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30 Minuten mit: Johannes Prahl und Rouven Kasten von der GLS Bank

 
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Wovon hättest Du gerne mehr in der Welt? Die Antwort auf diese Frage geben Dir Deine Interessen. Ein Beispiel: Du magst Luftfahrt und arbeitest in einem Unternehmen der Luftfahrtbranche. Das sorgt für Zufriedenheit bei der Arbeit. Und zwar unabhängig davon, ob Du der Mechaniker, der Buchhalter oder der Vorstand bist. Du leistest Deinen Beitrag zu einem Thema, das Dir persönlich wichtig ist. Du machst es größer! Wenn Du noch mehr Zufriedenheit willst, dann guck auf Deine Werte. Wie wäre es mit Nachhaltigkeit? Mit einem extrem positiven Menschenbild als Einstellungskriterium? Dem Unternehmensziel, die Gesellschaft positiv zu entwickeln? Wenn Dir das wichtig ist, dann wird Dir diese Podcast-Episode gefallen. 🙂 Vorhang auf für: Den Leiter der Mitarbeiterentwicklung (MEW) Johannes Prahl und Rouven Kasten aus der Kommunikationsabteilung der GLS Bank in Bochum.

Rouven Kasten und Johannes Prahl

Rouven Kasten (links) und Johannes Prahl von der GLS Bank in Bochum

Vom Waffenhersteller zur Ökobank?

Johannes Prahl

Johannes Prahl – Leiter der Mitarbeiterentwicklung

Spannend finde ich das Geschäftsprinzip der GLS Bank, das die Finanzierung bestimmter Projekte ausschließt. Tabak und Rüstung gehören unter anderem dazu. Wie kommt dann ein Bewerber an, der aus der Rüstungsindustrie zur Ökobank wechseln möchte? Die Antwort ist: Gut! „Als verantwortungsvoll agierende Menschen kommen wir irgendwann an einen Punkt, wo wir uns hinterfragen. Ist es richtig, dass ich mich für ein Unternehmen engagiere, das vielleicht etwas herstellt, was gar nicht mehr meins ist? Hinter dem ich gar nicht stehen kann … „, sagt der 42-jährige Johannes Prahl. Das (Berufs-) Leben wird dann nicht mehr auf Geld und Rendite als wichtigste Faktoren ausgerichtet. Andere Werte sollen sich in der Arbeit wieder finden. Bestehendes wird hinterfragt. An diesen Punkt zu kommen, das findet der Leiter der Mitarbeiterentwicklung wertvoll. Deswegen wäre er sehr gespannt, auf einen solchen Kandidaten.

Ich finde, dass Du auch durch bestimmte Ereignisse im Leben an diesen Punkt kommen kannst. Bei mir waren es Freunde und Kollegen, die viel zu jung gestorben sind. Dazu kam der ein oder andere Unfall, den ich hatte. Irgendwann denkst Du: „Okay … den Spaß im Leben und das Herausfinden und Ausleben Deiner Interessen auf die Zeit der Rente schieben … das scheint keine gute Idee zu sein.“ Du kannst diesen Punkt aber auch auf positivem Wege erreichen. Eine Klientin hat sich bei mir gemeldet, als Kind Nummer zwei da war.

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Womit verdiene ich gerade mein Geld?

Den „Wendepunkt“ kannst Du übrigens auch im Job erreichen. Als ich noch bei der Lokalzeitung war, kam ich mal zufällig an einem Unfall vorbei. Die Kameraausrüstung lag im Kofferraum. Da habe ich kurz in der Redaktion bescheid gesagt (das ich schon vor Ort bin), die Kamera rausgeholt und angefangen Fotos zu machen. Durch das Teleobjektiv sah ich, wie sich ein Sanitäter vor den Fahrer eines der Unfallwagen stellte. Der schien mir nur leicht verletzt zu sein. Blut war jedenfalls nirgendwo zu sehen. Trotzdem saß der Fahrer ziemlich betrübt und in eine Decke gehüllt auf dem Rücksitz. Es war mein erster Unfall als Lokalreporter. Und auch mein letzter, weil ich in dem Moment, wo sich der Sanitäter vor den Mann stellte, dachte: „Womit verdiene ich eigentlich gerade mein Geld?“

Kurz darauf lernte ich einen Reporter von der Bild-Zeitung kennen. Für die Bild oder die Rüstungsindustrie arbeiten … Da muss ich kurz nachdenken, ob ich eins von beidem schlimmer finde. Und wenn ja: Was? 😉 Den mal zu fragen, wie er zum Geld verdienen mit den Unfällen anderer steht, das versprach sehr interessant zu werden. Er meinte, dass er früher sehr oft über Unfälle berichtet hat, ohne sich was dabei zu denken. Dann kam der Tag, an dem das Unfallopfer eine gute Freundin von ihm war. Das war sein letzter Unfall.

