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Squid Game is back—and this time, the knives are out. In the thrilling Season 3 premiere, Player 456 is spiraling and a brutal round of hide-and-seek forces players to kill or be killed. Hosts Phil Yu and Kiera Please break down Gi-hun’s descent into vengeance, Guard 011’s daring betrayal of the Game, and the shocking moment players are forced to choose between murdering their friends… or dying. Then, Carlos Juico and Gavin Ruta from the Jumpers Jump podcast join us to unpack their wild theories for the season. Plus, Phil and Kiera face off in a high-stakes round of “Hot Sweet Potato.” SPOILER ALERT! Make sure you watch Squid Game Season 3 Episode 1 before listening on. Play one last time. IG - @SquidGameNetflix X (f.k.a. Twitter) - @SquidGame Check out more from Phil Yu @angryasianman , Kiera Please @kieraplease and the Jumpers Jump podcast Listen to more from Netflix Podcasts . Squid Game: The Official Podcast is produced by Netflix and The Mash-Up Americans.…
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Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fußball in Köpenick und Oberschöneweide noch viel länger. Episode für Episode erzählen wir uns von Begebenheiten aus Geschichte von Union Berlin. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!
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Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fußball in Köpenick und Oberschöneweide noch viel länger. Episode für Episode erzählen wir uns von Begebenheiten aus Geschichte von Union Berlin. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!
2004 stand Union nach Abstieg in die Regionalliga und schwer zu erfüllenden Lizenzforderungen mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem wurde ein Konzept mit dem Ziel Bundesliga-Aufstieg in einer Mammut-Mitgliederversammlung vorgestellt. 2004 stand Union nach Abstieg in die Regionalliga und schwer zu erfüllenden Lizenzforderungen mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem wurde ein Konzept mit dem Ziel Bundesliga-Aufstieg in einer Mammut-Mitgliederversammlung vorgestellt. Quellen: “Immer weiter, ganz nach vorn”, Matthias Koch, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2013 Programmheft 19 der Saison 2003/04 gegen FC St. Pauli (pdf) Programmheft 8 der Saison 2004/05 gegen den VfB Lübeck (pdf) Hurtado: „Union muss professioneller werden“, BZ vom 30. Mai 2004 Gebündelte Energie, Tagesspiegel vom 29. Mai 2004 Kölmel rettet den 1. FC Union, Morgenpost vom 29. Mai 2004 Alles im Eimer? Der 1. FC Union am Scheideweg, Interview mit Andre Rolle in satt.org Skript Wir hatten in der Episode 29, als es um Bluten für Union ging , schon einmal kurz die Mitgliederversammlung des 1. FC Union vom 27. Mai 2004 gestreift. Aber es wurde an diesem Abend im FEZ nicht nur ein neuer Aufsichtsrat gewählt, sondern es wurde auch etwas vorgestellt, was heute wahrscheinlich schon längst vergessen wurde, nämlich ein Entwicklungsplan für den 1. FC Union Berlin, an dessen Ende der Bundesliga-Aufstieg noch vor dem Jahr 2010 stehen sollte. Ich bin auf diese Geschichte gekommen, weil in dieser Woche Ende April 2021 Dirk Zingler erneut für 4 Jahre zum Präsidenten des 1. FC Union bestimmt wurde. Sein erster Amtsantritt fand am 1. Juli 2004 statt. Anlässlich dieser Nachricht schrieb der Tagesspiegel : “Als Zingler vor 17 Jahren das Amt übernahm, hätte kaum einer in Köpenick vom heutigen Erfolg auch nur geträumt.” Und da möchte ich aus historischer Sicht sagen: Das stimmt so nicht ganz. Denn es wurde ganz offiziell 2004 vom Ziel Bundesliga-Aufstieg gesprochen. Kommen wir zur Mitgliederversammlung am 27. Mai 2004. Die Rahmenbedingungen kennen wir: Union stand im Prinzip als Absteiger aus der Zweiten Liga fest. Der Etat reduzierte sich um 75 Prozent auf rund 2 Millionen Euro. Und der DFB forderte für die Regionalliga-Lizenz eine Liquiditätsreserve von 1,4 Millionen Euro, was in der Kampagne Bluten für Union mündete. Die Mitgliederversammlung im FEZ dauerte gut fünf Stunden. Matze Koch schreibt in seinem Buch “Immer weiter- ganz nach vorn” über den Abend: “Während die 885 anwesenden von damals 3878 eingetragenen Union-Mitgliedern Hurtado nicht für den Niedergang ihres Vereins verantwortlich machten, schaffte es Hurtado mit einer Art Ermüdungstaktik, dass seine fünf Kandidaten für den Aufsichtsrat en bloc bestätigt wurden. Im Laufe der fast fünfstündigen Mitgliederversammlung, in der Hurtado zunächst zwei Stunden lang über zukünftige Strategien und Handlungsträger des zu wählenden Aufsichtsrates referiert hatte, verdrängten viele Union-Fans ihren Groll wohl schlicht.” Kommen wir zum Konzept, das Hurtado vorstellte. Das gliederte sich in sechs Teile: Ausgangssituation Zielsetzung des Vereins Maßnahmen zur Zielerreichung Strukturelle Konsequenzen Weitere Vorgehensweise, Ausblick Eiserner Abschluss Ausgangssituation Bei Ausgangssituation gibt es eine Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen, sportlichen und vereinsinternen Lage, sowie des Potentials, das die Stadt Berlin bietet. Folgende Stichpunkte werden darin genannt: “Wir haben aus Erfolgen zu wenig gemacht” Vertrauensverlust bei Fans, Mitgliedern, Sponsoren sowie der Öffentlichkeit Sportlicher Misserfolg, verbunden mit dem Abstieg in die Regionalliga Desolate wirtschaftliche Situation des Vereins und daraus resultierende Bedingungen, die bis zum 9. Juni 2004 zum Lizenzerhalt zu erfüllen sind Nichtnutzung vorhandener Synergien durch mangelnde Transparenz innerhalb der Gremien Mitglieder als einzige beständige Größe des Vereins Positives Image- der Verein ist beliebt Möglichkeit zu Neubeginn als Chance nutzen Tradition und kultige Fans in einer großen, expandierenden und attraktiven Stadt Der 1. FC Union Berlin erfüllt alle Voraussetzungen, um dauerhaft Erfolg zu haben! Das mit den Gremien hat mich etwas irritiert, aber Matze Koch beschreibt das auch in seinem Buch: “Zingler packte fortan mit an. Im Gegensatz zu Präsident Jürgen Schlebrowski, der wegen seiner ständigen Abwesenheit den Beinamen “Frühstücksdirektor” verpasst bekam, tauchte Zingler als Vorsitzender des Wirtschaftsrates häufig in der Hämmerlingstraße auf. ‘Ich habe in der Geschäftsstelle viele Mitarbeiter vorgefunden, die darauf warteten, dass man ihnen sagt, was zu tun ist. Sie waren verunsichert, weil sie in der Ära von Heiner Bertram und Bernd Hofmann nie Informationen über die tatsächliche Lage des Vereins erhalten hatten”, erklärte Zingler. “Jede Woche kam dann ein neues Problem dazu. Es gab bei Union niemanden, der wirklich wusste, wie es um den Klub steht.” Hier versteckt sich auch ein Erklärungsansatz für dieses “Eiserne Konzept” von Hurtado. Dieses Konzept sollte im Prinzip ein Leitfaden für Mitarbeiter, Mitglieder, Fans, Mannschaft, Sponsoren und Investoren sein. Es sollte deutlich machen, was erreicht werden soll und wie. Denn Zingler selbst sagte über die ersten Aufsichtsratssitzungen, an denen er als Vorsitzender des neugegründeten Wirtschaftsrats teilnahm: “Es wurde ausschließlich darüber nachgedacht, wie man den Verein stabilisieren kann.” Zielsetzung des Vereins Hier wurden die übergeordneten Ziele des Konzepts aufgeschrieben. Die waren: Stärkung der „Union-Identität“ Transparenz im Handeln Stärkere Einbeziehung der Interessen von Mitgliedern, Fans und Sponsoren Stärkung der Jugend- und Nachwuchsarbeit bessere Integration in den Profifußball des Vereins Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga – Aufstieg in die 1. Bundesliga vor 2010 Im Prinzip ergeben sich die Ziele aus den Missständen, die vorher bei der Ausgangssituation herausgearbeitet wurden. Gestolpert bin ich über den Punkt 1. Bundesliga. Wir müssen uns einfach ins Gedächtnis rufen, dass Union zu dem Zeitpunkt sich auf die Regionalliga vorbereitete und in einer Geldkampagne für den Erhalt der Regionalliga-Lizenz steckte. Da klingt 1. Bundesliga durchaus vermessen. Aber andererseits musste Sponsoren und Mitgliedern dargelegt werden, dass sich etwas seit der Abwahl von Heiner Bertram geändert hat. Der Alltag mit seinen vielen Hiobsbotschaften taugte dazu nicht. Wieso also nicht ein großes Ziel? Sonderlich ernst genommen wurde das jedenfalls in den Berliner Medien nicht. Jedenfalls wurde aus dem Bundesligaziel keine Schlagzeile gemacht. Die Morgenpost schrieb: “Das neu vorgestellte Konzept, mit dem der Regionalligist bis 2010 sogar bis in die Bundesliga will, erfüllte die Erwartungen nicht. Vielmehr wurde gut eineinhalb Stunden über eine zu bildende Vereinsstruktur doziert, die in einem Fußball-Klub eigentlich üblich ist. Innovative Ideen, wie Union wieder den Sprung in den Profifußball schaffen kann, gab es nicht.” Es ging eher darum, dass Investor Michael Kölmel Geld für die Lizenz in Aussicht gestellt hat. Oder um die Fortsetzung des Sponsorings durch die BSR, bei der Hurtado damals angestellt war. Darüber sagte Hurtado selbst im Tagesspiegel : “Wenn der Verein ein fundiertes sportliches Konzept vorlegt, dann wird auch die Zusammenarbeit mit der BSR fortgesetzt, unabhängig von der Klassenzugehörigkeit oder den handelnden Personen im Verein.” Maßnahmen zur Zielerreichung Für jedes Ziel wurde dargelegt wie es zur Umsetzung und Zielerreichung kommen soll. Gehen wir die mal im Detail durch: Maßnahmen zur Zielerreichung (I) Stärkung der „Union-Identität“ / Union – ein kleines Stück Andersartigkeit Union ist und bleibt ein Verein aus dem Osten, aber kein typischer Ost-Club, vielmehr ein großes Stück Berliner Originalität Deutliches Herausarbeiten der Unverwechselbarkeit zu anderen Vereinen Ausbau des professionellen Vermarktungskonzeptes Konsequenter Markenaufbau (Logo,Slogan,Farben,etc.) Ergebnisse der Markenanalyse umsetzen (Union – getragen von den Fans) Identifikation mit dem 1.FC Union Berlin unabhängig vom sportlichen Erfolg erzeugen Imagesteigerung durch professionelles Marketing/Öffentlichkeitsarbeit ohne die Wurzeln des Vereines zu verlassen Integration von regionalen Persönlichkeiten Hier findet sich sehr viel, was für einen professionell geführten Verein eine Selbstverständlichkeit ist. Manche Begriffe würden allerdings heute, 17 Jahre später, so wohl kaum noch benutzt werden. Wie beispielsweise “Deutliches Herausarbeiten der Unverwechselbarkeit zu anderen Vereinen”. Das würde heute eher heißen: Union geht seinen eigenen Weg. Maßnahmen zur Zielerreichung (II) Transparenz im „Handeln“ (Finanzen und Kommunikation) Verbesserung des Controllings durch die Verankerung professioneller kaufmännischer Systeme Durchführung von mindestens vier Aufsichtsratssitzungen sowie regelmäßige Gesellschafterversammlungen zur Wahrnehmung der Verantwortlichkeiten Entwicklung einer Kommunikationsstrategie, die nach innen (Mitglieder, Fans, Sponsoren) sowie nach außen (Medien) Geschlossenheit demonstriert Kanalisierung des externen Informationsflusses durch Stärkung der Position des Pressesprechers Regelmäßige Berichterstattung an die Mitglieder (z.B. Newsletter, Infoveranstaltungen, Teilnahme an Sitzungen) Auch das sind recht normale Maßnahmen, um das kommunikative Chaos der Monate zuvor hinter sich lassen zu können. Maßnahmen zur Zielerreichung (III) Stärkere Einbeziehung der Interessen von Mitgliedern, Fans und Sponsoren Bereitstellung eines Budgets zur selbständigen Verwaltung Ausrichtung gemeinsamer Veranstaltungen Gründung einer Fan-und Mitgliederabteilung Regelmäßige Durchführung von Fantreffen mit Mitgliedern des Aufsichtsrates und/oder des Präsidiums Berücksichtigung eines Fanvertreters im Aufsichtsrat des Vereins Berücksichtigung eines Sponsorenvertreters im Aufsichtsrat des Vereins Mitwirkung im Rahmen der Vorbereitung von Ehrungen, Wahlen und Mitgliederversammlungen Hier geht es um die Integration von zwei wichtigen tragenden Säulen des Vereins. Mitglieder sollten die Möglichkeit haben, sich aktiv an der Vereinsarbeit zu beteiligen und sich einzubringen. Das war einer der Kernpunkte aus den vielen Treffen zwischen Fans und Verein vor und nach Bertrams Entmachtung. Dazu war auch eine Satzungsänderung notwendig. Bereits im Juni 2004 wurde die Fuma (Fan- und Mitgliederabteilung) gegründet. Maßnahmen zur Zielerreichung (IV) Stärkung der Jugend- und Nachwuchsarbeit – bessere Integration in den Profifußball des Vereins Schaffung eines einheitlichen Erziehungs- und Ausbildungskonzeptes Aufrechterhaltung und Stärkung des Leistungszentrums Weiterentwicklung des Trainerteams mit einheitlicher Philosophie Entwicklung eines Scouting-Systems Intensivierung des Informationsaustausches zwischen Nachwuchsabteilung und erster Mannschaft Vor allem die Integration von Nachwuchsspielern wurde teilweise aus der Not geboren schon sehr stark in der folgenden Saison umgesetzt, in der beispielsweise Roman Prokoph oder Florian Müller zum Einsatz kamen. Dass dies dann schief ging ist eine andere Geschichte. Und dass der Nachwuchs in der Folge auch nicht mehr in der Intensität gefördert werden konnte, weil das Geld an allen Ecken und Enden fehlte, auch. Maßnahmen zur Zielerreichung (V) Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga-Aufstieg in die 1. Bundesliga vor 2010 Umsetzung des erarbeiteten Konzeptes, insbesondere in Hinblick auf ein ganzheitliches sportliches Konzept Nennenswerte Verbesserung der Infrastruktur im Stadion innerhalb der nächsten drei Jahre Steigerung der Marketingeinnahmen durch Intensivierung des Vertriebes Nutzung von Synergien in Folge der WM 2006 Erzielung von Transferüberschüssen Steigerung der Zuschauerzahl durch attraktiven Fußball Verbesserung der sportlichen Qualität durch die Verpflichtung eines Perspektivtrainers sowie Integration junger Spieler im Profikader Zeitnahe Verpflichtung eines sportlichen Leiters Wenige Tage nach der Mitgliederversammlung gab Union bekannt, dass Frank Wormuth neuer Trainer werden wird. Nicht einmal drei Monate war er im Amt, als er im September 2004 schon wieder entlassen wurde. Auch auf der Position des sportlichen Leiters gab es bis zur Verpflichtung von Christian Beeck im September 2005 ebenfalls nicht. Auch das ganzheitliche sportliche Konzept fiel im Prinzip kurzfristigem Erfolgsdruck permanent zum Opfer. Strukturelle Konsequenzen Strukturelle Konsequenzen wie sie das Hurtado-Konzept vorsah, Screenshot: Programmheft 1. FC Union Berlin Weitere Vorgehensweise, Ausblick Zeitplan für die Umsetzung der ersten Maßnahmen im Jahr 2004, Screenshot: Programmheft des 1. FC Union Berlin Der Zeitplan wurde größtenteils eingehalten beziehungsweise die dort genannten Maßnahmen umgesetzt. Eiserner Abschluss Das Konzept endet mit folgenden Schlussworten: Aufsichtsrat und Präsidium des 1.FC Union Berlin e.V.sind davon überzeugt, bei konsequenter und professioneller Umsetzung aller genannten miteinander verknüpfter Strategien und Maßnahmen, unseren Kultverein finanziell gesund, weitgehend frei von externen Einflüssen, sicher und unabhängig kurzfristig denkbaren sportlichen Schwankungen dauerhaft im Lizenzfußball etablieren zu können, denn … Unioner sind nicht bloß Fans aufgrund möglicher Erfolge – sie sind Fans, weil sie sich mit den Ursprüngen Ihres Vereins identifizieren. Und niemals Vergessen – Eisern Union! Fazit Auch wenn von diesem Konzept später nicht mehr viel zu hören war und es in zwei entscheidenden Punkten so nicht aufging (Nachwuchs und Entwicklung des Profifußballs), so lässt sich aber daraus sehr viel erkennen, was vorher aus Sicht der in die Ämter gekommenen Personen nicht gestimmt hat. Union war im Prinzip auf den besten Weg, sich von seiner Identität zu entfernen und in die sportliche Bedeutungslosigkeit abzustürzen. Beides sollte mit der Hinwendung zu einer Professionalisierung und vor allem einer Unionisierung herumgerissen werden. Während die Professionalisierung und der sportliche Erfolg sich im Zeitplan verzögerten, kann man schon sagen, dass die Identifikation mit dem Verein sich nach einem kurzen Tief in der Regionalligasaison verstärkte. Die Hinwendung zu den Fans als Basis und der Integration der Sponsoren war im Nachhinein eine strategisch richtige Entscheidung. Im Programmheft zum Heimspiel gegen den VfB Lübeck am 17. Oktober 2004 gab es ein A-z mit Dirk Zingler nach seinen ersten 100 Tagen als Präsident des 1. FC Union Berlin. Ich zitiere als erstes Fazit auf die Ziele aus dem Hurtado-Konzept oder Eisernem Konzept ein paar Punkte, damit man sich besser vorstellen kann, welch dicke Bretter da teilweise gebohrt werden mussten: A wie Alte Försterei: Die Stadionfrage ist nach vor akut, entsprechende konkrete Gespräche finden bereits statt und sind auf einem guten Weg.Der Unterstützung des Bezirks können wir gewiss sein. F wie FuMa Die Zusammenarbeit mit der Fan- und Mitgliederabteilung nimmt immer konkretere Formen an. Regelmäßiger Ideenaustausch mit dem Präsidium und der Marketing GmbH findet statt und ist die Basis für eine noch stärkere Einbeziehung der Faninteressen. Die Mitglieder sollen sich beim 1. FC Union Berlin wiederfinden. G wie Gremien Die Kommunikation und das Ineinandergreifen der verschiedenen Gremien sind auf einem sehr guten Weg. Alleingänge darf es nicht mehr geben! Aufsichtsrat, Präsidium, Ehrenrat, Wirtschaftsrat, FuMA -der Austausch auf direktem Weg klappt, ein entsprechender Meetingplan gewährleistet regelmäßige Zusammenkünfte und somit gezielte Information. K wie Kölmel Wir sind mit Gläubiger Dr. Kölmel in regelmäßigem Kontakt, die Gespräche sind positiv. Auch in der Zusammenarbeit mit ihm heißt das Zauberwort Transparenz. Wir nehmen ihn stets mit ins „Boot“. L wie Liquidität Die wirtschaftliche Situation ist nach wie vor sehr, sehr angespannt. Wir müssen immer noch Verbindlichkeiten aus der Vergangenheit bedienen. Ein„Bluten für Union Il“ darf es nicht noch einmal geben. Daran arbeiten wir. Q wie Qualität Unsere Mannschaft hat die Qualität für die 3.Liga. Wir haben noch genug Zeit, dies zu beweisen. S wie Sponsoren Die Sponsoren sind ebenso treu wie die Fans. Ich bin nicht nur Präsident, sondern auch Sponsor. Wenn man bereit ist, selbst etwas zu geben, fällt es leicht, um Unterstützung zu bitten. Trotz des Abstiegs verzeichnen wir einen quantitativen Zuwachs an Sponsoren. Das ist ein gutes Zeichen. Z wie Zukunft Der 1. FC Union Berlin ist ein Traditionsverein mit 4000 Mitgliedern und vielen tausend Sympathisanten. Er wird auch die derzeitige Situation überstehen und wieder „bessere Zeiten” erleben. Dafür bin ich vor 100 Tagen angetreten. Der Weg dahin kann lang und schwierig sein. Das wusste ich vorher. Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles!…
Das düstere Union-Jahrzehnt nach der Wende endet in der Saison 1999/2000 mit den Aufstiegs-Playoffs gegen Osnabrück. Dort scheitert Union im Elfmeterschießen. Aber was ist in dem Spiel sonst noch passiert? Bevor Unioner:innen beim Wort 'Aufstiegsrelegation' an Stuttgart dachten, war damit nicht zuletzt die Begegnung mit dem VfL Osnabrück am Ende der Saison 1999/2000 verbunden, in der die beiden Regionalliga-Meister um den Einzug in die 2. Bundesliga spielten. Wir schauen uns an, was in diesem Spiel passiert ist, bis es zum berüchtigten Elfmeterschießen mit den Fehlschüssen von Steffen Menze und Kai Wehner kam. Links Die Spielaufzeichnung in der ARD Mediathek Der Union-Kader der Saison 1999/2000 ( ImmerUnioner ) Spielbericht im Tagesspiegel Osnabrücks Trainer für die Folgesaison, Michael Lokorwski Spielbericht im Spiegel Spiel-Daten bei Transfermarkt die Regionalliga-Saison Der Spiegel referiert Unions gescheiterte Aufstiegsversuche Tom Persich und Ronny Nikol erinnern sich an das Spiel Guido Spork und seine Alpträume ( BZ ) Und Niemals Vergessen Folge 25: Menze ist schuld On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData69ab280083e6f4 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData69ab280083e6f4\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Der 1. FC Union Berlin hatte unter Trainer Heinz Werner in der Aufstiegsrunde 1981 nicht nur mit den gegnerischen Teams zu kämpfen, sondern auch mit den Schiedsrichtern. Doch was sie beim "Schuhkrieg von Cottbus" erwarten würde, hatte niemand erwartet. Der 1. FC Union Berlin hatte unter Trainer Heinz Werner in der Aufstiegsrunde 1981 nicht nur mit den gegnerischen Teams zu kämpfen, sondern auch mit den Schiedsrichtern. Doch was sie beim "Schuhkrieg von Cottbus" erwarten würde, hatte niemand erwartet. Quellen: „Erich Mielke, die Stasi und das runde Leder“, Hanns Leske, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004. „Und niemals vergessen – Eisern Union!“, Jörn Luther, Frank Willmann, Basisdruck, 1. Auflage, Berlin 2000. Skript Vorgeschichte Sportlich war der 1. FC Union Berlin in den 70ern die zweite Kraft in Berlin. Denn der FC Vorwärts war unverständlicherweise 1971 nach Frankfurt/Oder gewechselt und damit in die endgültige Bedeutungslosigkeit verschwunden. Union selbst war im Status einer Fahrstuhlmannschaft angekommen und befand sich in einer sehr schwierigen Situation. Denn durch die Beteiligung von Unionfans bei den Krawallen am Alexanderplatz stand auch eine Auflösung des Vereins im Raum. Das Thema Auflösung des Vereins war Ende 1981 vom Tisch und ist mal etwas für eine extra Geschichte. Doch die aktive Benachteiligung des Clubs zeigte sich nicht nur darin, dass man im Prinzip keinen Zugriff auf vielversprechende Nachwuchsspieler bekam und die eigenen sogar noch abgeben muss. Es wurde auch aktiv ins Spiel eingegriffen. Heinz Werner, der damalige Trainer nennt als besondere Saison 1980/81, „als wir von den Schiedsrichtern gnadenlos verpfiffen worden sind und besonders in Auswärtsspielen, etwa in Cottbus – dem größten Gaunerspiel, das ich je erlebt habe – nicht die geringste Chance hatten.“ Die Liga Staffel B in der Saison 1980/81 Union spielte nach dem Abstieg 1980 in der Liga Staffel B, unter anderem gegen Dynamo Fürstenwalde, Halbleiterwerk Frankfurt, Stahl Eisenhüttenstadt, PCK Schwedt oder gegen Stahl und Motor Hennigsdorf. Auch wenn die Saison über nicht alles perfekt lief, erreichte Union souverän als Tabellenführer die Aufstiegsrunde. In der Aufstiegsrunde kämpften die 5 Staffelsieger gegeneinander um zwei Aufstiegsplätze. Das waren 1980/81 BSG Schiffahrt/Hafen Rostock, BSG Energie Cottbus, Chemie Buna Schkopau, Motor Suhl und eben der 1. FC Union Berlin. Union startete wirklich schlecht. Nach einem 0:0 gegen Cottbus im Heimspiel, verlor Heinz Werners Team 0:3 in Rostock. Zu Hause gegen Schkopau gab es ein 4:1 und zum Schluss der Hinrunde ein 0:0 in Suhl. Platz 4 nach der Hälfte der Spiele. Der Schuhkrieg von Cottbus Am 30. Mai 1981 um 11 Uhr gab es also das Rückspiel gegen Cottbus, das Union unbedingt gewinnen musste, um überhaupt noch eine Chance auf den Aufstieg zu besitzen. Noch einmal Heinz Werner zur Situation vor dem Spiel: „Da haben die Cottbuser Spieler auf dem Platz unseren Spielern gesagt, ihr könnt spielen wie ihr wollt, das Ding wird geregelt. Ich denke zu dem Zeitpunkt muss es einen Beschluss gegeben haben, also nicht offiziell, sondern inoffiziell. Mielke wollte, dass Union verschwindet. Da hat es Vorfälle an einem 1. Mai gegeben, die hat er zum Anlass genommen. Da waren ein paar Pop-Gruppen auf dem Alexanderplatz. Und da soll es angeblich sogar zwei oder drei Tote gegeben haben, was allerdings nie veröffentlicht wurde. Und da waren Leute mit Union-Schals dabei. Da hat Mielke irgendwann gesagt, jetzt muss Union verschwinden. Das war in diesem Jahr. Da hatten wir keine Chance zum Aufstieg. Wir waren stark genug, wir wären durchmarschiert. Da haben sie uns in Suhl verpfiffen, eiskalt, das war Habermann, und in Cottbus hat uns Stumpf niedergemacht, so etwas habe ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie erlebt.“ Heinz Werner vertut sich ein bisschen in der Erinnerung an die Alexanderplatz-Krawalle, die tatsächlich im Oktober 1977 und nicht am 1. Mai stattfanden. Darüber hast du bereits in Folge 2 erzählt . Aber der Trainer hat seiner Mannschaft vor dem Spiel eingetrichtert, dass sie nicht nicht nur gegen die Elf von Cottbus und die 12.500 Zuschauer spielen würden, sondern auch gegen die Schiedsrichter. Es könnten zwei Elfmeter gegen sie verhängt werden, und dann müssten sie eben drei Tore schießen. Auch sollten sie damit rechnen, dass korrekt erzielte Tore aberkannt werden, weshalb sie noch mehr Tore schießen müssten. Womit aber niemand gerechnet hat, war der Schuhkrieg von Cottbus als Psychospielchen. Hören wir, wie Heinz Werner das schildert: „Wir kommen raus und wollen zum Spiel. 15.000 Zuschauer, das war in Cottbus eine Menge. Ganz wichtige Sache, wenn wir gewinnen, sind wir durch. Der Stumpf kommt, die Mannschaft ist angetreten, ich immer noch bei der Mannschaft, was ich sonst nie mache, bis zum Sportplatz habe ich sie begleitet, wo ich schon nichts mehr zu suchen hatte. Da kommt der Stumpf und sagt: ‚Zeigen Sie bitte Ihre Schuhe!“ Wir hatten alle neue Adidas-Schuhe bekommen. Es war uns in der Tat geluungen, neue Adidas-Schuhe aus dem Westen zu besorgen. Da waren die Spieler ganz stolz. Der Stumpf sieht die Schuhe und sagt: ‚Sofort die Stollen wechseln, die Stollen sind falsch, sie entsprechen nicht internationalem Maßstab.‘ Da standen nun die Spieler und ich daneben. ‚Herr Werner, wir haben gar keine anderen Schuhe, die haben wir doch erst gerade gekriegt vergangene Woche.‘ Was habe ich gemacht? Darauf war ich ja auch nicht vorbereitet. Habe die Mannschaft genommen, sind vom Platz gegangen in die Kabine. Der Spieler Rohde hat einen Schuh ausgezogen und in die Ecke geschmissen. ‚Wie sollen wir denn Fußball spielen?‘ Da habe ich ihn erst einmal angeschrien, dass er sich hinsetzen soll, ruhig. ‚Und nun will ich euch was sagen: Niemand wechselt hier Stollen, niemand wechselt hier Schuhe. Wir warten hier zehn Minuten. Und diese zehn Minuten wird das Publikum pfeifen. Und natürlich werden sie uns auspfeifen, aber der Schiedsrichter steht jetzt unter Druck, wir müssen ein Spiel machen.‘ Es hat nicht ein einziger seine Stollen gewechselt. Wir sind nach einer Viertelstunde hingegangen, mit einem riesigen Pfeifkonzert empfangen worden, der hat sich die Schuhe angeguckt und gesagt: ‚Ja, die sind jetzt richtig.‘ Das war nichts anderes, als die Mannschaft zu verunsichern. Darum ging es. Schon vor dem Spiel! Das ist unglaublich gewesen.“ Union ging in der 48. Minute mit 1:0 in Führung durch Uwe Borchardt . Doch in der 76. Minute gab es einen Ausgleich per Kopf durch Petrik Sander. Dann gibt es eine Entscheidung, die für mich schwer nachvollziehbar klingt und die die Berliner Zeitung von damals wie folgt beschreibt: „dann jagte Kulke nach einer völlig unverständlichen Entscheidung des Unparteiischen auf indirekten Freistoß im Strafraum den Ball ins Netz.“ Es war also das eingetreten, wovor Heinz Werner gewarnt hatte: Union war verpfiffen worden. Und der Aufstieg war im Prinzip vergeigt. Gegen Schiffahrt/Hafen Rostock gab es zwar danach ein 5:2, doch mit einer 0:2-Niederlage gegen Schkopau war alles hin. Das Spiel gegen Buna wurde von Prokop geleitet. Union hatte in 4 Auswärtsspielen nur ein Tor erzielt, was wirklich wenig war. Tatsache ist aber auch, dass Union in den Spielen in Suhl, in Schkopau und in Cottbus mehrfach benachteiligt wurde. In diesen Spielen standen mit Adolf Prokop, Manfred Roßner und Bernd Stumpf Schiedsrichter auf dem Platz, die später durch Entscheidungen zum Vorteil des BFC Dynamo auffielen. Bernd Stumpf wurde nach dem sogenannten Schandelfmeter von Leipzig gesperrt und durfte in der DDR kein Spiel mehr pfeifen. Prokop, der als Offizier im besonderen Einsatz auf der Lohnliste des MfS stand wurde für zwei internationale Spiele nicht eingesetzt und gegen bestimmte Oberliga-Teams nicht mehr eingesetzt. Union stieg mit einem Jahr Verspätung im Jahr 1982 wieder in die Oberliga auf. