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Curated Questions: Conversations Celebrating the Power of Questions!


Episode Notes [01:14] Unexpected Email from Employer [05:49] The Deferred Resignation Program [06:34] Initial Reactions and Concerns [08:01] Evaluating the Offer [08:21] Enhanced Standards of Conduct [08:55] Personal Reflections and Concerns [12:21] Seeking Advice and Making a Decision [13:01] Option One: Do Not Resign [14:56] Option Two: Resign [16:44] Insights from Conversations [21:30] Making The Decision [23:51] Final Thoughts and Gratitude Resources Mentioned Sebastian Junger The Soul of Shame by Curt Thompson Donald Trump Elon Musk Steve Bannon Russell Vought Derek Sivers Sumner Crenshaw Brian Fretwell at Finding Good Chad Littlefield The Thought Leaders Practice by Matt Church Simon Cowell Beauty Pill Producer Ben Ford Questions Asked Is it legitimate, and can it be trusted? How are you feeling? What questions come to your mind? Where does your mind go? Are you seeking safety? Would this have been an adrenaline rush as you raced to send the resignation response? What an "enhanced standard" regarding loyalty and trustworthiness was? What are these new "enhanced standards?" Are they beyond what my Constitutional oath requires? If I don't resign, how bright will the target on my back glow? My leadership has supported all my work, but would termination direction come from higher up the chain of command? What would you recommend if we talked over coffee? What questions would you ask? How would you use listening? How would you use silence? How is this scenario playing out in your mind and body? What is coming to the surface for you? How might that influence what you are about to say to me? What are the chances of my name popping on a list and getting fired? How about the chances of being part of an official Reduction in Force and early retirement? Would the administration make a better offer? What do I know about the pending job market? What did I expect the workplace to be like and did I want to be there as the contractions took place? Will the administration pay me through the end of September or will they renege? Can I sufficiently build the Curated Questions business to transition by 1 October? - Do I have the faith or confidence to step into this future as a sole practitioner and grow Curated Questions into all I envisioned? Was this purpose calling? What would I expect the job market to look like at the end of summer if I hadn't developed the income streams to maintain our lifestyle? What is your recommendation? Did it change from your initial recommendation? Where in your body are you feeling the uncertainty? Are you processing this scenario in parallel with your decision as if you had received the email? What additional questions should I have considered? Who else should I have consulted with? How would you have changed my risk rating? What is the correct length of the pregnant pause before making an important announcement? What processes would you use in my circumstance, and what would be different? What questions are at the top of your list to get to a decision? Who would be the members of your pantheon you would counsel with to gain clarity? Apart from the heady analysis, what other key practices would you include in your journey through a similar situation?…
SWR2 Kultur Aktuell
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1 Tatort „Die große Angst“ von Christina Ebelt 3:35
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Flucht in den Wald Es ist Sommer im Schwarzwald. Die Seilbahngondel ist übervoll, unter den Gästen das Ehepaar Kucher, Sven und seine hochschwangere Frau Nina. Die Luft ist stickig, das Fenster während der Fahrt zu öffnen,ist eigentlich verboten, aber nötig. Innerhalb von Sekunden eskaliert die Lage, die hochschwangere Nina schlägt mit dem Nothammer auf das Fenster ein, ein Mann sackt blutend zusammen ... als die Seilbahngondel an der Talstation ankommt, flieht das Paar in den Wald – aus Angst vor den Konsequenzen. Karrierepläne verursachen Zoff zwischen Tobler und Berg Die Kommisare Friedemann Berg und Franziska Tobler, ist dem Paar auf den Fersen, kriegen sich aber erstmal über Karrierepläne in die Haare. Und auch bei der Frage, wie gefährlich die Verdächtigen sind, gibt es Streit: wie sich herausstellt, kann es nämlich bei der schwangeren Nina nämlich durch einen Hirntumor immer wieder zu Verhaltensauffälligkeiten kommen, die die Beamten nicht genau einschätzen können. Mehr Psychodrama als Sonntagabendkrimi Unsicherheit produziert Angst und die führt schnell zu einer Eskalationslogik, die man möglicherweise nicht mehr im Griff hat. Das spielt dieser nervenaufreibende Tatort auf verschiedenen Ebenen durch, und das macht ihn mehr zu einem psychologischen Drama als zu einem gängigen Sonntagabendkrimi. Dabei geraten nicht nur die Flüchtigen, sondern auch die Beamten unter Druck. Wegen der Hitze, wegen der unsicheren Lage. Auch, weil sich eine aufgebrachte Dorfbevölkerung einmischt, die sich nicht für Details interessiert sondern Taten sehen will. Eine Gesellschaft im roten Bereich „Die große Angst“ zieht die Spannung natürlich nicht aus der Tätersuche, aber der Film zieht einen durch den Einsatz von Wackelkamera, durch eine fast schon unangenehme Nähe zu den Figuren und seine aufgekratzte Musik hinein in eine Stressspirale. Auch Berg und Tobler erleben, wie sie durch impulsives und unreflektiertes Verhalten auseinanderdriften. Und so ist dieser Tatort ein Film über Angst und Vertrauen, der im Rahmen des Genres einen erstaunlich stimmigen Ausdruck findet: für eine gesellschaftliche Grundstimmung, die sich von einer gewissen Hysterie davontragen lässt und droht, vor lauter Wald die Bäume nicht mehr zu erkennen. „Die große Angst“, 23.3. 20:15 Uhr in der ARD und in der Mediathek…
