleben sie dann, was für sie nun der neue Alltag bedeutet: Plünderungen und Misshandlungen, willkürliche Erschießungen, Massenvergewaltigungen. Sigrids Familie wird als „vogelfrei“ erklärt. Im Frühsommer werden die Drei von Soldaten mit Maschinengewehren aufgefordert, sofort zu packen und das Land zu verlassen. Der Beginn einer wochenlangen Flucht, die geprägt ist von Hunger und Not. Endlich erreichen sie Altdorf bei Landshut, wo sie bleiben dürfen und neue Wurzeln schlagen. Der Weg der Integration ist hart und sehr steinig. Sigrid wird selbst Lehrerin und gründet als junge Frau die Sudetendeutsche Jugend mit. Bis vor kurzem war sie federführend in der Sudetendeutschen Landmannschaft und hat viele Dialoge und Treffen mit Tschechien organisiert, unterstützt und gefördert. Für ihr herausragendes Engagement in der Vertriebenenarbeit und der Bewahrung des Kulturgutes wurde sie mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.
Interviewpartnerin in dieser Folge: Sigrid Leneis
Beginn des Interviews ab 7 Minuten
History Wissen ab 55 Minuten
Die Flucht aus dem damaligen Sudentenland
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