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData13e7dd6e98db26 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData13e7dd6e98db26\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Wie kam es eigentlich dazu, dass beim 1. FC Union Berlin vor jedem Spiel alle Spieler als "Fußballgott" gefeiert werden? Wenn im Stadion an der Alten Försterei die Mannschaftsaufstellung des 1. FC Union Berlin angesagt wird, begrüßen die Unioner:innen alle Spieler als "Fußballgott". Seit wann ist das eigentlich so, und kam es auch mal vor, dass von diesem Teil der Liturgie abgewichen wurde? Skript Ich will heute die kurze Geschichte davon erzählen, wie sich eins der stilprägenden Elemente bei Union etabliert hat. Und zwar eins, das zu den Dingen gehört, die wir in dieser sehr anstrengenden Pandemie-Zeit gerade, in der unter anderem der Fußball als Stadionerlebnis fehlt, vermissen. Es tut mir leid, wenn darüber zu reden dann ein bisschen „Immer aufs Schlimme“-Charakter hat, aber vielleicht funktioniert die Folge ja dann auch ein bisschen als Methadon dafür. Vorab möchte ich mich kurz übrigens noch dafür entschuldigen, dass die Folge an ein paar Stellen ein bisschen selbstreferenziell wird. Aber das lässt sich in diesem Fall, denke ich, nicht ganz vermeiden, wie ihr dann gleich hören werdet. Sebastian, du hattest jetzt ja ein paar Momente darüber nachzudenken, welches Ritual ich meinen könnte. Und wenn du an die Apotheose der Union-Spieler gedacht hast, dann hast du richtig erraten, worum es geht: Darum, wie aus Fußballern bei Union „Fußballgötter“ geworden sind. Für alle, die vielleicht hier zuhören, aber nicht regelmäßig zu Union gehen, quasi Hörer:innen nach dem Motto „In den Farben getrennt, im Interesse an Fußballgeschichte vereint“, und für alle, die es vielleicht in der langen Zeit, die man nicht ins Stadion gehen konnte, vergessen haben, will ich erstmal kurz erklären, worum es dabei geht: Wie in jedem Stadion werden auch bei Union vor dem Spiel die Mannschaftsaufstellungen angesagt. Im Stadion an der Alten Försterei macht das schon seit einer ganzen Weile Christian Arbeit. Er verliest ungefähr 25 Minuten vor Anpfiff die Aufstellung von Unions Gegner, und dabei bekommen alle Spieler ein gleichgültig-bis-verächtliches „Na und“ als Antwort des Publikums. Deutlich näher am Anpfiff verkündet Christian dann die Aufstellung von Union. Die kann man zu diesem Zeitpunkt natürlich schon kennen kann, wenn man sie entweder veröffentlicht sieht oder das Warmmachen beobachtet. Aber es geht hier ja weniger um Informationen als um ein Ritual zur Selbstvergewisserung. Darauf kommen wir aber noch. Dieses Ritual besteht jedenfalls darin, dass Christian Nummern, Vornamen und Nachnamen von Unions Startelf, der Spielern auf der Bank und des Trainers sagt – gern auch mit Anmerkungen zu deren aktueller Situation, und das Publikum jedem von ihnen ein „Fußballgott“ anhängt. Das ist auf den ersten Blick eine ziemlich einfache Idee. Aber eben auch eine einmalige, denn ungefähr nirgendwo sonst gehen Fans und Vereine so polytheistisch mit ihren Mannschaften um. Jedenfalls gibt es meistens höchstens einen Fußballgott gleichzeitig. Dass das bei Union anders ist, fällt daher Beobachtenden von Außen auch immer wieder auf und wird in Porträts des Vereins gern als Sinnbild des Geistes von Union verwendet. So zum Beispiel in einem Feature des Deutschlandfunk von 2010: O-Ton Deutschlandfunk Gerade das hat dazu geführt, dass ich mich gefragt habe: Seit wann ist das eigentlich so, und wie kam man darauf? Und mit der Frage ist das natürlich auch ein Thema für unseren Geschichtspodcast hier. Auf diese Fragen gibt es eine ziemlich konkrete Antwort, anders als beim viel älteren Schlachtruf „Eisern Union“, über dessen Ursprung du in der ersten Folge dieses Podcast gesprochen hast. Das liegt daran, dass dieses Ritual zwar inzwischen schon in eine ziemlich andere Union-Zeit zurück reicht, aber doch noch recht jung ist, nämlich etwa 15 Jahre alt. Es stammt aus der Rückrunde der Saison 2005/06, in der Union nach dem sportlichen Kollaps der Mitt-Zweitausender in der Oberliga gespielt hat. Und Christian Arbeit hat die Entstehung des Rituals tatsächlich im Film zur ersten Bundesliga-Saison, Dit is Union, verstehste , erzählt: O-Ton Christian Arbeit – Das Problem Für dieses Problem der Orientierungslosigkeit hat man sich dann also die Fußballgott-Lösung einfallen lassen. Und Christian hat sie den Leuten und dem Stadion vorgeschlagen: O-Ton Christian Arbeit – Die Lösung Und an der Stelle kann ich vielleicht sagen, dass ich diese Variante wirklich charmant finde, gerade weil sie sehr einladend ist. Natürlich neuen Spielern gegenüber, aber auch neuem Publikum. Man muss nicht jeden Spielernamen kennen, um da mit zu machen, und schon gar nicht wissen, in welcher Kadenz er im Stadion gerufen wird. Man muss nur den Gedanken begreifen, dass die Definition von Fußballgott lautet: „Bezeichnung, die alle Spieler des 1. FC Union Berlin (zb. Tusche, Keiler, Baume, Patsche, Böni, Micha, Karim) ab dem ersten Betreten des Platzes bis an ihr Lebensende adelt.“ So definiert das jedenfalls das Buch „Wir“ von Jan Hollants, Ute Arbeit und Erik Lautenschläger. Allerdings täuscht Christians Erinnerung ihn bei der Herleitung des Problems, die Spieler nicht auseinander halten zu können, vielleicht doch ein bisschen. Denn so eine richtige Häufung von gleichen Vornamen gab es in dem Kader von 2006 nicht. Es gab zwar schon drei Daniels – Klose, Schulz und Teixeira. Aber ich weiß nicht, ob die wirklich für viel Verwirrung gesorgt haben, denn einer, Daniel Klose, war „nur“ der dritte Keeper und stand kaum im Kader und nie auf dem Platz, und der andere, Daniel Teixeira, hatte ja einen gebräuchlichen Spitznamen. Ich glaube also, dass die Verwirrung eher mit dem großen Umbruch im Kader nach dem Abstieg aus der dritten in die vierte Liga zu tun hatte. Interessant ist dabei vielleicht noch, dass das tatsächlich Christians erste Saison als Stadionsprecher war, in der er diesen Teil der „Liturgie“ eingeführt hat. Wie Christian überhaupt dazu kam, bei Union Stadionsprecher und später auch Pressesprecher zu werden, hat Christian auch mal bei uns im Podcast erklärt, in Folge 402, als er zusammen mit Micha Parensen bei uns zu Gast war. In den Shownotes zu unserer Folge jetzt findet ihr einen Link zu der Passage, in der er das erzählt. Was ich an dieser Ursprungsgeschichte der Fußballgötter nun auch spannend finde, ist, dass sie eben nicht komplett spontan oder über Jahre und Jahrzehnte gestreckt oder diffus im Union-Kosmos verstreut ist, sondern ziemlich praktisch und konkret. Aber bevor man das jetzt falsch versteht: Nur, weil etwas wenn man so will konstruiert ist, ist es ja nicht weniger echt. Als ich mit Christian Arbeit neulich noch einmal gesprochen und ihn nach der Geschichte gefragt habe, hat er mir dann eben auch gesagt, dass es am Anfang schon die Diskussion gegeben habe, ob das jeder gleich verdient. Aber Skepsis darüber habe sich nie durchgesetzt. Und realer kann so ein Gott-Status ja dann auch nicht sein. Eigentlich war das jetzt schon die Geschichte. Aber nicht ganz. Denn die ein oder andere Glaubenskrise beim FC Uniooon, unsrer Religion! gab es nämlich doch auch. Nun gab es dafür zwar in den 15 Jahren seit dieser Oberligasaison nicht allzu viele Anlässe, aber auf einen bin ich gestoßen, und zwar anhand dieses Groundhopping-Blogs : Ein Heimspiel gegen Paderborn am Beginn der Saison 2011/12. Das kam nach einer 4-0 Niederlage gegen Fürth im ersten Heimspiel der Saison und dem Ausscheiden im DFB-Pokal bei Rot-Weiß Essen. Wir können uns einmal anhören, wie danach die Begrüßung der Mannschaft klang: O-Ton Textilvergehen: Man muss sich das Fußballgott verdienen Da ist schon deutlich eine gewisse Unzufriedenheit heraus zu hören. Und für den Fall, dass das noch jemandem entgangen ist, wurde das auf der Waldseite auch noch explizit gemacht. Darüber haben wir, oder besser habt ihr damals auch im Textilvergehen gesprochen, aus dem auch der O-Ton der Begrüßung stammt. Folge 73 , falls es schon jemand sucht. O-Ton Textilvergehen: Was war damals 2011, zweiter Teil „… muss man das erklären?“ Ja Robert, vielleicht schon hin und wieder. Das war auch ein Grund, warum ich mir das Thema für die Folge hier ausgesucht hab. Aber hören wir nochmal ein bisschen weiter rein, wie ihr das damals empfunden habt: O-Ton Textilvergehen: Was war damals 2011, zweiter Teil Dass dieses Mittel gewählt wurde, finde ich schon spannend. Und auch, dass es darüber zumindest in dem Podcast, der die allgemeine Stimmung ja bestimmt ein Stück weit eingefangen hat, keine Kontroverse gab. Gestritten habt ihr euch ein bisschen über das zweite der vorhin angesprochenen Transparente. Auf dem stand: „Unzufrieden“, und das UN am Anfang war hervorgehoben. Wem es gelungen ist, sich zehn Jahre zurückzuversetzen oder zu erinnern, weiß, was oder besser wer damit gemeint war: Trainer Uwe Neuhaus. Dass er damit in der Kritik hervorgehoben wurde, fandest du Sebastian damals nicht gut, Robert dagegen ok. Aber mit dem Liebesentzug in Form des aus-dem-Fußballgott-Olymp-erstmal-wieder-runterholen hatte niemand im Podcast ein Problem. Hören wir nocheinmal kurz rein: O-Ton Textilvergehen: Was war damals 2011, zweiter Teil Aber dass damals sowohl sportlich als auch in der Beziehung zwischen Fans und Mannschaft einiges nicht gestimmt hat, wurde dann eine Woche später deutlich. Da hat Union nämlich nochmal 4-0 verloren, in Dresden, und gab es tatsächlich Pfiffe gegen die Mannschaft. Das war dann ein klarer Bruch der Boone’schen Gesetze, der nachhaltig bis heute in Erinnerung geblieben ist, und über den zum Beispiel gesprochen wurde, als die sportliche Situation in der Saison 2017-18 sehr mau war. Daran, dass der gottgleiche Status der Unionspieler systematisch in Zweifel gezogen wurde, kann ich mich seitdem aber nicht erinnern. Was dagegen öfter vorkommt, ist, dass jemand mit einem besonders lauten und energischen „Fußballgott“ hervorgehoben wird. Wenn das bei jemandem passiert, der gerade nicht spielt, kann das zwar auch eine kritische Note haben, aber zum größten Teil ist das tatsächlich eine Gelegenheit, Spieler besondere Zuneigung spüren zu lassen – in manchen Fällen auch solche, die inzwischen gar nicht mehr bei Union sind, sondern als Gästespieler wieder kommen. Und damit können wir zum Schluss noch einmal den Bogen zum Anfang der Folge spannen: Es ist nämlich schade, dass etliche Fußballgötter noch gar nicht zu solchen erkoren werden konnten, weil sie noch nicht vor Publikum im Stadion an der Alten Försterei gespielt haben. Das betrifft im aktuellen Kader Petar Musa, Leon Dajaku und vor allem auch die Nachwuchsspieler Fabio Schneider und Mathis Bruns, die im Lauf der Saison mal im Kader standen. Und auch Max Kruse oder Robin Knoche, die nur weniger Male vor einem sozial distanzierten Publikum gespielt haben, fühlen sich da vielleicht noch eher wie Halbgötter. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData31dfaba52f0c4f = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. 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Günter "Jimmy" Hoge erhielt 1970 de facto Berufsverbot als Fußballspieler. Doch das Ende seiner Zeit beim 1. FC Union Berlin war nicht sein erster Rauswurf. Der kam bereits 1961 beim Armeesportklub Vorwärts Berlin. Günter "Jimmy" Hoge erhielt 1970 de facto Berufsverbot als Fußballspieler. Doch das Ende seiner Zeit beim 1. FC Union Berlin war nicht sein erster Rauswurf. Der kam bereits 1961 beim Armeesportklub Vorwärts Berlin. Quellen: “Immer weiter, ganz nach vorn”, Matthias Koch, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2013 Vorwärts: Armee-Fußball im DDR-Sozialismus (Aufstieg und Fall des ASK/FC Vorwärts Leipzig/Berlin/Frankfurt, Hanns Leske, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2009 “Mentzel: Bei Union-Sieg breche ich zusammen”, BZ vom 10. Februar 2013 “Unser Mitarbeiter Lothar Meyer stellt den neuen Meister vor”, Berliner Zeitung vom 21. November 1960 “Gute erste Halbzeit sicherte 4:2-Sieg”, Neues Deutschland vom 10. August 1961 “DDR-Elf unterlag mit 1:3 Toren”, Neues Deutschland vom 23. Oktober 1961 “Stürmt jetzt für Dynamo”, Berliner Zeitung vom 3. Januar 1962 “Spielerische Linie gab Ausschlag”, Berliner Zeitung vom 3. Mai 1964 “Unsere dritte Oberliga-Elf”, Berliner Zeitung vom 6. Juni 1966 „Ich habe geheult wie ein Schlosshund“, Berliner Zeitung vom 11. Oktober 2015 Sendungs-Skript Jimmy Hoges Rauswurf beim 1. FC Union Berlin kennen wir. Gesperrt wurde er am 5. August 1970 für 6 Jahre für die Oberliga, 2 Jahre für die Liga und 1 Jahr für die Bezirksliga. Das war gleichbedeutend mit Berufsverbot. Jimmy Hoge sagte dazu: “Mein ehemaliger Trainer Werner Schwenzfeier, mein damaliger Mitspieler Günter Klausch und ich haben am 17. Juni 1970 in Ahrenshoop das in einer Gaststätte das WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Italien im Fernsehen gesehen. Ich soll das Deutschlandlied gesungen haben. Zeugin war eine am Tresen stehende Tochter eines ehemaligen Schiedsrichters.” Günter Mielis, damals Vereinsvorsitzender des 1. FC Union, sagte darüber: “Die Sache hatte eine große Tragik. Jimmy ist denunziert worden, als er mit seinem Ex-Trainer Werner Schwenzfeier und Mitspieler Günter Klausch in Ahrenshoop im Urlaub in der Öffentlichkeit vielleicht ein paar Bier zu viel getrunken hatte. Einen Ausschluss vom Leistungssport konnten wir nicht mehr verhindern. Bei Günter Hoge hatte es in der Vergangenheit ja schon ähnliche Vorfälle gegeben.” Damit bezieht er sich nicht nur auf die Sperre von Oktober 1968 bis Ende Mai 1969 weil er angeblich unter Alkoholkonsum Mitspieler beleidigt haben soll, sondern auch auf einen Vorfall der sehr viel länger zurück liegt. Sein Rauswurf beim ASK Vorwärts im Dezember 1961. Der Rauswurf beim ASK Vorwärts Der 1940 geborene Jimmy Hoge spielte in den Jugendmannschaften von Lichtenberg 47. Mit 18 Jahren wechselte er zum Armeesportklub Vorwärts Berlin. Dort wurde er gleich Juniorenmeister im Jahr 1959 und gab mit einer Einwechslung am 27. März 1960 sein Debüt beim 3:1-Sieg bei Einheit Dresden. Sechs Mal kam er zum Einsatz in der Saison. Nicht viel, aber er war trotzdem DDR-Meister. Denn Vorwärts gewann mit 9 Punkten vor Dynamo Berlin den Titel. So beschrieb Lothar “Lulu” Meyer seinen Mitspieler in der Berliner Zeitung, als die Meister-Mannschaft vorgestellt wurde: “Günter Hoge (19). Unteroffizier, hat ausgesprochenes Stürmerblut in den Adern. Wenn „Jimmy“ spielt, fehlen nie: Vater Hoge und Günters sympathische Fußballbraut Karla. Günter schließt bald die Lehrzeit als Maschinenschlosser ab. Seine Steckenpferde: Billard und Tischtennis.” Günter Hoge oben links auf dem Meisterbild des ASK Vorwärts Berlin von 1960 in der Berliner Zeitung Übrigens, den Spitznamen Jimmy hat Günter Hoge aus dieser Zeit: “Den habe ich beim ASK Vorwärts verpasst gekriegt. Ich war der Einzige im Armeesportverein mit längeren Haaren. Ich konnte mich lange Zeit vor dem Friseur drücken bis mich eines Tages Major Knöfler zusammenpfiff und sagte: „Genosse Hoge – auch für Sie gilt militärischer Kurzhaarschnitt.“ Dann musste ich wohl oder übel. Meine Mannschaftskameraden haben schon auf mich gewartet und meinten: „Jetzt siehst du auch aus wie ein Jimmy.“ Major Kurt Knöfler war damals der ASK-Mannschaftsleiter. Exkurs: Die Mammut-Saison 1961/62 1961 gab es zwar Meisterschaftsspiele, aber keinen Meister. Der Grund ist kurios aus heutiger Sicht. Denn in dieser Spielzeit gab es nicht nur Hin- und Rückrunde in der Oberliga, sondern auch noch eine dritte Runde. Die fand auf neutralem Platz statt. Grund war die erneute Umstellung des Saison-Rhythmus’ vom Kalenderjahr, also Frühjahr bis Herbst auf den gewohnten Rhytmus Herbst/Frühjahr. 1955 hatte die DDR von der Sowjetunion den Kalenderjahr-Rhythmus übernommen. Während er dort wegen des kontinentalen Klimas (langer Sommer und langer Winter) Sinn ergab, waren die klimatischen Gründe in der DDR nicht gegeben. Dazu kam, dass es nicht mit dem Europapokalrhythmus zusammenpasste. Wenn man dort weiterkam, musste man also quasi in der wettkampffreien Zeit die europäischen Spiele absolvieren. Deshalb wurde nach 1960 diese Entscheidung zurückgenommen. Die Spiele auf neutralem Platz fanden übrigens nicht in der dritten Runde statt, sondern wurden dazwischen eingestreut. Das jähe Ende einer vielversprechenden Karriere 1961 und 1962 stand also statt einer Saison mit den üblichen 26 Spielen eine Spielzeit mit 39 Partien an. Und eins kann ich schon sagen, Jimmy Hoge wird ihr Ende nicht miterleben. Aber er kommt auf 24 Spiele und schießt 6 Tore. Er wird also eine wichtige Kraft in der Mannschaft. Und außerdem wird er erstmals zur Nationalmannschaft berufen, spielt gegen Marokko und Ungarn, aber auch ein Testspiel mit der Nationalmannschaft gegen Ferencvaros Budapest, das im August 1961 mit 4:2 gewonnen werden konnte. Über diesen Einsatz schrieb das Neue Deutschland am 10. August: “Hoge vom ASK Vorwärts, gewitzt spielend, schien uns besser zu sein als Roland Ducke. Ihm fehlt es lediglich an Erfahrung. Er wird unter der Anleitung Karoly Soos seinen Weg machen.” Eine Position dort war jedenfalls frei, denn es gab keine Stammkraft, wie nach dem 1:3 gegen Polen, bei dem Hoge nicht mitspielte, klar wurde. Dazu schreibt das Neue Deutschland am 23. Oktober: “Auf der Rechtsaußenposition gibt es eigentlich gar keine Nummer eins. Hoge wäre bei fleißiger Arbeit an sich selbst vielleicht der Mann.” Als es zum Ende des Jahres um Beförderungen geht, wird Jimmy Hoge nicht berücksichtigt. Und das obwohl er zweifellos ein Leistungsträger geworden ist. In der Zeitschrift Libero – spezial deutsch von 1995 wird der Vorgang wie folgt zitiert: “Die SED-Fürsten im Armeerock fanden ihn nicht sozialistisch genug und beförderten ihn nicht. so dass er als einer der besten Spieler weiter das niedrigste Spielergehalt bezog, da nach dem Dienstgrad entlohnt wurde.” Dass die Bezahlung in der DDR nicht zwangsläufig mit dem fußballerischen Wert eines Spielers zu tun hatte, darüber haben wir bereits in der Episode 33 gesprochen, als es um die Besonderheiten des Fußballs in der DDR ging. Despektierliche Bemerkungen von Jimmy Hoge zu dieser Nichtbeförderung sollen dazu geführt haben, dass er aus der Nationalen Volksarmee ausgeschlossen und vom Armeesportklub wegdelegiert. Um es wirklich als Bestrafung wirken zu lassen, kommt er nicht zu einem Oberligisten und auch nicht zu einem Club in der zweitklassigen DDR-Liga. Er wird tatsächlich in die 3. Liga zu Motor Köpenick abgeschoben. Die letzte Meldung über ihn als ASK-Spieler lesen wir am 3. Januar 1962 in der Berliner Zeitung in einer kurzen Nachricht: “Wertvolle Verstärkung für den Angriff erhielt die II. DDR-Ligamann- schaft Motor Köpenick, der sich nach beendeter Dienstzeit in den Reihen der Nationalen Volksarmee Gunter Hoge vom ASK Vorwärts anschloss.” Dort muss er bis 1964 spielen, bevor er zum TSC Berlin wechseln darf, dessen Fußballabteilung ab 1966 zum 1. FC Union Berlin wird. Jimmy Hoge sagte zu dem Vorfall selbst im Buch von Matze Koch “Immer weiter – ganz nach vorn”: “Es ging nicht unbedingt um mehr Geld. Ich hätte mich länger für die NVA verpflichten müssen. Es handelte sich um den Zeitraum von 3,4 Jahren. Die Armee war aber nicht meine Welt. Ich wollte immer zu einem zivilen Club. Ich habe aber nicht damit gerechnet, dass sie mich zu Motor Köpenick abschieben.” Die Verpflichtung für mehr Jahre bei der Armee hätte zwar auch mehr Geld bedeutet, aber gleichzeitig ihm eine Zukunft in einem zivilen Club verbaut. Die Abneigung gegen die Armee und die Dienstverpflichtung, wenn man dort spielen wollte, hatte mir auch mal Achim Mentzel erzählt, der nach eigener Aussage in der U18 in der Berliner Auswahl gespielt hat und in der Jugend bei Vorwärts war. Aber er wollte sich nicht verpflichten. “Ich war ein Rock’n’Roller”, hatte er mir gesagt. “Als ich 18 war, kamen die Vereinsbosse zu uns nach Hause. Ich sollte in die Armee eintreten. Das wollte ich nicht.” Achim Mentzel war 6 Jahre jünger als Jimmy Hoge. Deshalb passt auch die Einschätzung, die er 2015 in einem Interview in der Berliner Zeitung erzählte: “Der ASK war ein Armeeklub und das war einfach nicht mein Ding. Zwar durfte man mit Zivilklamotten rumlaufen, aber das war schon alles sehr angestrengt. Ich war nur einer von zwei Spielern, die in Berlin wohnten. Der Rest war draußen in der Kaserne in Strausberg. Warum ich dann zu Motor Köpenick strafversetzt wurde, kann ich aber nicht sagen.” Und: “Beim ASK Vorwärts bekamen wir Bananen und Apfelsinen zugeteilt, was ein ausgesprochenes Privileg war. Ich bin trotzdem lieber Bockwurst und Brötchen essen gegangen, was viele nicht gerne gesehen haben.” Die nächste Erwähnung in der Berliner Zeitung jenseits von Mannschaftsaufstellungen erfährt Jimmy Hoge erst am 3. Mai 1964 wieder, als über das 1:0 von Dynamo Hohenschönhausen gegen Motor Köpenick geschrieben wird. Nach dem Aufstieg in die Oberliga 1966 sagte Günter Hoge selbst in der Berliner Zeitung: “Nach einigen Jahren der Unterbrechung atme ich nun wieder Oberligaluft. Ich wünsche mir dafür selbstverständlich eine gute Form und verspreche, daß ich versuchen werde, mannschaftsdienlicher zu spielen. Selbstverständlich habe ich auch die Hoffnung, daß ich durch die Spiele in der höchsten Klasse wieder etwas mehr in den Blickpunkt unserer Auswahltrainer rücke und ich vielleicht doch mal wieder eine Chance bekomme, als Auswahlspieler eingesetzt zu werden.” Etwas traurig war ich, als ich die letzten Sätze im Interview von 2015 noch einmal las: “Wenn mir jemand bei Union versprechen könnte, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre in die Bundesliga aufsteigen würden, würde ich noch die fünf Jahre an die 75 dranhängen.” On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. 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Der Fußball entwickelte sich in der DDR weniger zentral als andere Sportarten und entwickelte im Laufe der Jahre ein System, dass die anfangs noch bevorzugten Betriebssportgemeinschaften später konsequent benachteiligte. Der Fußball entwickelte sich in der DDR weniger zentral als andere Sportarten und entwickelte im Laufe der Jahre ein System, dass die anfangs noch bevorzugten Betriebssportgemeinschaften später konsequent benachteiligte. Der 1. FC Union Berlin befand sich über die Jahre in einem streng hierarchischen System, in dem der Zugang zum Politbüro oder zu starken Trägerbetrieben über Wohlstand und Chancen von Clubs entschied. Dazu kam ein Überwachungsnetz durch das Ministerium für Staatssicherheit und Schiedsrichter, die zugunsten des BFC Dynamo oder Vorwärts Berlin Spiele manipulierten. Was passierte mit den Sportvereinen nach 1945? Die Sportvereine wurden von den Allierten als Träger der nationalsozialistischen Ideologie angesehen und im Prinzip direkt nach Kriegsende komplett verboten. Sie durften als Sportgruppen auf lokaler Ebene auftreten (SG). Wir kennen davon beispielsweise Hertha BSC, die als SG Gesundbrunnen agierten. Der SC Union Oberschöneweide firmierte als SG Oberschöneweide. Für die sowjetische Besatzungszone lief das so ab, dass im Dezember der Alliierte Kontrollrat zum 1. Januar 1946 die Auflösung aller vor der Kapitulation Deutschlands bestehenden sportlichen, militärischen und paramilitärischen Organisationen verfügte. Nur auf lokaler Ebene durften Sportgemeinschaften gegründet werden. Für die sowjetische Besatzungszone bedeutete der Beschluss die Zerschlagung und Enteignung der bürgerlichen Vereine. In den Westzonen konnten die Clubs sich bald neugründen. Im Osten wurden die Sportgemeinschaften von kommunalen Behörden und der Freien Deutschen Jugend geregelt. Mit den Gewerkschaftsgründungen ging der Sportbetrieb ähnlich wie in der Sowjetunion auf diese über. Sport auf Produktionsgrundlage Damit wurde sportliche Betätigung immer mehr nur dann möglich, wenn es eine betriebliche Anbindung gab. Aus den Sportgemeinschaften wurden mehr und mehr Betriebssportgemeinschaften und das hatte eine ideologische Begründung, wie dieser Ausschnitt aus der Leipziger Volkszeitung vom 16. Juli 1950 zeigt: „Unsere Sportfreunde in der Sowjetunion und den Volksdemokratien haben längst erkannt, dass der schaffende Mensch mit seiner Arbeitsstätte untrennbar verbunden ist, dass über die Tätigkeit an der Werkbank, an der Maschine hinaus, sein kulturelles Erleben hier in der Gemeinschaft gepflegt werden muss, hier eine Heimstätte finden kann und wird. Darum die Umstellung der gesamten Sportorganisation in diesen Ländern auf den Betriebssport auf Produktionsgrundlage.“ Der Vorteil war natürlich auch dadurch gegeben, dass eine private Finanzierung des Sports nicht notwendig war, wenn sie über Betriebe finanziert wurden. Außerdem grenzte man sich so vom Nur-Sportlertum genannten Profisport im Westen ab. Zudem konnten die in Betriebssportgemeinschaften erfassten Werktätigen besser an die SED gebunden werden. Mit Gründung der DDR wurden die Sportgemeinschaft unter dem Kampagnen-Motto „Sport auf Produktionsgrundlage“ auf BSGs umgestellt. Das war allerdings kein harter Schnitt, sondern fand graduell statt. Sportgemeinschaften gab es bis zum Ende der DDR, allerdings nicht im Spitzenfußball. Dort ist in Berlin der vielleicht bekannteste Vertreter die SG Lichtenberg 47. Jeder Erfolg einer BSG wurde als Bekenntnis zur sozialistischen Gesellschaft dargestellt. Sportgemeinschaften, die sich nicht bekannten, wurde im Umkehrschluss zu Feinden der demokratischen Sportbewegung erklärt. Um die Vereine straffer an das Regime zu binden, wurden Industriesportvereinigungen gegründet, die in sich die BSGs anschlossen. Die letztlich 18 Industriesportvereinigungen kennen wir bis heute durch ihre markanten Namen wie Chemie, Motor, Einheit, Rotation, Mechanik, Stahl, Turbine, Aktivist, Textil oder Lokomotive. Für den Breitensport war diese Entwicklung gut und darauf zielte das auch ab, doch neben den öden immergleichen Namen war diese Vereinheitlichung für den Spitzensport Gift. Um den Spitzensport zu fördern wurden die Sportvereinigungen der bewaffneten Organe gegründet: Dynamo und Vorwärts. Dorthin wurden die guten Spieler abgeworben bzw. gezwungen. 1954/55 kam es zur Bildung der Sportclubs und 1965/66 Bildung der Fußballclubs, weshalb so viele Clubs in Ostdeutschland mit 1966 das gleiche Gründungsjahr haben. Der Sonderweg des Fußballs in der DDR Genau diese Bildung der Fußballclubs zementierte den Sonderweg des Fußballs in der DDR, der sich nie komplett der zentralen Sportorganisation in der DDR fügte. Weder der Deutsche Turn- und Sportbund mit Chef Manfred Ewald noch der Deutsche Fußballverband konnten den Fußball komplett kontrollieren. Denn die Macht im Fußball lag bei den SED-Chefs der Bezirke, den 1. Sekretären der SED-Bezirksleitung. Von DTSB-Chef Manfred Ewald, der unter anderem deswegen ein distanziertes Verhältnis zum Fußball hatte, stammt folgendes Zitat: „Früher gab es in Deutschland Kleinstaaterei und jeder kleine Fürst hielt sich sein Ballett. Heute unterhalten sie Fußballmannschaften.“ Jeder 1. Sekretär wollte seine BSG bzw. seinen SC oder FC stärken. Deshalb gab es irgendwann das Transferverbot als Beschluss, weil das den Bezirkssekretären ermöglichte, keinen Leistungsträger zu verlieren. Das Verbot war zwar von Manfred Ewald gewünscht, aber es stärkte die Bezirksfürsten noch mehr. Spielerwechsel waren nun nur möglich, wenn das jeweilige Team abstieg, dann konnten Wechsel von Kaderspielern der Nationalmannschaft vorgeschrieben werden, weil die in der Oberliga spielen sollten. Oder wenn Dynamo einen Spieler wollte. Wollte hingegen ein Spieler zu einem anderen Verein wechseln, der nicht Dynamo war, konnte es sein, dass der Spieler einen Wechsel erlebte. Aber einen, den er nicht geplant hatte. Dann konnte es ganz schnell auf Betreiben des Bezirkssekretärs zur Armee gehen. Und damit war nicht gemeint, bei Vorwärts Fußball zu spielen und das als Wehrdienst zu bezeichnen. Warum machten die Bezirkssekretäre das? Offiziell wurde häufig gesagt, die Leute würden besser und produktiver arbeiten, wenn der jeweilige Verein am Wochenende zuvor gut gespielt hatte. Dazu sagte Klaus Ullrich, früherer Sportchef des Neuen Deutschlands: „Eines der beliebtesten Argumente für diese durch nichts zu begründende Einmischung in den Sport, die in krassen Fällen bis zum Mitreden bei der Aufstellung ging, lautete: ‚DerFußball ist von unübertroffener Massenwirksamkeit, und deshalb politisch so wichtig, dass man sich selbst darum kümmern müsse. Von den Resultaten, wurde oft genug behauptet, hänge sogar die Planerfüllung mit ab. Dieser Blödsinn wurde ernsthaft erörtert.