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1 Nikko Weidemann vom Moka Efti Orchestra: Hot Jazz der 1920er war wie Techno heute 16:24
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Biographische Bezüge erklären die Faszination von Babylon-Berlin Die Faszination für den Babylon-Berlin-Kosmos erklärt sich Weidemann mit dem biographischen Bezug vieler deutscher Familien zur NS-Zeit. „Es ist ein Symptom dafür, dass wir als Gesellschaft das Monströse, was in der Nazizeit passiert ist, gar nicht packen können und ein Stück weit verdrängen müssen. Es ist einfach zu viel fürs menschliche Fassungsvermögen“, sagt der Musiker im Gespräch mit SWR Kultur. Für Tom Tykwer ist die Zeit vor der Machtergreifung untererzählt Über die Zeit zwischen 1933 und 1945 werde viel gesprochen, zum Beispiel im Schulunterricht. Tom Tykwer , der Regisseur von Babylon Berlin, finde aber, dass die Zeit vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten untererzählt sei. Dabei sei die besonders spannend: Deutschland, vor allem Berlin sei ein Zentrum für fortschrittliche Wissenschaft und Kunst gewesen. Es war eine zugespitzte Zeit, die anders hätte ausgehen können: das Licht war ganz nah am Schatten. Quelle: Nikko Weidemann, Leiter des Moka Efti Orchestra Das alles erinnere uns auch ein Stück weit an die Gegenwart, obwohl er das nicht überstrapazieren wolle. „Dennoch hoffe ich, dass unsere Demokratie diesmal stärker ist“. Bigband-Musik der 20er-Jahre Die musikalische Umsetzung der Live-Musik in Babylon Berlin mit dem Moka Efti Orchester beschreibt Weidemann als spannende Aufgabe. Die Bigband-Musik der 1920er-Jahre sei ein Stiefkind der symphonischen Musik, aber eben auch die moderne Popmusik dieser Zeit gewesen: „Der Hot Jazz war in den 20er-Jahren das gleiche wie Techno oder House heute“. Tom Tykwer habe ihm damals gesagt, man sollte in der Serie eine Musik erahnen lassen, wie sie hätte sein können, wenn die Nazis nicht gewonnen hätten. „Er sagte: stell Dir vor wie „Relax“ von Frankie goes to Hollywood 1928 geklungen hätte!“…
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SWR2 Kultur Aktuell

1 Walburga Hülk – Victor Hugo. Jahrhundertmensch 4:09
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Woher nahm Victor Hugo nur seine Zeit? Tausende Gedichte, epochale Romane, wegweisende Theaterstücke, dazu ein Leben als öffentlicher Intellektueller, Familienmensch und notorischer Schürzenjäger. Die Literaturwissenschaftlerin Walburga Hülk hat sich durch das Werk eines Titanen gearbeitet, Selbst- und Fremdzeugnisse gesichtet und nun die Biographie eines „Jahrhundertmenschen“ vorgelegt, der früh sein außerordentliches Talent für Selbstvermarktung und Networking unter Beweis stellte. Das Porträt eines Ausnahmekünstlers, der, wie sie immer wieder schreibt, „mit dem Jahrhundert ging“. Der sich nach einer langen royalistischen Phase an die Spitze progressiver bürgerlicher Strömungen stellte, was ihn nach dem Staatsstreich von Napoleon III. 1851 ins Exil trieb. Ein lebendes Denkmal Beinahe 20 Jahre verbrachte Hugo auf den britischen Kanalinseln, die zu seiner zweiten Heimat wurden. Dort entstand unter anderem „Les Misérables“, und von dort aus lancierte er seine Kampagnen gegen die Todesstrafe, gegen die Sklaverei und gegen autoritäre Systeme. Bei seiner Rückkehr nach Paris 1870 war Hugo bereits ein lebendes Denkmal, die Verehrung nahm bald kultische Ausmaße an. Am 26. Februar 1881 feierten 600.000 Menschen in Paris den 79. Geburtstag Hugos, die Schule fiel aus und Strafarbeiten wurden den Kindern an diesem Tag erlassen, denn alle sollten dem Großvater der Nation zujubeln können. Es war die längste Prozession, die Paris seit den Tagen Napoleon Bonapartes gesehen hatte, und die größte Massenanbetung, die je einem Dichter zuteil wurde. Quelle: Walburga Hülk – Victor Hugo. Jahrhundertmensch Von Selbstzweifel verschonter Patriarch Victor Hugo bleibt bei der Lektüre dieser umfangreichen Biographie seltsam fremd und unnahbar. Das liegt nicht an Hülks Darstellung, die kunstvoll und lebendig, stellenweise mitreißend ist, sondern an der historischen Figur selbst. Es fällt schwer, Sympathie für diesen von Selbstzweifel gänzlich verschonten Patriarchen aufzubringen, der bei privaten Treffen seine Orden trug, an allen möglichen Orten seine Initialen eingravierte und selbst den vorzeitigen Tod seiner beiden Söhne mit Blick auf seine Bücher kommentierte: Mein Charles hat L’année terrible nicht gelesen, mein Victor hat Quatrevingt-Treize nicht gelesen. Vielleicht lesen sie es von dort oben. Quelle: Walburga Hülk – Victor Hugo. Jahrhundertmensch Näher kommen uns die Dutzenden Nebenfiguren, die Hülk auftreten lässt, während das Jahrhundert und mit ihm die Industrialisierung und die Vernetzung der Welt voranschreiten. Hugos Tochter Adèle etwa, eine begabte Musikerin, deren Jugend dem Familien-Exil auf den Kanalinseln zum Opfer fiel und die früh mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Oder Hugos