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Cannabis – ein Genussmittel wie jedes andere? [Waren-Wiki]
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Den Duft von Cannabis kennt man - zumindest, wenn man in einer Großstadt wohnt. Wenn man an einem lauen Sommerabend durch einen von Studierenden bevölkerten Park geht, dann steigt einem dieses süßlich-würzige Aroma in die Nase. Sehr charakteristisch. Und eigentlich illegal. Nicht der Konsum an sich - also, einen Joint zu rauchen. Aber so gut wie alles andere - Besitz, Erwerb und Anbau zum Beispiel.
Noch. Denn die Bundesregierung will Cannabis legalisieren. Voraussichtlich ab Anfang 2024 wird es in Deutschland für Erwachsene erlaubt sein, Cannabis für sich selbst anzubauen und bis zu 25 Gramm zu besitzen. Es wird auch möglich sein, Anbau-Vereinigungen zu gründen. Dabei wird es eine Reihe von Jugendschutz-Maßnahmen geben - und ein Werbeverbot. Außerdem soll evaluiert werden, was das Gesetz für Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. In einem zweiten Schritt soll später erlaubt werden, dass lizensierte Fachgeschäfte Cannabis kommerziell vertreiben. Das will die Bundesregierung aber erst einmal in befristeten Modellvorhaben testen.
Pro und Contra Cannabis-Legalisierung
Das Thema Cannabis polarisiert. Verfechter der Legalisierung sagen im Prinzip: Gekifft wird sowieso - aber total unkontrolliert. Das neue Gesetz könnte dafür sorgen, dass Menschen gesünderes Gras rauchen und schneller Hilfe suchen, wenn sie merken, dass sie mehr und mehr konsumieren.
Kritiker dagegen verweisen auf die gesundheitlichen Risiken von Cannabis: Es kann abhängig machen, es kann Psychosen hervorrufen und es kann Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung stören. Und unter denen, die schon lange für die Legalisierung von Cannabis sind, sorgt der Gesetzesentwurf auch nicht für Begeisterung. Sie finden: Es gibt viel zu viele Hürden für Konsumenten. Für sie ist Cannabis ein Genussmittel wie jedes andere - und jeder hat ein Recht darauf, es zu nutzen.
Ist Cannabis ein Genussmittel wie jedes andere? Wie Schokolade, Wein oder Zigaretten? Schokolade darf man kaufen, besitzen und essen, soviel man will - auch wenn Zucker enorme gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Alkoholische oder Zigaretten sind für Erwachsene überall und quasi jederzeit erhältlich - auch wenn sie erwiesenermaßen gesundheitsschädlich sind. Klar - es gibt Werbeverbote und Jugendschutzmaßnahmen. Aber mindestens Bier und Wein sind in unserer Gesellschaft omnipräsent - und das wird auch selten hinterfragt. Und mal andersherum gefragt: Was für ein Genussmittel ist Cannabis? Schmeckt es eigentlich? Wie unterscheidet man Qualitäten und Sorten?
Antworten und Einschätzungen von zwei sehr unterschiedlichen Experten:
- Roman Lemke hat über viele Jahre lang sehr viele Drogen konsumiert - unter anderem Cannabis. Inzwischen ist er in Therapie und redet drüber: unter anderem in seinem Podcast „Sucht und Ordnung“. Sein Ziel: Er will, dass wir als Gesellschaft offener über Drogen reden. Er will aufklären und so auch zur Suchtprävention beitragen.
- Norbert Scherbaum ist Ärztlicher Leiter der LVR-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Essen und Professor für klinische Suchtforschung. Außerdem ist er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Hier hat die DHS eine Stellungnahme zum verantwortungsvollen Cannabis-Konsum abgegeben.
Außerdem: Ein Gespräch mit Marcel Amann. Der Schweizer Unternehmer vertreibt Lebensmittel mit Cannabis-Geschmack – THC-frei.