“ Die Hierarchie der Fußballclubs in der DDR Hanns Leske, auf dessen Forschung ich mich stütze und der unzählige hervorragende Bücher über den Fußball in der DDR veröffentlicht hat, ordnet die Mannschaften in eine sehr nachvollziehbare Hierarchie ein, die es ihnen je nach Rang ermöglichte, sich beim Nachwuchs zu bedienen und politische oder ökonomische Ressourcen zu aktivieren. Diese Hierarchie entwickelte sich über die Zeit und war im Prinzip spätestens seit den Gründungen der FCs 1966 fest zementiert. Vorher gab es in den 50er Jahren noch eine Reihe von Namensänderungen (Union firmierte vor der Clubgründung 1966 als SG Oberschöneweide, SG Union Oberschöneweide, ab 1951 BSG Motor Oberschöneweide, ab 1955 als Sportclub Motor Berlin, 1957 TSC Oberschöneweide, ab 1963 TSC Berlin Ortswechseln (der bekannteste der Wechsel von Empor aus Lauter im Erzgebirge an die Ostsee als Empor Rostock) oder willkürlichen Eingliederungen von Clubs (so durften die SG Union Oberschöneweide und Einheit Pankow trotz des sportlichen Abstiegs 1951 noch in der Oberliga spielen, weil die Hauptstadt in der Liga vertreten sein sollte) Hier die Einordnung von Hanns Leske 1. Kategorie: Vereine der bewaffneten Organe Vorwärts Berlin bis 1971 BFC Dynamo 2. Kategorie: Vereine der bewaffneten Organe SG Dynamo Dresden 3. Kategorie: FCs mit Politbüromitgliedern bzw. mit starken Trägerbetrieben FC Carl Zeiss Jena (Zeiss-Werke mit den Direktoren Ernst Gallerach und Wolfgang Biermann) 1. FC Magdeburg (Schwermaschinenbau-Kombinat Ernst Thälmann und Politbüromitglied Werner Eberlein als 1. Sekretär) FC Hansa Rostock (Politbüromitglied Harry Tisch, Fischkombinat und VEB Deutsche Seereederei) HFC Chemie (Politbüromitglied Werner Felfe) 4. Kategorie: FCs ohne Politbüromitglieder 1. FC Lok Leipzig FC Karl-Marx-Stadt FC Rot-Weiß Erfurt 5. Kategorie: FCs ohne Politbüromitglieder 1. FC Union Berlin Union hatte zunächst die Unterstützung durch FDGB-Chef Herbert Warnke und wohl nur durch ihn den Status eines FCs überhaupt erhalten. Aber insgesamt war er bei der Staatsmacht der unbeliebteste Club und ein Verein, den Erich Mielke nicht mochte. Als Harry Tisch den FDGB übernahm hatte Union im Prinzip kaum noch Unterstützung und lebte von dem, was der BFC Dynamo an Spielern übrig ließ. Selbst die Unterstützung durch den 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Karl Naumann ging verloren, weil man sich bin so krasser Rivalität zum BFC befand. Der soll zu Heinz Werner gesagt haben: „ Also ich verbrenne mir hier nicht an Union die Finger, um mich mit dem Minister, also Staatssicherheitsminister Erich Mielke, zu schlagen. Daran denke ich gar nicht. Ich habe wichtigere Dinge zu tun als das.“ Die 6. Kategorie sind BSG mit starken Trägerbetrieben (beispielsweise Chemie Leipzig, Wismut Aue, Energie Cottbus oder Sachsenring Zwickau) und die 7. Kategorie normale BSG (Stahl Brandenburg, Stahl Eisenhüttenstadt). Die BSG stellten ursprünglich ja das ideologische Ziel der Sportorganisation der DDR dar. Durch den 1. Fußballbeschluss von 1970 wurden sie jedoch endgültig im Leistungsfußball degradiert. Das kam daher, dass sie durch ihre starken Trägerbetriebe teils höhere Prämien zahlten als FCs und sich gegenseitig lokal Talente abjagten und jegliche Beschlüsse für Leistungskonzentrationen ignorierten. In Schwerin machten sich beispielsweise Dynamo Schwerin, Motor Schwerin und die Inustriesportgemeinschaft Schwerin über 20 Jahre Talente abspenstig und verhinderten eine Entwicklung des Fußballstandorts. Auch dieser regionale Egoismus sollte zugunsten der FCs mit dem Fußballbeschluss beseitigt werden. Das waren die Kernpunkte des Beschlusses: Einführung von Rahmentrainingsplänen Senkung des Gehaltsniveaus einheitliche Lohn- und Gehaltszahlungen entsprechend der beruflichen Qualifikation nach gesetzlichen Tarifen Verbot zusätzlicher finanzieller Stimulanz Herauslösung der FCs aus den Betrieben und Oberaufsicht durch DTSB und DFV Konzentration des Spitzenfußballs in Schwerpunktclubs 7 Mio Mark dafür vom Finanzministerium Spielern mit Westverwandtschaft sollte die Spielgenehmigung für die Oberliga entzogen werden Damit wurden einerseits den BSGen Fesseln angelegt. Aber andererseits startete danach der DDR-Fußball seine erfolgreichste Phase. Die 8. Kategorie sind die 2. Mannschaften der Clubs der ersten 3 Kategorien und die 9. Kategorie BSG und 2. Mannschaften, die zwischen Liga und Bezirksliga pendelten . Der 2. Fußballbeschluss von 1983 1982 schieden alle DDR-Teams in der ersten Europokalrunde aus, was zum zweiten Fußballbeschluss führte, der am 13. April 1983 verabschiedet wurde. Der setzte allerdings nicht bei der Oberliga an und beseitigte nicht die Ungleichheit zwischen FCs und BSG. Er sollte die Talentausbildung mehr in den Fokus nehmen und reformierte die zweitklassige Liga. Das waren die Beschlüsse: Reduktion der Liga von 60 Teams in 5 Staffeln auf 36 Mannschaften in 2 Staffeln Eingliederung der Teams der Nachwuchsoberliga als zweite Mannschaften in die Bezirksligen mit Aufstiegsrecht in die Liga Förderquoten für U21-Spieler in 2. Mannschaften der FCs Förderquoten für Spieler unter 23 in den 2. Mannschaften der BSG Einführung einer Junioren-Oberliga, die vor den Oberligaspielen spielte Verpflichtung aller Liga-Mannschaften, Nachwuchsteams in allen Altersklassen anzubieten Die Liga sollte also ein leistungsstarker Unterbau der Oberliga werden und dort Fußballer für die Oberliga entwickeln. Das Unternehmen scheiterte im Prinzip komplett. Denn die BSG standen nun nicht nur FCs gegenüber, die mal abstiegen, sondern nun auch den zweiten Mannschaften der großen FCs. Die Liga wurde immer unattraktiver. 1989 wurde der Teil des Beschlusses mit den 2. Mannschaften in der Liga aufgehoben. Richtige Erfolge zeitigte der Beschluss letzten Endes nicht. Der Fußball unter Kontrolle der Staatssicherheit Aus Angst vor Sportspionage und Abwerbung, sprich Republikflucht, hatte Erich Mielke schon 1963.einen Befehl unterzeichnet, der die Überwachung von Sportlern, Funktionären, Trainern und Journalisten zum Ziel hatte. Anlass waren die Olympischen Spiele 1964 in Innsbruck und Tokio. 1971 wurde mit der Dienstanweisung 4/71 die flächendeckende Überwachung des Leistungssports beschlossen. Alle Sportler mit Reisen ins NSW wurden erfasst und quasi automatisch zu Objekten operativer Maßnahmen (operative Personenkontrollen und zentrale operative Vorgänge). Darin sollten Erkenntnisse gewonnen werden über die Zielpersonen. Zum Beispiel über die … politische, charakterliche und moralische Zuverlässigkeit berufliche und sportliche Situation Eigentums- und Besitzverhältnisse Verwandtschaftsverhältnisse (nach Westberlin und in die Bundesrepublik) Erfahrungen mit der Zielperson bei bisherigen Reisen Im Prinzip wurde ein komplettes Personenprofil von Sportlern gezeichnet, das ständig ergänzt, bestätigt und aktualisiert wurde. Reisekader ins NSW wurden jährlich überprüft. Aus der Struktur des Sports ist klar, dass diese Überwachung nicht allein durch Mitarbeiter der Staatssicherheit erledigt werden konnte. Der Geheimdienst benötigte Unmenge an inoffiziellen MItarbeitern. Gezielt wurden junge Talente mit Oberligaperspektive angesprochen und junge Trainer. Motivationen für eine Verpflichtung waren für IMs: Überzeugung (positive Haltung zur DDR) materielle Interessen und Vorteilsnahme (Geld + Karriere) Werbung durch Druck (individuelle Schwachpunkte) Besonders wichtig waren Personen, die mit vielen in Kontakt kamen, wie beispielsweise Masseure. Mal ein besonderes Beispiel, wie das aussah bei einem Team, das Europapokal spielte, nämlich Dynamo Dresden unter Trainer Eduard Geyer. Da spitzelten für das Ministerium für Staatssicherheit folgende Personen: Trainer Eduard Geyer Teamarzt Wolfgang Klein Physio Horst Friedel die Spieler: Döschner, Ganzera, Gütschow, Gumz, Ihle, Jakubowski, Kirsten, Lachmann, Lieberam, Lippmann, Matthias Müller, Petersohn, Frank Richter, Rüster, Schade, Schmidt, Schmuck, Trautmann und Weber Das waren nicht alles Top-Spitzel, sondern die Qualität schwankte sehr stark aus Sicht der Staatssicherheit. Aber es war ein richtiges Netz, das da gespannt war. Es konnte auch vorkommen, dass ein Spieler bei einer Auslandsreise auf einen anderen angesetzt war und die Zielperson die gleichen Instruktionen bekommen hatte, so dass beide sich gegenseitig ohne es zu wissen gegenseitig observierten. Im Schnitt war ein Drittel eines Kaders IM der Staatssicherheit. Bei regelmäßigen Europacupteilnehmern mehr und bei anderen, unbedeutenderen Clubs weniger. Schiedsrichtermanipulationen Über Jahre wurden durch Schiedsrichter die Clubs Vorwärts Berlin und BFC Dynamo bevorteilt. Bis heute lässt sich kein schriftlicher Befehl dafür finden. Es wird vermutet, dass das von den Schiedsrichtern gemacht wurde, um sich bei Dynamo einzuschmeicheln und Vorteile zu erlangen (Reisekader werden beispielsweise). Denn die Schiedsrichterkommission wurde vom BFC dominiert. so wurden entweder schwache oder sehr junge Schiedsrichter bei wichtigen BFC-Spielen eingesetzt Fälle der Manipulation waren: Ignorieren der Abseitsfahne des Linienrichters Gelbe Karten an wichtige Spieler von kommenden BFC-Gegnern verteilen, so dass diese gesperrt waren falsche Foulbewertung (Ignorieren von Fouls des BFC und Pfeifen von zweifelhaften Freistößen und Elfmetern) Als der Leipziger Karl Zimmermann Generalsekretär des DFV wurde, gab es eine interne Auswertung der Saison 1984/85 und Schiedsrichter wurden sehr milde gesperrt (Prokop erhielt zwei Spiele Sperre für internationale Partien und andere wurden nicht mehr bei Spielen von BFC, Lok oder Dresden eingesetzt). Der Jenaer Schiedsrichter Bernd Stumpf pfiff 1986 in der 95. Minute noch einen „Schandelfmeter“ genannten Strafstoß, der dem BFC den Ausgleich zum 1:1 ermöglichte. Mit Unterstützung von Honecker und Krenz wurde Stumpf auf Dauer gesperrt. Es gab unter den Schiedsrichtern nicht nur IMs wie bei den Spielern, sondern auch direkte Mitarbeiter des MfS. Der bekannteste dürfte Adolf Prokop sein, der OibE war, Offizier im besonderen Einsatz. Das waren hauptamtliche MfS-Mitarbeiter, die im Alltag komplett andere Jobs machten. Bekanntester OibE ist Alexander Schalck-Golodkowski, der im Bereich Kommerzielle Koordinierung des Außenhandels arbeitete. Quellen: „Enzyklopädie des DDR-Fußballs“, Hanns Leske, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2007 „Fußball-April“, Berliner Zeitung vom 27. April 1970 „Mittelmaß ist nicht mehr gefragt“, Berliner Zeitung vom 28. April 1970 “Immer weiter, ganz nach vorn”, Matthias Koch, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2013 Der Podcast „Sport frei“ mit seiner Episode über die BSG Aktivist Schwarze Pumpe On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDatafcaa0fedae5348 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. 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Wie sich Union Mitte der 1990er-Jahre in der Affäre um Manfred Albrecht und den Union-Sportpark an öffentlichen Mitteln bereichert hat, um Schulden loszuwerden. 1994 wird der Bauunternehmer Manfred Albrecht Hauptsponsor bei Union. Wenig später beginnt eine undurchsichtige Affäre, in der Union und Albrecht das Gelände des heutigen Mellowpark für ein Investitionsprojekt zur Verfügung gestellt werden. Doch gebaut wird dort nie etwas, stattdessen nutzen Albrecht, Union und Berlin das Gelände, um Unions Schulden zu reduzieren. Eine Affäre, die sich sowohl wenig später als auch heute schwierig aufarbeiten lässt. Ich versuche heute, über ein sehr komplexes Kapitel in Unions Geschichte so zu sprechen, dass man einigermaßen versteht, was grundsätzlich passiert ist. Das heißt, dass man viele Aspekte dabei außen vor lassen muss, und vielleicht können wir die später noch einmal ausfüllen. Aber ich finde wichtig und interessant, diese Geschichte überhaupt einmal zu erzählen, denn sie ist heute gedanklich weniger präsent als andere Chaos-Episoden in den Neunzigern, aber eigentlich auf der nach oben offenen Kaiserslautern-Skala vielleicht der größte Skandal. Es geht um das Engagement von Manfred Albrecht und eine Affäre, die ich mal unter den Titel „Union-Sportpark“ stellen will – nicht zu verwechseln mit dem Sportpark Sadow, dessen Geschichte wir hier ja schon beleuchtet haben. Ausgangsposition Was ist die Situation: Union hat nach mehreren fehlgeschlagenen Aufstiegsversuchen 1994 sehr hohe Schulden, steht vor dem Konkurs und der Bauunternehmer Manfred Albrecht ist als Hauptsponsor seit September 1994 an derjenige, in den Hoffnung gesetzt wird. Das zeigt dieser Satz aus dem August 1995, den man so in dieser Zeit aber immer wieder mal in verschie: „Wäre er nicht gewesen, würde es heute keinen 1. FC Union mehr geben“, erinnert sich der damalige Manager und jetzige Präsident Dr. Horst Kahstein. Wie immer in den Neunzigern schwankt Union aber dazwischen, Pleite zu sein, und Geld, das da zu sein scheint, auch gleich auszugeben: Im Juli 1995 schreibt die Taz also: Auch der 1. FC Union hat sich wieder einiges vorgenommen. Dank des finanziellen Engagements des Bauunternehmers Manfred Albrecht konnten die Wuhlheider den Konkurs gerade noch vermeiden und sogar fünf ehemalige Zweitligaspieler verpflichten. In dem selben Beitrag gibt es übrigens das als satirische Vorhersage für die Saison: „Im April 1996 flieht Sponsor Albrecht, der sich mit dem Bau eines 300-Millionen-Einkaufszentrums in Köpenick übernommen hat, nach Florida. Vier Spieltage vor Saisonende, Union belegt souverän Platz Eins der Tabelle, muß der Verein mit 12 Millionen Mark Schulden Konkurs anmelden.“ Das ist nicht so falsch geraten, wie man sich wünschen würde… Tatsächlich gibt es schon im Oktober Spannungen zwischen Union und Albrecht. Zum einen passiert dann eine sportliche Krise mit der Entlassung von Hans Meyer – das ist eine eigene Folge, aber dabei deuteten sich eben auch Probleme mit Albrecht an. Denn die Berliner Zeitung schreibt : Inzwischen galt Meyer als Kritiker der wirtschaftlich schwierigen Situation im Verein. Ihm behagte es nicht, daß Union „auf Gedeih und Verderb“ vom Hauptsponsor, dem Dortmunder Gönner und Bauunternehmer Manfred Albrecht abhängig sei. Trotzdem wehrt sich Meyer gegen Vorwürfe, er habe gegen die Firma Albrecht argumentiert. „Das ist eine klare Lüge“, so Meyer, „das einzige, was im Verein wirklich funktioniert, ist die Mannschaft und das Engagement von Herrn Albrecht.“ Aber wie hat sich Manfred Albrecht eigentlich bei Union engagiert? Zu Beginn hat er 250k Euro gezahlt – nach einem kurzen Gespräch mit Kahstein auf einem Empfang, auf dem sich beide treffen, Albrecht fragt, wie viel Geld der Verein sofort braucht („eine halbe Million wäre gut“). Albrecht gibt Union 250 Tausend Mark, und wird damit schnell eine zentrale Figur, umso mehr, als Kahstein und er auch beruflich zusammenarbeiten – beziehungsweise Kahstein Posten in Albrechts Firma übernimmt. Der ist dann als Hauptponsor aufgetreten, und schließlich als Investitions-Partner. Und darum dreht sich die eigentliche Affäre. Die Affäre Worum es bei der Affäre geht und wie die verlaufen ist, ist wirklich nicht einfach zu verstehen. Um das zu versuchen, will ich einmal sagen was die Startposition war, und was dabei herauskam – und dann ein paar der Details erklären: Vorhaben: Manfred Albrecht soll mit öffentlicher Kofinanzierung eine private Investition tätigen, um ein Gelände in Köpenick – das gegenüber vom Stadion – zu entwickeln und Sportstätten (etwa des Köpenicker Sport-Verein, der auf dem Gelände zu hause ist) zu renovieren. Und das ganze soll Union unterstützen. Das Ergebnis Das angebliche Bauvorhaben wird nie umgesetzt oder auch nur gestartet. Union ist laut Kahstein immer noch oder wieder in einer dramatischen Lage und Konkursgefahr, hat aber „nur noch“ 1,8 Mil Schulden. Das Land Berlin ist mit Hypotheken Darlehen für WH250 über 12 Millionen plus 750k Zinsen belastet, davon muss 7 Millionen der Bezirk Köpenick tragen. Ein AbgH Mitgl (Dietmar Volk) beziffert 1997 den Schaden für das Land auf 20 Millionen Mark. Matze Koch fasst das in seinem Buch so zusammen: Der Steuerzahler durfte also für ein Bauvorhaben in Köpenick blechen, das nie umgesetzt wurde. Stattdessen wurde das Geld vom vermeintlichen Investor Manfred Albrecht aus Dortmund ausgegeben. Hauptsächlich zur Entschuldung des 1. FC Union. Die erwies sich jedoch – wie das ganze Projekt – als ein Fass ohne Boden. Ablauf Im Februar 1994 beginnt das damit, dass der Senat Union „eine Option einräumt“ auf dem Gelände An der Wuhlheide 250 eine „multifunktionale, überwiegend kommerziell ausgerichtete Sportanlage“ zu bauen Was soll das sein? Ein „multifunktionaler Sport-, Kultur- und Gewerbekomplex“ Union soll also ein Erbbaurecht bekommen, sieht den Äußerungen der Vereinsfunktionäre nach aber keine Möglichkeit, selber etwas umzusetzen, und will das Recht deshalb an Albrecht weiter geben. Im März 95 verpflichtet Albrecht sich, Union 15M zu zahlen, zwölf davon, wenn der Erbbaurechtsvertrag zu Stande kommt, drei nach Fertigstellung des Projekts. Dietmar Volk sagt darüber zwei Jahre später: Diese Vereinbarung vom 1. März 1995 ist ein Skandal sondergleichen. Daraus geht klar hervor, daß die Firma Albrecht 15 Millionen Mark an FC Union für das Anrecht auf ein Grundstück zahlte, über das der FC Union gar nicht verfügte. Die Senatsfinanzverwaltung wußte angeblich immer nur von der Beleihung. Sie wußte bis zum letzten Geldfluß von sieben Millionen im letzten Jahr nicht, daß es die oben erwähnte Vereinbarung zwischen Albrecht und FC Union gab. Die Finanzverwaltung wußte auch nicht, daß der Erbbaupachtvertrag mit Gewinn für den FC Union weitergegeben wurde. Was bis hierhin also zu passieren scheint: ein öffentliches Grundstück wird Union überlassen, um die Rechte daran einem privaten Investor zu verkaufen. Aber im April 95 kommt es zu einem Erbbaurechtsvertrag direkt zwischen Albrecht und dem Senat Der soll über 50 Jahre laufen, und nennt als Inhalt drei verschiedenen Spielfeldern, Tennisanlagen, zwei Sportfunktionsgebäude, eine Tischtennishalle, eine Kegel- und Bowlinghalle, ein Sporthotel, Kino-Center, Diskothek, Sportkaufhaus, einem Künstleratelier sowie Parkplätzen. Wir kennen das ja alle, wie wir in Bowlinghallen gehen, davor noch kurz auf eine Vernissage auf der anderen Seite des Gangs und dann um wirklich Sport zu machen noch ein bisschen Tennis spielen, bevor wir den Abend mit einem Film im Kino ausklingen lassen. Das umfasst dem Vertrag nach Investitionen von 150M DM. Das Land überlässt Albrecht dabei das Grundstück großteils umsonst, einen kleinen Teil zu einem im Vergleich zum Markt-üblichen verringertem Erbbauzins Die große Frage, die sich jetzt auf der Sachebene stellt, ist: Warum soll Albrecht an Union zahlen, wenn er selber mit der Stadt den Vertrag abschließt? Das deutet schon darauf hin, dass es nie darum ging, das wirklich zu bauen. Denn wenn das das Ziel wäre, bräuchte man die Einbindung des Vereins nicht. Und das bringt uns auch zu der anderen großen Frage: Warum macht das Land bei diesen Vorgängen mit? Beziehungsweise macht es im Dezember 1995 sogar zu einer Auflage dafür, das Grundstück mit einer Hypothek von 5M DM zu belasten, dass damit Schulden von Union getilgt werden? Man könnte sagen, dass dabei eine Rolle spielt, dass Steuern ein nicht kleiner Teil der Schulden sind. Das Land war mit 2 Millionen größter Gläubiger, aber diese Schulden werden ja letztlich mit Landesvermögen bezahlt. Aber vor allem gibt es einen beteuerten politischen Willen, einen vor allem in ex-Ostberlin populären Verein zu unterstützen – eben das Prinzip, das man aus Kaiserslautern kennt. Auch das Vorhaben, Union finanziell zu entlasten funktioniert übrigens nicht so richtig: Mit dieser Hypothekt will Union beim DFB seine Bonität beweisen, aber das klappt nicht, weil das Grundstück ihnen ja nicht gehört. Das Prinzip, aus dem Grundstück und dem imaginären Bauvorhaben Geld zu machen, wird weiter angewandt: Im Februar 96 erfolgt eine Belastung mit weiteren 7M, der Bezirk Köpenick übernimmt das Ausfall-Risiko. Union nutzt fünf Millionen davon, um Schulden zu tilgen. Und Albrecht nimmt Kredite auf, für die letztlich die öffentliche Hand bürgt, weil ihr das Grundstück das als Sicherheit dient gehört Gleichzeitig wird noch beteuert, die Fertigstellung solle bis Ende 97 erfolgen, auch der Senat meldet daran keine Zweifel an. Dabei wird in echt nicht einmal damit begonnen und es ist eigentlich klar, dass da auch nichts passiert Zu versuchen, die ganzen Prozesse und Geldflüsse nachzuvollziehen, ist sehr schwer und unübersichtlich, weil nie klar ist, welches Geld wohin fließt und ganz viel einfach nicht korrekt bilanziert und nachgeprüft wird. Man liest also viele Details, die chaotisch und problematisch sind und immer ähnliche Geldflüsse beschreiben, aber nicht stringent zu vervolgen sind. Das gilt im wesentlichen auch für die Aufklärungsarbeit im Berliner Abgeordnetenhaus, das einen Untersuchungsausschuss einsetzt. Dort werden zwar zum Beispiel der zwischenzeitige Senator für Finanzen und spätere Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU), Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing und Finanzstaatssekretär Peter Kurth (CDU) oder Köpenicks Bürgermeister Klaus Ulbricht befragt. Viele Zusammenhänge und Verantwortungen können aber auch dort nicht aufgeklärt werden. Zum Beispiel sind 1,3 Millionen Mark aus den Hypotheken lange „unauffindbar“ und werden später auf einem Konto von Albrechts Anwalt vermutet. Das Bild, das sich aber ergibt, ist das an vielen Stellen Geld zweckentfremdet wurde, und sich auch nicht an die teils ja selber fragwürdigen Abmachungen mit dem Senat über die Einbeziehung von Union in das Finanzierungsgeflecht gehalten wurde. Kahstein wird von diesem Ausschuss mehrfach vorgeladen, erscheint aber nicht, und als er das dann tut, ist er von kritischen Fragen beleidigt. Gegen Fugmann-Heesing (die auch noch einige andere Skandale zu verantworten hatte) und Ulbricht gibt es auch Strafanzeigen des Bund der Steuerzahler, sie werden aber nicht angeklagt oder verurteilt. Ulbricht sitzt noch bis 2007 im Aufsichtsrat von Union. Dagegen kommt Albrecht – auch wegen einer anderen Sache, in der ihm Erpressung vorgeworfen wird – in Untersuchungshaft und es wird Anklage gegen ihn erhoben. In Zusammenhang mit diesen Machenschaften wird in Medienberichten auch Horst Kahstein erwähnt. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDatae0e9f92835381d = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. 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Nach dem Pokalsieg bekam Union als Auszeichnung vom FDGB-Chef Herbert Warnke eine Reise nach Sotschi organisiert. Die lief allerdings etwas anders ab als geplant und vom Akkordeon, das Union in Zhitomir als Gastgeschenk erhielt, fehlt jede Spur. Nach dem Pokalsieg bekam Union als Auszeichnung vom FDGB-Chef Herbert Warnke eine Reise nach Sotschi organisiert. Die lief allerdings etwas anders ab als geplant und vom Akkordeon, das Union in Zhitomir als Gastgeschenk erhielt, fehlt jede Spur. Die heutige Geschichte ist eigentlich keine Geschichte im eigentlichen Sinne. Aber sie soll aufräumen mit einem Zusammenhang, der gerne wiederholt wird. Du erinnerst dich an Unions größten sportlichen Erfolg, den Pokalsieg von 1968. Der Europapokal-Auftritt wurde den Unionern dagegen verwehrt. Dazu hast du eine bereits vor fast eineinhalb Jahren eine Episode gemacht, es war unsere vierte Ausgabe . Reise in die Sowjetunion als Ersatz für Europapokalboykott In dieser Ausgabe hast du aus einem Interview mit Jimmy Hoge vom 12. Oktober 2015 in der Berliner Zeitung zitiert: Was war Ihre größte Enttäuschung als Spieler? Die kam gleich nach dem Pokalsieg, als uns durch die Ereignisse beim Prager Frühling und der Boykott-Politik die Teilnahme am Europapokal verwehrt wurde. Wir bekamen FK Bor zugelost und wussten, dass wir die schlagen würden. Dann kam alles anders und man spendierte uns zum Trost eine Mannschaftsreise nach Sotschi. Aber das konnte das natürlich nicht wettmachen. Europapokal spielst du vielleicht ein oder zwei Mal im Leben. Aber Jimmy Hoge ist nicht die einzige Person, die Geschichte so herum erzählt, dass die Reise nach Sotschi ans Schwarze Meer als Ersatz für den entgangenen Europapokal-Auftritt herhalten sollte. Bereits am 9. Mai 2001, gut zweieinhalb Wochen vor dem DFB-Pokalfinale zwischen Schalke und Union, schrieb die Berliner Zeitung unter der Überschrift „Urlaub in Sotschi statt Dribblings in Barcelona“ folgende Zeilen: Die Union-Mannschaft flog als Ersatz für den entgangenen Auftritt auf der europäischen Bühne für zwei Wochen in die Sowjetunion. Man spielte in Vilnius und in Moskau und hielt sich zuletzt am Schwarzen Meer im schönen Kurort Sotschi auf. Der damalige Vorsitzende des Freien Deutschen Gewerkschafts-Bundes (FDGB), Herbert Warnke, war ein glühender Anhänger des 1. FC Union und hatte über die sowjetische Gewerkschaft die Reise vermittelt. Günter Mielis: „Wir brauchten damals nichts zu bezahlen. Man las uns wirklich jeden Wunsch von den Lippen ab.“ Doch Sotschi blieb nur ein Ersatz, zwar ein angenehmer, aber ungeliebter. Fakt ist aber, dass die Reise in die Sowjetunion im Juli 1968 stattfand, die sowjetischen Truppen samt einiger Warschauer-Vertrags-Staaten erst am 21. August 1968 in die ČSSR einmarschierten und danach erst die Boykottdrohungen für den Europapokal kamen. Am 30. August tagte die Uefa und beschloss die Neuauslosung und am 13. September entschied der Deutsche Fußballverband die Clubs vom Europapokal zurückzuziehen. Die richtige Reihenfolge dürfte Günter Mielis erzählt haben in Matze Kochs Buch „Immer weiter, ganz nach vorn“: „FDGB-Chef Herbert Warnke war mehr als stolz auf seinen Club, den 1. FC Union Berlin. Hatten wir doch den FDGB-Pokal und damit seinen Pokal gewonnen und somit die Qualifikation für internationale Begegnungen erreicht. Als Dank und zur Vorbereitung auf die Europacupspiele organisierte Warnke im Sommer 1968 eine Reise in die Sowjetunion.“ Nun ist solch ein Irrtum nicht ungewöhnlich und passiert beim Erzählen von Ereignissen des persönlichen Erlebens mitunter. Das ist übrigens ein Kritikpunkt an Oral History, wenn Geschichte aus Erinnerungen von Zeitzeugen rekonstruiert wird. Denn über die Zeit werden diese Geschichten von den Zeitzeugen durchaus immer mehr ausgeschmückt, weil sie wissen, was bei den Zuhörern besonders gut ankommt. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Art der Befragung, die mitunter sehr suggestiv sein kann. Deshalb lohnt es sich, dem immer Fakten gegenüber zu stellen. Union spielt unter Flutlicht gegen Sao Paulo Damit könnte die Geschichte schon zu Ende sein, aber ich will noch ein bisschen erzählen, was bei Union zwischen dem Pokalsieg am 9. Juni 1968 und dem Saisonstart im August 1968 passiert ist. Denn es war schon eine außergewöhnliche Saisonvorbereitung. Am 3. Juli schreibt die Berliner Zeitung, dass Union als letztes der drei Berliner Oberliga-Teams sein Training wieder aufgenommen habe und am gleichen Tag auswärts gegen die Kreisauswahl Zipsendorf spielt? Weißt du, wo Zipsendorf liegt? Das ist ein Stadtteil von Meuselwitz im Altenburger Land. Es gab noch ein Viererturnier bei Einheit Oranienburg, bei dem Union die TSG Velten 5:0 und Motor Hennigsdorf 4:2 schlug. Aber ein erster Höhepunkt war ein ungewöhnliches Spiel im Jahnsportpark am 16.7.1968. Da spielte Union vor 25.000 Zuschauern gegen den FC Portuguesa Sao Paulo. Eigentlich ungewöhnlich, dass Union dieses Spiel zugestanden wurde, denn der FC Vorwärts war der erfolgreichere Club. Club-Chronist Gerald Karpa schrieb dazu: „Eine – trotz des Pokalsieges – ungewöhnliche Entscheidung, bedeuten doch gerade für Union internationale Freundschaftsspiele in der Regel Begegnungen mit polnischen und tschechoslowakischen Vereinen, für die Zuschauer wie auch für die Spieler sind das meist wenig attraktive Paarungen.