Geliebte Juliette Drouet, die lebenslang neben Hugo wohnte und ihm zuarbeitete, ohne dass sie jemals einen offiziellen Platz an seiner Seite erhielt. Der erste Intellektuelle des globalen Medienzeitalters Trotz der klaren Benennung seiner Schwächen geht es Hülk nicht darum, Hugo in postmoderner Manier zu verurteilen. Sie versucht stets, das Handeln der Figuren aus ihrer Zeit heraus zu verstehen – und gerade deshalb streicht sie die besonders modernen Momente in Hugos Werk und Leben hervor. Er revolutionierte das Theater, war der erste „Intellektuelle des globalen Medienzeitalters“, experimentierte mit dem brandneuen Medium Fotografie, beschäftigte sich mit Massenbewegungen und entwickelte die Vision eines geeinten Europa. Hülk erzählt poetisch und prägnant zugleich von der Verwobenheit eines Künstlerlebens mit seinem Jahrhundert. Resümierend hält sie fest: Er konnte blumig, ja kitschig sein, Pomp und Pathos gehören zu seinem Stil ebenso wie der lyrische Ton, die Satire, Arabeske und Groteske. Immer aber bewegte er Herz und Verstand und erzählte so, dass man glauben mochte, Erzählen helfe in allen Lebenslagen und könne selbst niemals in eine Krise geraten. Er ging durch das Leben und durch sein Jahrhundert als Passant in der Menge und als Streuner am Meeresstrand, und das Jahrhundert und das Leben kamen zu ihm. Quelle: Walburga Hülk – Victor Hugo. Jahrhundertmensch…
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1 Die Neuerschaffung der Welt - Roberto Scafati lässt in Trier Hoffnung tanzen 3:33
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„Metamorphosen“ heißt der neue Ballettabend von Ballettdirektor Roberto Scafati, zu dem er mit Philippe Kratz und Ada Salant zwei Gastchoreografen nach Trierb eingeladen hat. Roberto Scafati lässt in seinem Stück die Hoffnung tanzen. Grandiose Bilder zeigen die Neuerschaffung der Welt mit den Mitteln des Tanzes. Allen drei Choreografien liegen die „Metamorphosen“ von Ovid zugrunde. Ein tiefgründiger Abend in Trier auf hohem tänzerischen Niveau.…
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1 „Marzahn mon Amour“: Care-Arbeit am Stadtrand von Berlin 3:39
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Tausche Tastatur gegen Nagelfeile Jenny ist die Chefin der äußerlich recht tristen „Beauty Oase“ in Berlin Marzahn, Lulu ihre Mitarbeiterin. Hauptfigur Kathi heuert in ihrem Schönheitssalon als Fußpflegerin an. Sie tauscht Tastatur gegen Nagelfeile und Hornhauthobel - und damit Menschen auf dem Papier gegen Menschen aus Fleisch und Blut. So wie den alten Herrn Schimke, der noch immer der DDR nachtrauert. Jördis Triebel in ihrer Paraderolle Um klar zu machen, dass sie kein Interesse an Geschlechtsverkehr mit der Kundschaft hat, reicht Kathi ein einziger strenger Blick. Ein Blick, wie ihn nur Hauptdarstellerin Jördis Triebel perfektioniert hat. Oft spielt sie unnachgiebige Frauen mit dem Herz am rechten Fleck und viel Wärme unter der rauen Schale. Ihre Kathi ist resoluter als die Ich-Erzählerin in der Buchvorlage von Katja Oskamp. Ohnehin nimmt sich die Verfilmung von Regisseurin Clara Zoe My-Linh von Arnim alle Freiheiten, die es braucht, um aus einem bemerkenswerten Buch eine fesselnde Miniserie zu machen. Zum Weinen in die Waschanlage Der Laden läuft, bräuchte aber selbst längst mal ein Makeover. Und weil sie weiß, dass ihre meist alten Kunden auch kein Geld haben, hält Jenny an ihren Preisen fest. Wenn alles zu viel wird, fährt sie zum Weinen in die Waschanlage. Neben dem trockenen Humor sind es diese kurzen, anrührenden Momente, die „Marzahn mon Amour“ so besonders machen. Dazu die skurrilen Figuren, die sich mit ihrer gesamten Lebensgeschichte in Kathis heilende Hände begeben. Liebevolle Verbeugung vor Marzahn und seinen Bewohnern Die große Stärke von Buch und Verfilmung ist die Menschenfreundlichkeit, die aus jeder Szene spricht. Ekel vor eingewachsenen Nägeln oder Stinkefüßen kennt Kathi genauso wenig wie Standesdünkel, wegen dem sie sich für ihren neuen Job schämen oder ihre Kundschaft herablassend behandeln müsste. „Marzahn mon Amour“ ist nicht nur eine liebevolle Verbeugung vor den ganz normalen Menschen, sondern auch vor Marzahn - diesem aus Platten zusammengebauten Parallel-Universum am Rande Berlins, das von seiner Errichtung in der DDR bis heute viele Geschichten erzählen kann. Einige davon hat Katja Oskamp aufgeschrieben. Dank dieser Verfilmung finden sie nun ein noch größeres Publikum. „Marzahn mon Amour“ in der ARD Mediathek…
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Noch ein Roman über das Dritte Reich? Sind uns die Geschichten der Täter und Opfer, der Mitläufer und Profiteure nicht sattsam bekannt? Was soll da noch Neues enthüllt werden? Das sind berechtigte Fragen. Aber entscheidend ist bekanntlich nicht so sehr was, sondern wie etwas erzählt wird. Und das Wie macht den Roman von Arno Frank zu einem Ereignis. Die Genauigkeit und Anschaulichkeit sind beeindruckend, mit der er die Verrohung einer Gesellschaft zeigt, ihre immer stärkere Drift ins Totalitäre und ihren Untergang. „Ginsterburg“ ist eine fiktive mittelgroße Stadt am Main. Arno Frank blickt drei Mal, jeweils im Abstand von fünf Jahren, auf den Ort, seine Menschen und darauf, wie sie sich verändern. 