Cannabis – ein Genussmittel wie Zucker oder Alkohol?
“Eine langfristige Wende in der deutschen Drogenpolitik” - das erwartet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von seinem neuen Gesetz zur Legalisierung von Cannabis. Lauterbach ist Arzt - und aus dem Kreis seiner Kollegen ist nicht jeder so enthusiastisch. Verschiedene Fachgesellschaften haben sich mit mahnenden Worten gemeldet. Lungenärzte zum Beispiel weisen darauf hin, dass es schädlich für die Atemwege ist, Cannabisrauch einzuatmen - und dass Joints normalerweise auch Tabak enthalten, der ebenfalls krank macht. Die größten Gefahren von Cannabis liegen aber vermutlich im psychologischen und sozialen Bereich.
Ist Cannabis ein Genussmittel wie jedes andere? Wie Alkohol, Zigaretten oder Zucker hat Cannabis auf viele Menschen eine angenehme Wirkung - man kann es durchaus genießen. Und genau wie Alkohol, Zigaretten und Zucker kann Cannabis verheerende gesundheitliche Folgen haben. Wenn man es zu oft oder zu viel auf einmal konsumiert zum Beispiel.
Verantwortungsvollen Konsum muss man lernen - das gilt für alle Genussmittel. Damit wir lernen können, müssen wir offen über den Konsum sprechen. Dazu ist die Legalisierung wahrscheinlich ein sinnvoller Schritt. Und es ist auch richtig, sehr klar und wissenschaftlich fundiert zu regeln, wer kein Cannabis konsumieren sollte - Kinder und Jugendliche zum Beispiel.
Und vielleicht sollten wir die Gelegenheit auch nutzen, mal generell über unseren Konsum nachzudenken. Wie süchtig sind wir eigentlich nach Zucker? Wie wär’s, wenn wir mal ein Glas Wein weniger trinken - dafür aber ein besseres? Und das Geld für die Zigaretten lieber in ein richtig gutes Bio-Huhn investieren?
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Den Duft von Cannabis kennt man - zumindest, wenn man in einer Großstadt wohnt. Wenn man an einem lauen Sommerabend durch einen von Studierenden bevölkerten Park geht, dann steigt einem dieses süßlich-würzige Aroma in die Nase. Sehr charakteristisch. Und eigentlich illegal. Nicht der Konsum an sich - also, einen Joint zu rauchen. Aber so gut wie alles andere - Besitz, Erwerb und Anbau zum Beispiel.
Noch. Denn die Bundesregierung will Cannabis legalisieren. Voraussichtlich ab Anfang 2024 wird es in Deutschland für Erwachsene erlaubt sein, Cannabis für sich selbst anzubauen und bis zu 25 Gramm zu besitzen. Es wird auch möglich sein, Anbau-Vereinigungen zu gründen. Dabei wird es eine Reihe von Jugendschutz-Maßnahmen geben - und ein Werbeverbot. Außerdem soll evaluiert werden, was das Gesetz für Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. In einem zweiten Schritt soll später erlaubt werden, dass lizensierte Fachgeschäfte Cannabis kommerziell vertreiben. Das will die Bundesregierung aber erst einmal in befristeten Modellvorhaben testen.
Pro und Contra Cannabis-Legalisierung
Das Thema Cannabis polarisiert. Verfechter der Legalisierung sagen im Prinzip: Gekifft wird sowieso - aber total unkontrolliert. Das neue Gesetz könnte dafür sorgen, dass Menschen gesünderes Gras rauchen und schneller Hilfe suchen, wenn sie merken, dass sie mehr und mehr konsumieren.
Kritiker dagegen verweisen auf die gesundheitlichen Risiken von Cannabis: Es kann abhängig machen, es kann Psychosen hervorrufen und es kann Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung stören. Und unter denen, die schon lange für die Legalisierung von Cannabis sind, sorgt der Gesetzesentwurf auch nicht für Begeisterung. Sie finden: Es gibt viel zu viele Hürden für Konsumenten. Für sie ist Cannabis ein Genussmittel wie jedes andere - und jeder hat ein Recht darauf, es zu nutzen.