“ Aber vielleicht lag es daran, dass der Gegner nicht gegen einen Verein der bewaffneten Organe wie Armee oder Innenministerium bzw. Geheimdienst spielen wollte. Wir wissen es nicht. Trainer Werner Schwenzfeier sagte vor dem Spiel: „Für uns beginnt praktisch mit dem Treffen gegen Sao Paulo eine neue Etappe vor dem Oberliga-Meisterschaftsstart am 17. August. Nach dem heutigen Spiel geht es nämlich am Donnerstag zu drei Vergleichskämpfen in die Sowjetunion, und zwar nach Wilnjus, Riga und Sotschi. Ich konnte den FC Portuguesa bei seinem 1:0 in Rostock beobachten. Es war offensichtlich, wie konzentriert er wirkte, denn ein voller Erfolg gegen den Vizemeister der DDR ist schließlich in der späteren Gesamtbilanz ein Aktivposten. Nicht anders sollte er auch uns als Pokalsieger gegenübertreten.“ Der Vorbericht der Berliner Zeitung zum Spiel gegen Sao Paulo vom 16.7.1968, Bild: Berliner Zeitung Union verlor 4:1 gegen Sao Paulo nachdem man 1:0 durch Harald Zedler in Führung gegangen war. Sao Paulo spielte zuvor gegen Hansa Rostock, Sachsenring Zwickau und den Halleschen FC Chemie. Danach wurde bekannt, dass sie auch noch gegen Chemie Leipzig und Dynamo Dresden spielen werden. Der wohl aus heutiger Sicht bekannteste Spieler von Sao Paulo dürfte Zé Roberto sein. Die Reise in die Sowjetunion und ein kurzfristig geänderter Spielplan Union fuhr also in die Sowjetunion und ab jetzt werden die Informationen sehr spärlich. Das Neue Deutschland schrieb, dass es zuerst gegen Riga, dann am 22. Juli gegen Wilnjus und am 26.7. gegen Sotschi gehen sollte. Es kam allerdings etwas anders, denn schon am 21. Juli schreibt die Berliner Zeitung in einer Meldung von einem 1:1, das Union bei Zhalgiris Wilnius erreicht habe. Torschütze für Union soll Meinhard Uentz gewesen sein. Vom Spiel in Riga ist gar keine Rede mehr. Dafür überrascht das Neue Deutschland am 25.7. mit folgender Meldung: „Der 1. FC Union beendete auch sein zweites Spiel in der UdSSR bei Awtomobilist Shitomir 1:1. Den Ausgleich erzielte Stoppok.“ Ähnlich vermeldet es die Berliner Zeitung einen Tag später. Warum die Reisepläne umgeworfen wurden, erfahren wir nicht. Es wird auch nicht hinterfragt. Leider konnte ich wegen der Corona-Schließungen nicht ins Archiv des Deutschen Sportechos oder der Neuen Fußballwoche einsteigen. Den ich hätte gerne mehr von den Spielen erfahren. Der Spielbericht in ukrainischer Sprache von Unions Auftritt in Zhitomir am 23.7.1968, Foto: ZVG Aber durch einen Zufall haben wir tatsächlich einen Spielbericht aus Zhitomir bekommen, der auf Ukrainisch geschrieben wurde. Hier die Übersetzung. Die Überschrift lautet „Почесна нiчия“, also „Ehrenwertes Unentschieden“. Das erste Mal in dieser Saison fand ein internationales Fußballtreffen in Zhytomir statt. In dem Stadion der Lenin-Komsomol ( Всесоюзный ленинский коммунистический союз молодёжи) hat sich das Automobilist-Team mit einem der besten Teams der DDR, Union, getroffen. Das Spiel war interessant und angespannt. Von Beginn an hat Heimmannschaft die Initiative ergriffen. Es gab viele knappe Torchancen. Aber die letzten Schüsse der Stürmer waren viel zu unpräzise, viele gute Situationen um ein Tor zu schießen, wurden nicht ausgenutzt. Das erste Tor wurde von Gorelov in der 18. Minute geschossen. Er war derjenige, der wenige Minuten danach fast ein zweites Tor schoss, aber der Ball flog neben das leere Tor. In dem Moment hat Kosov noch eine Chance nicht ausgenutzt, nach seinem Schuss hat der Torwart der Gastmannschaft den Ball zur Ecke pariert. Die Gastmannschaft hat gefährlich gekontert. Einige Minuten vor der Pause hat Stoppok einen Kopfball Richtung Tor des „Automobilist“ geschossen. Die zweite Hälfte verlief vorteilhaft für die Gastmannschaft. Aber das Unentschieden blieb bestehen. Das Spiel war in einer warmen und freundschaftlichen Atmosphäre verlaufen und endete mit einem Unentschieden. Es war ein ehrenwertes Unentschieden für das „Automobilist“ Team, da ihr Gegner der diesjährige Sieger des DDR-Pokals ist. Ingo Petz, der vielen vielleicht als einer der Stadionführer und vor allem als Kenner osteuropäischer Fanszenen bekannt ist, hat mir diesen Spielbericht geschickt. Das verlorene Akkordeon von Zhitomir Rund um dieses Freundschaftsspiel in Zhitomir gibt es noch eine witzige Geschichte. Denn das Unionteam hat als Gastgeschenk ein Akkordeon erhalten, da in Zhitomir wohl eine bekanntere Akkordeonfabrik war. Dieses Akkordeon hat den Weg aber sehr wahrscheinlich nicht nach Berlin gefunden, sondern soll vor Ort einem jungen geschenkt worden sein. Am 26.7. fand dann noch das Spiel in Sotschi statt, das Union mit 1:2 verlor. Wobei der Gegner mir nicht ganz klar ist. Die Berliner Zeitung spricht in einer Meldung von einer Auswahl der Gewerkschaften, das Neue Deutschland von einer Nachwuchsauswahl der Gewerkschaften und das Gegner-Archiv des 1. FC Union Berlin von U21-Auswahl der RSFSR. Am Ende dürfte das egal gewesen sein, denn die Reise dürfte tatsächlich eher so etwas wie eine Auszeichnung gewesen sein. Wann kam man als Normalbürger schon mal nach Sotschi ans Schwarze Meer. Oder wie sagte Günter Mielis so schön: „Wir brauchten damals nichts zu bezahlen. Man las uns wirklich jeden Wunsch von den Lippen ab.“ Schade, dass die echte Belohnung in Form des Europapokals dann im August und September durch den Einmarsch der Sowjetunion in die CSSR geraubt wurde. Unions Handicap nach der Vorbereitung Union startete in die Oberliga-Saison 1968/69 dann mit eher gemischte Gefühlen, denn eine Reihe von Stammspielern hatte sich verletzt und die Kader waren damals noch nicht so breit wie heute. Dazu schrieb die Berliner Zeitung am 14. August 1968: „Erfreuliches und weniger Erbauliches wussten Paul Fettback und Werner Schwenzfeier zu melden. Zu den positiven Seiten ist die Erweiterung des Stadions an der Alten Försterei um etwa 1000 Stehplätze zu zählen. Auf dem frisch aufgeschütteten Damm wurden fünf Stehplatztraversen fertiggestellt. Bis Oktober sollen die Bauarbeiten beendet sein, so dass 18.000 Zuschauer den Spielen beiwohnen können. Dagegen wird Werner Schwenzfeier schon vor dem Anpfiff zum ersten Spiel am Sonnabend gegen den FC Hansa Rostock von Aufstellungssorgen geplagt. Nach Hoge, der das Wadenbein brach, stehen nun auch Stoppok, Hillmann und Uentz auf der Verletztenliste. „Darunter litt selbstverständlich unsere Vorbereitung, zumal wir uns vorgenommen hatten, durch neue Aufstellungsvarianten (Lauck und Betke) unseren Sturm zu verstärken.“ Union stieg am Ende der Saison ab. Aber das ist eine andere Geschichte. Quellen: „Immer weiter, ganz nach vorn“, Matthias Koch, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2013. „Urlaub in Sotschi statt Dribblings in Barcelona“, Berliner Zeitung vom 9.5.2001 Interview mit Günter Hoge: „Ich habe geheult wie ein Schlosshund“, Berliner Zeitung vom 11.10.2015 „Die Fußball-Ruhepause ist vorüber“, Berliner Zeitung vom 3.7.1968 „Vierer-Turnier für Union“, Berliner Zeitung vom 15.7.1968 „Schlimmer als eine Niederlage“, Horch und Guck Heft 01/2008 „Ballzauber aus Sao Paulo“, Berliner Zeitung vom 16.7.1968 „Brasilianischer Ballzauber“, Neue Zeit vom 18.7.1968 „Union in der UdSSR“, Neues Deutschland vom 19.7.1968 „An der Abwehr gescheitert“, Berliner Zeitung vom 21.7.1968 „4:0 für Vorwärts“, Neues Deutschland vom 25.7.1968 „Letzte Phase im Intercup“, Berliner Zeitung vom 26.71968 „Sport in Zahlen“, Berliner Zeitung vom 29.7.1968 „Fußball, Freundschaftsspiele“, Neues Deutschland vom 29.7.1968 Unions Gegner-Archiv: 16.7. Spiel gegen Sao Paulo 1:4 Unions Gegner-Archiv: 20.7. Shalgiris Wilnjus 1:1 Unions Gegner-Archiv: 23.7. Avtomobilist Zhitomir 1:1 Unions Gegner-Archiv: 26.7. in Sotschi gegen U21-Auswahl der RSFSR 1:2 On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData4a2ae9cfa62679 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. 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Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData4a2ae9cfa62679\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Wegen einer 3000-Euro-Strafe verklagt der ehemalige Union-Spieler Christian Fährmann 2003 den Verein, und wird dabei von einer Spielergewerkschaft unterstützt, die aus ihm eine Art Bosmann machen will. Nach einer sehr unglamourösen Union-Karriere beschäftigt Christian Fährmann den Verein genauso lange juristisch, wie er unter Vertrag stand. Die Spielergewerkschaft VDV will anhand des Union-Spielers ein Grundsatzurteil gegen Geldstrafen für Profifußballer erreichen. Links und Quellen: Christian Fährmann bei ImmerUnioner Fährmann und Union sind unzufrieden miteinander: zwei Artikel im Tagesspiegel Der Tagesspiegel über den beginnenden Rechtsstreit Der Kicker und der Spiegel über das erstinstanzliche Urteil Die Jungle World und die Welt ( zweimal ) beurteilen die Sache ähnlich Der Spiegel über Fährmann als „deutsches Bosmännchen“ On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData9aa4ee67e71b4c = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData9aa4ee67e71b4c\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Im Mai 2004 steht Unions Abstieg aus der 2. Liga fest und der DFB verlangt für die Lizenz 1,461 Millionen Euro. Die darauffolgende Kampagne "Bluten für Union" sorgt für mehr als nur das Geld, sondern wirkt auch auf die Identität des Vereins bis heute. Im Mai 2004 steht Unions Abstieg aus der 2. Liga fest und der DFB verlangt für die Regionalliga-Lizenz 1,461 Millionen Euro als Liquiditätsreserve. Die darauffolgende Kampagne "Bluten für Union" sorgt für mehr als nur das Geld, sondern wirkt auch auf die Identität des Vereins bis heute. Und sie wirkt sich auch auf die Union-Karriere von Dirk Zingler aus. Skript Die Vorgeschichte Was war passiert: Wir schreiben das Jahr 2004. Union war einerseits durch hohe Ausgaben und andererseits durch zwei wirtschaftliche Ereignisse schwer angeschlagen. Zum einen war die Kinowelt AG im Zuge des Blatzens der Dotcom-Blase und des Abwärtstrends am Neuen Markt der Deutschen Börse ins Trudeln geraten ( es ging um Filmrechte, die anschließend nicht verkauft werden konnten ). Dazu kam die Kirch-Pleite von 2002 , die zu niedrigeren Fernsehgeldern führte. Union hatte 2003/04 bereits seinen Etat um eine Million Euro auf 6,8 Millionen Euro gesenkt. Dazu kam Machtvakuum, nachdem der Aufsichtsrat Präsident Heiner Bertram entlassen hatte ( Und niemals vergessen: Episode 23 ). Nur mal so ein paar Zahlen: Für die Saison 2002/03 wies Union einen Verlust von 3,212 Millionen Euro aus. Und für die Saison 2003/04 rechnete man mit einem Minus von 827.000 Euro Am 9. Mai stand durch eine 0:1-Niederlage bei LR Ahlen rechnerisch fest, dass Union in die Regionalliga, die damalige 3. Spielklasse absteigen muss. Dazu kam am 10. Mai Post vom DFB, der für die Lizenz in der Regionalliga eine Liquiditätsreserve forderte. Die sollte ursprünglich bei deutlich über 2 Millionen Euro liegen. An diesem 10. Mai gab der DFB aber einer Beschwerde Unions statt und forderte nur noch eine Liquiditätsreserve von 1,461 Millionen Euro. Diese Zahl wird noch sehr wichtig werden. Eine zusätzliche Bedingung war der Abschluss eines Vertrages mit einem Hauptsponsor über mindestens 350.000 Euro. Wohlgemerkt: Union plante nur mit einem Etat von rund 2 Millionen Euro. Oskar Kosche sagte damals als Präsidiumsmitglied dazu: “Ich bin jetzt schon optimistisch, dass wir die Bedingungen erfüllen können. Drei Bedingungen sind ganz weggefallen. Wir müssen jetzt nicht mehr unsere Personalausgaben und jede einzelne Einnahme nachweisen, und unsere Zuschauer-Kalkulation von 4500 im Schnitt wurde ebenso akzeptiert wie der geplante Etat für die Mannschaft.“ Die Kampagne “Bluten für Union” Union hatte das Geld natürlich nicht flüssig. Und die Deadline des DFB war der 9. Juni 2004. Es gab also ungefähr einen Monat dafür Zeit, um 1,461 Millionen Euro aufzutreiben. Am 14. Mai 2004 startete der Verein daraufhin die Kampagne “Bluten für Union”. Vorgestellt wurde sie 2 Tage zuvor in der Abseitsfalle. Die Kampagne wurde dem Verein von der Werbeagentur Scholz & Friends geschenkt. Ich zitiere mal aus einer Branchen-Info von damals: Anstatt aufzugeben, wandte sich Union Berlin an Scholz & Friends. Die Agentur erklärte sich bereit, Union eine Kampagne zu spenden, die maximale Aufmerksamkeit schafft und dabei das größte Kapital des 1. FC Union nutzt: seine Fans! Die Leitidee der Kampagne „Bluten für Union“ ist dabei wörtlich zu nehmen. Sie ermöglicht allen Fans, unabhängig von ihrer finanziellen Situation, sich zu engagieren, füllt die leeren Berliner Blutbanken und schafft maximale Aufmerksamkeit und Spendenbereitschaft für den 1. FC Union. Union hatte sich im Prinzip von der Retter-Aktion des FC St. Pauli aus dem Jahr zuvor inspirieren lassen. Aber natürlich ging es nicht nur darum, den Betrag mit Kleinstbeiträgen in einem Monat reinzuholen. Dazu sagte der damalige Marketing-Chef Ralf Büttner: „Unsere Aktion wird von drei Säulen getragen. Die erste besteht aus Wirtschafts- und Aufsichtsrat des Vereins sowie Sponsoren, die zweite sind Investoren und strategische Partner wie Dr. Kölmel, die dritte bilden Mitarbeiter, Fans und die breite Öffentlichkeit. Wenn zum Beispiel die Hälfte unserer 62 Bandenwerbepartner zu Zweitliga-Konditionen in der Regionalliga weitermachen würde, wäre uns schon sehr geholfen.“ Es gab die begleitende Website www.bluten-fuer-union.de , auf der täglich der aktuelle Kontostand der Aktion zu sehen war. Leider ist die Website nicht mehr abrufbar und die gespeicherten Seiten im Internet-Archive geben keine Informationen her. Der Berliner Kurier druckte auch jeden Tag den aktuellen Stand der Spendenaktion. Die Aktionen von „Bluten für Union“: Es gab die T-Shirts mit dem Aufdruck “Bluten für Union”, die für 15 Euro verkauft wurden. Davon gingen 10 Euro direkt an den Verein. Der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, hatte sich eins zum Start der Aktion am 14. Mai vorm Roten Rathaus gekauft. Dabei waren 500 Unionfans, die dann wie bei der Retter-Demo 1997 zum Brandenburger Tor zogen. Ich zitiere mal den Bericht des Berliner Kuriers von damals: Der 1.FC Union braucht 1,46 Millionen Euro, um die Lizenz für die Regionalliga zu bekommen. Die Fans machten gestern mobil. 500 Unioner versammelten sich vor dem Roten Rathaus. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) kam raus und machte Mut. Die Masse rief immer wieder: „Eisern Union!“ Da schritt Wowi aus seinem Amtssitz und rief den Fans zu: „Schaffen wir das?“ Der Chor kam ihm entgegen: „Ja!“ Wowereit holte aus der Hosentasche einen 50-Euro-Schein, gab ihn Maskottchen „Ritter Eisenhart“. Dann zog der Regierende ganz cool Krawatte und Jacket aus und streifte sich das rote Kult-Shirt mit der Aufschrift „Bluten für Union“ über. „50 Euro für das T-Shirt sind für den Bürgermeister angebracht. Außerdem ist Rot meine Lieblingsfarbe“, lachte Wowereit. Dann der entscheidende Satz: „Die 1,46 Millionen kommen zusammen. Ob die Fans Bluten, Geld spenden, egal. Denn nächste Saison muss der Wiederaufstieg gepackt werden.“ Der Kurier hat das Wowereit-Shirt übrigens später versteigert. Ich habe auch so ein Shirt. Das wurde mir damals von meinen Eltern als Care-Paket in die Ukraine geschickt. Am ersten Tag war der Kontostand übrigens bei 23.470 Euro. Bei dem Tempo hätte es 62 Tage für die Summe gebraucht. Hier eine unvollständige Übersicht von Aktionen: Beim letzten Heimspieltag gegen den Karlsruher SC gab es einen Lizenz-Zuschlag von 2 Euro Man konnte per SMS Geld spenden (wobei von 2,99 Euro/Nachricht 1,70 Euro an Union gingen) Es gab natürlich die Sammelbüchsen Es gab die Möglichkeit der Überweisung Man konnte dem Klub via 250 Euro Darlehen samt Rangrücktritt helfen oder durch Bankbürgschaft unter dem Motto “eiserne Bürger gegen die Frankfurter Lizenzabwürger“ Der FC St. Pauli kam am 2. Juni zum Blutsbrüder-Duell (tolles Shirt von damals), das allerdings nur 5.152 Zuschauer sahen dazu das Benefizspiel gegen Bayern München am 11. Juli (dafür hatten sie 100.000 Euro Einnahmen bei Einnahmeteilung mit dem FC Bayern plus die Abgabe von B-Jugendspieler Björn Kopplin veranschlagt) es natürlich “Trinken für Union” im Mecklenburger Dorf “Bowlen für Union” “Grillen für Union” eine Mondschein-Dampferfahrt organisiert vom Eisernen Virus für 30 Euro je Ticket Das Wuhlesyndikat hat eine CD mit Fangesängen unter dem Titel “Heisern union!” verkauft Die Mannschaft spendete 4000 Euro aus der Mannschaftskasse Die namensgebende Aktion: Das eigentliche Blutspenden Der 1. FC Union Berlin hat für die Blutspendenaktion im Rahmen der Kampagne „Bluten für Union“ nunmehr einen offiziellen Partner an seiner Seite. Das Blut- und Plasmaspendezentrum HAEMA mit vier Anlaufstellen in ganz Berlin hat sich bereit erklärt, den immensen Aufwand an Regularien und Logistik auf sich zu nehmen und die Blutspendenaktion damit überhaupt erst sinnvoll zu gestalten. HAEMA stellt im Gegensatz zur begrenzten Kapazität anderer medizinischer Einrichtungen die komplette Infrastruktur von erforderlichen Krankenschwestern bis hin zu Spritzen zur Verfügung und kann somit die erhofft große Resonanz an Spendewilligen bewältigen. Wer den Blutreservenhaushalt der Hauptstadt aufbessern und gleichzeitig dem 1. FC Union Berlin bei der Erfüllung der Lizenzbedingungen unterstützen möchte, kann dies ab Mittwoch zu den entsprechenden Öffnungszeiten in einer der vier Zentren tun. Natürlich muss man sich dabei als Spender für Union zu erkennen geben, HAEMA hat eigens für diese Aktion spezielle Anmeldeformulare und sogar ein Logo entwickelt. Für jede Blutspende erhält der 1. FC Union Berlin zehn Euro Aufwandsentschädigung. 14 Tage nach der Erstabgabe des Blutes kann nochmals „abgezapft“ werden, dafür gibt es dann noch einmal 15 Euro. Jeder bereitwillige Spender kann also im Zeitraum bis 9. Juni 25 Euro zur Rettung des 1. FC Union Berlin beitragen. Anlaufstellen und Öffnungszeiten: Blutspendezentrum Hellersorf Blutspendezentrum Prenzlauer Berg Blutspendezentrum Marzahn Blutspendezentrum Tegel Es gab dann Nachrichten, dass Sponsoren zu Zweitliga-Konditionen ihre Verträge verlängerten. Und wirklich jede noch so kleine Aktion wurde gefeiert. Ein Beispiel ist das hier vom 9. Juni 2004: Pfützner & Sohn übergab dem 1. FC Union Berlin eine Software-CD „Der ultimative EM-K(l)ick 2004“ in streng limitierter Auflage (100), die neben einem EM-Tippmanager auch noch Extratools wie Torwandschießen, ein Fußballquiz und ein weiteres spritziges EM-Vergnügen bereit hält. Der Preis beträgt € 3,95 und kann in unserem Offiziellen Fanshop, aber auch online erworben werden. Ein Muss für den Fußballfan! Der Erlös geht zu 100% in die Kassen der Kampagne „Bluten für Union“. Jede Nachricht wurde dann auf bluten-fuer-union.de gepostet. Dort gab es Versteigerungen von Dingen wie dem Bluten-für-Union-Shirt, auf dem Uwe Seeler unterschrieben hatte. Uwe Seeler hält ein T-Shirt von „Bluten für Union“ hoch, Bild via Bluten für Union Die Mitgliederversammlung vom 27. Mai 2004 Zwischendurch fand am 27. Mai 2004 ein Mitgliederversammlung statt, auf der nicht nur schlechte Zahlen präsentiert wurden, sondern Aufsichtsrat und Präsidium nur knapp entlastet wurden: Entlastung von Aufsichtsrat (292 Ja-, 247 Nein-Stimmen) und Präsidium (322 dafür, 220 dagegen). Dort wurde allerdings Michael Kölmel gefeiert, obwohl er selbst nicht sprach. Aber er war der Hauptgläubiger des Vereins und hatte schon auf die Zinszahlungen für seine Darlehen bis 2005 verzichtet. Er hatte aber an dem Tag zu Journalisten gesagt: „Ich werde Union nicht im Stich lassen, aber ich hoffe, dass die am Ende benötigte Summe nicht so groß sein wird.“ Die Aussage von Kölmel war auch wichtig, weil bis zum 28. Mai in der Kampagne erst 519.000 Euro zusammengekommen waren. Die Rolle des Wirtschaftsrates Der Wirtschaftsrat des 1. FC Union Berlin hatte sich erst am 1. März 2004 gegründet als eigenständiger Verein mit dem Ziel “dem 1. FC Union Berlin wieder funktionsfähige Strukturen zu verleihen und durch geeignete Personen zu besetzen, aber auch die Wirtschaft und die Politik wieder für den 1. FC Union Berlin zu interessieren.” Unter den 11 Sponsoren, die diesen Verein gegründet hatten war auch Dirk Zingler, der erster Vorsitzender des Wirtschaftsrates war. Dieser Wirtschaftsrat hatte sich nun vorgenommen, 500.000 Euro einzunehmen für diese Lizenzkampagne. Das sollte beispielsweise durch zusätzliche Sponsorenverträge gelingen. Am 4. Juni gab der Wirtschaftsrat auf der Union-Website bekannt: In Form von zusätzlichen Sponsorenverträgen hat der Wirtschaftsrat nochmals 200.000 Euro bereitgestellt, weitere 200.000 Euro stellt der Wirtschaftsrat mit Hilfe anderer Sponsoren in Form von Darlehen zur Verfügung. Die Kampagne „Bluten für Union“ hat somit vor dem Benefiztag am Sonnabend 1.008.730 Euro erwirtschaftet. „Wir sind dicht vor dem Ziel, müssen im Schlussspurt bis kommenden Mittwoch aber nochmals alle Kräfte mobilisieren und bündeln“, erklärt Dirk Zingler, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Vorsitzender des Wirtschaftsrates. Mit nunmehr 500.000 Euro hat der Wirtschaftsrat des 1. FC Union Berlin sein selbst gestecktes Ziel erfüllt und somit maßgeblich dazu beigetragen, dass für die Erteilung der Regionalliga-Lizenz große Hoffnung besteht. Das war eine wichtige Bekanntmachung, denn noch einen Tag vorher stand die Kampagne bei 602.000 Euro. Bei einem Ziel von 1,461 Millionen Euro noch wirklich wenig. Der Benefiztag mit dem Konzert von City Am 5. Juni zum Konzert von City an der Alten Försterei sollte eigentlich bekanntgegeben werden, dass man es geschafft habe. Aber so einfach war das eben nicht. Es war gar nicht klar, ob Union so viel Geld zum Benefiztag zusammenbekommen würde. Die Karten gab es für 10 (Kinder 5) Euro und VIP-Tickets für 146,10 Euro. Eine Anspielung auf die vom DFB geforderte Summe. Beim Stadionfest konnten am Nachmittag Teams gegen eine Startgebühr von 250 Euro um den Bluter-Cup spielen und Frank Schöbel gab vor City noch ein Spontankonzert. In Wirklichkeit hatte Union aber gar keine Million zusammen, schreibt Matze Koch in seinem Buch “Immer weiter, ganz nach vorn” und zitiert Dirk Zingler aus dem Jahr 2013: “Auf dieser Veranstaltung sollte bekanntgegeben werden, dass wir die Summe zusammenhaben. Doch an diesem Nachmittag fehlte aus der “Bluten für Union”-Kampagne noch eine Menge Geld. Auch weil ein Sponsor zwei Tage vor Ultimo seine Zusage für 300.000 Euro zurückgezogen hatte. Während das Konzert lief, gab es ein längeres Gespräch zwischen mir und Michael Kölmel. Ich hatte mich dafür zusammen mit Oskar Kosche in die Geschäftsstelle in der Hämmerlingstraße zurückgezogen. Wir wussten genau, wieviel Geld fehlt. Deshalb haben Kölmel und ich uns darauf verständigt, dass vom Fehlbetrag jeder die Hälfte übernimmt. Dann konnten wir zum Abschlussfest zurückgehen und tatsächlich verkünden lassen, dass wir die Liquiditätsreserve rechtzeitig zusammenhaben.” Ich habe nirgendwo in den Presseberichten davon gelesen, dass auf dem Konzert das verkündet wurde. Aber es kann auch sein, dass entweder die Pressevertreter am Abend nicht mehr da waren, sich Dirk Zingler falsch erinnerte oder es sowieso allen klar war, dass der Fehlbetrag noch ausgeglichen wird. Einen Tag vor Ende der Deadline fehlten laut Medienberichten noch 260.000 Euro. Aufsichtsrats-Chef Antonio Hurtado sagte, dass man es aus eigener Kraft schaffen wolle: „Kölmel hat schon so oft geblutet“. Am Tag der Entscheidung stand im Kurier: “Noch zeigt das Lizenzometer eine Niederlage gegen den DFB an. Doch die restliche Kohle – u.a. von Michael Kölmel – wurde avisiert, floss nur noch nicht aufs Unionkonto.” Der DFB prüft die Unterlagen von Union Wie genau Ralf Büttner nach Frankfurt gekommen ist, um Unions Unterlagen abzugeben, ist etwas widersprüchlich. Im Kurier steht: “Gestern flog Unions Marketingchef Ralf Büttner zum DFB, um dort die Formalitäten für die Lizenzerteilung zu klären.” Der Tagesspiegel schrieb: “Um eventuell offene Fragen zu dem umfangreichen Zahlenwerk gleich an Ort und Stelle zu klären, fuhr Unions Geschäftsführer Ralf Büttner gestern früh mit dem Auto nach Frankfurt und überbrachte die Unterlagen persönlich. Antonio Hurtado sagt: „Bei diesem sensiblen Thema dürfen wir nichts dem Zufall überlassen.“ Aber Union war damit noch nicht gerettet. Der DFB musste die Unterlagen, die samt Hauptsponsorenvertrag mit der BSR über 350.000 Euro abgegeben wurden, erst einmal prüfen. Und das dauerte etwas, weil der 10.6. in Hessen ein Feiertag war, nämlich Fronleichnam. Aber am 11.6.2004 um kurz nach 18 Uhr kam per Telefon das Ergebnis aus Frankfurt am Main und ich zitiere hier wieder den Kurier: “Aufsichtsratschef Dr. Antonio Hurtado standen fast die Tränen in den Augen: „Wir sind natürlich glücklich über diese Entscheidung des DFB. Die Mühen der vergangenen Wochen haben sich gelohnt. Die Qualität unserer Unterlagen hat sich in der Beurteilung des DFB niedergeschlagen. Vielen, vielen Dank noch mal an alle, die uns bei diesem Kraftakt unterstützt haben. Ohne Fans, Mitglieder, Sponsoren und Investoren wären die Bedingungen nicht zu erfüllen gewesen.“ Die Aktion war erfolgreich und dann? Die Aktion hatte etwas sehr identitätsstiftendes für Union. Und ich würde sagen auf sehr vielen Ebenen. Es war wahnsinnig wichtig für den Zusammenhalt eines in sich zerrissenen Clubs, der sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten intern noch bekämpfte, statt zusammenzustehen. Das hatte die Aktion wirklich erreicht, in der es auch eine Art Sogwirkung gab, dass jeder auch was geben wollte und sei es noch so klein. Selbst beim Pokalfinale zwischen Bremen und Aachen am 29. Mai haben Unionfans Geld bei den Besuchern gesammelt. Aber es hat vielleicht auch tatsächlich die Leute nach oben gespült, die irgendwie bis heute strategisch für Union die Linie vorgeben. Antonio Hurtado war erst im April 2004 Aufsichtsratschef geworden, Dirk Zingler hatte eine steile Karriere hingelegt mit Wirtschaftsrat-Chef am 1. März, Aufsichtsratsmitglied ab 27. Mai und dann Präsident ab 1. Juli. Oskar Kosche ist seitdem dabei. Aber auch strukturell hat die Zeit viel bewegt. Die Fan- und Mitgliederabteilung wurde in der Zeit gegründet und in der Satzung verankert. Ebenso ein Mitglied der Fanvertretung im Aufsichtsrat. Matze Koch nennt “Bluten für Union” ähnlich identitätsstiftend wie die Wunder-Rettung von 1997 und den Stadionbau. Und ich würde ihm zu hundert Prozent recht geben. Quellen Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch, Verlag die Werkstatt, 1. Auflage 2014 “Bluten für Union”, Berliner Morgenpost vom 12. Mai 2004 “DFB will 1,5 Millionen Euro als Liquiditätsreserve bis 9.Juni, Köpenicks großer Kampf um die Regionalliga beginnt heute”, Berliner Kurier vom 12. Mai 2004 “Viel öffentliche Sympathie, auch Klaus Wowereit zieht mit”, Berliner Kurier vom 14. Mai 2004 “ Scholz & Friends lässt Berlin bluten — für den 1. FC Union”, 14. Mai 2004 auf persoenlich.com Bluten für Union, Vereinsmitteilung vom 15. Mai 2004 “50 Euro: Auch Wowi ist ein T-Shirt-Träger”, Berliner Kurier vom 15. Mai 2004 “Viele Sponsoren bleiben nun zu Zweitliga-Konditionen”, Berliner Kurier vom 23. Mai 2004 “Auch Hertha hilft Union”, Berliner Kurier vom 28. Mai 2004 Der 1. FC Union feiert Hoffnungsträger Kölmel, Berliner Morgenpost vom 28. Mai 2004 “Kölmel rettet den 1. FC Union”, Berliner Morgenpost vom 29. Mai 2004 “Pauli-Blutsbrüder halfen Eisernen”, Berliner Kurier vom 3. Juni 2004 “Baumgart : „Ich komme wieder!“”, Berliner Kurier vom 4. Juni 2004 “Union fehlen noch 850 000 Euro”, Berliner Morgenpost vom 4. Juni 2004 Die Millionengrenze blutend überschritten, Vereinsmitteilung vom 4. Juni 2004 “City & Frank Schöbel: Herzblut für den 1. FC Union”, Berliner Kurier vom 6. Juni 2004 “Union will es (noch) ohne Michael Kölmel stemmen”, Berliner Kurier vom 8. Juni 2004 “Noch fehlen 100 000 Euro”, Berliner Kurier vom 9. Juni 2004 Bluten für Union geht weiter, Vereinsmitteilung vom 9. Juni 2004 “Auch Kölmel hilft mit”, Tagesspiegel vom 10. Juni 2004 “Geschafft! 1,46 Mio beim DFB”, Berliner Kurier vom 10. Juni 2004 On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData695cc1106f2aeb = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData695cc1106f2aeb\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Wie in den letzten Jahren der DDR eine Filmcrew eine Dokumentation über Union-Fans produziert hat. In der Saison 1987-88 begleitet der Regisseur Ernst Cantzler den Union-Fanclub "BSV Prenzlauer Berg" und zeigt auch Szenen und Aussagen, die Konfrontation mit dem Staat enthalten. Den Film „Und freitags in die Grüne Hölle“ kann man auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung anschauen. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData43d7d838e406b2 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData43d7d838e406b2\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