1935 ist die Diktatur noch jung, aber spürbar, 1940 ist das Nazireich auf dem Gipfel seiner Machtentfaltung, 1945 folgt die Abrechnung. Zu weich für die Zeit Der Leser taucht ein in die Stadtgesellschaft, in das Alltagsleben der Einwohner. Gekonnt verschränkt der Autor die Lebensläufe und Perspektiven von einem guten Dutzend Menschen – von „ganz normalen Deutschen“, wie er betont. Das offensive Auftrumpfen der einen und der resignierte Rückzug der anderen wird immer wieder unterbrochen durch dokumentarische Passagen mit historischen Zeitungsartikeln und Wochenschau-Verlautbarungen. Zwei Figuren sind besonders interessant: der talentierte Journalist Eugen, der sich zunächst noch traut, freche Artikel zu schreiben, aber bald einer Mischung aus Druck und Verlockungen nachgibt. Und Lothar, der sensible Sohn der Buchhändlerin Merle, der zu weich ist für die Zeit. Immer heftiger schlug die Forelle mit dem Schwanz, tanzte über den Sand. Lothar ließ das Messer fallen. „Ich kann’s nicht“, sagte er verblüfft. Schon hatte er den hüpfenden Fisch gepackt und zurück ins Wasser geworfen. „Was kannst du nicht?“ „Grausam sein. Töten. Ich kann es nicht.“ Gesine lächelte aufmunternd: „Das lernst du schon noch!“ Quelle: Arno Frank – Ginsterburg Wie ein Gottesgericht Und Lothar lernt es. Er wird eingespeist in das totalitäre System und zum gefeierten Jagdflieger. Seine Freundin Gesine, eine überzeugte Nationalsozialistin, ist stolz auf den Kriegshelden. Lothar hingegen stehen die Sinnlosigkeit und das Verbrecherische des Krieges immer deutlicher vor Augen, ohne dass es für ihn ein Entkommen gibt. Arno Frank deutet und interpretiert nicht, er lässt die dargestellte Wirklichkeit für sich sprechen. Walter Kempowskis kollektives Tagebuch „Echolot“ und Viktor Klemperers „LTI“ über die stereotype Sprache des Dritten Reiches, der Lingua Tertii Imperii, seien Fixsterne für ihn gewesen, sagt er. Das Ende kommt wie ein Gottesgericht über die Stadt. Das flächendeckende Bombardement unterscheidet nicht zwischen Schuldigen und Unschuldigen – und hinterlässt eine Trümmerwüste. Arno Frank hat mit spürbarer Freude am Detail die Stadt selbst mit ihren Häusern, Gassen und dem alles überragenden Münster sinnlich erfahrbar gemacht. Im Feuersturm wird Ginsterburg ausgelöscht. “Wenn sich sowas ausdrückt wie eine Trauer über die Vernichtung so vieler deutscher Städte, großer wie kleiner, auch ganz kleiner, mitsamt ihrer kulturellen Fracht der Jahrhunderte, dann ist das auch ein Antrieb gewesen für mich, dieses Buch zu schreiben.“ Dieser souverän erzählte Roman muss die Trauer nicht ausklammern. Arno Frank lässt keinen Zweifel daran, dass die Zerstörung der Stadt und das massenhafte Sterben der Preis sind, den Ginsterburg bezahlen muss für die ängstliche Tatenlosigkeit und das kalte Einverständnis, die bequemen Beschwichtigungen und die fidele Überheblichkeit. Wie konnten Menschen so unberührt bleiben vom Gang der Dinge? War es so einfach, sich im Gleichschritt zum schweren Tritt der Zeit zu bewegen? Nicht einmal aus bösem Willen, einfach aus Instinkt? Quelle: Arno Frank – Ginsterburg Darüber denkt einmal eine verzweifelte Frau nach, deren jüdischer Mann eingesperrt wurde. Es ist die zentrale Frage des Buches. Arno Frank zeigt auf so bedrückende wie eindrückliche Weise, wie es möglich war, unberührt zu bleiben, und wohin Gleichgültigkeit und Verblendung führen können.…
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1 „Das Ende von Eddy“ – Édouard Louis' Roman auf der Bühne am Staatstheater Mainz 3:31
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40 Quadratmeter für die ganze Familie, feuchte Flecken an den Wänden, nackter Betonboden. Wenn der kleine Eddy fragt, warum es im Haus keinen Teppichboden gibt, reagiert seine Mutter verlegen. Es ist eine der vielen bitteren Szenen aus der Kindheit von Eddy Bellegueule, dem Ich-Erzähler aus Edouard Louis' autofiktionalem Roman. Traumatische Kindheit im Arbeitermilieu Regisseur Jan Friedrich und sein Team haben den Coming-of-Age-Roman für die Bühne des Mainzer Staatstheaters adaptiert. Ein schonungsloser Text, der nicht nur vom Aufwachsen in ärmlichsten Verhältnissen erzählt, sondern auch von der schmerzvollen Identitätssuche eines jungen Schwulen in einer homophoben Welt voller Diskriminierung und Gewalt. „ Der Roman zeigt, wie konkret Menschen unter Homophobie leiden und wie schwer die seelischen Wunden sind, die da geschlagen werden“, sagt Jan Friedrich. Das Buch habe ihn sehr berührt. Gerade jetzt, wo es nach der Wiederwahl von Donald Trump in den USA einen Backlash gebe, sei der Stoff wieder besonders aktuell. Inszenierung stellt den Text in den Vordergrund Der Regisseur hat die Rolle des Eddy auf vier Schauspielende verteilt. Es gibt einen kindlichen Eddy, der von einer Frau gespielt wird. Ihm zur Seite stehen drei erwachsene Eddys, die von Männern dargestellt werden. Die Schauspieler fühlen sich nicht in die Figur ein, sondern präsentieren den Text nüchtern, beinahe wie im Dokumentartheater. Dazu passt auch das Grau-in-Grau, das sich im Bühnenbild und den Kostümen widerspiegelt. „Die Farbe erzeugt einen Verfremdungseffekt“, sagt Jan Friedrich,. Sie lege sich wie ein Graufilter über Eddys Vergangenheit und über dessen schlimme, gewaltvolle Kindheit. Der Protagonist unterwirft sich seinen Peinigern Eddy wird ins Arbeitermilieu hineingeboren, das von einem archaischen Männerbild geprägt ist, von Zigaretten, Alkohol und Prügeleien. Wegen seiner hohen Stimme und der eher weiblichen Attitüde gilt er als Sonderling. Nicht nur im Dorf, auch in der Schule ist