Der Schnörkellose
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Heinrich Tessenow Heinrich Tessenow war als Architekt ein Meister der Schlichtheit. Nur kein Chichi, das war sein Credo. Als Reformarchitekt bleibt er in der öffentlichen Wahrnehmung oft hinter auffälligeren Zeitgenossen wie Bauhaus-Begründer Walter Gropius zurück. Doch mit dem Festspielhaus Hellerau und anderen Bauten hat sich der gebürtige Mecklenburger in die Geschichte Dresdens eingeschrieben. In diesem Bau fasste er ein ganzes Lebensgefühl zusammen. Das Gebäude war exakt auf die Bedürfnisse des Musikpädagogen Èmile Jacques-Dalcroze zugeschnitten. Der nutzte das Areal zum Aufbau eines Instituts für Rhythmik-Kurse und machte es zu einem Zentrum der Lebensreformbewegung. Seiner Ausbildung als Zimmermann folgend und aus einfachen Verhältnissen stammend, verlor Tessenow nie den Fokus auf das Handwerkliche. Im Kleinwohnungsbau fand er seine Herausforderung. Als Hochschullehrer sah er sich gern in der Rolle des Predigers, dem seine Schüler staunend nacheiferten – daher auch seine Titulierung als »heiliger Schreiner«. Tessenow war mehr Baumeister als Architekt. Seine Suche nach dem Ur-Typ des Hauses prägte die Architektur seiner Zeit. Mit Expertise von Prof. Dr. Hans-Georg Lippert, Inhaber der Professur für Baugeschichte an der TU Dresden, und Dr. Claudia Quiring, Kuratorin der Tessenow-Ausstellung im Dresdner Stadtmuseum. Der Podcast „Dresdner Stadtgeschichten“ wird gefördert durch den Freistaat Sachsen im Rahmen des Programms „KulturErhalt“. Skript: Rebecca Klärner Sprecherin: Kathleen Gaube Sprecher: Hanno Wuckasch Produktion, Ton und Musik: Emanuel Uch © 2023 DRESDNER Kulturmagazin
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