1985 erlebt Union als Aufsteiger eine legendäre Saison: FDGB-Pokalfinale nach einem legendären Sieg gegen Dynamo Dresden, Union stellt mit Ralf Sträßer zum einzigen Mal den Erstliga-Torschützenkönig und am Ende geht es nach Europa. 1985 erlebt Union als Aufsteiger eine legendäre Saison: FDGB-Pokalfinale nach einem legendären Sieg gegen Dynamo Dresden, Union stellt mit Ralf Sträßer zum einzigen Mal den Erstliga-Torschützenkönig und am Ende geht es nach Europa. Skript: Aufstieg, Pokalfinale und am Ende Europa, das kennen wir aus der Saison 2000/2001. Aber das gab es vorher schon. Lass uns mal über eine Ausnahme in der Geschichte des 1. FC Union in der DDR-Oberliga sprechen, nämlich über eine sportlich erfolgreiche Saison. Am Ende gab es zwar keinen Titel wie 1968 mit dem FDGB-Pokal. Und es von der Platzierung in der Tabelle war die Saison 1970/71 die beste gewesen. Aber trotzdem finde ich, dass die Spielzeit 1985/86 einen besonderen Platz einnimmt. Denn Union holt einen internationalen Titel und es passieren so einige Dinge, die für die Verhältnisse des Klubs absolut unnormal sind. Dazu gehört mit dem FDGB-Pokal-Halbfinale in Dresden ein Spiel, das definitiv Legenden-Status hat. Union war 1985 Aufsteiger in der DDR-Oberliga Aber von vorne: Unter Trainer Karl Schäffner steigt Union 1985 wieder in die DDR-Oberliga auf. Dabei waren schon in der Liga Torhüter Ronny Teuber, Ingo Weniger, Olaf Seier und Ralf Sträßer. Der Angreifer kam vom BFC Dynamo II. Dazu kamen Routiniers wie Wolfgang Matthies (der dann wieder im Tor stand) und Karsten Heine wieder zurück. Das Problem eines Aufsteigers ist neben der stabilen Defensive das Toreschießen und das macht diese Vorschau des DDR Fernsehens klar, in der Karl Schäffner zum Thema Toreschießen folgendes sagt: Als Aufsteiger legte der 1. FC Union Berlin 1985/86 eine sehr abgefahrene Saison hin. Zu Hause ungeschlagen. Und bis 5 Spieltage vor Schluss noch Tabellendritter mit nur 4 Punkten Abstand zum BFC Dynamo. Gegen den BFC wurde ein 1:1 Unentschieden geholt, was der erste Punktgewinn seit fast zehn Jahren gegen den Stasi-Verein war (1976/77 gelangen zwei 1:0-Siege) 12.692 Zuschauer sahen im Schnitt die Partien im Stadion an der Alten Försterei. Das klingt nicht nach viel aus heutiger Sicht, war aber der zweithöchste Schnitt in der DDR-Oberliga nach Dynamo Dresden Torschützenkönig Ralf Sträßer erzielte zwar nur 14 Tore, aber das reichte. Das erste und einzige Mal, dass das einem Union-Spieler gelang Union-Angreifer Ralf Sträßer im Oberligaspiel im April 1987 gegen den FC Karl-Marx-Stadt, Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1987-0411-019 / Oberst, Klaus / CC-BY-SA 3.0 Ich zitiere mal aus der Neuen Fußballwoche vom 22. April 1986 über das 3:2 im Heimspiel gegen den FC Karl-Marx-Stadt, in dem Union zur Pause völlig zurecht 0:1 zurücklag: „Wenn die jungen FCK-Dachse indes geglaubt hatten, der Gastgeber würde im zweiten Abschnitt ähnlich fahrig, unpräzise und ohne Feuer spielen wie im ersten, so mussten sie sich rasch eines anderen belehren lassen. Sträßer war es in erster Linie, der nach der Pause ein Feuerwerk anzündete, in dem den Gästen für genau sieben Minuten Hören und Sehen verging. Das war die 1:0-Führung des FCK aber bereits in einen 1:3-Rückstand umgewandelt worden. Und Sträßer hatte sich dabei als dreifacher Torschütze ausgezeichnet, ein Treffer schöner als der andere.“ Exkurs Ralf Sträßer Ralf Sträßer (1958 geboren) war 16 Jahre beim BFC Dynamo gewesen und dort auch Nationalspieler geworden. In Matze Kochs Buch „Immer weiter – ganz nach vorn“ sagte er über seinen Wechsel vom BFC zu Union: „Als Jugendlicher habe ich den einen oder anderen Fehler gemacht. Meine Schwester hatte zudem einen Ausreiseantrag gestellt. Beim BFC wurde mir vom einen auf den anderen Tag mitgeteilt, dass ich kein Reisekader mehr bin. Deshalb wollte ich weg. Man ließ mir nur zwei Möglichkeiten: Nach Halle oder zu Union. Beide Vereine gehörten damals der DDR-Liga an. Ich sollte nicht sofort wieder in der Oberliga spielen. Nach einem längeren Gespräch mit Union-Trainer Karl Schäffner habe ich mich für Union entschieden. Zumal ich unbedingt in Berlin bleiben wollte.“ In seiner ersten Saison brauchte er etwas, um sich gegen Ressentiments wegen seiner BFC-Vergangenheit durchzusetzen. Aber 21 Tore und seine lauffreudige, kampfbetonte Spielweise brachten ihm den Titel „Unioner des Jahres“ ein. Bekannt war er durch seinen Übersteiger nach links. Über Union schaffte er auch die Rückkehr in die Nationalmannschaft. Das Ende seiner Unionzeit wäre heutzutage ein kompletter Skandal. Doch damals erschien ja nichts in Medien, was nicht in die SED-Geschichte passte. Von Bernd Stange wurde ihm gesagt, dass er international spielen müsse, wenn er weiter in der Nationalmannschaft dabei sein will und deshalb war er in Gesprächen mit dem FC Carl Zeiss Jena. Sträßer erzählte in Matze Kochs Buch, was Union tat, um ihm zum Bleiben zu bewegen: „Ich wurde im Haus von Karli Schäffner zum Gespräch gebeten. Pedro Brombacher, der für Union Verantwortliche der SED-Bezirksleitung war auch dabei. Dort wurde versucht, mir Union weiter schmackhaft zu machen. Mir wurde aufgezählt, was ich verdiene. Später habe ich bei der Verhandlung vor der Disziplinarkommission des DFV erfahren, dass Brombacher versteckte Tonband-Aufnahmen bei unserem Treffen gemacht hat. Man wollte mir schaden, wenn ich nicht bei Union bleibe. Letztlich wurde mir ein Strick daraus gedreht und ein Parteiverfahren angehängt. Ich bekam ein halbes Jahr Sperre, die 14 Tage später auf ein Vierteljahr reduziert wurde. Da haben andere Leute über meinen Kopf entschieden.“ Wie sauer man bei Union über diesen erzwungenen Wechsel nach Jena war, zeigt die Geschichte, dass die gesamte Auflage des Stadionhefts für den 7. Spieltag der Saison 1987/88, als es im Heimspiel gegen Wismut Aue ging, eingestampft wurde. Auf dem Titelbild soll im Hintergrund Ralf Sträßer zu sehen gewesen sein. In Jena wurde Sträßer nicht glücklich, wechselte Ende 1989 für kurze Zeit zu den Jenaer Glaswerken (er absolvierte ein Spiel für den Klub) und ging nach der Grenzöffnung nach Franken, wo er für Vestenbergsgreuth und Schweinfurth spielte, aber sich vor allem der beruflichen Karriere widmete. 2007 gestand Ralf Sträßer im Berliner Kurier, das er bei Union positiv auf Doping getestet wurde : „Ja, ich war gedopt. Und bin sogar erwischt worden! Den Tag und das Spiel bekomme ich nicht mehr zusammen. Ich wurde nur irgendwann informiert, dass man bei mir etwas gefunden hat. Ich bin aus allen Wolken gefallen, wusste von nichts.“ So erklärte er sich den Befund: „Unser Trainer Kalli Schäffner hatte ganz gute Kontakte zu einem Doktor aus dem Klinikum Buch. Und da haben wir vor allem in englischen Wochen zur schnelleren Erholung solche Infusionen bekommen.“ Und das war die Strafe: „Weil ich nichts bewusst zu mir genommen habe, wurde ich auch nicht gesperrt. Als Strafe musste sich unser Trainer aber verpflichten, den Kontakt zu diesem Arzt abzubrechen. Wahrscheinlich wäre an diesem Tag die halbe Mannschaft positiv gewesen.“ Halbfinale im FDGB-Pokal gegen Dynamo Dresden am 7.5.1985 Der FDGB-Pokal wurde ab dem Achtelfinale mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Über die Stationen BSG Motor Eberswalde, BSG Rotation Berlin, 1. FC Magdeburg und BSG Motor Nordhausen kam Union ins Halbfinale, wo mit Dynamo Dresden eine der absoluten Top-Mannschaften der DDR wartete. Wie Union insgesamt als Aufsteiger in der Saison drauf war, wissen wir bereits. Aber was war mit Dresden? Denn das ist entscheidend für dieses Halbfinale. Ich zitiere aus dem Buch „Die Geschichte der DDR Oberliga“ von Andreas Baingo und Michael Horn. „So stark wie in besten Zeiten starten die Elb-Florenzer in die Saison. Niemand scheint sie aufzuhalten. Nicht einmal der Meister. Der 5. Oktober 1985 bringt die Wachablösung. Die Berliner müssen im Dresdner Dynamo-Stadion zum Hit ran, sie sind Tabellenzweiter mit nur einem Verlustpunkt, die Schwarz-Gelben aber Spitzenreiter mit einer blütenweißen Weste. Die bleibt es auch nach den diesmal einseitigen 90 Minuten, denn der BFC scheint total von der Rolle zu sein. 1:4 geht er ein.“ Was jetzt kommt kennen wir ein bisschen von Borussia Dortmund, wenn von „Mentalitätsscheiße“ die Rede ist: „Nur machen die Dresdner die Rechnung ohne den Kontrahenten, noch mehr aber ohne sich selbst. Denn: wie gewonnen, so zerronnen. Da ist sie wieder, die oft beobachtete Dresdner Nonchalance und Überheblichkeit. Das dicke Ende kommt nicht erst im Frühjahr, sondern ereilt die Männer von Klaus Sammer schon jetzt. Aus den restlichen sieben Spielen der Rückrunde krümeln sich Hans-Jürgen Dörner & Co. nur einen Sieg, vier Unentschieden und zwei Niederlagen.“ Dresden und der BFC befinden sich also in einer Art Schneckenrennen um die Meisterschaft. Und am 19. März passiert etwas, was jeder kennt. Dresden steht gegen Bayer Uerdingen im Europapokal der Pokalsieger im Prinzip schon im Halbfinale, nachdem das Team das Hinspiel 2:0 gewonnen hat und im Rückspiel zur Pause mit 3:1 führt. In der zweiten Halbzeit verlieren sie die Partie noch 3:7. Das Halbfinal-Hinspiel gewann Dresden mit 2:1 in Berlin. Wenn ich mir den Spielbericht aus der Fußballwoche durchlese, muss ich davon ausgehen, dass Dynamo zur Halbzeit schon hätte hoch führen müssen, aber reihenweise Chancen vergab. „Gewünscht hätte man sich diese Sicherheit auch in Tornähe: hier sündigten die Dresdner nahezu sträflich (Gütschow, Pilz, Häfner, Stübner) jedoch muss ihnen auch zugute gehalten werden, dass bei Aktionen wie von Stübner und Minge erst Matthies und dann der Pfosten Torerfolgen im Wege standen.“ Union stellte nach dem 0:2 um, setzte die Spieler wie Weniger oder Koenen offensiver ein und Dresden, die Minge als Aufräumer nach hinten holten, verlor in der zweiten Halbzeit plötzlich die Sicherheit. Sträßer traf per Elfmeter. Doch alleine in den letzten 10 Minuten gab es 3 hochkarätige Chancen für Union auf den Ausgleich. Das Rückspiel im Dynamo-Stadion gehört zu den Legenden-Spielen von Union, denn Union gewinnt die Partie in Dresden mit 4:3 nach zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand. Hören wir aber erst einmal in ein paar O-Töne einer MDR-Reportage über die Partie rein: Ich lese mal den kompletten Spielbericht aus dem Deutschen Sportecho vom 8. Mai 1986 vor: „Wir wollen erst einmal sehen, was Dresden mit uns veranstaltet. Wenn wir einigermaßen die Situation überblicken, werden wir mit der gesamten Mannschaft Druck machen“, schätzte Union-Trainer Karl Schäffner die Ausgangsposition vor dem Anpfiff ein. Erst einmal veranstaltete Union mit sich selbst etwas. Bekanntlich ist Berlins Torsteher Matthies einer der besten Strafstoß-„Töter“ in der Oberliga. Das kann indes kein Grund sein, Strafstöße selbst zu produzieren. In der vierten Minute geschah das noch mit der Assistenz von Probst, Minge schob sich dazwischen, Matthies hielt den Dresdner Mittelstürmer fest. Aber dann machte er seinen Fehler wieder gut, indem er Häfners Strafstoß mit dem Fuß abwehrte. Sechs Minuten später hob Dörner einen langen Pass zu Pilz. Der Ball wäre wohl nur im Aus gelandet, aber Matthies machte sich lang, holte den Dresdner Mittelfeldspieler von den Beinen, und diesmal ließ sich Döschner die Chance vom Punkt nicht entgehen. Jetzt endlich war Union an der Reihe. Seier, der sehr offensive Sattler, Unglaube vor allem als sprintschnelle Spitze setzten die Dresdner nicht nur sporadisch unter Druck. Als Roßdeutscher sich dann im langen Dribbling aus der Abwehr löste, bugsierte Dörner dessen scharfe Eingabe ins eigene Tor (37.). Matthies unterlief dann jedoch ein weiterer Fehler. Dörners Flanke von der rechten Seite köpfte Sammer nicht einmal platziert aufs Tor. Matthies schien das Leder schon sicher in den Händen zu halten, ließ es dann aber doch ins Tor gleiten. Eine Vorentscheidung schien gefallen, als der Gastgeber mit einem schönen Angriffszug über Leonhardt, Stübner und Kirsten durch den überlegt abschließenden Döschner das 3:1 erzielte. Welch folgenschwerer Irrtum für die Schwarz-Gelben, die den Kampfgeist der Berliner maßlos unterschätzten. Die entschlossen sich nämlich angesichts des schier aussichtslosen Rückstandes, total auf Offensive umzuschalten. Entgegen kam Union die totale Konfusion in der Dresdner Deckung, die beispielsweise bei Sträßers Kopfball-Treffer augenscheinlich wurde. Probst, überragen auf der Seite des Siegers, schmetterte schließlich das Leder zum 3:3 ins Tor. Und um der desolaten Abwehrarbeit der Sammer-Schützlinge die Krone aufzusetzen, köpfte Unglaube nach einem großartigen Solo von Sträßer zum alles entscheidenden vierten Treffer ein. Im Finale am 31. Mai treffen die Berliner auf den 1. FC Lok Leipzig. Die Messestädter bezwangen bereits am Dienstag den BFC Dynamo mit 3:1 und machten so die 2:4-Hinspielniederlage noch wett. So berichtete das Deutsche Sportecho vom Rückspiel des FDGB-Pokals zwischen Dresden und Union Berlin Das Finale im Stadion der Weltjugend in Berlin verlor Union deutlich mit 1:5. So klar war die Niederlage aber nicht vorherzusehen, denn im Ligaspiel 2 Wochen zuvor spielten beide noch 1:1 gegeneinander. Aus heutiger Sicht etwas kurios: Auf der Titelseite der neuen Fußballwoche vom 3. Juni, in der Leipzig als souveräner Sieger des FDGB-Pokals gefeiert wurde, fand auch Union statt. Allerdings nicht so, wie man sich das vielleicht aus Spielersicht gewünscht hatte. Unter der Überschrift „Für unsere Zukunft“ und mit einem Spieler-Porträt von sich neben dem Kalenderblatt, auf dem der 8. Juni als Wahltag zu sehen ist, wird Ralf Sträßer vor der Volkskammerwahl zitiert: „Ralf Sträßer, der 27-jährige Auswahlspieler und Kapitän des Pokalfinalisten 1. FC Union Berlin, hat bereits gewählt. „Ich habe mich für Frieden und Sicherheit, für eine glückliche Zukunft meines fünfjährigen Sohnes Carsten und meiner dreijährigen Tochter Andrea entschieden.“ Saisonfazit von Union-Trainer Karl Schäffner In der Trainer-Umfrage nach der Saison zog Karl Schäffner in der neuen Fußballwoche folgendes Fazit: „Wir können insgesamt recht zufrieden sein, hatten uns als Aufsteiger den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt, sind nie in Abstiegsgefahr geraten, haben am Ende einen guten siebenten Platz belegt und das FDGB-Pokalfinale erreicht. Diese Position wollen wir nun festigen und ausbauen. Dass unsere spielerischen Leistungen zum Saisonende etwas nachgelassen haben, lag daran, dass viele junge Spieler die hohen Anforderungen noch nicht verkraftet haben. Roßdeutscher, Unglaube, Sattler un Lahn beispielsweise haben ja vor nicht allzulanger Zeit noch in der Bezirksliga gespielt.“ Das Fazit der Fuwo zur Saison von Union fällt positiv aus, auch wenn die sehr schwache Oberliga (das wurde für DDR-Medien-Verhältnisse sehr ausgiebig diskutiert, auch durch das schwache internationale Abschneiden und die verpatzte WM-Qualifikation) als Grund für die Over Performance genannt werden. Andererseits wurde auch erwähnt, dass Union zwischendurch 9 Spiele am Stück ungeschlagen erlebte und insgesamt 9 Mal kein Gegentor zuließ. „Im Gegensatz zu 83/84 verfügten die Köpenicker diesmal mit Matthies über einen Klassetorwart, zerfielen sie nicht in Harmlosigkeit, sondern agierten sie torgefährlich (Sträßer als Torjäger Nummer 1). Lediglich in 6 Spielen gelangen ihnen keine Tore, die viertbeste Abwehr verhinderte 9 Mal Gegentore. Der Saisonclou war zweifellos der Einzug in das Pokalfinale. Seit 1950 setzte sich der Klub 440 Mal in Oberliga-Meisterschaftsspielen in Szene: mal recht, mal schlecht. Für den verbindlichen Trend muss 86/87 der Beweis geführt werden.“ Union gewinnt 1986 den Intertoto-Cup Der siebte Platz berechtigte Union zu Spielen im Intertoto-Cup mit Spielen gegen Bayer Uerdingen (gegen die Dresden in der Saison 7:3 verloren hatte), Lausanne Sports und Standard Lüttich Das war nicht Unions erster Auftritt im Häufig als Uefa-Cup für Arme bezeichneten Wettbewerb. 1967 ging es gegen GK Katowice, Union Teplice und Kjobenhavns Boldklub. Exkurs: Was war der Intertoto-Cup? Den Wettbewerb gab es von 1967 bis 2008. Ursprünglich wurde er eingeführt, um auch in der fußballfreien Zeit Toto-Wetten anbieten zu können. Ab 1995 gab es für die jeweiligen Sieger auch einen Startplatz im Uefa-Cup, weshalb der Wettbewerb auch Strohhalm-Cup oder ähnlich verspottet wurde. Ab dann hieß er Uefa-Intertoto-Cup, besser bekannt als UI-Cup Ab 1998 wurden die Gruppenspiele komplett abgeschafft und es wurde mit Hin- und Rückspiel gearbeitet. Bis 1995 galten alle Gruppensieger als Sieger des Intertoto-Cups In der DDR wurde der Wettbewerb übrigens als IFC (Internationaler Fußballcup) bezeichnet. Wahrscheinlich wegen der Sportwetten-Nennung im Namen. Das erste Spiel gewann Union im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei gegen Uerdingen mit 3:2. Das war nach 2 Wochen Saisonvorbereitung. Auch gegen Lausanne und Lüttich gab es zu Hause Siege. Auswärts setzte es ein 0:3 in Uerdingen. Die Reise in die Bundesrepublik war natürlich pikant. Die Stasi hatte Aufpasser auf den Raststätten im Westen, damit sich niemand absetzen konnte. Beim bereits erwähnten Spiel von Dresden in Uerdingen floh Dynamo-Spieler Frank Lippmann, was auf keinen Fall ein zweites Mal passieren sollte. Ralf Sträßer sagte dagegen, dass keinem Unionspieler die Reise in den Westen verwehrt wurde: „Vermutlich konnte in der Kürze der Zeit die Mannschaft nicht richtig durchleuchtet werden. Wir haben das ausgiebig genutzt. Jeder konnte sich frei bewegen. Man hatte aber auch Angst, dass ein Spieler der Mannschaft den Rücken kehren könnte.“ In Lausanne spielte Union unentschieden und in Lüttich gewannen sie die letzte Partie, weshalb sich der 1. FC Union Berlin wie 11 andere Vereine im Jahr 1986 Intertoto-Cup-Sieger nennen darf. Das waren auch: Rot-Weiß Erfurt, FC Carl Zeiss Jena, Fortuna Düsseldorf, Malmö FF, Sigma Olomouc, Újpesti Dózsa, Bröndby IF, Lyngby BK, Lech Poznan, IFK Göteburg und Slavia Prag Fußballer des Jahres 1986 Das ist es fast mit der Saison 1985/86 des 1. FC Union Berlin. Aber es gibt natürlich ein paar Auszeichnungen. Nämlich die zum Fußballer des Jahres und die Bestenliste der Fuwo. Fußballer des Jahres: Diese Wahl führte die Neue Fußballwoche in 50 Sport-Redaktionen in der DDR durch. Da landete Ralf Sträßer auf Rang 3 hinter René Müller (Torwart, Lok Leipzig) und Andreas Thom (BFC Dynamo). Die Medien hatten dabei freie Wahl, aber ihre Wahl wurde auch veröffentlicht. So hat beispielsweise der Vorläufer des Berliner Kuriers, die BZ am Abend, wie folgt abgestimmt: 1. Thom, 2. Müller, 3. Sträßer Auch die Armeerundschau oder Volksarmee durften abstimmen. Besonders witzig finde ich, dass auch vom Eulenspiegel mit „Thom, Müller, Rohde“ ernstgemeinte Stimmen abgegeben wurden. Stell dir vor, die Titanic dürfte bei der Wahl zum Fußballer des Jahres mitmachen … Aber es klappte nicht alles, wie die Anmerkung unter den einzelnen Entscheidungen der Medien erkennen lässt: „Das Sächsische Tageblatt beteiligte sich nicht an der Umfrage. Die Thüringische Landeszeitung Weimar kam nicht in die Wertung, da die Plätze 1 und 2 nicht benannt wurden.“ Weißt du übrigens, wie die Trophäe für die Fußballer des Jahres hieß? Sie wurde „Silberner Fußballschuh“ genannt. Bestenliste der Fuwo: Die funktioniert ein bisschen so wie die Rangliste des Kickers . Es gibt je Position einen Sieger und mehrere weitere gute Spieler, die man im Kicker-Deutsch als „Im weiteren Kreis“ bezeichnen. Dazu hat die Fuwo noch die Rubrik „Im Gespräch“, was vielleicht dem Kicker-Rang „Blickfeld“ entspricht. Auf der Position „linke Angriffsspitze“ gewinnt mit Ralf Sträßer tatsächlich ein Union-Spieler und verweist Spieler wie Thomas Doll, Rainer Ernst oder Ralf Minge auf die Plätze. Weitere Unionspieler, die als hervorragend auf ihren Positionen auftauchen, sie aber nicht gewinnen, sind: Torsteher Wolfgang Matthies Rechtsverteidiger Ralph Probst Linksverteidiger Olaf Reinhold Linkes Mittelfeld Olaf Seier Bestenliste der Neuen Fußballwoche für die Saison 1985/86 Kein Union-Spieler findet sich in der Rubrik „Im Gespräch“ und sehr ernüchternd ist, dass bei Vorstopper, rechtes Mittelfeld, zentrales linkes Mittelfeld und linkes Mittelfeld bei „Im Gespräch“ nur steht: keiner. Aber das Thema Qualität der DDR-Oberliga zu der Zeit ist nicht das Thema der heutigen Sendung. Sendungspate Dieses Mal gibt es einen Sendungspaten. Das ist Till, der mir schrieb: „In der Folge „Menze ist schuld‘ wurde ich an einen sehr schmerzhaften Teil der Uniongeschichte erinnert. In diesem Zusammenhang kam mir der Gedanke, euch eine Union-Sternstunde als Thema vorzuschlagen. Nämlich die Saison 85/86, in der ich selbst Unioner wurde. Union erreichte das DDR-Pokalfinale. Ich erinnere mich an dramatische Spiele gegen Dresden. Diese tolle Saison endete mit der erfolgreichen Teilnahme am sogenannten Intertotocup mit internationalen Spielen z.B. gegen Uerdingen. Eine Würdigung hat diese Saison immer verdient, finde ich.“ Quellen: Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch, Verlag die Werkstatt, 1. Auflage 2014 Buch „Die Geschichte der DDR-Oberliga“ von Andreas Baingo und Michael Horn, Verlag die Werkstatt, 2003. Buch „Eisern Union!“ von Jörn Luther und Frank Willmann, Basisdruck Verlag, 2. Auflage 2010. MDR über das Rückspiel im FDGB-Pokal-Halbfinale zwischen Dynamo Dresden und dem 1. FC Union Berlin 1. FC Union Berlin Fußball-Oberliga-Aufsteiger 1985, DDR Fernsehen Ralf Sträßer: „Ja, ich war gedopt … … und ich bin sogar erwischt worden!“, Berliner Kurier vom 20.06.2007 „Feuerwerk“ währte sieben Minuten, Neue Fußballwoche vom 22.4.1986 Am Ende klemmte die Tür noch, Neue Fußballwoche vom 6.5.1986 Unions Kampfgeist doch noch belohnt, Deutsches Sportecho vom 8.5.1986 Union ließ Dresdens Träume platzen, Neue Fußballwoche vom 13.5.1986 Lok kam zu spät auf Touren, Neue Fußballwoche vom 21.5.1986 Vorschau FDGB-Pokalfinale: Chancengleichheit?, Neue Fußballwoche vom 21.5.1986 Meister durchkreuzte alle Spekulationen, Neue Fußballwoche vom 27.5.1986 Unioner unbeschwert zum großen Triumph?, Deutsches Sportecho vom 30./31.5.1986 Ein wenig zu viel Lehrgeld bezahlt, Deutsches Sportecho vom 2.6.1986 Die Lok fuhr ohne Halt bis zum Pokalgewinn, Neue Fußballwoche vom 3.6.1986 Trainer-Fazit der Oberliga-Saison 1985/86, Neue Fußballwoche vom 3.6.1986 IFC-Auftakt mit Heimspielen für 1. FCM und FC Carl Zeiss, Neue Fußballwoche vom 10.6.1986 Oberliga-Saisonfazit: Statistik, Neue Fußballwoche vom 10.6.1986 Auftakt nach Maß: 1. FC Union Berlin – Bayer 05 Uerdingen 3:2, Deutsches Sportecho vom 23.6.1986 Niveauvoll und mitreißend: 1. FC Union Berlin – Bayer 05 Uerdingen 3:2, Neue Fußballwoche vom 24.6.1986 Gast noch gut davongekommen: 1. FC Union Berlin – Lausanne Sports 1:0, Neue Fußballwoche vom 1.7.1986 Sträßers Ausgleich: Lausanne Sports – 1. FC Union Berlin 1:1, Neue Fußballwoche vom 8.7.1986 Die Chancen …: Bayer 05 Uerdingen – 1. FC Union Berlin 3:0, Neue Fußballwoche vom 15.7.1986 In der „zweiten Etage“ überlegen: 1. FC Union Berlin – Standard Lüttich 4:1, Neue Fußballwoche vom 22.7.1986 Oberliga-Saisonfazit: Die zweite Säule wurde stabil, Neue Fußballwoche vom 22.7.1986 Anfangsschock gut verdaut: Standard Lüttich – 1. FC Union Berlin 1:2, Neue Fußballwoche vom 29.7.1986 Bestenliste, Neue Fußballwoche vom 29.7.1986 Fußballer des Jahres, Neue Fußballwoche vom 12.8.1986 On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData3531dd1c105ef0 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. 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Das Unioner-Leben von Tobi Döge und wie dessen Höhepunkt mit einem Tiefpunkt der Geschichte des Vereins zusammenhängt. Tobias Döge hält zumindest für die neuere Zeit wohl den Rekord dafür, am längsten beim 1. FC Union als Fußballer aktiv zu sein. Wir sprechen mit ihm über seine 22 Jahre als Aktiver bei Union, darüber warum er nicht beim Verein arbeitet und Falkensee-Finkenkrug. Quellen und Links Tobias Döge bei Immer Unioner Union-Spiele gegen Falkensee-Finkenkrug Chronik zu Tobias Döges Spiel für die erste Mannschaft (Transfermarkt) Vereinsmeldungen zu Tobias Döges Jobantritt und Abschied als Mannschaftsleiter Presse-Meldungen zu Tobias Döges Jobantritt (BZ) und Abschied (Kurier) als Mannschaftsleiter Interview mit Tobias Döge über Union II in der Saison 2008/09 bei unveu.de Disclaimer Das sich Tobi bei seiner ersten Antwort verspricht, und versehentlich sagt, er habe in Falkensee-Finkenkrug erstmals für Union gespielt, liegt natürlich nur daran, dass ich im das mit der Frage, in der ich Heim- und Auswärtsspiel vertausche, in den Mund gelegt habe. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDatac7d74917316d35 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDatac7d74917316d35\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Die Geschichte des Spruches 'Menze ist schuld', was sie mit unfairen Aufstiegsregelungen in die Bundesliga zu tun hat und warum sie kein Verstoß gegen die "Booneschen Gesetze" ist. Steffen Menze war ein Publikumsliebling bei Union, auch wenn man das dem Satz 'Menze ist schuld' - der sogar auf Tshirts gedruckt wurde - nicht sofort anhört Textilvergehen über die Auswahl zum Tor des Jahres 2019 Quellen: Reflektion über Steffen Menze bei Union im Kurier „Aus den Tiefen des Raumes stürmte er wie früher der große Günter Netzer, begleitet vom steten Aufstöhnen der Fans, bei seinen zahlreichen Fehlpässen. Weil Menze, der das Kicken wie ein Schachspiel begriff, gedanklich oft zwei Züge voraus und einen Schritt weiter war als seine staunenden Kollegen. Die oft wieder einmal nicht mitgedacht hatten und auf ihren alten Positionen verharrten, statt entsprechend zu laufen. Der Schuldige aber war er.“ Steffen Menze (im Interview mit dfb.de) über seine Rolle in Unions Spiel in der Regionalliga „Man kann vielleicht sagen, dass ich in der dritten Liga etwas über dem Niveau unterwegs war. Außerdem waren wir als Mannschaft sehr dominant, haben auch aus Standards viel gemacht, wovon ich mit meiner Größe (1,89m, Anm.d.Red.) profitiert habe. Außerdem habe ich zwei Jahre als Stürmer ausgeholfen und dabei einige Tore machen können, auch wenn das nicht meine Hauptaufgabe war und ich später wieder Libero gespielt habe. Eine Zeit lang habe ich auch die Elfmeter geschossen – bis zu diesem Osnabrück-Spiel. Obwohl, einmal habe ich danach noch einen geschossen. Gegen Alemannia Aachen hat das Publikum mich gefordert und ich habe dann auch geschossen – und getroffen.