er täglich Beleidigungen und roher Gewalt ausgesetzt. Er fügt sich in die Opfer-Rolle. Permanente Demütigungen und Schläge – wie kann man diese Brutalität auf die Bühne bringen, ohne Klischees zu reproduzieren? Bei der Gewaltdarstellung setzt der Regisseur auf gestische oder akustische Andeutungen, die die Zuschauer und Zuschauerinnen im Kopf ergänzen können. Außerdem hat das Team die vielen Rassismen im Originaltext eingekürzt. Durch den Text und von dem allein, was da stattfindet, wird sich das schon übertragen. Und das ist dann, glaube ich, auch genug. Das ist ja beim Lesen schon hart, ohne Bilder. Quelle: Jan Friedrich, Regisseur Die Inszenierung zeigt den Teufelskreis aus Armut, Bildungsferne und toxischer Männlichkeit. Eddy weiß, dass er kein „echter Kerl“ werden wird und empfindet sich als Gefangener seines Körpers. Trotz aller Widrigkeiten: Am Ende scheint es aber doch noch eine Perspektive für ihn zu geben.…
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1 Von Prunk bis Wohnwagen – Wie leben Comic-Superschurken? 7:12
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Nicht besonders geschmackssicher sei die Einrichtung vieler Bösewichte in Comics, sagt der Architekturprofessor und Comicliebhaber Markus Binder. Er hat sich näher angeschaut, wie Comic-Schurken wohnen – von Joker bis zu den Panzerknackern. Im Rahmen der Stuttgarter Comictage spricht er zusammen mit seinem Kollegen Andreas Kretzer über „die Möbel des Bösen“.…
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1 Tom Tykwers neuer Kinofilm „Das Licht“: Schwaches Drehbuch, spektakuläre Regieeinfälle 3:12
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Blick in die Welt eines typischen Berlin-Mitte-Paar Der Film „Das Licht“ erzählt die Geschichte von Tim und Milena, einem typischen Berlin-Mitte-Paar: Wohlsituiertes, linksliberales Bildungsbürgertum mit drei Kindern und relativ wenig finanziellen Sorgen. Aber mit den Lebenslügen und Konsumproblem und dem Selbsthass, der für heutige Wohlstandsgesellschaften typisch sind. Doch plötzlich gerät ihre Welt ins Wanken durch Farrah, einer Psychotherapeutin aus Syrien, die vor dem Bürgerkrieg geflüchtet und in Berlin gelandet ist. Sie sucht Arbeit und wird Haushaltshilfe bei der Familie. Und ziemlich schnell werden dort auch ihre therapeutischen Fähigkeiten gebraucht. Tom Tykwer kehrt mit einer Dramödie ins Kino zurück „Das Licht“, der neue Film des deutschen Regiestars Tom Tykwer, der einst mit „Lola rennt“ Weltruhm erntete und seit fast zehn Jahren mit „Berlin Babylon“ Streaming-Serienerfolge feierte, ist eine Mischung aus Drama und Komödie: Ernste Probleme treffen auf heitere Situationen. Wobei die Probleme und die Esoterik überwiegen. Das Ergebnis nach Filmende wirkt wie eine Volkshochschul-Version von Hans Küngs „Weltethos“, nichts Schlimmes oder gar Böses also, aber doch ein Humanismus-Eintopf, der mit der realen Welt unangenehm wenig zu tun hat. Stattdessen New-Age-Esoterik und Licht-Metaphorik. Eine Zauberlampe sorgt für magischen Irrealismus und soll verdecken, dass dieser Film leider nicht viel zu sagen hat, und vor allem auch nicht sehr gut beobachtet ist. In der Tradition der Hollywood-Komödien von Ernst Lubitsch und Preston Sturges Immerhin: In Tom Tykwers Berlin regnet es dauernd. Hier zeigt ein Regisseur diese Stadt endlich einmal ohne allen aufgesetzten Glamour, sondern genauso hässlich, kalt, und unwirtlich, wie sie in Wirklichkeit ist. Hier liegt ein großer Unterschied zum Sonnenschein- Berlin in „Lola rennt“ vor einem Vierteljahrhundert. Und am Ende erzählt der Film vor allem vom Klischee des Trosts durch Fremde: Farrah, die syrische Flüchtlingsfrau, wird nämlich zum Katalysator aller Probleme und kuriert die mega-narzisstische selbstgerechte Hipster-Familie sowie alle möglichen anderen Wohlstandsprobleme der Deutschen. In der Ignoranz der Außenseiterperspektive der Syrerin Farrah steht Tykwers gutgelaunter Film durchaus in der Tradition der allerbesten Hollywood-Komödien von Ernst Lubitsch und Preston Sturges. Aber ihm fehlt die Bosheit der Erwähnten, der schwarze Humor und die subtile Ironie, mit der hier im alten Hollywood die Lebenslügen der Wohlstandsgesellschaften auseinandergenommen wurden. Nicolette Krebitz überzeugt als Ehefrau und Mutter Milena Was „Das Licht“ dann aber doch noch halbwegs erträglich macht, ist etwas anderes: Tom Tykwer íst nämlich einfach ein überdurchschnittlich guter Regisseur. Er hat wenigstens eine Handschrift und er ist nach wie vor unglaublich virtuos im Rückgriff auf handwerkliche Mittel und seine Art, Bilder zu gestalten. Nur Drehbücher sollte er nicht mehr schreiben. Trotz allem überzeugt Nicolette Krebitz in der Rolle der Ehefrau und Mutter Milena und schafft es immer wieder, den papiernen Dialogen nicht nur Leben, sondern Wahrheit und Körperlichkeit einzuflößen. Das ist bewundernswert, denn Krebitz ist viel zu klug für das alles. Aber vielleicht hat sie ja gehofft, dass es wenigstens komisch wird. „Das Licht“ ab 20.3. im Kino…
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Der Ludologe Professor Jens Junge erklärt im Gespräch mit SWR Kultur, warum es so beliebt ist: „Das Spiel ist sehr, sehr einfach. Es ist ja ein Laufspiel, man muss gar nicht so viele Regeln können, sondern das Glück spielt eine ganz zentrale Rolle.“ Ursprünglich war Monopoly jedoch als Kapitalismuskritik gedacht – heute fasziniert es die Menschen gerade wegen der Möglichkeit, andere in den Bankrott zu treiben. Doch ob und was man daraus tatsächlich etwas über den echten Kapitalismus lernt, darüber wird bis heute gestritten.…
