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Kapitel 10: Henning Beck – Hirnfreundliches Arbeiten

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Folge zehn des Handbuch Personal geht unter die Haube. Also unter die des Kopfes. Henning Beck ist Hirnforscher und Autor. Eva und Michael sprechen mit ihm über „hirnfreundliches Arbeiten“. „Hirn…“-was? Wie kann arbeiten nicht hirnfreundlich sein? Henning nennt sofort eine Reihe von Irrtümern über Arbeit. Allesamt weit verbreitet und doch eben gar nicht auf unsere körpereigene Infrastruktur abgestimmt.

Irrglaube 1: Viel hilft viel. Die heroische Überforderung, mit der besonders oft Führungskräfte prahlen, ist Unfug. Sie ist sogar schädlich. Dauerhaft zu wenig schlafen? Unglaublich viel arbeiten? Nicht hirnfreundlich, ermüdend und - Überraschung - das Hirn ist nicht mehr in der Lage, seine volle Leistung abzurufen. Das Gehirn braucht Pausen, Faustregel Arbeit und Erholung im Verhältnis 5:1. Sonst geht am Ende weniger als zuvor.

Irrglaube 2: Multitasking. Es ist ein Mythos, das Hirn könne mehrere Aufgaben gleichzeitig bearbeiten. Also jedenfalls solche, auf die wir uns konzentrieren müssen. Was sich wie Multitasking anfühlt, ist letztlich das schnelle Umschalten zwischen Aufgaben, wie zwischen den Programmen eines Fernsehers. Und wie beim Fernseher produziert das sogar jedes Mal noch kleine Pausen. Anstrengender ist es auch. Fazit: Außer dem Gefühl, voll unter Strom zu stehen, ist der Gewinn von Multitasking nahe null. Das Hirn schafft weniger als wenn wir uns nacheinander unseren Aufgaben widmen.

Irrglaube 3: Purpose und Sinn. Aus Sicht der Hirnforschung ist die Frage leicht und eindeutig zu beantworten: Menschen wollen keinen Purpose. Sie wollen Impact. Nicht Sinnerleben motiviert den Menschen, nicht das Gefühl treibt uns an zu wissen, warum wir arbeiten. Das, was Menschen motiviert, ist die Erfahrung, einen Unterschied machen zu können, konkrete Ergebnisse hervorzubringen.

Was hilft denn nun für hirnfreundliches Arbeiten? Abwechslung ist das zentrale Element, das Henning nennt. Das Hirn ist auf Veränderung ausgelegt. Auch wenn unser Tempo und das Maß an Veränderung heute ungleich größer sind als noch vor hundert Jahren - den stetigen Wandel brauchst das Hirn geradezu. Darum sind die vielfältigen Tätigkeitsfelder der Wissensarbeit im Grunde eher hirnfreundlich als zum Beispiel unser Bildungssystem. Jemand, der oder die heute Lehrer:in wird, kann im Grunde 40 Jahre immer dasselbe machen - das Gegenteil dessen, was das Hirn im Grunde braucht. Kann es dennoch für den einzelnen das richtige sein? Natürlich.

Abwechslung gilt auch für das Arbeitsumfeld. Über Jahre im selben Büro, am selben Schreibtisch, in derselben Atmosphäre - und das Hirn macht immer dasselbe. Wir können unserem Hirn gegenüber kaum undankbarer sein, als wenn wir immer im selben Umfeld arbeiten. Raus mit dem Laptop in unterschiedliche Settings!

Zu Gast: Henning Beck, Hirnforscher, Neurowissenschaftler, Autor und deutscher Meister im Science Slam

"Handbuch Personal" entsteht auch dank der Partnerschaft mit Freelance Partner, dem wohl effizientesten und angenehmsten Partner für die Vermittlung von Freelancern und Interim-Managern.

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Irrglaube 1: Viel hilft viel. Die heroische Überforderung, mit der besonders oft Führungskräfte prahlen, ist Unfug. Sie ist sogar schädlich. Dauerhaft zu wenig schlafen? Unglaublich viel arbeiten? Nicht hirnfreundlich, ermüdend und - Überraschung - das Hirn ist nicht mehr in der Lage, seine volle Leistung abzurufen. Das Gehirn braucht Pausen, Faustregel Arbeit und Erholung im Verhältnis 5:1. Sonst geht am Ende weniger als zuvor.

Irrglaube 2: Multitasking. Es ist ein Mythos, das Hirn könne mehrere Aufgaben gleichzeitig bearbeiten. Also jedenfalls solche, auf die wir uns konzentrieren müssen. Was sich wie Multitasking anfühlt, ist letztlich das schnelle Umschalten zwischen Aufgaben, wie zwischen den Programmen eines Fernsehers. Und wie beim Fernseher produziert das sogar jedes Mal noch kleine Pausen. Anstrengender ist es auch. Fazit: Außer dem Gefühl, voll unter Strom zu stehen, ist der Gewinn von Multitasking nahe null. Das Hirn schafft weniger als wenn wir uns nacheinander unseren Aufgaben widmen.

Irrglaube 3: Purpose und Sinn. Aus Sicht der Hirnforschung ist die Frage leicht und eindeutig zu beantworten: Menschen wollen keinen Purpose. Sie wollen Impact. Nicht Sinnerleben motiviert den Menschen, nicht das Gefühl treibt uns an zu wissen, warum wir arbeiten. Das, was Menschen motiviert, ist die Erfahrung, einen Unterschied machen zu können, konkrete Ergebnisse hervorzubringen.

Was hilft denn nun für hirnfreundliches Arbeiten? Abwechslung ist das zentrale Element, das Henning nennt. Das Hirn ist auf Veränderung ausgelegt. Auch wenn unser Tempo und das Maß an Veränderung heute ungleich größer sind als noch vor hundert Jahren - den stetigen Wandel brauchst das Hirn geradezu. Darum sind die vielfältigen Tätigkeitsfelder der Wissensarbeit im Grunde eher hirnfreundlich als zum Beispiel unser Bildungssystem. Jemand, der oder die heute Lehrer:in wird, kann im Grunde 40 Jahre immer dasselbe machen - das Gegenteil dessen, was das Hirn im Grunde braucht. Kann es dennoch für den einzelnen das richtige sein? Natürlich.

Abwechslung gilt auch für das Arbeitsumfeld. Über Jahre im selben Büro, am selben Schreibtisch, in derselben Atmosphäre - und das Hirn macht immer dasselbe. Wir können unserem Hirn gegenüber kaum undankbarer sein, als wenn wir immer im selben Umfeld arbeiten. Raus mit dem Laptop in unterschiedliche Settings!

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