“ Die Regionalliga-Saison 1999/2000 Das Elfmeterschießen gegen Osnabrück im Video ( Youtube ) Vorbereitung auf die zweite Relegation ( Kurier ) Steffen Menze muss den Fehlschuss verarbeiten ( Kurier ) „Das wichtigste Vorhaben vor dem Match gegen Pfullendorf war, die Köpfe nach dem Elfer-Drama von Osnabrück frei zu bekommen. War nicht bei allen einfach. Steffen Menze hatte damit am meisten zu tun. Er, der den Aufstieg auf dem Fuß hatte, plagte sich noch lange mit seinem Elfer-Fehlschuss herum, wachte nachts durch diesen Albtraum auf. „Mit der Zeit aber geht es. Man versucht, das alles irgendwie zu vergessen“, so der Torjäger. … Ob das gerade Steffen Menze gelang, wird sich gegen die Pfullendorfer zeigen. Gegen den Süd-Zweiten wäre Menze (mit zwölf Treffern Unions bester Liga-Torschütze) mal wieder mit einer Bude dran. In den vergangenen drei Spielen hat er nicht mehr getroffen. Davon lässt er sich jedoch nicht nervös machen: „Wer die Tore schießt, ist mir egal. Die Hauptsache ist, wir gewinnen als Mannschaft und steigen doch noch auf.“ Aber: Nur bei einem Sieg ist der Aufstieg im zweiten Anlauf nah. Sieht auch Menze so: „Wir müssen gewinnen, egal wie hoch. Dann haben wir nach dem 1:1 der beiden anderen Mannschaften gegeneinander eine gute Ausgangsposition.“ “ Menze über ‚Menze ist schuld‘ „Dieser Spruch ist deutlich später entstanden. Es gab danach noch mehrere Ereignisse, bei denen ich mehr oder weniger unfreiwillig eine entscheidende Rolle gespielt habe. Unter anderem auch das besagt Pokal-Halbfinale gegen Gladbach. Da kam dann dieses geflügelte Wort auf, was aber bei uns eher mit einem Schmunzeln verbunden ist. Dafür sind ja die Unioner bekannt – dass sie Ideen haben, kreativ sind und Sachen auch mal mit einem Augenzwinkern sehen.“ On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData8b93e723629e6f = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. 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Am 11. September 2011 schoss Silvio gegen den FC Ingolstadt das erste "Tor des Monats" in der ARD Sportschau in der Geschichte des 1. FC Union Berlin. Warum danach die Medaille zersägt wurde und Silvio zur Gitarre griff, erfahrt ihr in dieser Episode. Am 11. September 2011 schoss Silvio gegen den FC Ingolstadt das erste "Tor des Monats" in der ARD Sportschau in der Geschichte des 1. FC Union Berlin. Warum danach die Medaille zersägt wurde und Silvio zur Gitarre griff, erfahrt ihr in dieser Episode. Quellen: Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch, 1. Auflage 2014 Zusammenfassung 1. FC Union Berlin – FC Ingolstadt vom 11.09.2011, AFTV „Tolles Baller-Duo: Union zaubert“, Berliner Kurier vom 11.09.2011 Profil von Silvio auf immerunioner.de Vereinsmitteilung über Silvios Wechsel nach Wolfsberg vom 29.01.2014, fc-union-berlin.de „Tor des Monats: Viele Silvios müsst ihr sein!“, Berliner Kurier vom 8.10.2011 „Silvio – Tor des Monats?: „Jetzt vote ich für mich selbst!““, Berliner Kurier vom 10.10.2011 Sportschau vom 15.09.2011 „Tor des Monats: Silvio hat’s gepackt“, Berliner Kurier vom 16.10.2011 RBB Beitrag für die Sendung „Sportplatz“ „Silvio lässt Medaille zersägen“, Fußballwoche vom 17.10.2011 „Gegen jede Romantik“, Frankfurter Rundschau vom 25.10.2011 „Sie siegen zusammen, sie sägen zusammen“, Berliner Kurier vom 17.10.2011 „Unions Silvio zersägt seine Medaille!“, BZ vom 17.10.2011 Skript: In der Zweitliga-Saison 2018/19 geschah etwas Unglaubliches: Union wurde 3 Mal für das Tor des Monats nominiert: Rafal Gikiewicz, Sebastian Polter und Marcel Hartel. Zweimal gewannen die Unionspieler. Doch es war nicht das erste Tor des Monats für den 1. FC Union Berlin in der ARD Sportschau. Denn das wurde am 11. September 2011 geschossen und darum geht es auch heute. Hören wir kurz rein in die Spielzusammenfassung vom 4:1 gegen Ingolstadt: Kurz hinter der Mittellinie kommt in der 30. Minute der Ball zu Patrick Kohlmann, der von der ganz linken Seite einen langen Flugball auf Torsten Mattuschka schlägt. Der Union-Kapitän leitet den Ball direkt von der ganz rechten Site auf Silvio in der Mitte weiter. Der brasilianische Angreifer liegt waagerecht in der Luft und vollendet per Seitfallzieher. So ein Tor sieht man eigentlich nie. Erst recht nicht in der Zweiten Liga bei Union. Wir waren uns alle sicher: Wir haben das Tor des Monats gesehen. Andererseits dachten wir alle daran, wie Union 11 Jahre zuvor von Hertha das Tor des Monats geklaut wurde. Darüber haben wir in Folge 7 schon berichtet . Das sagte Trainer Uwe Neuhaus danach über das Tor : „Allein das 2:1 war das Eintrittsgeld wert. Perfekter Halbflugball, perfekte Weiterleitung und akrobatisch verarbeitet.“ Silvio: „Ich wusste, wo der Ball runter kommen würde. Wir haben das im Training geübt. Wenn wir das im Training mit Pappfiguren nachstellen würden, denke ich, dass ich fünf von zehn versenken könnte.“ Silvio kam im Sommer 2011 vom FC Lausanne und hatte in der Hinrunde gute Leistungen gezeigt. In seiner ersten Saison kam er bei 27 Einsätzen auf 8 Tore und 6 Assists. Später flauten diese Leistungen ab und in seinem zweiten Jahr kam er am Ende kaum noch zum Einsatz, sollte im Sommer 2013 nach Spanien wechseln. In seinem dritten Jahr bei Union spielte er nur noch bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga und wechselte im Winter 2013/14 dann zum österreichischen Klub Wolfsberger AC . Wahl zum Tor des Monats Bei der Wahl zum Tor des Monats hatte Silvio Konkurrenz von Ivan Perisic von Borussia Dortmund mit seinem Tor gegen den FC Arsenal. Das schrieb der Berliner Kurier dazu : Lange lag Silvio mit seinem Traumtor vorne. Doch die BVB-Fans schoben mit ihren Stimmen Ivan Perisic mit seinem Treffer zum 1:1 gegen den FC Arsenal London an die Top-Position. Jetzt blasen die Union-Fans zur Gegenattacke. In den Foren, bei Facebook und Twitter wird aufgerufen: „Viele Silvios müsst ihr sein!“ Und sie bekommen Unterstützung. Auch die Anhänger von Alba, den Füchsen und den Recycling Volleys machen im Internet Wahlkampf für Silvio. Ganz stark, das ist Berliner Solidarität! Und Silvio sagte kurz vor Ende der Wahl : „Bisher habe ich es nicht getan. Aber jetzt werde ich für mich selber voten.“ Am 15. Oktober 2011 wurde von folgendes in der Sportschau von Reinhold Beckmann bekanntgegeben: „Silvio hat verdient gewonnen. Die anderen Tore sieht man häufiger, auch wenn sie alle schön sind. Die Kombination mit dem langen Flugball, der direkten Weiterleitung und dem perfekten Abschluss war schon außergewöhnlich“, sagte Uwe Neuhaus dazu. Silvio erhielt 30% der Stimmen, Ivan Perisic 24% und Claudio Pizarro 17%. Die zersägte Sportschau-Medaille Von Christian Dexne vom RBB hat Silvio die Medaille bekommen, wie wir in einem Fernsehbeitrag sehen können. Dort wird Silvio auf einem Teller beim Essen mit John Jairo Mosquera überreicht. Das war nach dem 2:0-Sieg über den Karlsruher SC Da kommt der brasilianische Stürmer auf die Idee, die Medaille in drei Teile zu sägen, damit alle Beteiligten ein Stück abbekommen. Gesagt getan. Am nächsten Tag, dem 16. Oktober 2011 ist im B1 Center in Schöneiche das Training nach dem Spiel angesagt. Und Christian Dexne hat eine kleine Säge mitgebracht, damit die Spieler für den Beitrag die Medaille in drei Teile sägen können. Allerdings war die Säge zu klein und nur durch den Einsatz des Hausmeisters des B1 Centers konnte das Zersägen weitergehen. Der brachte nämlich eine größere Metallsäge. Die Spieler sägten, aber auch Betreuer wie Masseur Thomas Riedel. Denn beim Verein gab es die Befürchtung, die Profis könnten sich dabei verletzen. Und ganz abwegig schien die Befürchtung nicht zu sein. Selbst im Beitrag konnte man sehen, wie sich Silvio an der Medaille leicht verbrennt, als das abgesägte Stück von Torsten Mattuschka in die Hand nimmt. Heiß dürfte allen dabei geworden sein, denn die Medaille war beim Zersägen mit einem Schraubstock an einem Tisch befestigt worden und auch der musste festgehalten werden. Am Ende hielt jeder ein Stück der Medaille in die Kamera und die Geschichte vom Spieler, der seine Tor-des-Monats-Medaille mit den Vorlagengebern teilte und so den Zusammenhalt im Team demonstriert, konnte medial verbreitet werden. Torsten Mattuschka, Patrick Kohlmann und Silvio kommentierten die Säge-Aktion in dem Fernsehbeitrag . Zur Geschichte gehört aber auch dazu, dass Silvio von der Sportschau noch eine ganze Medaille bekommen hat. Und als Torsten Mattuschka eine Woche später nach dem enttäuschenden 1:1 in Aue (zu dem Zeitpunkt hatte Union noch nicht einmal auswärts gewonnen) nach dem Verbleib seines Teils der Medaille gefragt wurde, sagte er: „Keine Ahnung, wo das Teil ist. Das habe ich, glaube ich, verloren.“ Pause. „Das war eh nicht echt, ich habe es überprüfen lassen.“ Es sollte ein Witz sein, aber tatsächlich hatte die Mannschaft zu dem Zeitpunkt andere Sorgen als die Medaille. Wahl zum Tor des Jahres Bereits nach der Bekanntgabe wurde dieses Lied in der Abseitsfalle, der Fankneipe von Union in Stadionnähe gesungen: Die Melodie stammt vom Schlager „Mendocino“ von Michael Holm . Tor des Jahr, Tor des Jahres, Silvio schießt für uns das Tor des Jahres, Kohlmann raus und Tusche rein und Silvio schießt für uns das Tor des Jahres Im Trainingslager 2012 in Spanien wurde tatsächlich zur Wahl zum Tor des Jahres aufgerufen und die Mannschaft sang mit den anwesenden Fans das Lied zur Unterstützung für Silvio. An der Gitarre war der Torschütze persönlich: Tor des Jahres 2011 wurde allerdings ein Lupfer von Raul. Der erhielt 16% der Stimmen. Silvio landete mit 7,29% auf Platz 8. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. 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Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData447e485580e771\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
1981 besucht der Präsident der FIFA, Joao Havelange, die DDR. Und kommt zu Union, wo der Vorsitzende Günter Mielis ihm das Emblem ans Revert heftet. Die Geschichte des Besuchs eines FIFA-Vorsitzenden bei Union, der auch zu einem Ärgernis für das DDR-Establishment und Stasi-Chef Erich Mielke wird. Quellen und Links: Die Fußballwoche über Havelanges Besuch (S. 16) Zwei Berichte des Neuen Deutschland (Abo erforderlich) Ein User im Unionforum bezieht sich auf den Besuch von Havelange, ein anderer erwähnt ihn in der Signatur Günter Mielis bei Immerunioner Jean-Marie Faustin Godefroid „Joao“ Havelange ( Wikipedia ) Manfred Ewald ( Wikipedia ) Der Bericht der Fußballwoche über Havelanges Besuch, mit Günter Mielis in der Mitte auf dem Bild oben rechts, in Nr. 34 (Jg. 33) vom 25. 8. 1981 On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDataf7c0833279abd5 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDataf7c0833279abd5\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Am 30. September schießt Harun Isa beim 3:0 gegen Babelsberg aus über 50 Metern Entfernung das Tor des Monats. Jedenfalls glauben das alle Zuschauer im Stadion. Was sie nicht wissen: Fast zeitgleich gelingt Alex Alves für Hertha dasselbe Kunststück. Am 30. September schießt Harun Isa beim 3:0 gegen Babelsberg aus über 50 Metern Entfernung das Tor des Monats. Jedenfalls glauben das alle Zuschauer im Stadion. Was sie nicht wissen: Fast zeitgleich gelingt Alex Alves für Hertha dasselbe Kunststück. Quellen: Harun Isa bei Immerunioner.de “Harun Isa verlässt Union!”, Meldung 1. FC Union Berlin “Ein Held für Minuten”, Tagesspiegel vom 24.1.2002 “Isa verstößt gegen die Absprache”, Berliner Zeitung vom 2.10.2000 “Der Tag der tollen Tore”, Berliner Kurier vom 2.10.2000 Tor von Alex Alves in der 28. Minute gegen Köln, Youtube “Zufall und Geschick”, Tagesspiegel vom 3.3.2002 ”Hartmut“ liebt das Risiko, Neue Osnabrücker Zeitung vom 16.10.2002 Buch “Und niemals vergessen – Eisern Union!” von Jörn Luther und Frank Willmann (2 überarbeitete und stark erweiterte Auflage, 2010) On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDataa82d4ac95cea80 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDataa82d4ac95cea80\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Im Winter 1997 steht Union vor der Insolvenz und sucht verzweifelt nach Investoren, und hat Glück, dass aus der Übernahme des Vereins durch Mohamed Al-Fayed nichts wird. Mit 4-5 Millionen Euro Schulden steht Union 1997 vor der Insolvenz. Bevor einige Monate später Michael Kölmel bei Union einsteigt, sucht das Präsidium um Heiner Bertram verzweifelt nach Investoren und bietet dazu Union auch bei dem Ägyptischen Geschäftsmann Mohamed Al-Fayed zum Kauf an. Der ist bekannt als Vater von Dodi, der mit Lady Diana verunglückte, und als Eigentümer von Fulham. Die negative Antwort erweist sich im Nachhinein als Glücksfall. Links und Quellen Zeitgenössische Medienberichte Der Kurier über Unions Krise und Schwierigkeiten, einen Trainer zu finden Zum Hintergrund von Hans-Joachim Jung Berichte über den Brief an Al-Fayed Kurier am 9.12.1997 Kurier am 10.12.1997 Jungle World am 18.12.1997 Taz am 22.12.1997 Mohamed Al-Fayeds Wikipedia -Seite und Artikel über die Vorwürfe Sexueller Beläsitgung gegen ihn ( Telegraph , Vanity Fair ) Den Antwort-Brief von Fulham zitieren wir nach dem Buch „1.FC Union Berlin“ von Tino Czerwinski und Gerald Karpa aus der Reihe Sport-Archiv . On Air: Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Daniel Roßbach Twitter Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData9a4c4e0312e10c = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData9a4c4e0312e10c\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
1998 ist Union erstmals finanziell quasi sorgenfrei und investiert viel Geld in neue Spieler, unter anderem wird der schwedische Stürmer Anders Swahn geholt. Doch der bleibt hinter den Erwartungen zurück, was auch für Unions gesamte Saison gilt. 1998 ist Union erstmals finanziell quasi sorgenfrei und investiert viel Geld in neue Spieler, unter anderem wird der schwedische Stürmer Anders Swahn geholt. Doch der bleibt hinter den Erwartungen zurück, was auch für Unions gesamte Saison gilt. Am Ende bleibt sie als verpasste Gelegenheit in Erinnerung und reiht sich damit in viele Union-Spielzeiten der 90er ein. Besonders in Erinnerung bleibt von der Saison 1998/99 vor allem Trainer Fritz Fuchs. Ergänzung von Anders Swahn zu seiner Zeit bei Union gegenüber dem schwedischen Journalisten Erik Jullander : Anders Swahn sagte, dass ihm im Nachhinein klar war, dass alles so kommen musste. Er kam aus der schwedischen 3. Liga in den Profifußball und sein Körper war darauf einfach nicht vorbereitet. Er hatte eine Oberschenkelverletzung, als er plötzlich nicht mehr spielte. Er dachte: ”Jetzt bin ich sechs Wochen weg.” Aber bekam dann von der medizinischen Betreuung eine Spritze und die Botschaft: ”So, jetzt kannst du in zwei Wochen wieder spielen”. Er hat sich gewundert und als er den nächsten Einsatz machte, verletzte er sich laut eigener Aussage wieder. Er weiß immer noch nicht, was das für eine Spritze war. Dann fuhr er mit Erlaubnis des Vereins nach Schweden, um sich da behandeln zu lassen. Zum Thema schlechte Mannschaftsstimmung: Er sagte, dass er irgendwann merkte, dass es eine Ost-West-Dimension gab. Die Ossis und die Wessis waren jeweils für sich. Anders Swahn sprach nicht so gut Deutsch (aber konnte schon einiges verstehen). Als er nach einem Monat plötzlich etwas auf Deutsch sagte, haben die Mitspieler nicht schlecht gestaunt. ”Da saßen Mannschaftskameraden einen Meter neben mir und redeten schlecht über mich. Die dachten, dass ich nichts verstehe.” Der Anfang am Trainingsplatz sei auch schwer gewesen. ”Viele haben mir keine Pässe gegeben und haben mich auch bei Gelegenheit zum Boden gehauen.” Links Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch , Seite 191-200 Buch “Und niemals vergessen – Eisern Union!” von Jörn Luther und Frank Willmann (1. Auflage, 2000) , Seite 208-210 http://www.immerunioner.de/swahn-anders http://www.immerunioner.de/juarez “Ein Fuchs kommt selten allein” , Berliner Zeitung, 1.10.1998 “Fuchs kriegt Reißer Anders Swahn” , Berliner Kurier, 30.11.1998 “Union-Stürmer Maric geht bald für den FC Berlin auf Torejagd” , Berliner Kurier, 7.12.1998 “Eine Mannschaft bekommt Gesicht” , Berliner Zeitung, 7.12.1998 “Eiserne sauer auf Plauen” , Berliner Kurier, 10.01.1999 “Union-Trainer Fuchs fordert den Meistertitel” , Berliner Zeitung, 11.3.1999 “Mehr Rehhagel als Ribbeck” , Berliner Zeitung, 17.4.1999 “Kein Charakter? Swahn ab nach Schweden” , Berliner Kurier, 22.4.1999 “1. FC Union verliert ein paar Millionen” , Berliner Zeitung, 8.5.1999 “Sieg, aber BFC-Boß feuerte den Trainer” , Berliner Kurier, 9.5.1999 “Eine Lizenz ohne Nutzen” , Berliner Zeitung, 19.4.1999 “Union-Trainer Fritz Fuchs tritt zurück” , Berliner Zeitung, 2.6.1999 “Union sichtet ein Dutzend Bewerbungen” , Berliner Zeitung, 5.6.1999 Foto von Anders Swahn: Autogrammkarte von Union auf der Website des 1. FC Union Berlin On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. 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Mit dem Pokalsieg 1968 qualifizierte sich Union für den Pokal der Pokalsieger, aber wegen des Prager Frühlings und einer Reihe sportpolitischer Verwicklungen spielte Union Nach dem Einmarsch von Truppen der Staaten des Warschauer Vertrages protestieren westeuropäische Vereine dagegen, im Europapokal gegen Vertreter dieser Staaten anzutreten. Daraufhin werden Partien neu ausgelöst und treten letztlich die Vertreter der DDR, Polens, der Sowjetunion, Bulgariens und Ungarns nicht an - und Union kann deshalb nicht zum ersten Mal in einem echten Europäischen Wettbewerb spielen.Links/Quellen: Beschreibungen der Geschichte von Unions Nichtteilnahme am Europapokal: Von Gerald Karpa in der Zeitschrift ‚Horch und Guck‘, online archiviert in der wayback machine Auf Unions Webseite In einem Interview mit Jimmy Hoge Zu den Hintergründen des Prager Frühlings: Wikipedia Zum Rest der Europapokalsaison 1968/69 : Slovan Bratislava ( Wikipedia ) Spartak Trnava ( Wikipedia ) FK Bor ( Wikipedia ) Das Finale zwischen Bratislava und Barcelona in voller Länge In der Folge ist uns leider ein kleiner Fehler unterlaufen: Wir sagten, dass die jugoslawischen Vereine trotz des blockfreien Status des Landes als Osteuropäisch behandelt worden seien. Das stimmt nicht ganz, denn in der Tat ist mit Jugoslawien widersprüchlich umgegangen worden: während die Partie zwischen Jena und Crvena Zvezda neu beibehalten wurde, wurde eben Union-Bor neu ausgelost. Zu anderen Verbindungen des Prager Frühlings zum Sport Der Independent über den Auftritt von (Langstreckler!) Emil Zatopek Die Rolle von Eishockey im Tschechischen/Tschechoslowakischen Bewusstsein (in der PragerZeitung ) DLF Kalenderblatt Der Spiegel 1969 über den Sport im Nachhinein des Prager Frühling On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData1e33ff15e04312 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData1e33ff15e04312\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Nach der Deutschen Wiedervereinigung gab es den Traum, dass auch der in West und Ost geteilte Union-Klub wieder zusammenfinden würde. Doch daraus wurde nichts. Zwischenzeitlich war man sich sogar gar nicht mehr grün. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands träumten nicht wenige, dass der 1950 durch die Flucht der Mannschaft nach Westberlin in Ost (1. FC Union) und West (SC Union 06) geteilte frühere Klub SC Union Oberschönweide auch wiedervereinigt würde. Dazu kam es trotz anfänglicher Kooperation nicht. Ganz im Gegenteil: Zwischendurch wurde es sogar giftig. In dieser Episode versuchen wir den Gründen der gescheiterten Wiedervereinigung nachzugehen. Links: Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch , Seite 34 ff. Buch „Und niemals vergessen – Eisern Union!“ von Jörn Luther und Frank Willmann (1. Auflage, 2000) , Seite 183 ff. „Zu DDR-Zeiten war der VfB Einheit zu Pankow geteilt“ , Berliner Zeitung vom 10. Juli 2018 „Die gespaltene Union“ , Taz vom 9. August 2011 „SC Union 06: Die Erben der Schlosserjungs“ , Tagesspiegel vom 25. Juli 2012 „Rot-Weiß? Blau-Weiß? Weiß nicht“ , Tagesspiegel vom 11. November 2009 Stadionheft des Freundschaftsspiels zwischen SC Union 06 und 1. FC Union vom 18. Januar 2015 (pdf) Zeitungsausschnitte zur Verbandsliga-Saison 1995/96 des SC Union 06 Oberschöneweide (pdf) Stadiongeflüster , Berliner Zeitung vom 15. November 1995 „Union kontra Union – Nachbarn im Streit“ , Berliner Zeitung vom 12. August 1995 Olaf Hirsch , immerunioner.de Peter Hackbusch , immerunioner.de Mario Maek , immerunioner.de Steffen Borkowski , immerunioner.de Daniel Herold , immerunioner.de Detlef Hartmann , immerunioner.de René Wolter , immerunioner.de René Kanow , immerunioner.de Stadiongeflüster , Berliner Zeitung vom 12. August 1995 Union-Geschichtsstunde: Harry Ruttke und Frank Börner im AFTV Interview , AFTV Union-Madonna von Andora , Vereinsmitteilung vom 12. April 2006 On Air: Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Daniel Roßbach Twitter Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData19a486af06c66a = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData19a486af06c66a\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Wie Union mit Krawallen auf dem Alexanderplatz verknüpft ist und was dort wirklich passiert ist. Wir schauen auf Ereignisse beim 'Republikgeburtstag' der DDR 1977 zurück, als es auf dem Alexanderplatz eine Straßenschlacht gab, mit der auch Union zu tun gehabt haben könnte. In einem Interview mit einem Zeitzeugen versuchen wir herauszufinden, was damals wirklich passiert ist. Quellen Folgende zeitgenössische Presseartikel habe ich gefunden: Tumulte auf dem Alex, 21. Oktober 1977, ZEIT Nr. 43/1977 Spiegel Artikel „Brennende Uniformen“ aus Spiegel 47/1977, 14.11.1977 Die Reuters Meldung von Mark Brayne konnte ich leider nicht finden. Rückschauende Darstellungen der Ereignisse gibt es hier: Blutige Erdbeeren unterm Fernsehturm, Berliner Zeitung 7.10.2000 KalenderBlatt DRadio 7.10.2002 Vor 25 Jahren Die Datenbank der Stasi-Unterlagenbehörde, in der wir recherchiert haben . Leider kann man keine tiefen Links zu Suchbegriffen oder -ergebnissen transportieren. Daraus stammen auch diese Photos des eingestürzten Lüftungsschacht und vom Nachhinein der Ausschreitungen: Die eingebrochenen Gitter, Photo: BStU Die Höhe des Falls, Photo: BStU Ein umgestürzter Papierkorb; Photo: BStU Leider hat die Stasi-Unterlagen-Behörde ihre Webseite umgebaut, sodass die Links zu den Artikeln, die ich in der Recherche verwendet habe, nicht mehr funktionieren. Ein Artikel findet sich noch in der Wayback Machine . Die darin eingebauten Bilder von Stasi-Dokumenten, die etwa die Einschätzung und Protokolle ’staatsfeindlicher‘ Losungen dokumentieren, sind dabei leider nicht archiviert worden. Gelesen habe ich auch dieses akademische Paper zur Arbeit der Stasi: Das Volk fest im Blick!? Die Berichterstattung des MfS über die Stimmung in der DDR-Bevölkerung von den 1950er- bis zu den 1980er-Jahren Die Ereignisse spielen auch im Autobiographischen Bericht von Karl Winkler eine Rolle . Der Liedermacher wurde in der DDR inhaftiert und von der BRD freigekauft. Erst nachdem wir die Folge schon aufgenommen hatten haben wir noch dieses Interview mit einer Zeitzeugin gefunden, in dem einige Details der Ereignisse anders dargestellt werden. On Air: Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Daniel Roßbach Twitter Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData4a542e0227306c = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData4a542e0227306c\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
In der ersten Episode geht es darum, wie Union zum Schlachtruf "Eisern Union!" kam. Dazu gibt es verschiedene Legenden. Es gibt mehrere Legenden darüber, wie Union zum Schlachtruf "Eisern Union!" kam. Das Erzählmuster ist aber immer dasselbe. Außerdem gibt es einen kleinen Exkurs zu "Eisern Berlin!" und eine Erzählung, dass die Abkürzung u.n.v.e.u. gar nicht so alt ist, wie man vielleicht annehmen könnte. Links: der Geschichts-Podcast „Zeitsprung“ Rückpass, ein Podcast zur Geschichte des Fußballs Das Intro zur Hymne mit der Legende vom Schlachtruf „Eisern Union!“ Das Union-Theaterstück von Jörg Steinberg Dokumentation „Und freitags in die Grüne Hölle“ Buch „1. FC Union Berlin“ von Gerald Karpa und Tino Czerwinski Buch „Immer weiter – ganz nach vorn“ von Matthias Koch Herbert Raddatz über die Entstehung des Schlachtrufes „Eisern Union“ Die Geschichte von TeeCee über das Kürzel u.n.v.e.u. On Air: Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Daniel Roßbach Twitter Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDatae1ea3ada443bbd = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDatae1ea3ada443bbd\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Das Intro zum Podcast "Und niemals vergessen", in dem sich Daniel und Sebastian alle 2 Wochen eine Geschichte aus der Historie des 1. FC Union Berlin erzählen. Das ist die Nullnummer des Podcasts "Und niemals vergessen". Darin hört ihr das Intro, das David für uns gebaut hat. Außerdem seht ihr die Logos, die Steffi entworfen hat. Der Sinn der Nullnummer besteht darin, dass der Podcast gleich mit der ersten Episode abonnierbar ist und in allen Verzeichnissen und auf allen Plattformen auftaucht. On Air: David Scribane Soundcloud Website Twitter Amazon Wishlist Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData6146bae84718fb = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData6146bae84718fb\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Wie der Aufsichtsrat des Vereins 2003 Präsident Heiner Bertram entmachtet hat. Der Aufsichtsrat des 1. FC Union Berlin wählt 2003 den seit 1997 amtierenden Vereins-Präsidenten Heiner Bertram ab, und auch eine außerordentliche Mitgliederversammlung ändert daran nichts. Links und Quellen Das Buch zur Geschichte von Union “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch, 1. Auflage 2014 Wie Heiner Bertram den Beginn seiner Präsidentschaft sieht (Interview vor dem Pokalfinale) Bertrams Vita bis zu seinem Engagement bei Union Bertram über seine Vision für Berlin „Wenn ich der große Mann hier wäre, würde ich den alten Flughafen Tempelhof in einen Campus für die FU verwandeln, die aus allen Nähten platzt und hoffnungslos provinziell ist, aber ich bin ja nur Präsident eines Fußballvereins“, sagt Heiner Bertram. Es platzt auch das Stadion des 1. FC Union Berlin, Eisern Union, an der Alten Försterei in Köpenick aus allen Nähten. „Sie müssen sich die Stimmung hier so ein bisschen wie bei St. Pauli vorstellen, und zwei Mannschaften in der Bundesliga, Hertha und Union, das ist doch noch wenig, Berlin könnte mit all seinen Clubs und Vereinen die Sporthauptstadt sein.“ Bertram über Horst Kahstein und den dann aktuellen Trainer Georgi Wassilew: Bertram über die Arbeit von Trainer Votava Spekulation über Wassilievs Rückkehr Aufsichtsrat informiert Bertram am 9. 10. 