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„The Light Eaters“ heißt das Buch der Wissenschaftsjournalistin Zoë Schlanger im amerikanischen Original. Das klingt noch griffiger als der deutsche Titel „Die Lichtwandler“. Pflanzen „essen“ Licht. Die ganze Vielfalt des Lebendigen basiert darauf, dass sie die Energie des Sonnenlichts nutzen, um aus Wasser und Kohlendioxid unter Abgabe von Sauerstoff organische Moleküle zu synthetisieren. In jedem Kapitel ihres Buches besucht die Journalistin Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die sich der Erforschung der komplexen Pflanzenwelt verschrieben haben; sie gewinnt Einblicke in Laboren und auf Expeditionen. Und immer wieder zeigt sich dabei, dass die Gestalten des Lebens viel feiner und komplexer miteinander verwoben sind, als es sich die botanische Schulweisheit lange träumen ließ. Sind Pflanzen intelligent? Im Zentrum steht die Frage, ob Pflanzen Formen von Intelligenz und Bewusstsein haben. Das mag als Vermenschlichung erscheinen, wird aber plausibel, wenn man von den erstaunlichen Leistungen der Pflanzen liest. Durch das Verströmen von Pheromonen können sich Bäume gegenseitig warnen, so dass auch ferner stehende Artgenossen vorsorglich Giftstoffe produzieren, die sie vor dem zu erwartenden Raupenfraß schützen. Manche Pflanzen wehren sich gegen Blattfresser, indem sie deren Feinde – etwa Wespen – herbeirufen. Oder indem sie, wie die scheinbar biedere Tomate, ein Massaker anrichten: Man hat herausgefunden, dass die Tomatenpflanze ihre Blätter mit einem Stoff füllt, der dafür sorgt, dass die Raupen sich von den Blättern abwenden und ihre Aufmerksamkeit stattdessen auf ihre Artgenossen richten. Die Raupen beginnen, sich gegenseitig aufzufressen. Quelle: Zoë Schlanger – Die Lichtwandler Schall und Blüte Und obwohl Pflanzen keine Ohren haben, können sie hören. Spielt man einer blühenden Strand-Nachtkerze die Fluggeräusche von Honigbienen vor, erhöht sie die Süße ihres Nektars, um noch lockender auf die Bestäuber zu wirken. Aber wo ist das Ohr der Pflanze? Es ist offenbar der Blütenkelch selbst. Die Blüte wirkt wie ein Verstärker, ihre gesamte Form wie ein Resonanzlautsprecher… Das lässt vermuten, dass die Blüte diese Form aus demselben Grund angenommen hat, aus dem auch Satellitenschüsseln konkav sind. Quelle: Zoë Schlanger – Die Lichtwandler Womöglich haben Pflanzen auch visuelle Fähigkeiten. Schlanger beschreibt eine Kletterpflanze aus dem Regenwald, die ihre Wirtsgewächse perfekt im Aussehen imitiert und in Experimenten sogar Plastikpflanzen nachgeahmt hat. Pflanzen sind zudem sensibel für Berührungen. Zur uralten Bauernweisheit gehört es, dass man ihr Wachstum durch Stoßen, Schlagen oder Reiben beeinflussen kann. Die Pflanze reagiert darauf, indem sie kräftiger oder biegsamer wird oder ihr Immunsystem aktiviert. Aber kann man angesichts der erwiesenen Empfindlichkeit noch einen Brokkoli guten Gewissens ins kochende Wasser werfen? Dass Pflanzen Schmerz empfinden, wäre wohl doch zu anthropozentrisch gedacht, gesteht die Autorin ein. Hotspot der Kommunikation Bleibt die schwierige Frage, wie pflanzliches Denken und Verhalten ohne zentrale Steuerung funktioniert. Wie kann etwas, das kein Gehirn besitzt, überhaupt die Reaktion auf irgendeinen Stimulus koordinieren? (…) Kann es sein, dass wir nach dem Falschen suchen? Natürlich besitzen Pflanzen kein Gehirn – aber was, wenn die ganze Pflanze als SOLCHE einem Gehirn ähnelte? Quelle: Zoë Schlanger – Die Lichtwandler Wie bei Peter Wohlleben erfahren wir in Zoë Schlangers glänzend geschriebenem Buch, dass der Wald keineswegs still und schweigend dasteht, sondern ein Hotspot der Kommunikation ist, die über Pilz- und Wurzelgeflechte und andere subtile Kanäle läuft. Schlanger driftet dabei aber nie ins Esoterische. Sie geht nicht auf Konfrontation mit der biologischen Wissenschaft, sondern zeigt, wie diese in den letzten Jahren in ungeahnte Bereiche vorstößt. Ein Buch, das Augen öffnet.…
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Die Suche nach dem perfekten, kleinsten Element Sie sehen aus wie kleine Iglus: weiße Halbkugeln, übersät mit Rastermustern, Netzen aus feinen Tuschestrichen. Der Architekturtheoretiker Helge Svenshon hat die 15 Modelle im Archiv der Ulmer HfG gefunden. Hergestellt von Studierenden des Dozenten und Architekten Herbert Ohl. Entwürfe für ein Kuppelkino, erklärt Helge Svenshon: „Eine Hemisphäre, in der man liegend im Kuppelzenit seine Filme genießt auf bequemen Stützen. Und für diese große Konstruktion - sie sollte 100 Meter Spannweite haben - hat er verschiedene Modelle bauen lassen, auf denen er auf komplizierte Art und Weise die Strukturen des Tragwerkes versucht hat, experimentell zu entwickeln.“ Strukturen: mal sind sie zusammengesetzt aus winzigen Dreiecken, mal aus ungleich großen Rechtecken. Die Suche nach dem perfekten, kleinsten Element: Typisch für die Architekturlehre an der Ulmer HfG, weiß die Architekturhistorikerin Chris Dähne: „Der Ansatz war zur Entwicklung von Architektur, die eben geometriebasiert gedacht worden ist und dann zu größeren komplexen Einheiten zusammengefügt worden ist.