Johannes Prahl kann ich deswegen nur zustimmen: Es ist wertvoll an diesen Punkt zu kommen. Solche Menschen als Gesprächspartner oder sogar Klienten zu haben, ist die pure Freude. 🙂

Spotify

Die Unternehmenskultur spüren

Was ich auch richtig klasse finde, ist, dass die Kandidaten der zweiten Runde bei der GLS Bank eine Führung durchs Haus bekommen. Und warum? Die Bewerber sollen in die Büros rein gucken und dabei die Unternehmenskultur spüren. „Dafür hat man Antennen. Das merkt man schon. Da spürt man was“, sagt Johannes Prahl. Ja, genau! Das ist ein wichtiger Grund, warum ich meine Klienten in die Unternehmen schicke. Die spüren da was! Und wie! 🙂 Außerdem bekommen sie laut Johannes Prahl einen guten Einblick in die Aufgabe und die nötigen Informationen, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Ich hätte es nicht besser sagen können. 😉

TuneIn

Quereinstieg sind das Salz in der Suppe

Rouven Kasten

Rouven Kasten – Kommunikationsabteilung

Mit Rouven Kasten, der für die GLS Bank die digitale Kommunikation macht, ist im Interview übrigens auch ein echter Quereinsteiger dabei. Der 44-jährige hat den Beruf des Elektrikers gelernt und arbeitet jetzt seit fast 20 Jahren im und mit dem Internet. Als er vor viereinhalb Jahren von einem ehemaligen Mitarbeiter der Bank darauf angesprochen wurde, ob er nicht den Job in der Kommunikationsabteilung machen wolle, antwortete er: „Zu einer Bank? Ich?! Bist Du bescheuert?“ Ein nur fünfminütiger Bericht über das Werte- und Geschäftsmodell führte dann zu folgender Antwort von Rouven Kasten: „Okay. Wann soll ich anfangen?“ Sowas kann Dir bei persönlichen Gesprächen passieren. Auch, wenn sie nur sehr kurz sind. Also: Augen auf im verdeckten Arbeitsmarkt! 😉 Laut dem Leiter der Mitarbeiterentwicklung sind Quereinsteiger übrigens das Salz in der Suppe in einem Bewerbungsprozess.

Podcast der GLS Bank

Weil die GLS Bank ein Sponsor des Podcamp in Essen (Barcamp für Podcaster und Menschen, die es werden wollen) ist, darf natürlich auch der hauseigene Podcast nicht unerwähnt bleiben.

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Sinn bei der Arbeit, Werte und auch Interessen, sind Schwerpunkte in meiner Karriereberatung. Wenn Du Deine Werte und Interessen auch gerne beruflich umsetzen möchtest, dann nimm jetzt Kontakt zu mir auf. 🙂

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Wenn Du Fragen an mich oder meine Interviewpartner hast, dann hinterlasse einen Kommentar. Auch Themenvorschläge sind jederzeit willkommen.

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Rouven Kasten und Johannes Prahl

Rouven Kasten (links) und Johannes Prahl von der GLS Bank in Bochum

Vom Waffenhersteller zur Ökobank?

Johannes Prahl

Johannes Prahl – Leiter der Mitarbeiterentwicklung

Spannend finde ich das Geschäftsprinzip der GLS Bank, das die Finanzierung bestimmter Projekte ausschließt. Tabak und Rüstung gehören unter anderem dazu. Wie kommt dann ein Bewerber an, der aus der Rüstungsindustrie zur Ökobank wechseln möchte? Die Antwort ist: Gut! „Als verantwortungsvoll agierende Menschen kommen wir irgendwann an einen Punkt, wo wir uns hinterfragen. Ist es richtig, dass ich mich für ein Unternehmen engagiere, das vielleicht etwas herstellt, was gar nicht mehr meins ist? Hinter dem ich gar nicht stehen kann … „, sagt der 42-jährige Johannes Prahl. Das (Berufs-) Leben wird dann nicht mehr auf Geld und Rendite als wichtigste Faktoren ausgerichtet. Andere Werte sollen sich in der Arbeit wieder finden. Bestehendes wird hinterfragt. An diesen Punkt zu kommen, das findet der Leiter der Mitarbeiterentwicklung wertvoll. Deswegen wäre er sehr gespannt, auf einen solchen Kandidaten.