2003 über Absetzung Bertram beruft ‚private‘ Pressekonferenz ein, auf der er das Vorgehen des Aufsichtsrat kritisiert Hausverbot in der Geschäftsstelle für Bertram Die außerordentliche Mitgliederversammlung Heinz Werner nennt Bertram einen „neurotischen Selbstdarsteller“ Bertram bewirbt sich um BFV Vorsitz, ähnliches Auftreten und Vorbehalte Dirk Zinglers Bilanz der Jahre vor seinem Amtsantritt On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDatafa058825c2b3b0 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDatafa058825c2b3b0\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Torsten Mattuschka ist bekannt für das Lied, das immer gesungen wurde, wenn er zum Standard für den 1. FC Union antrat. Wie beim Derbysieg im Olympiastadion 2011 gegen Hertha BSC. Doch seit wann wurde das Lied gesungen und wie entstand es? Torsten Mattuschka ist bekannt für das Lied, das immer gesungen wurde, wenn er zum Standard für den 1. FC Union antrat. Wie beim Derbysieg im Olympiastadion 2011 gegen Hertha BSC. Doch seit wann wurde das Lied gesungen und wie entstand es? Quellen: Episodenbild: Torsten Mattuschka feiert den Derbysieg gegen Hertha BSC am 05.02.2011, Matze Koch Gloria Gaynor singt „Can’t take my Eyes off you“ „Der eiserne Aufstieg – Unions langer Weg in die Bundesliga“, Matthias Koch, 2019 Werkstatt Verlag, Seite 22 United-Fans singen in Moskau das Owen-Hargreaves-Lied Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, Textilvergehen, 22.03.2010 Torsten Mattuschka – Kultkicker mit Herz und Plauze, Matthias Koch, Werkstatt Verlag 2017 Die Wald-Seite, Infoblatt zum Punktspiel gegen Koblenz, 19.02.2010 Wuhleprädikat Wertvoll, Ausgabe 9, 2014 Torsten Mattuschka trifft zum 2:1 gegen Hertha, 05.02.2011 Christian Arbeit spielt mit seinen Eltern das Tusche-Lied, Weihnachtssingen 2010 Regeln des Hallenmasters der Traditionsmannschaften in Berlin Tweet von Hertha BSC zur Niederlage gegen Union beim Hallenmasters 2017, 14.01.2017 Tor-Verwirrung beim Budenzauber, Sport1, 14.01.2017 Zuschauer feiern Union-Legende Torsten Mattuschka, Berliner Morgenpost, 15.01.2017 Torsten Mattuschkas 3 Freistoßtore gegen Hertha beim Hallenturnier, 14.01.2017 Die Zeit ist gekommen, 11Freunde, 28.05.2019 Die Zeit ist nun gekommen – der Film zum Ziel, Aufstiegsfilm 2018/19, 1. FC Union Berlin Union-Fans sangen dem Mittelfeldmann minutenlang ein Loblied, Berliner Kurier, 24.03.2010 Torsten Mattuschka plaudert im Kicker, BZ, 09.07.2018 Skript: Ohrwurm gefällig? Bitte sehr: https://www.textilvergehen.de/audio/torsten_mattuschka_waldseite.mp3 Dieses Lied erblickte 2010 das Licht der Welt und ich möchte heute von der Entstehung des Mattuschka-Liedes und ein paar Geschichten drumherum erzählen. Das Original von Gloria Gaynor Zuerst das Original. Die Melodie stammt aus dem Refrain des Hits “Can‘t take my Eyes off you” von Gloria Gaynor. Nur damit wir das mal als Vergleich haben. So hörte sich das damals bei ihr an: Wie das Tusche-Lied 2010 entstand Wie ist dieses Lied eigentlich entstanden? Darüber ist tatsächlich etwas bekannt. Und das kann man in Matze Kochs Buch “Der eiserne Aufstieg: Unions langer Weg in die Bundesliga” nachlesen. Das berühmte Mattuschka-Lied, das sich ab der Saison 2009/10 nach und nach etabliert, verdankt der Kultkicker Torsten Mattuschka den Fans Leumi und Tino. Der Köpenicker Tino, Jahrgang 1987, nimmt sich als großer Sympathisant von Manchester United eine Huldigung für Owen Heargreaves zum Vorbild. Dem früheren Mittelfeldspieler von Bayern München widmen die ManU-Anhänger in der Saison 2007/08 ein Lied, als United die englische Meisterschaft und die Champions League gewinnt. Hören wir mal kurz rein, wie das 2008 in einem Moskauer Hotel nach dem Champions-League-Sieg klang: Sie singen tatsächlich: Oh, Owen Hargreaves! You’re the love of my life Oh, Owen Hargreaves I’d let you shag my wife Oh, Owen Hargreaves I want curly hair too! Weiter aus Matze Kochs Aufstiegsbuch: Die Melodie nach dem Hit “Can’t take my eyes off you” von Gloria Gaynor tritt bei Union Jahre später ihren Siegeszug an. “Die Idee entstand aus einer Bierlaune heraus auf einer Auswärtsfahrt. Mattuschka hat es verdient. Er ist einer der wichtigsten Unionspieler der letzten 20 Jahre”, sagt Miterfinder Tino. Richtig mitbekommen haben dürften das Lied alle spätestens am 21. März 2010 beim 0:0 gegen Alemannia Aachen. Ein Spiel auf Matschrasen. Ich habe dazu damals beim Textilvergehen geschrieben : Viel imposanter daher, dass von den Rängen eine Unterstützung kam, als ob die Jungs in den rot-weißen Trikots noch einmal im Aufstiegskampf mitmischen würden. Anfeuerung des eigenen Teams, Kosenamen für die gegnerischen Spieler und den Schiedsrichter. Und dazu eine Hymne für Torsten Mattuschka, den unermüdlichen Racker im Mittelfeld, der knapp mit einem Freistoß an Stuckmann scheiterte. Vom Spiel wird sicherlich nicht viel in Erinnerung bleiben, aber dieses Lied bleibt im Ohr. Das Lied wurde aber schon vorher angestimmt, denn der Text wurde bereits am 19. Februar 2010 beim Heimspiel im Flyer Wald-Seite abgedruckt. Abdruck des Mattuschka-Liedes im Kurvenflyer Wald-Seite zum Spiel gegen Koblenz vom 19.02.2010 Tusche selbst sagte in Matze Kochs Mattuschka-Biographie, dass er das Lied schon eine Woche vorher gehört hat beim Auswärtsspiel in Fürth: “Das habe ich es das erste Mal gehört, aber nicht richtig verstanden. Beim nächsten Mal war es ein Heimspiel gegen Aachen, beim Freistoß direkt vor der Waldseite.” Im Magazin “Wuhleprädikat Wertvoll” Nummer 9 von 2014 ist zu lesen: “Ich erinnere mich noch, wie Leumi und Tino nach einer Auswärtsfahrt rumalberten und auf der bekannten Melodie das Tuschelied zusammenspannen. Nach der erfolgreichen Feuertaufe in der Abseitsfalle beim darauffolgenden Heimspiel wurde das Lied von uns immer bei einem Freistoß gesungen. Die Leute neben uns guckten uns an wie Autos, doch irgendwann traf er, und nachdem wir es im Anschluss wieder sangen, war der Stadionhit schlechthin geboren. Somit trugen auch wir zu seinem Kultstatus bei.” Was dieses Lied so besonders macht? Ich glaube, das liegt zum einen daran, dass der Anlass mit den Standardsituationen so geeignet war. Das Spiel ist einen Moment ruhig und die Fans können in die Stille dazwischensingen. Das Spielgeschehen lenkt nicht weiter ab. Und es kann direkt mit einem Tor belohnt werden. Außerdem fängt es immer wieder von selbst neu an. Mit dem letzten Wort Vereeeeeeeeeeein holt man quasi wieder Schwung für die neue Runde. Höhepunkte Ich glaube, dass jeder so seine persönlichen Höhepunkte mit diesem Lied verbindet. Aber da ich heute durch die Sendung führe, habe ich mir einfach welche herausgesucht, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Die Top 1 ist für mich ganz klar der Gesang des Lied am 5. Februar 2011. Es war das erste Pflichtspiel-Derby zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union im Olympiastadion. Union war krass unterlegen, aber es stand 1:1 und dann kam dieser Freistoß von Torsten Mattuschka. Aber hören wir mal kurz rein in den Gästeblock mit seinen rund 20.000 Unionern beim Freistoß: Und aus fast der gleichen Zeit noch ein Gänsehaut-Moment. Es war das Weihnachtssingen 2010, als Christian Arbeit mit seinen Eltern aufspielte: In der Saison 2013/14 kamen wir kaum raus aus dem Singen. Torsten Mattuschka war ja sowieso Standardschütze Nummer 1 und das Lied war entsprechend oft zu hören. Aber in seiner letzten kompletten Unionsaison war es besonders oft von Erfolg gekrönt. Mit 12 Toren (davon einige Elfmeter) und 12 Vorlagen wurde Tusche Top-Scorer der Zweiten Liga. Hallenmasters Berlin: eine extra Regel für Tusches Lied Es gibt ein Berlin seit einigen Jahren im Januar ein Hallenturnier der Traditionsmannschaften. Und seit Torsten Mattuschka dort für Union mitspielt, gibt es eine Regel , die im Prinzip nur für ihn existiert. Alle Freistöße sind indirekt auszuführen. Wird ein Spieler bei der Ausführung eines Freistoßes durch seine Fankurve mit einem eigenen Lied, welches seinen Namen trägt, unterstützt, so ist der Freistoß auch direkt ausführbar. Bedingung für diese Ausnahme ist, dass der Freistoß aus der eigenen Spielhälfte ausgeführt wird. Union spielte im Gruppenspiel wie eigentlich immer gegen Hertha BSC und gewann mit 5:2. Hertha schrieb danach auf Twitter : “Bisschen kurios unterliegen die Herthaner dem @fcunion. Leider wusste der Schiri nicht, dass direkte Freistöße (3!) nicht zählen.” Bisschen kurios unterliegen die Herthaner dem @fcunion . Leider wusste der Schiri nicht, dass direkte Freistöße (3!) nicht zählen. #hahohe pic.twitter.com/o03U9HYbgK — Hertha BSC (@HerthaBSC) January 14, 2017 In der Tat hatte der Schiedsrichter die Regel falsch ausgelegt, denn Tusche traf alle Freistöße direkt in der gegnerischen Hälfte. Aber da es auch ein Spaßturnier ist, einigten sich die Teams in der Halbzeit darauf, dass die Tore zählen, aber der Schiedsrichter dafür ab der 2. Halbzeit die Regel in ihrem eigentlichen Sinne auslegt. Witzigerweise gewann Tusche bei dem Turnier nicht nur den Titel des Publikumslieblings damit auch den Titel des Torschützenkönigs mit 7 Treffern. Er nahm den Preis aber nicht an: “ Ich verzichte darauf, weil ich drei irreguläre Tore geschossen habe. „ Hier das Video mit den 3 direkten Freistoßtreffern gegen Hertha: Bundesliga-Aufstieg: Tusches Lied erklingt in der Relegation Am 27. Mai 2019 fand im Stadion an der Alten Försterei das Rückspiel in der Relegation gegen den VfB Stuttgart statt. Union hatte im Hinspiel 2:2 gespielt. Es ist die 77. Minute. Robert Zulj bekommt einen Freistoß. Die Stuttgarter Mauer steht bereit. Doch es dauert noch etwas, weil bei Schiedsrichter Christian Dingert noch am Funkmodul seines Headsets gearbeitet wird. Während alle so warten, wird plötzlich das Mattuschka-Liedg angestimmt. Vielleicht um sich Mut zu machen. Um den Ball ins Tor zu singen. Doch Robert Zulj jagt ihn dann nach einer Minute mitten in die Stuttgarter Mauer. Warum singen die Fans plötzlich in einem der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte plötzlich von einem Mann, der gar nicht mehr spielt? Weil sie glauben, dass der Ball dann reingeht. Weil sie sich Mut ansingen. Es gibt viele Erklärungen. 11Freunde hat dazu etwas Schönes geschrieben : Einer der wesentlichen Gründe, warum Fußballfans während der Spiele so einen Krach machen, wird zumeist verschwiegen: Angst! Das ganze Gesinge und Gehüpfe und Geschreie ist nämlich oft genug nur Ausdruck schrecklicher innerer Beklemmungen, dass es doch wieder schief geht. Und selten haben 22.000 Menschen in diesem Land einmal soviel Krach gemacht wie am Montagabend in der Alten Försterei in Berlin. […] Denn in der schönsten Szene des Spiels verwandelten die völlig durchgedrehten Schreihälse in Rot und Weiß ihre Angst in Humor um. In der 77. Minute war das, als Robert Zulj sich einen Freistoß am Stuttgarter Strafraum zurechtlegte. Weil der Schiedsrichter irgendwelche Probleme mit seiner Technik hatte, verzögert sich die Ausführung dieses Freistoßes und da begannen einige Zuschauer zu singen und schließlich alle: »Torsten Mattuschka, du bist der beste Mann. Torsten Mattuschka, du kannst, was keiner kann. Hau ihn rein für den Verein.« Wir wissen. Es blieb beim 0:0. Union schaffte den Aufstieg in die Bundesliga. Und zwei Tage später steigt die große Aufstiegsfeier. Eintrag ins Goldene Buch der Stadt im Roten Rathaus. Danach geht es ab nach Köpenick. Und zwar per Boot mit der Viktoria von Eddyline. Auf der Bootsfahrt von der Eastside Gallery zum Luisenhain und Rathaus Köpenick passierte etwas Historisches. Aber hören wir uns das am besten an, denn die Szene mit dem heiseren Sebastian Polter, Robert Zulj und Torsten Mattuschka wurde freundlicherweise im Aufstiegsfilm von Union festgehalten. Wie findet Tusche eigentlich sein Lied? Es gibt wahnsinnig viele Antworten dazu, denn Torsten Mattuschka wird das wahrscheinlich in jedem größeren Interview gefragt. Deshalb habe ich 2 Antworten herausgesucht, die eine gewisse Bandbreite abdecken. Eine direkt nach dem Bekanntwerden des Liedes 2010 und eine von 2018, nachdem er seine aktive Karriere beendet hatte. Nach dem Aachen-Spiel im März 2010 sagte er dem Berliner Kurier : “Unsere Fans feuern uns immer super an. Aber wenn es so persönlich wird, ist das einfach ein geiles Gefühl. Das hat mich unheimlich stolz gemacht.” 2018 nach seinem Karriere-Ende sagte er im Kicker-Interview dazu: “Wenn ich mir überlege, der kleene Dicke von der Malerbaustelle hat einen eigenen Song, den ganz Deutschland kennt. Das ist doch etwas Geiles.” On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDatab2d51f27856e26 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDatab2d51f27856e26\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Was der Name des Stadions des 1. FC Union einmal mit dem preußisch-österreichischen Krieg zu tun hatte. Nachdem Union 1920 seine Spielstätte an der heutigen Stelle errichtete, hieß die zunächst noch nicht Stadion An Der Alten Försterei, sondern Sportpark Sadowa. Wir erklären, was das mit einer Schlacht im heutigen Tschechien zu tun hat und warum wir nicht genau wissen, seit wann es den heutigen Namen gibt. Links und Quellen Episodenbild: Plattsport Nachtrag zu Und Niemals Vergessen Folge 20: Ein Frankfurt-Fan erzählt im Plattsport-Podcast , wie das Geld aus der Auktion an eine Schule für Kinder mit Behinderungen in Köpenick und eine Kinderkrebsstation in Frankfurt gespendet wurde. Die Darstellung der Geschichte des Stadions auf dessen Webseite Der erste Spielort in der Wattstraße Berlin 1928 – interaktive Karte beim Tagesspiegel S-Bahnhof Wuhlheide fka Sadowa Die Schlacht von Königgrätz ( Encyclopedia Britannica , Wikipedia ) im Preußisch-Österreichischen Krieg auf Deutsch wird Sadowa zwar auch als namensgebender Ort der Schlacht benannt, viel häufiger aber das größere Königgrätz „Rache für Sadowa“ Gerald Karpa im Hörfehler Podcast über das Thema Verwendung des Namens „Alte Försterei“ bei ngram Union spielt gegen TJ Spartak ZVU Hradec Kralove On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData4b9cd47fc06d5d = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData4b9cd47fc06d5d\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Im Oktober 2002 versteigert Union mitten in einer sportlichen Krise einen Platz auf der Ersatzbank für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Das bringt zwar die erhoffte Publicity, aber ansonsten verläuft vieles dabei nicht wie geplant. Im Oktober 2002 versteigert Union mitten in einer sportlichen Krise einen Platz auf der Ersatzbank für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Das bringt zwar die erhoffte Publicity, aber ansonsten verläuft vieles dabei nicht wie geplant. Quellen: Adelmann 2002, Video auf Vimeo Live auf der Trainerbank der Eisernen, Auktionsankündigung auf der Union-Website Aus nächster Nähe, Tagesspiegel vom 20. Oktober 2002 Witz ohne Pointe, Tagesspiegel vom 30. Oktober 2002 Ersteigern die Fans Wassilew zurückauf Unions Bank?, Berliner Kurier vom 23. Oktober 2002 Fan-Idee: Wassilew lehnt dankend ab, Berliner Kurier vom 24. Oktober 2002 Adi sitzt gegen Union auf der Berliner Trainerbank, Vereinswebsite der SG Eintracht Frankfurt vom 27. Oktober 2002 Zu Besuch bei Frankfurts strippendem Fan, 11 Freunde vom 19. Mai 2016 Präsident Bertram: „Das ist Union!“, Vereinswebsite des 1. FC Union Berlin Erster Beitrag im Thread „Frankfurter auf der Union-Bank“ im Unionforum vom 26. Oktober 2002 DFL lässt keine Fans auf die Ersatzbank, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29. Oktober 2002 Eiserne Denkmäler vor Demontage, Berliner Kurier vom 30. Oktober 2002 Berti von der Bank verbannt, Tagesspiegel vom 13. November 2002 Union sucht nach Alternativen, Vereinswebsite des 1. FC Union Berlin Stadion-Verbot! Aber Fan ersteigerte, Berliner Kurier vom 17. Februar 2003 Der Torwart-Platz wird „versteigert“!, Berliner Kurier vom 18. Februar 2003 Torhüter-Versteigerung geht nicht weiter, Vereinswebsite des 1. FC Union Berlin Union-Fans ersteigerten sich Spiel gegen Profis, Berliner Kurier vom 28. Mai 2003 Skript: O-Ton vom Heimspiel des 1. FC Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt am 15. November 2002, das 1:1 endete: Ich beschreibe ein bisschen die Szene. Der Frankfurter Fan Manfred “Berti” Adelmann wird von Maskottchen Ritter Keule und von Daniel Boone Blauschmidt auf dem Rasen vor den Frankfurter Gästeblock begleitet. Dort legt er einen Striptease hin. Wir sehen, wie er oben blank zieht und dann die Jeans fallen lässt, so dass sein Tanga zum Vorschein kommt. Die Gästefans singen: “Olé super Adelmann!” Außerdem darf er neben Stadionsprecher André Rolle auf dem Rasen stehen und die Aufstellung der Frankfurter Eintracht verlesen. Doch was war da eigentlich schief gelaufen, dass es dazu kommen konnte? Die Versteigerung Alles fängt damit an, dass Union im Oktober 2002 bei ebay eine Auktion startet, bei der ein Platz auf der Trainerbank versteigert wird. Hier die damalige Original-Ankündigung des Vereins auf der Website: “Der 1. FC Union gibt Ihnen die Möglichkeit beim Zweitliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Freitag, dem 15. November 2002 um 19.00 Uhr den Platz direkt neben Trainer und Spielern einzunehmen, die Pressekonferenz live im Pressezelt mitzuverfolgen und anschließend im VIP-Bereich mit einem Bierchen und einigen lukullischen Spezialitäten noch einmal mit den Spielern über das Spiel zu diskutieren. Einen Parkplatz für Ihren PKW stellen wir Ihnen selbstverständlich auch zur Verfügung.” Pressesprecher Lars Töffling sagte dazu: „Das Geld kommt dem Verein zu gute. Das soll vorerst eine einmalige Aktion bleiben. Wir wollen unseren Fans was sensationelles bieten.“ Sportliche Krise und die Entlassung von Georgi Wassilev Union befand sich zu dem Zeitpunkt in einer sportlichen Krise. Nach dem 0:7 in Köln, das im Union-Sprachgebrauch als “janz enge Kiste” einging, wurde Trainer Georgi Wassilev entlassen. Zunächst übernahmen Co-Trainer Ivan Tischanski und Klaus-Dieter Helbig. Klassische Interimslösung möchte man meinen, zumal Tischanski gar keinen Fußballlehrerschein besaß. Doch er bekam von der DFL eine Ausnahmegenehmigung bis Saisonende. Präsident Heiner Bertram verhielt sich widersprüchlich. Er sagte beispielsweise: “Er ist kein Notnagel. Herr Tischanski hat bei uns die Möglichkeit, für längere Zeit Cheftrainer zu bleiben.“ Und im gleichen Gespräch: „Union sucht keinen Trainer mehr. Wir haben zwei Trainer, die Gewehr bei Fuß stehen.“ Das waren Uwe Erkenbrecher und Mirko Votava. Hermann Gerland, Stefan Kuntz und Falko Götz sollen zu dem Zeitpunkt schon abgesagt haben Wie fand Ivan Tischanski in dieser für ihn doch recht prekären Situation die Versteigerung? Er war null begeistert und sagte: “Sollen bald die Zuschauer auf der Trainerbank sitzen und die Trainer bei den Zuschauern? Ich habe dafür kein Verständnis. So was ist nichts für die Bundesliga.“ Und die Unionfans? Die machen so ein bisschen Dinge, wie man das von Unionfans vielleicht erwarten konnte. Eine Fangruppe hat nämlich die Idee, den Platz zu ersteigern und ihn dem gerade entlassenen Georgi Wassilev zur Verfügung zu stellen … Der bulgarische Trainer bringt natürlich ein klasse Statement in so einer Situation. Er wird im Kurier wie foolgt zitiert: “Ich bin zu diesem Zeitpunkt leider schon in Bulgarien. Das ist der einzige Grund, warum das aus meiner Sicht nicht klappen kann.” Ich wüsste da natürlich noch ein paar mehr Gründe, aber was weiß ich schon … Ein weiterer Unionfan aus Prag will den Platz übrigens für den damaligen Kanzler Gerhard Schröder ersteigern. Warum das? Er will damit das Thema Stadion an der Alten Försterei ganz oben ansiedeln. Damals war ja keineswegs klar, dass der Standort in Köpenick bleibt. Präsident Heiner Bertram liebäugelte ja mit einem Stadion in Mitte. Eintracht-Fans kapern die Auktion Am 26. Oktober um 18:20:53 geht das letzte Gebot von User qhaendler ein und mit 2.096,52 Euro gewinnt er. Kurze Zeit später ist ein Beitrag im Unionforum zu lesen: “So ihr kleinen Berliner Nasen, danke für die nette Auktion bei ebay. Wir haben sie in Frankfurt ersteigert und gegen die Eintracht wird ein Frankfurt-Fan, bzw, der krasseste Frankfurt Fan überhaupt, Adi Adelmann die Union Bank einnehmen, bei Toren jubeln und mit dem Frankfurt Trikot wedeln. Wer´s nicht glaubt: Es lebe Adelmann!!! Juhuuuuu!!!!” Adelmann selbst hatte mit dem Gebot wohl nichts zu tun. Die Geschichte, die erzählt wird, geht so: Im Frankfurt-Forum wurden Anhänger gebeten, sich direkt bei den Initiatoren zu melden und dort anzugeben, wie viel Geld sie geben. Da es damals noch keine Payment-Lösungen wie heute gab, mussten die Initiatoren das Geld vorstrecken und hoffen, dass alle zahlen. „Wir machen den Adelmann zum Hauptmann von Köpenick!“, war das Motto. Und wie reagierte derjenige, der in den Genuss des Platzes kommen sollte? Adelmann sagte: “Ihr habt sie ja nicht alle – aber ich bin dabei! Hoffentlich kommt der einzige Jubel auf der Union-Bank dann von mir …“ Bei Union machte man gute Miene zu diesem Ergebnis. Präsident Heiner Bertram wurde auf der Vereinswebsite so zitiert: “Das hat doch Charme. Das ist Union!” An sich eine merkwürdige Aussage, denn das war vor allem ein Ding der Frankfurt-Fans, diese Aktion zu kapern. Die DFL grätscht dazwischen Damit könnte die Geschichte nun auch zu Ende sein. Aber das ist sie natürlich noch nicht. Denn während jetzt Union mit Manfred Adelmann die Regeln für den Auftritt beim Spiel abklären möchte, tritt jetzt die DFL in Person von Tom Bender auf den Plan. Der DFL-Sprecher sagt nun: “Das gibt die Spielordnung nicht her.” In der Spielordnung steht in Paragraf 3, Absatz 3, dass auf der Ersatzbank nur technisches und medizinisches Personal und natürlich die Ersatzspieler Platz nehmen dürfen. Dem Kurier sagte Tom Bender über Unions Anliegen: “Wir stimmen dem nicht zu. Wer weiß, was da alles sonst noch nachkommt. Wir sind doch keine Kirmesveranstaltung.” Da hat er natürlich recht. Etwas verwunderlich ist allerdings, dass er noch zuvor gesagt hat: “Aus unserer Sicht ist nicht genau festgelegt, wer auf der Ersatzbank Platz nehmen darf.“ Union gibt dafür Manfred Adelmann einen Platz direkt hinter der Eintracht-Bank und lässt ihn als Co-Stadionsprecher mit dem eigentlichen Stadionsprecher André Rolle auf den Rasen. Ich weiß nicht genau, was mit dem Geld passiert ist. Union schrieb: “Weil die per Internet angebotene Leistung nicht erbracht werden kann, wird der Versteigerungspreis von 2096,59 Euro natürlich auch nicht eingefordert.” Die Eintrachtfans wollten das Geld an zwei soziale Einrichtungen spenden. Zum Striptease vor dem Gästeblock kam Manfred Adelmann aber auf jeden Fall. Weitere Versteigerungen in der Saison Am Anfang der Versteigerung sagte Pressesprecher Lars Töffling noch: “Das soll vorerst eine einmalige Aktion bleiben.” Angesichts der Aufmerksamkeit, die diese Aktion, gerade durch die Frankfurter Aktion und das Einschreiten der DFL generierte, dürfte sich der Verein aber in seinem Weg bestätigt gesehen haben. Hier eine kurze Auswahl weiterer Versteigerungen in dieser Saison, die nicht alle auf die Kappe von Union gehen: Im Februar ersteigerte ein User für 141 Euro einen Platz als Co-Stadionsprecher, das hatte sich ja bewährt, für das Spiel gegen Freiburg im März. Problem: Der siegreiche Fan hatte zu dem Zeitpunkt noch ein aktives bundesweites Stadionverbot … Als Mirko Votava die Torwartrotation zwischen Robert Wulnikowski und Sven Beuckert einführte, gab es auf ebay eine Fake-Versteigerung von Union, in der ein Platz im Tor zu gewinnen war. Der Text lautete: “Nach erfolgreicher Einführung des Rotationsprinzipes im Torhüterbereich hat sich der Verein entschlossen, den Konkurrenzkampf noch zu erhöhen und auf diesem Weg einem Dritten den Einstieg in die Rotation zu ermöglichen, um den Druck auf unsere vorhandene Torhüter zu erhöhen.” Der Verein fand das nicht so witzig und sagte via Pressesprecher lars Töffling zunächst: “Der 1. FC Union duldet derartige Anfeindungen nicht, wird juristisch gegen diese Rufschädigung vorgehen. Maßnahmen wurden bereits eingeleitet.“ Später klang das auf der Vereinswebsite moderater. Dort hieß es: “Torhüter-Versteigerung geht nicht weiter. Das versicherten die Verantwortlichen dem 1. FC Union auf Nachfrage. Der Verein wird mit dem „Verkäufer“ Kontakt aufnehmen und den Vorfall sachlich aus der Welt schaffen.” Nach der Saison ersteigerten Fans Plätze im Aufgebot für ein Testspiel Fans gegen Profis. 22 Plätze gab es und das brachte dem Verein rund 5.000 Euro. So viel wie damals auch für ein normales Testspiel dringewesen wären. Die Fans bekamen vorher auch eine Trainingseinheit mit Co-Trainer Ivan Tischanski. Spätestens seit der Verletzung von Philipp Lahm in einem ähnlichen Gag-Testspiel kurz vor der WM 2006 dürften solche Spiele aber vom Tisch sein. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData5c4ea058752e07 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. 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Wie Union einmal einen ungarischen Nationaltorhüter verpflichtete, der genauso oft für Union wie gegen Manchester United spielte. Im März 1992 verpflichtet Union den ehemaligen ungarischen Nationaltorhüter Laszlo Bodnar. Dessen Karriere in Köpenick dauert aber nur sechs Tage - auch wegen eines vertraglichen Maximalgewichts. Quellen und Links: Der Beitrag im Programmheft von Union vor dem Spiel gegen FC Anhalt Dessau. László Bodnár bei ImmerUnioner László Bodnár bei Wikipedia Die Saison 1991/92 in der Oberliga Der Kader 1991/92 László Bodnár gegen Stuttgart und Manchester auf YouTube (und bei der UEFA ) Ungarischer Medienbericht zu Bodnár und Union und Gratulation der Pecs-Homepage zum 60. Geburtstag On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData8e6a15e6b59205 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData8e6a15e6b59205\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