Ist Cannabis ein Genussmittel wie jedes andere? Wie Schokolade, Wein oder Zigaretten? Schokolade darf man kaufen, besitzen und essen, soviel man will - auch wenn Zucker enorme gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Alkoholische oder Zigaretten sind für Erwachsene überall und quasi jederzeit erhältlich - auch wenn sie erwiesenermaßen gesundheitsschädlich sind. Klar - es gibt Werbeverbote und Jugendschutzmaßnahmen. Aber mindestens Bier und Wein sind in unserer Gesellschaft omnipräsent - und das wird auch selten hinterfragt. Und mal andersherum gefragt: Was für ein Genussmittel ist Cannabis? Schmeckt es eigentlich? Wie unterscheidet man Qualitäten und Sorten?
Antworten und Einschätzungen von zwei sehr unterschiedlichen Experten:
- Roman Lemke hat über viele Jahre lang sehr viele Drogen konsumiert - unter anderem Cannabis. Inzwischen ist er in Therapie und redet drüber: unter anderem in seinem Podcast „Sucht und Ordnung“. Sein Ziel: Er will, dass wir als Gesellschaft offener über Drogen reden. Er will aufklären und so auch zur Suchtprävention beitragen.
- Norbert Scherbaum ist Ärztlicher Leiter der LVR-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Essen und Professor für klinische Suchtforschung. Außerdem ist er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Hier hat die DHS eine Stellungnahme zum verantwortungsvollen Cannabis-Konsum abgegeben.
Außerdem: Ein Gespräch mit Marcel Amann. Der Schweizer Unternehmer vertreibt Lebensmittel mit Cannabis-Geschmack – THC-frei.
Cannabis – ein Genussmittel wie Zucker oder Alkohol?
“Eine langfristige Wende in der deutschen Drogenpolitik” - das erwartet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von seinem neuen Gesetz zur Legalisierung von Cannabis. Lauterbach ist Arzt - und aus dem Kreis seiner Kollegen ist nicht jeder so enthusiastisch. Verschiedene Fachgesellschaften haben sich mit mahnenden Worten gemeldet. Lungenärzte zum Beispiel weisen darauf hin, dass es schädlich für die Atemwege ist, Cannabisrauch einzuatmen - und dass Joints normalerweise auch Tabak enthalten, der ebenfalls krank macht. Die größten Gefahren von Cannabis liegen aber vermutlich im psychologischen und sozialen Bereich.
Ist Cannabis ein Genussmittel wie jedes andere? Wie Alkohol, Zigaretten oder Zucker hat Cannabis auf viele Menschen eine angenehme Wirkung - man kann es durchaus genießen. Und genau wie Alkohol, Zigaretten und Zucker kann Cannabis verheerende gesundheitliche Folgen haben. Wenn man es zu oft oder zu viel auf einmal konsumiert zum Beispiel.
Verantwortungsvollen Konsum muss man lernen - das gilt für alle Genussmittel. Damit wir lernen können, müssen wir offen über den Konsum sprechen. Dazu ist die Legalisierung wahrscheinlich ein sinnvoller Schritt. Und es ist auch richtig, sehr klar und wissenschaftlich fundiert zu regeln, wer kein Cannabis konsumieren sollte - Kinder und Jugendliche zum Beispiel.
Und vielleicht sollten wir die Gelegenheit auch nutzen, mal generell über unseren Konsum nachzudenken. Wie süchtig sind wir eigentlich nach Zucker? Wie wär’s, wenn wir mal ein Glas Wein weniger trinken - dafür aber ein besseres? Und das Geld für die Zigaretten lieber in ein richtig gutes Bio-Huhn investieren?
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