In Sicherheit
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Bulbus Oculi – die „Zwiebel oder Knolle des Auges“, das ist die lateinische Bezeichnung für unseren Augapfel. Und tatsächlich hat er nicht nur selbst mehrere Schichten, sondern auch verschiedene schützende Schalen wie den Knochen der Augenhöhle, das schützende Polster aus Fettgewebe und die verschiedenen Hautschichten. Der nahezu kugelförmige Augapfel selbst ist ungefähr zweieinhalb Zentimeter groß. Zu ihm gehören neben Nerven, Muskeln und Fasern u. a. die Regenbogenhaut, die wir als Iris kennen, die Linse mit der auch „Augenstern“ genannten Pupille und der Glaskörper. Das ist die fachliche Seite der Materialien und Mechanik.
Mehrmals habe ich mir in meinem Leben erzählen lassen, wie ich als Kleinkind aus dem Hochstuhl fiel, schrie und ordentlich am Auge blutete. Fast sehe ich heute noch meinen Vater vor mir, der mich schnappte und, notdürftig bekleidet, mich im Laufschritt zum nahegelegenen Krankenhaus trug – in großer Sorge um mein Auge und meine Sehkraft. Am Ende war es „nur“ eine Platzwunde am Rand der Augenhöhle, aber dieser Sturz hätte im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen können. Das ist die emotionale Seite der Sorgen und Verwundbarkeit.
Denn der Augapfel beeinflusst unsere räumliche Wahrnehmung und Koordination und ermöglicht es uns, auf Umweltreize angemessen zu reagieren. Ein gesunder Augapfel trägt wesentlich zu einer guten Lebensqualität bei und schützt vor äußeren Einflüssen, die die Sehkraft beeinträchtigen könnten. Und wir tun alles, um das Auge, unsere Lebensqualität und die Sehkraft zu schützen!
„Bewahre mich wie die Pupille, wie den Augapfel.“ So betet David im achten Vers des 17. Psalms im biblischen Buch der Psalmen. Er kennt die fachliche Seite des Auges und auch die emotionale. So schutzbedürftig und gefährdet ist er wie seine Pupille und sein Augapfel. In der Übersetzung „Das Buch“ lautet die Überschrift über diesen Psalm „Hilferuf eines Bedrängten“.
Welche akute „Bedrängung“ bedroht gerade meine eigene Lebensqualität? Was bringt unsere räumliche Wahrnehmung und Koordination durcheinander? Was bedroht unsere „Sehkraft“ des Körpers und der Seele? Das können Menschen oder Dinge sein. Menschen mit Gesicht und Namen, mit bedrohlichen Gesten und Worten. Dinge wie Krankheit, Sorgen und Stress.
Zweimal steht heute in dem Bibelwort das kleine Wörtchen „wie“. „Bewahre mich wie die Pupille, wie den Augapfel.“ Wie bewahrt Gott einen David, wie bewahrt er uns? Die erste Antwort habe ich eben schon bei der Beschreibung des Augapfels gegeben: Gott bewahrt uns so, wie er die Pupille und den Augapfel bewahrt. Er bettet ihn in eine knochenharte Höhle ein, schützt ihn mit Horn- und Lederhaut, baut noch ein Augenlid davor, das blitzschnell zumachen kann und lässt Augenbrauen als Filter wachsen.
Daraus folgt die zweite Antwort: Gott bewahrt uns – wie den Augapfel - nicht vor der Gefahr, sondern in ihr. Wie? Wir können ihn, wie David, direkt im Gebet um diesen Schutz bitten. Er schickt Menschen, die sich schützend vor uns stellen. Er schickt seine unsichtbaren – und manchmal auch sichtbaren – Engel zu unserem Schutz. Er leitet uns so durch die Situationen und Umstände hindurch, dass wir heil hindurchkommen. Gott bewahrt und beschützt uns wie seinen „bulbus oculi“, seinen Augapfel. Wenn das keine gute Nachricht ist!
Autor: Michael vom Ende
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