“ Inge Scholl und Otl Aicher gründeten die HfG Ulm mit Schwerpunkt Gestaltung Neben künstlerisch-gestalterischen Fähigkeiten lernten die Architektur-Studierenden Disziplinen wie Kybernetik, mathematische Operationsanalyse und Wissenschaftstheorie. Rationalität als Gegenentwurf zur monumentalen Architektur der Nationalsozialisten. 1946 von Inge Scholl und Otl Aicher gegründet, verband die HfG ihre Fächer mit dem Bewusstsein gesellschaftspolitischer Verantwortung und Bildung. Der Schwerpunkt: Gestaltung. Vorangetrieben von einem berühmten Schweizer Bauhausschüler, wie Chris Dähne erklärt: „Max Bill, der die Abteilung Architektur und Stadtbau – so hieß sie damals – eingeführt hat, kam und der hat auch ehemalige Bauhauslehrer wie Helene Nonné-Schmidt oder Walter Peterhans hier nach Ulm geholt, sodass Arbeiten von damals fortgesetzt, aber auch verändert worden sind.“ Angefangen hat alles mit einem Zufallsfund Für die Studierenden war das eine Steilvorlage für ihre architektonischen Experimente. Modulare Sozialbauten zum Beispiel, oder ein Einkaufszentrum mit Drive-In. Architekturhistorikerin Chris Dähne hat sie alle gesichtet. Angefangen hat alles mit einem Zufallsfund. In einer amerikanischen Fachzeitschrift stößt sie auf eine Zeichnung. Und ist fasziniert, weil „...Bewegungen von Personen im Raum in eine Zeichnung übersetzt worden sind in Form von Linien und Punkten und eben auch Buchstaben und Zahlen. Also Raum wurde zerlegt in einzelne Komponenten, die was Bewegtes, was Prozesshaftes zeigen sollten.“ Modulare und ökologisches Bauen – ein Impuls für die Architektur heute? Ganz neue Möglichkeiten im Vergleich zu bisher üblichen zwei- oder dreidimensionalen Darstellungen von Grundrissen. Ein Literaturvermerk gibt Dähne den entscheidenden Hinweis: Die Zeichnungen dieser sogenannten Zirkulationsgrafen stammen von HfG-Studierenden. Dähne fährt nach Ulm und stöbert über zweieinhalb Jahre im Archiv. Und konzipiert die Ausstellung, zusammen mit dem Kurator Helge Svenshon. Vielleicht ist die Ausstellung „Programmierte Hoffnung – Architekturexperimente an der HfG“ ja auch ein Impuls für die Architektur heute und ihre Herausforderungen: modulares und ökologisches Bauen aufgrund von gesellschaftlichen Veränderungen und dem Klimawandel.…
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1 Werbung als Spiegel der Gesellschaft – „spotlight"-Festival Stuttgart kürt die besten Werbespots 4:24
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Die Studierenden betrachten die Gegenwart mit Sorge und zeigen das in ihren eher düsteren Clips. Die Profis wollen positive Botschaften dagegen setzen. Was alle eint: Trotz veränderter Sehgewohnheiten werden wieder mehr Geschichten erzählt – auch mit Mut zur Pause. Online kann über eine Best-of-Auswahl aktueller Spots und Kampagnen abgestimmt werden. Die Preisverleihung ist am 28. März im Rathaus Stuttgart. In 15 Sekunden muss es Klick machen Trash-Ikone Alexander Marcus tanzt durch einen Supermarkt – mit einem Remix seines Kult-Songs „Papaya“ wirbt ein Lebensmitteldiscounter für seine Frischeabteilung. Dazu tanzt der Entertainer in gewohnt wilder Aufmachung mit Obst und Gemüse. Perfekt zugeschnitten auf das Social Media Publikum. Einer der Clips aus der neuen Wettbewerbskategorie beim spotlight Festival: „Minus 15 Sec“. Maximal 15 Sekunden – da ist der Gedanke zum einen plattformmäßig – also mit Blick auf die ganzen Sozialen Medien, die viel schneller getaktet sind. Hier geht es darum, in aller Kürze eine Geschichte zu erzählen, ohne Schnörkel und zusätzliche Schlenker mit der knappen Ressource Zeit achtsam umzugehen. Quelle: Festivalleiter Peter Frey über das neue Wettbewerbsformat „Minus 15 Sec“ Kurz muss nicht oberflächlich sein Viele der Clips zeigen: nur weil es auf die Kürze ankommt, muss es nicht oberflächlich sein – und: Emotionen regieren die Werbung: In einem Spot sind Hunderte für einen Marathon zusammengekommen – die ganze Stadt ist in Aufruhr. Unter den zum Teil hochprofessionellen Läufern ist ein etwas mehrgewichtiger junger Mann, der sofort von allen überholt wird. Für Social Media berichtet er live über den Marathon. Seine Community feuert den Amateur-Läufer an – er ist ein Sympathieträger – auch als schnell abgeschlagenes Schlusslicht gibt er nicht auf. Alle fiebern mit, doch dann ist sein Datenvolumen aufgebraucht. Ein Mobilfunkanbieter wirbt hier mit der Geschichte vom Gewinner der Herzen. Die Botschaft: Mit dem richtigen Handyvertrag wird alles gut. Themen der Beiträge werden düsterer Es fällt auf: Die Beiträge der Studierenden sind im Vergleich deutlich düsterer. Die Themen: Rassismus, Klimawandel, Einsamkeit. In einem Clip ruft eine junge Frau in einer okkulten Zeremonie einen Dämon herbei. Aber sie will nicht etwa die Weltherrschaft, sondern erklärt: „Actually, I really need a hug”– sie braucht nur eine Umarmung, die ihr der verdutzte Dämon dann auch gibt. Mit dem Slogan „Hilfe zu bekommen kann sich wie Hexerei anfühlen“, wird hier für einen Online-Therapiedienst geworben. Die Studenten betrachten die Gegenwart sehr mit Sorge. Die Profis senden dagegen eher robuste positive Botschaften aus. Natürlich ist das auch eine kritische Zeitgeschehensbetrachtung. Aber der Subtext sagt: Das Leben geht weiter. Sie gewinnen den Entwicklungen auch positive Blicke ab. Quelle: Festivalleiter Peter Frey Deep Fake mit Alice Weidel im Dönerladen Und noch ein Thema beschäftigt die Werbebranche aktuell genauso wie den Rest der Welt: Deep Fakes im Netz. In einem Spot dreht sich ein Spieß in einem Dönerladen, hinter der Theke steht eine Angestellte mit Kopftuch, sie ist nur von hinten zu sehen. Der nächste Kunde in der Schlange fragt: „Machst du mir zwei Multikultidöner?