Ich finde, dass Du auch durch bestimmte Ereignisse im Leben an diesen Punkt kommen kannst. Bei mir waren es Freunde und Kollegen, die viel zu jung gestorben sind. Dazu kam der ein oder andere Unfall, den ich hatte. Irgendwann denkst Du: „Okay … den Spaß im Leben und das Herausfinden und Ausleben Deiner Interessen auf die Zeit der Rente schieben … das scheint keine gute Idee zu sein.“ Du kannst diesen Punkt aber auch auf positivem Wege erreichen. Eine Klientin hat sich bei mir gemeldet, als Kind Nummer zwei da war.

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Den „Wendepunkt“ kannst Du übrigens auch im Job erreichen. Als ich noch bei der Lokalzeitung war, kam ich mal zufällig an einem Unfall vorbei. Die Kameraausrüstung lag im Kofferraum. Da habe ich kurz in der Redaktion bescheid gesagt (das ich schon vor Ort bin), die Kamera rausgeholt und angefangen Fotos zu machen. Durch das Teleobjektiv sah ich, wie sich ein Sanitäter vor den Fahrer eines der Unfallwagen stellte. Der schien mir nur leicht verletzt zu sein. Blut war jedenfalls nirgendwo zu sehen. Trotzdem saß der Fahrer ziemlich betrübt und in eine Decke gehüllt auf dem Rücksitz. Es war mein erster Unfall als Lokalreporter. Und auch mein letzter, weil ich in dem Moment, wo sich der Sanitäter vor den Mann stellte, dachte: „Womit verdiene ich eigentlich gerade mein Geld?“

Kurz darauf lernte ich einen Reporter von der Bild-Zeitung kennen. Für die Bild oder die Rüstungsindustrie arbeiten … Da muss ich kurz nachdenken, ob ich eins von beidem schlimmer finde. Und wenn ja: Was? 😉 Den mal zu fragen, wie er zum Geld verdienen mit den Unfällen anderer steht, das versprach sehr interessant zu werden. Er meinte, dass er früher sehr oft über Unfälle berichtet hat, ohne sich was dabei zu denken. Dann kam der Tag, an dem das Unfallopfer eine gute Freundin von ihm war. Das war sein letzter Unfall.

Johannes Prahl kann ich deswegen nur zustimmen: Es ist wertvoll an diesen Punkt zu kommen. Solche Menschen als Gesprächspartner oder sogar Klienten zu haben, ist die pure Freude. 🙂

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Was ich auch richtig klasse finde, ist, dass die Kandidaten der zweiten Runde bei der GLS Bank eine Führung durchs Haus bekommen. Und warum? Die Bewerber sollen in die Büros rein gucken und dabei die Unternehmenskultur spüren. „Dafür hat man Antennen. Das merkt man schon. Da spürt man was“, sagt Johannes Prahl. Ja, genau! Das ist ein wichtiger Grund, warum ich meine Klienten in die Unternehmen schicke. Die spüren da was! Und wie! 🙂 Außerdem bekommen sie laut Johannes Prahl einen guten Einblick in die Aufgabe und die nötigen Informationen, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Ich hätte es nicht besser sagen können. 😉

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Rouven Kasten – Kommunikationsabteilung

Mit Rouven Kasten, der für die GLS Bank die digitale Kommunikation macht, ist im Interview übrigens auch ein echter Quereinsteiger dabei. Der 44-jährige hat den Beruf des Elektrikers gelernt und arbeitet jetzt seit fast 20 Jahren im und mit dem Internet. Als er vor viereinhalb Jahren von einem ehemaligen Mitarbeiter der Bank darauf angesprochen wurde, ob er nicht den Job in der Kommunikationsabteilung machen wolle, antwortete er: „Zu einer Bank? Ich?! Bist Du bescheuert?“ Ein nur fünfminütiger Bericht über das Werte- und Geschäftsmodell führte dann zu folgender Antwort von Rouven Kasten: „Okay. Wann soll ich anfangen?“ Sowas kann Dir bei persönlichen Gesprächen passieren. Auch, wenn sie nur sehr kurz sind. Also: Augen auf im verdeckten Arbeitsmarkt! 😉 Laut dem Leiter der Mitarbeiterentwicklung sind Quereinsteiger übrigens das Salz in der Suppe in einem Bewerbungsprozess.

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Weil die GLS Bank ein Sponsor des Podcamp in Essen (Barcamp für Podcaster und Menschen, die es werden wollen) ist, darf natürlich auch der hauseigene Podcast nicht unerwähnt bleiben.

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