“ Die Angestellte dreht sich um – das Gesicht, gerahmt von einem weißen Kopftuch, ist das von Alice Weidel. Dem Kunden fällt die Kinnlade runter: „Noch nie einen Deep Fake gesehen?“, fragt die Dönerverkäuferin mit dem Gesicht der AfD-Politikerin. Ein Sprecher erklärt direkt danach die Botschaft des Spots: „Gemeinsam gegen Desinformation im Netz“. Der Bundestagswahlkampf mit Themen wie Demokratie, Fake News und Medienkompetenz hat in den vergangenen Monaten auch die Werbewelt dominiert. Viele Einreichungen in erstaunlicher Qualität Trotz der schwächelnden Wirtschaft ist Festivalleiter Frey glücklich über die hohe Zahl der Einreichungen in erstaunlicher Qualität. Und wie im echten Leben zeigt auch die Parallelwelt der Werbung: Bei all den Dingen, die gesamtgesellschaftlich verdaut werden müssen, hilft manchmal nur eine ordentliche Prise schwarzer Humor: Ein junger Physiotherapeut kommt in den Raum. Auf der Liege vor ihm liegt schon ein entblößter Patient: „Dann einmal tief ausatmen“, sagt der Therapeut. Es knackt laut. „…Na, wie fühlt sich das an?“, fragt der Mann in weiß. Doch sein Patient kann nicht mehr antworten, die „magischen“ Hände haben ihm ein vorzeitiges Ende beschert. Diagnose: Genickbruch. Mit der Frage: „Auf der Suche nach einem neuen Job?“, endet der Clip, der für die Bundesagentur für Arbeit werben soll.…
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1 Klimawandel, Krieg, KI – Wie umgehen mit dem Gefühl der Angst? 7:01
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„Wir müssen lernen, mit Unvorhergesehenem umzugehen und uns nicht von der German Angst lähmen zu lassen“, sagt Prof. Ulrich Hoinkes, Romanist an der Uni Kiel. Er leitet das internationale Forschungsprojekt „Anxiety Culture“, das das Gefühl der Angst erforscht. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Uni Kiel und der Columbia University in New York. In SWR Kultur am Morgen sagt Hoinke, er wünsche sich eine tolerantere und demokratische Debattenkultur zurück, denn „das könnte auch dabei helfen, dass wir uns nicht alle zu sehr von Ängsten lenken lassen.“…
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1 „The Last Showgirl“ mit Pamela Anderson als alternde Revuetänzerin in Las Vegas 3:48
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Weit unten auf der Karriereleiter angekommen Wer im „Le Razzle Dazzle“ tanzt, hat es auf der Karriereleiter weit nach unten geschafft. Doch für Shelly ist die Show in Las Vegas seit über 30 Jahren ihr Leben. Zusammen mit dutzenden anderen – wie es korrekt heißt – „tanzenden Aktdarstellerinnen“ – schwingt sie die Beine in Kostümen mit reichlich Glitzer und wenig Stoff. Die neuen Casinobetreiber setzen die Revue allerdings ab zugunsten eines noch freizügigeren Burlesque-Zirkus' ab. Shelly ist ein Showbiz-Dinosaurier Shelly ist mit 57 Jahren eigentlich längst zu alt für diese Show. Deren Ende zieht ihr den Boden unter den Füßen weg – finanziell wie psychologisch. Denn für ihr Leben als Showgirl hat sie privat einige fragwürdige Entscheidungen getroffen. Unter anderem hat sie ihre Tochter in eine Pflegefamilie gegeben. Diese kann ihrer Mutter nicht verzeihen, dass sie sie für eine Striptease-Show im Stich gelassen hat. Shelly aber fühlt sich darin wie ein glamouröser Musicalstar vergangener Zeiten. Pamela Anderson mischt Filmfigur und eigener Biographie Dass Regisseurin Gia Coppola Pamela Anderson für „The Last Showgirl“ gewinnen konnte, ist ein Coup. Zum einen porträtiert eine ungeschminkte Pamela Anderson Shelly vielschichtig zwischen naiver Verletzlichkeit und aggressivem Egoismus. Zum anderen lässt die ehemalige „Baywatch“-Ikone ihre Rolle – wie einst Mickey Rourke in „The Wrestler“ – zwischen Filmfigur und eigener Biographie oszillieren. Jamie Lee Curtis verweigert sich Hollywoods Jugendwahn Fast noch interessanter ist die Besetzung von Jamie Lee Curtis als Shellys beste Freundin Annette. Sie wurde bereits Jahre zuvor wegen ihres Alters aus der Show aussortiert und verdingt sich seitdem als spärlich bekleidete Kellnerin im Casino. In den 80er-Jahren trug Curtis den Spitznamen „The Body“. Heute gehört sie zu den wenigen Schauspielerinnen, die sich Hollywoods Jugendwahn verweigern. Mit ihrer energiegeladenen Performance stiehlt sie Anderson manches Mal die Show. Ihren alternden Körper stellt sie mit der gleichen Unerschrockenheit aus wie ihren gescheiterten Lebensentwurf. Beeindruckendes, zutiefst melancholisches Drama Was bleibt von einem Leben, das komplett über das perfekte Äußere definiert wird? In diesem Segment der Entertainment-Industrie jedenfalls nur Unsichtbarkeit und Altersarmut. Mit seinen Themen reicht „The Last Showgirl“ allerdings über sein Milieu hinaus. Das Thema „in Würde altern“ beschäftigt viele Frauen in einer Gesellschaft, in der der weibliche Körper gnadenloser Begutachtung ausgesetzt ist. Der Film lebt weniger von der Handlung als von der auf körnigem 16-mm-Material eingefangenen Stimmung und den verschiedenen Frauencharakteren. Die Strass-Steinchen auf den Kostümen mögen billiger Glitzer sein, dieses melancholische Drama aber ist ein kleiner Diamant. Trailer „The Last Showgirl“, ab 20.3. im Kino…
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