1970 eskaliert ein hitziges Derby zwischen dem 1. FC Union und dem BFC Dynamo auf dem Platz. Im Anschluss werden in einem politisch motivierten Verfahren Spieler und Funktionäre von Union bestraft, doch niemand so hart wie Verteidiger Klaus Korn. 1970 eskaliert ein hitziges Derby zwischen dem 1. FC Union und dem BFC Dynamo auf dem Platz. Im Anschluss werden in einem politisch motivierten Verfahren Spieler und Funktionäre von Union bestraft, doch niemand so hart wie Verteidiger Klaus Korn. Seine Fußball-Karriere wird mit einem Mal beendet. Quellen: Ein besonderer Dank geht an Matze Koch, der die maßgeblichen Quellen in diesem Fall entdeckt und ausgewertet hat. Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch, 1. Auflage 2014 Buch “Und niemals vergessen – Eisern Union!” von Jörn Luther und Frank Willmann (1. Auflage, 2000) Klaus Korn, Wikipedia Klaus Korn auf immerunioner.de Zeitstrahl über alle Ereignisse, die bisher im Podcast „Und niemals vergessen“ behandelt wurden Skript: Für die an der Affäre Zimmermann Beteiligten der SG Union Oberschöneweide ging es persönlich glimpflich aus. Schlecht ging dagegen die Geschichte aus, die ich heute erzählen möchte. Sie handelt davon, wie ein Spiel gegen den BFC Dynamo im Jahr 1970 die Karriere von Union-Verteidiger Klaus Korn beendete. Karriere bis 1970 Klaus Korn wurde am 12. Mai 1942 geboren, spielte im Junioren-Alter bei der BSG Einheit Weißensee und Vorwärts Berlin. Über die BSG Motor Weißensee kam er 1964 zum TSC Berlin, dessen Fußballabteilung ab 1966 den 1. FC Union Berlin bildete. Er hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Deshalb stand er nämlich 1968 auch nicht im FDGB-Pokal-Finale gegen den FC Carl Zeiss Jena. Aber in 4 Pokalspielen davor war er dabei. 1969 spielte er nach dem Abstieg dann 29 der 30 Ligaspiele und war somit am direkten Wiederaufstieg in die Oberliga beteiligt. Zur Saison 1970/71 spielte Klaus Korn also wieder mit dem 1. FC Union erstklassig, wechselte allerdings auf die Linksverteidiger-Position. Das Derby gegen den BFC Dynamo Am 10. Spieltag kam es zum Spiel von Union beim BFC Dynamo. Die Partie wurde am 28. Oktober auf einen Mittwoch um 14.30 Uhr im Sportforum angepfiffen und ging 1:1 aus. Union führte 1:0 durch das Tor von Meinhard Uentz. In der 85. Minute kam der BFC Dynamo durch einen Elfmeter zum Ausgleich. Die wohl sowieso schon hitzige Partie eskalierte dann etwas. Die Neue Fußballwoche vom 3. November 1970 schreibt dazu: „Warum ist Union-Trainer Ulrich Prüfke beim Strafstoß aufs Feld gerannt? Warum hat der BFCer Frank Fleischer nach einem geahndeten Foul so aufbrausend reagiert? Wieso glaubte Unions Peter Pera, Schiedsrichter Bader beleidigen zu können? Wieso hat sich Unions Wolfgang Wruck um den Sportgruß gedrückt?“ Klaus Korn sagte im Interview mit Matze Koch dazu: „Nach dem Abpfiff sind wir alle zusammen unter Gebrabbel vom Platz gegangen. Meine Mitspieler Peter Pera und Rainer Ignaczak waren auch involviert. Aber den BFC hat nur meine Bemerkung oder Beleidigung interessiert.“ Was soll passiert sein? Hören wir dazu noch einmal Klaus Korn selbst: „Es war während des Spiels, lange vor dem Elfmeter zum 1:1. Der BFC-Spieler, um den es ging, war Rechtsaußen Ralf Schulenberg. Er hat mich provoziert, und ich habe kämpferisch dagegen gehalten. Fußballerisch war der Schulenberg ein linker Hund. Das wusste jeder in der Oberliga. Und ich war auch kein Feiner. Wir haben uns schön beharkt. Ich habe ‚Stasi-Schwein‘ zu ihm gesagt, vielleicht ein- oder zweimal. Das haben weder die Zuschauer noch der Schiedsrichter gehört. Schulenberg teilte dies nach dem Spiel offensichtlich gleich Manfred Kirste mit, dem damaligen Clubsekretär des BFC Dynamo.“ Dieser Sekretär teilte Klaus Korn nach eigener Aussage im Kabinengang mit, dass er wohl nie wieder Fußball spielen würde. Das stimmte zwar im Ganzen, aber zunächst spielte Klaus Korn sein 57. Oberligaspiel gegen Stahl Riesa am 18. November. Beim darauffolgenden Spiel gegen Hansa Rostock am 28. November taucht er allerdings nicht mehr auf. Er steht noch im Schema der Aufstellung im Programmheft, ist aber nicht mehr im Kader. Geschrieben wird darüber im Prinzip nicht. Es werden lediglich Sperren gegen die drei Unionspieler Rainer Ignaczak, Peter Pera und Klaus Korn erwähnt. Und in der Hinrundenbilanz der Neuen Fußballwoche steht etwas „Disziplinlosigkeiten einiger Spieler. Sie führten zu Sperren, in einem Fall (Verteidiger Korn) sogar zum Ausschluss aus dem Klub.“ Die Verhandlung Zwischendurch gab es die Verhandlung vor dem Sportgericht. Oder wie es beim Deutschen Fußballverband hieß vor der Rechtskommission des DFV der DDR. Die fand am 27. November 1970, also einen Tag vor dem Heimspiel gegen Rostock statt. Sie dauerte von 14 Uhr bis 17.10 Uhr. Das Urteil wurde 18.40 Uhr gesprochen. Anwesend waren während der Verhandlung insgesamt 35 Personen. Davon 10 vom 1. FC Union Berlin und 8 vom BFC Dynamo. Verhandlungsführer war Karlheinz Benedix, der von 1954 bis 1989 Vorsitzender der Rechtskommission gewesen war. Ich konzentriere mich jetzt nur auf die Vorwürfe gegen Klaus Korn und nicht gegen andere Union-Spieler oder Offizielle. Gleich vier Spieler vom BFC gaben an, Beleidigungen von Klaus Korn gehört zu haben. Er soll nach einem Zweikampf zu Fall gekommen sein und seinen Gegenspieler wutentbrannt „du Stasivieh“ zugerufen haben. Korn weist diese Anschuldigungen laut Protokoll zurück, kann sich aber an die genauen Äußerungen nicht erinnern. Er will aber weder „Stasi-Vieh“ noch „Dynamo-Schwein“ gerufen haben. Ein Vertreter Unions spricht für Korn und sagt: „Korn ist ein bewusster Staatsbürger, er hat eine gute politische Grundhaltung und sollte schon Kandidat der Partei werden.“ Die Vorwürfe des BFC werden als „politische Verleumdung“ bezeichnet. Vom DFV-Generalsekretär kassiert der Union-Vertreter eine Rüge für „unkritisches Verhalten“. Interessant ist, dass Union von den Vorwürfen gegen Klaus Korn erst in der Verhandlung erfährt, denn der Bericht des BFC ging nur an die Rechtskommission des DFV. Das Urteil gegen Klaus Korn lautete: 1 Jahr Sperre für jeglichen Spiel- und Sportverkehr. Also genau bis zum 26. November 1971. Außerdem erhielt Union die Auflage, einen Vereinsausschluss von Klaus Korn zu prüfen. Die Entscheidung darüber musste Union anschließend dem DFV vorlegen. Der Theorie nach hätte Union Klaus Korn nicht aus dem Verein ausschließen müssen, aber wir müssen davon ausgehen, dass der politische Druck auf die Klubführung um Günter Mielis so groß war, dass es kaum eine andere Option gab. Korn sagte dazu: „Ich weiß nicht, wie Günter Mielies wirklich gegenüber dem DFV aufgetreten ist und ob man sich so etwas erlauben konnte.“ Man kann darüber spekulieren, dass es besonders perfide war, diese Entscheidung auch noch Union zu überlassen. Seit dem 30. November war Klaus Korn jedenfalls kein Leistungssportler mehr beim 1. FC Union Berlin. Im Verfahren wurde übrigens kein BFC-Spieler bestraft. Klaus Korn ist danach zu einem Anwalt gegangen. Der soll ihm aber geraten haben, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Und er solle froh sein, nicht ins Gefängnis gekommen zu sein. Das war auch das Grundmotiv von Klaus Korn. Er wollte auf keinen Fall ins Gefängnis. Das lässt sich um so besser verstehen, wenn man weiß, dass seine Frau ab 1961 eine zehnjährige Haftstrafe wegen Republikflucht absitzen musste. Außerdem gab es eine polizeiliche Anzeige wegen mündlicher Hetze und Staatsverleumdung gegen ihn, wobei laut seiner Akte aus dem MfS keine strafrechtlichen Maßnahmen nur aufgrund von Zeugenaussagen nicht eingeleitet werden konnten. Als Einordnung für diese Strafe hilft vielleicht noch ein Brief von Erich Mielke. Der Minister für Staatssicherheit hatte sich beim DTSB-Chef Manfred Ewald über „diffamierende Schmähungen“ der Unionfans beschwert, die das Team des BFC Dynamo als „Mörder“ bezeichnet und „Nieder mit der Bullen-Elf“ gerufen hätten. Das sei durch Unionspieler begünstigt worden, die ihre BFC-Gegenspieler als „Stasi-Vieh“ und „Dynamo-Schweine“ bezeichnet hätten. Günter Mielis sagte über das Urteil: „Das war ein politisches Urteil – zumal die gehässigen Beleidigungen durch die Dynamo-Spieler ungeahndet blieben. Einzelne Spieler und Funktionäre von Union erhielten zusätzlich Missbilligungen und Verwarnungen, aber die Laufbahn von Klaus Korn war brutal beendet worden.“ Laut Mielis hätten sich die BFC-Spieler später für ihre Aussagen entschuldigt: „Sie seien von der BFC-Leitung dazu gedrängt worden. Am Beschluss änderte sich jedoch nichts. Das war politisch bedingt. Man konnte sich dagegen nicht wehren.“ Meinhard Uentz sagte zu der Verhandlung: „Für Klaus und uns ist eine Welt zusammengebrochen. Der Verhandlungsführer war für seine Schärfe bekannt. Die Argumentation war sehr einseitig. Widerspruch konnte nicht eingelegt werden. Das war der krasseste Fall der Einflussnahme in meiner Laufbahn. Das wurde von den Zeitungen totgeschwiegen. An diese Thematik traute sich kein Journalist mehr ran.“ Danach Klaus Korn arbeitete weiter im Kabelwerk Oberspree, wurde aber nach eigener Aussage von der EDV in den Vertrieb versetzt. Nach einem halben Jahr wechselte er zum Kombinat Werkzeugmaschinenbau 7. Oktober. Dort wurde er Spielertrainer bei der BSG Motor Weißensee. 1975 beendete das Ministerium für Staatssicherheit den Operativ-Vorgang und hörte damit vorerst auf, Klaus Korn gezielt zu überwachen. Er sei während „der gesamten Zeit seiner operativen Beratung in politischer Hinsicht nicht negativ in Erscheinung“ getreten. Später spielte er bei Kabelwerk Oberspree und stieg mit dem Klub sogar in die zweitklassige DDR-Liga auf, wo er auf dem heutigen Mellowpark-Gelände 1979/80 spielte. Klaus Korn spielte trotz Vereinsausschluss immer wieder auch für die Traditionsmannschaft des 1. FC Union. 1988 trat er im Vorspiel des FDGB-Finals an, in dem die Traditionsteams von Union und Jena zum 20-jährigem Jubiläum des Finals von 1968 gegeneinander antraten. 1988 stellte er einen Ausreise-Antrag, nachdem seine Frau von einem Besuch in der Bundesrepublik nicht zurückgekehrt ist. Am 8. November 1989 durfte er nach Westberlin ausreisen. Quellenlage Zu diesem Fall gibt es im Prinzip keine medialen Quellen, auf die man zurückgreifen kann. Der Fall wurde nicht medial begleitet. Und die Medien wären auch nicht glaubwürdig gewesen, wie wir ja schon anhand der Affäre Zimmermann aus der letzten Episode sehen konnten. Außerdem hatte sich Klaus Korn so weit zurückgezogen, dass es auch keine nennenswerten Interviews mit ihm gibt. Der Dank für das Ausgraben von Quellen gilt im Prinzip alleine Matze Koch. Der hat für sein Buch „Immer weiter – ganz nach vorn“ nicht nur die Akte von Klaus Korn beim Ministerium für Staatssicherheit bekommen (das dauert Monate), sondern dort auch das Protokoll der Sportgerichtsverhandlung gefunden. Der Nordostdeutsche Fußballverband als Rechtsnachfolger des DFV besitzt laut eigenen Aussagen keine Akten dieser Verhandlungen. Die hat wohl der Vorsitzende Karlheinz Benedix alle mit nach Hause genommen. Ob der noch lebt und was mit den Akten ist — keine Ahnung. Und Matze Koch hat den heute 77-jährigen Klaus Korn ausfindig gemacht und ihn interviewen können. Das Interview ist kurz vor Redaktionsschluss des Buches noch zustande gekommen. Ich kann mir vorstellen, dass es für ihn nicht immer einfach gewesen sein muss, sich mit den Alt-68ern zu treffen. Die erzählen dann von den guten alten Zeiten und für ihn waren sie eben nicht gut. Aber er ist auf jeden Fall wieder bei den Treffen dabei. Ohne Matze Koch wüssten wir also nur die groben Fakten, aber nicht die Details zum Fall. Ich habe noch mit Matze telefoniert und er sagt, dass das wohl die spannendste Recherche für sein Buch war. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . 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Nach dem Mauerbau 1961 versucht Paul Zimmermann (Sektionsleiter Fußball der SG Union Oberschöneweide) alle in Ostberlin verbliebenen Union-Spieler in Oberschöneweide zu versammeln und ruft damit die DDR-Offiziellen auf den Plan. Nach dem Mauerbau 1961 versucht Paul Zimmermann (Sektionsleiter Fußball der SG Union Oberschöneweide) alle in Ostberlin verbliebenen Union-Spieler in Oberschöneweide zu versammeln und ruft damit die DDR-Offiziellen auf den Plan. Quellen: Die gespaltene Union, taz vom 9.8.2011 Unioner bekennen sich zur DDR, Berliner Zeitung vom 6.12.1961 SC Union 06, Unser Fußball Chronik der SG Union Oberschöneweide Artikel aus der Berliner Zeitung: Unioner bekennen sich zur DDR, 6.12.1961 Skript: Da wir demnächst das 30-jährige Jubiläum des Mauerfalls feiern, möchte ich eine kleine Geschichte erzählen, die sich 1961 kurz nach dem Mauerbau zugetragen hat. Und zwar in Ostberlin. Mit dem 1. FC Union hat das nichts zu tun, denn der wurde bekanntermaßen erst 1966 gegründet. Es geht um die Affäre Zimmermann. Kurz zur Situation nach dem Mauerbau. Wir haben den SC Union 06, der sich 1950 in Westberlin gegründet hatte, nachdem die damalige Mannschaft in den Westen gegangen ist, um am Vertragsspielersystem und der Deutschen Meisterschaft teilnehmen zu können. Im Osten blieb die SG Union Oberschöneweide, die allerdings sportlich durch den Verlust der ersten Mannschaft geschwächt war. Dazu wurden dann die besten Spieler des Klubs zur neugegründete Fußballabteilung als BSG Motor Oberschöneweide delegiert. Daraus entstand später der TSC Oberschöneweide, den wir im Jahr 1961 begegnen. Daraus wurde 1966 dann der 1. FC Union Berlin. Trotzdem versuchten weiter Leute, die Fußballabteilung der SG Union Oberschöneweide weiterzuführen. Sie waren damit aber nicht sehr erfolgreich. Die Mannschaft spielte dann nur noch in unteren Spielklassen. Wir haben also 1961 nach dem Mauerbau 3 Teams in Berlin, die aus dem SC Union Oberschöneweide vor 1945 hervorgegangen sind. SC Union 06 in Westberlin und in Ostberlin den TSC Oberschöneweide und die SG Union Oberschöneweide. Mit dem Mauerbau war nun an eine schnelle Wiedervereinigung nicht mehr zu denken. Und in Ostberlin lebte eine große Anzahl Union-06-Fans und auch einige 06-Spieler und Funktionäre. Diese Leute wurden damals Grenzgänger genannt, weil sie in einem Teil arbeiteten und im anderen lebten. Das führt nun zu unserer Geschichte. Kleiner Exkurs zum Mauerbau: Direkt am 13. August 1961 fand ein Spiel von Union 06 statt. Und zwar gegen Tasmania 1900. Da war aber die Sektorengrenze bereits abgesperrt. Am Ende schafften es nur die Spieler Jacobs und Koehler nach Westberlin. Sie sollen beim Brandenburger Tor noch über den Stacheldraht gesprungen sein. Dem Team fehlen damit Spieler und sie müssen durch den schnell noch herbeigeholten 2. Vorsitzenden Genthe kurz vor Anpfiff zwei neue unter Vertrag nehmen, damit die Partie stattfinden kann. Es ist niemand aus dem Osten aus dem Verein ausgetreten und alle Ostmitgliedern wurden für die Zeit der Teilung vom Mitgliedsbeitrag befreit. Nach dem Mauerbau setzte sich Paul Zimmermann, neuer Sektionsleiter der Fußballabteilung der SG Union Oberschöneweide, nun hin und formulierte einen Rundbrief an ehemalige 06-Spieler und Mitstreiter. Sein Ziel ist klar: Er will alle Unioner bei der Union Oberschöneweide versammeln. Vor allem natürlich die Spieler, die nun nicht mehr bei Union 06 in Westberlin spielen können. „Kommt zu uns nach Oberschöneweide!“ Angeschrieben hat Zimmermann auch den ehemaligen „König der Wuhlheide“ Herbert Raddatz, der damals schon lange nicht mehr aktiv gespielt hat und auch Willi Tiecke. Und um seinem Anliegen und dem Traditionsbewusstsein Ausdruck zu verleihen, hat er das auf altem Briefpapier des SC Union Oberschöneweide geschrieben. Kannst du dir vorstellen, was dann passiert ist? Es erfolgte das, was gemeinhin als Rotlichtbestrahlung in der DDR bekannt wurde. Paul Zimmermann wurde vom Vorsitzenden der SG Union Oberschöneweide, Muckenhaupt, zu einer „klärenden Aussprache“ vorgeladen. Dabei saßen auch der Bezirks-Chef des DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund), Heinz Busch, und der Vorsitzende des Fachausschusses Fußball, Hanne Pohl. Das Thema wurde also schon recht hoch angesiedelt. Und nachlesen konnte man das in der Berliner Zeitung, die damals über den Sport eher nur Nachrichten brachte. Hier aber gab es einen vierspaltigen Text am 6. Dezember 1961 unter der Überschrift „Unioner bekennen sich zur DDR“. Ich bin mal wieder in die Landesbibliothek Berlin gefahren, um dort im Mikrofilmarchiv den Artikel zu suchen. Aber ich kann diesen Text nicht unkommentiert hier zitieren, weil er Einordnung benötigt. Das macht eigentlich schon der Beginn des Artikels klar, in dem das Rundschreiben von Paul Zimmermann als aus einer „Mottenkiste“ stammend bezeichnet wurde, die das „Aufrühren alter schädlicher Traditionen befürchten lassen“ müsse. Aus der Sicht der DDR-Offiziellen hatte Paul Zimmermann drei Vergehen begangen. Erstens: Er wurde Sekionsleiter Fußball, ohne dass dem SG-Vorsitzenden Muckenhaupt davon Bescheid gesagt wurde. Für mich sieht das aus wie ein Arschrettungs-Manöver des Klubchefs. Zweitens: Er schrieb vor allem die 06-Spieler an, die nicht mehr in Westberlin spielen konnten, die als „Grenzgänger des Sports“ bezeichnet wurden. Und drittens: Er schrieb auf altem Briefpapier. Warum das so schlimm ist? Ich zitiere hier mal direkt die Berliner Zeitung: Musste schon der Inhalt dieses Schriftstücks mit seinem Aufrühren alter schädlicher Traditionen befürchten lassen, dass bei der SG Union Oberschöneweide eine Konzentration ehemaliger in Westberlin spielender Aktiver und damit eine Zusammenballung des bürgerlichen Nur-Sportlertums geplant ist, so verdichtete sich dieser Verdacht noch durch den aufgedruckten Kopf des Rundschreibens. Enthielt dieser doch Daten und Erfolge teilweise sogar aus der Nazizeit. Hier wurde ein Dogma und Gründungsmythos der DDR angefasst. Denn die begriff sich als antifaschistischer Staat, der richtig entnazifiziert hat im Vergleich zur Bundesrepublik. Etwas flapsig könnte man sagen, dass die DDR so tat, als sei das Gebiet früher von den Nazis besetzt gewesen und durch die Sowjetunion und die antifaschistischen Deutschen von ihnen befreit und diese hinweggefegt wurden. Damit auch ja keine Traditionslinie vom 3. Reich hin zur DDR sichtbar werden konnte, mussten auch alle Urkunden und Schriftstücke aus den 12 Jahren Naziherrschaft bereinigt werden. Unter anderem mussten die Nazisymbole verschwinden. In den Schulzeugnissen meiner Großeltern ist beispielsweise immer ein großes Loch gewesen. Da wurde das Hakenkreuz-Symbol herausgeschnitten. Und eine offen ausgestellte Meisterurkunde mit Hakenkreuz wie sie beispielsweise Clemens Tönnies von seinen Vorfahren hat offen in seinem Betrieb hat aushängen lassen, wäre in der DDR undenkbar gewesen. Nun stand auf dem Briefkopf kein Hakenkreuz, das wäre wirklich fatal gewesen, sondern es stand halt darauf, dass der SC Union Oberschöneweide 1940 Berliner Meister wurde und, wie wir aus unserer Episode XX wissen, an der 1. Deutschen Kriegsmeisterschaft teilgenommen hat. Damit stellte Paul Zimmermann aber die SG Union Oberschöneweide in Tradition zum SC Union Oberschöneweide, der auch in der Nazizeit existierte. Und alle Sportvereine wurden nach der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 von allen alliierten Siegermächten verboten, weil sie als Träger der NS-Ideologie angesehen wurden. In der DDR hatte diese Sichtweise auch 1961 noch Bestand. Kommen wir zur klärenden Aussprache und lassen wir mal einige Beteiligte in der von der Berliner Zeitung übertragenen Sprache sprechen: Muckenhaupt, Vorsitzender der SG Union Oberschöneweide sagte: Hier wurden die elementarsten Grundsätze und Statuten des Deutschen Turn- und Sportbundes verletzt. Warum wurde die SG-Leitung nicht von den Vorgängen unterrichtet? Sie wurde einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Hanne Pohl, Fachausschuss-Vorsitzender: Während in der DDR die Lehren aus der Vergangenheit gezogen wurden und unsere im DTSB organisierten Sportler für Frieden und Sozialismus eintreten, werden die westdeutschen Vereine von der westdeutschen Sportführung in den Dienst der sportfeindlichen NATO-Politik gestellt. Wir können es aber nicht zulassen, dass gewisse Leute in unsere Gemeinschaften den Geist des Bonner Militarismus gewollt oder ungewollt hineinzutragen versuchen. Wir haben die Staatsgrenze am 13. August gesichert, damit der Frieden erhalten wird. Jetzt können und müssen aber auch Sauberkeit und Ruhe in den Reihen unserer sozialistischen Sportbewegung herrschen. Im weiteren Verlauf hält Pohl dann Paul Zimmermann vor, bis 1958 als dritter Vorsitzender beim „Spalterklub“ SC Union 06 tätig gewesen zu sein. Und Herbert Raddatz und Willie Tiecke, beides frühere Berliner Auswahl-Spieler, hielt er vor, bei der 50-Jahr-Feier von Union 1956 nicht nur anwesend gewesen zu sein, sondern auch Ehrungen entgegen genommen zu haben. Ein besonderes Dorn im Auge der DDR-Offiziellen war der Union-Schwur, der dort zum besten gegeben wurde. Du erinnerst dich vielleicht an unsere 3. Episode, in der ich den schon zum Besten gegeben habe, als es darum ging, warum es nie zur Wiedervereinigung der Unions kam. „Heilig, heilig erklingt es vom hohen Olymp. Heilig der Boden draußen in der Wuhlheide, wo die gute alte Heimat der Unioner liegt. Heilig auch der Eid, ihn wieder betreten zu wollen.“ Darauf nimmt der DTSB-Vorsitzende Heinz Busch Bezug, indem er sagt: Das sind die revanchistischen Forderungen, die auch die Bonner Militaristen und der Westberliner Frontstadtsenat vertreten, die auf den Tag X warten, an dem sie die DDR aufrollen wollen. Sicherlich unbewusst haben Sie sich für diese Zwecke missbrauchen lassen. Schon dass solche berüchtigten Frontstadt-Strategen wie der Bezirksbürgermeister von Wilmersdorf an der Feier teilnahmen, hätte ihnen eine Warnung sein müssen.“ Und weiter: Der Vorsitzende des Bezirksvorstandes betonte, dass jeder in unserer Sportbewegung nur Mitglied sein kann, wenn er die Grundsätze und Organisationsprinzipien des DTSB anerkennt. Diese beinhalten aber auch ein Bekenntnis zur DDR. „Man muss heute auch von einem Parteilosen erwarten“, sagte Heinz Busch, „dass er begreift, wo die Verderber seines Volkes sitzen und wo der Frieden gesichert wird.“ Rhetorisch ist klar, wo der Zug lang fahren soll. Den Unionern wurde eine Brücke gebaut, die sie nehmen konnten, wenn sie jemals wieder im Sport in der DDR tätig sein wollten, indem hier von Heinz Busch gesagt wurde, sie hätten sich bewusst oder unbewusst missbrauchen lassen. Und Herbert Raddatz wollte ja gerne als Trainer bei der SG Union Oberschöneweide arbeiten. Jetzt kommt der Part in diesem Propaganda-Theater, der gemeinhin als selbstkritischer Beitrag bekannt ist und in der Lossagung von irgendeinem alten Glauben und der Bekräftigung des Sozialismus endet: Paul Zimmermann dankte für die klaren und offenen Worte, die ihm geholfen hätten, seine Fehler zu erkennen. Er sah ein, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe berechtigt waren. Die Ursachen für sein falsches Handeln hätten in der Unkenntnis der Statuten des DTSB gelegen. Er gab zu, dass es grobe politische Sorglosigkeit war, für das Rundschreiben alte Formulare zu benutzen. Paul Zimmermann wurde zugute gehalten, freiwillig NAW-Arbeit geleistet zu haben und dass er angeblich 1958 seines Amtes bei Union 06 enthoben und aus dem Verein ausgeschlossen worden sei, weil er für Sauberkeit und gegen finanzielle Manipulation eingetreten sei. Er sagte deshalb: „Die Spieler standen damals hinter mir. Aber den Funktionären war ich ein Dorn im Auge. Ich habe seitdem nichts mehr mit dem Verein zu tun.“ Und weiter: „Dabei bin ich bereit, mich als Parteiloser in jeder Form für die Stärkung des Deutschen Turn- und Sportbundes und für die Politik der DDR einzusetzen. Ich distanziere mich entschieden von den politischen Zielen, die mit Union 06 verfolgt werden. Bringt uns Vertrauen entgegen. Wir wollen durch unsere Arbeit beweisen, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben.“ Er versprach dann, seine Kenntnisse über die Grundsätze des DTSB aufzufrischen. Auch Herbert Raddatz und Willie Tiecke mussten sich zur DDR und ihren politischen Grundsätzen bekennen und versichern, dass sie mit Union 06 nichts mehr zu tun haben. Sie würden ihre Auszeichnungen zurückschicken. Von Herbert Raddatz wird dieser Wortlaut abgedruckt: „Ich bin vor 1945 nicht in die Nazipartei gegangen, ich bin auch bei der Spaltung von Union hierherliefen und gehe in der DDR meiner Arbeit nach. Ich bin auch bereit, weiterhin bei der SG Union als alter Oberschöneweider eine gesunde sportliche Aufgabe zu erfüllen.“ Es wurde dann eine Sektionsleitungsversammlung beschlossen, auf der über die Grundsätze und Statuten des DTSB diskutiert werden soll. Und auch für Herbert Raddatz gab es weitere „Rotlichtbestrahlung“: „Um auch beim Sportfreund Raddatz als Trainer die Kenntnisse auf gesellschaftspolitischem Gebiet zu verbessern, wurde der Vorschlag unterbreitet, dass er an einem Übungsleiter-Lehrgang unserer sozialistischen Sportbewegung teilnimmt.“ Hanne Pohl sagte zum Schluss: „Erzieher kann nur derjenige sein, der stets sauber und vorbildlich auftritt. Das gilt aber auch in politischer Hinsicht. Wer die Ehrennadel von Union 06 trägt, kann nicht Mitglied des DTSB sein. Wer aber bereit ist, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, dem wird unsere Sportbewegung jede Hilfe geben.“ So endet die Affäre Zimmermann einigermaßen glimpflich für die Beteiligten. Ob sie wirklich ihre Auszeichnungen zurückgeschickt haben und aus dem Verein Union 06 ausgetreten sind, kann ich nicht zweifelsfrei belegen. Ich bezweifle es. Auf jeden Fall hat Herbert Raddatz weiter eine enge Beziehung zu Union 06 geführt und als er als Rentner in den Westen fahren durfte, war er auch bei mindestens einer Zusammenkunft auch dabei, die der SFB filmte. Das ist der Teil aus unserem Intro, in dem er vom Bäckermeister Zobel erzählt, der den Ruf „Eisern Union“ erfunden haben soll. Wenn sie also geschrieben haben sollten, dass sie aus dem Verein austreten wollen, dürften die Leute bei Union 06 gewusst haben, wie das einzuordnen ist. Es gibt einen Witz aus der Sowjetunion über solche Situationen: Die sowjetische Führung hatte nach dem Krieg die Exilanten, die nach der Revolution Russland verlassen haben, eingeladen in die Sowjetunion zurückzukehren. Zwei Freunde waren sich unschlüssig, ob sie das wagen sollten. Also beschlossen sie, dass einer fährt und dem anderen schreibt, ob es sicher ist. Da sie nicht wussten, ob der Brief zensiert würde, machten sie aus, dass er mit grüner Tinte schreibt, wenn er auf keinen Fall kommen soll. Viele Monate später erhält der Zurückgebliebene eine Karte aus der Sowjetunion. Darin schreibt der Freund mit blauer Tinte: „Es ist wunderbar hier. Komm bitte nach. Hier gibt es alles: Fleisch, Milch, was du willst. Leider nur keine grüne Tinte.“ Die Fußballsektion der SG Union Oberschöneweide spielte weiter im Ernst-Thälmann-Stadion an der Flirlstraße in der Wuhlheide. Sportlich kam sie nie wieder nach oben. Auch weil alle sportlich interessanten Spieler eher zum TSC und später 1. FC Union delegiert wurden. 1972 sollten die Mannschaften der SG Union Oberschöneweide dann ihre Heimspiele in Gosen absolvieren. Das ist hinter den Müggelbergen und wäre die endgültige Trennung von Oberschöneweide gewesen, dem Ort, an dem 1906 die Fußballtradition von Union begann. Und es war wirklich weit weg. Daraufhin löste sich die Fußballsektion auf. Für die reine Lehre endete damit die Geschichte des SC Union Oberschöneweide. Die SG Union Oberschöneweide gibt es aber bis heute unter anderem als Kegelverein. Die Fußballtradition der SC Union Oberschöneweide tragen als Neugründungen weiter der SC Union 06 in Moabit und der 1. FC Union Berlin in Köpenick. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData4099b49b585ad3 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. 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Union versucht 1991 zum ersten Mal, in die Bundesliga zu kommen, und leidensreiche 10 Jahre beginnen. Union qualifiziert sich in der letzten Liga-Saison der DDR-Fußballstrukturen für die Relegation, scheitert dort aber, sorgt allerdings immerhin mit dafür, dass es auch der BFC Dynamo nicht in die 2. Bundesliga schafft. Quellen Bericht des DDR-Fernsehens zu Unions Saisonstart Der Kader 1990/91 bei ImmerUnioner Oscar Ferreira bei ImmerUnioner Das Buch von Jörn Luther und Frank Willmann Der RBB über die „Volkspolizei ohne Volk“ Die Saison im Überblick Der Pokal 1990/91 Fernseh-Beitrag zum Aufstieg von Stahl Brandenburg Die Liga und die Relegation On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDataae331d3b5bcb38 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDataae331d3b5bcb38\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Auf der Meisterschale der Bundesliga steht Union Berlin als Meister von 1905 und wirft immer wieder die Frage auf, ob es sich um einen Vorgängerverein des 1. FC Union handelt. Auf der Meisterschale der Bundesliga steht Union Berlin als Meister von 1905 und wirft immer wieder die Frage auf, ob es sich um einen Vorgängerverein des 1. FC Union handelt. Das stimmt nicht, aber beide Vereine treffen sich in der Geschichte und der 1. FC Union trägt bis heute einen Teil dieser Geschichte in seinem Namen. Der Grund liegt darin, wie der Berliner Fußball sich mit einer Vielzahl von Verbänden um die Jahrhundertwende entwickelte. Quellen: Buch “Immer weiter – ganz nach vorn” von Matthias Koch Buch „Fußball in Berlin: Spieler – Vereine – Emotionen“ von Henry Werner Tweet Saumselig von 2009 Sonderheft 11Freunde 2009 Diskussion im Unionforum von 2005, ob Union Gründungsmitglied des DFB gewesen sei Fußballroute Berlin über die Ur-Länderspiele Über Paul Eichelmann Über die Deutsche Meisterschaft von 1905 Über die Meisterschale Über die Victoria-Trophäe Skript Heute geht es mal um die Deutsche Meisterschaft und zwar darum, dass auf der Meisterschale, die jedes Jahr der FC Bayern überreicht bekommt und manchmal auch ein anderer Verein, auch der Name Union Berlin auftaucht. Und zwar hinter dem Jahr 1905. Das führt häufig zu der Frage, ob der 1. FC Union beziehungsweise einer seiner Vorgängervereine nicht doch schon einmal Deutscher Meister war. Sehr viele fragten sich das, glaube ich 2009, als auf dem Sonderheft des Magazins 11Freunde ein Ausriss der Meisterschale sehr groß abgebildet war und deutlich zu lesen war „1905 Union Berlin“. Die Antwort ist schwierig: Denn im Prinzip hat der 1. FC Union gar nichts damit zu tun und gleichzeitig hat das Ganze aber doch so einiges über Bande mit dem 1. FC Union und seiner Vereinsgeschichte zu tun. Um es von vornherein klar zu machen: Da die Vorgängervereine des 1. FC Union erst 1906 und später gegründet wurden, gibt es keine klare Linie zur Deutschen Meisterschaft von 1905. Es bleibt also dabei: Union war noch niemals Deutscher Meister. Weder im Kaiserreich, der Weimarer Republik, im Dritten Reich, der Nachkriegszeit, der DDR und auch nicht in der Bundesrepublik Deutschland. Doch wer war dann eigentlich Deutscher Meister 1905? Und warum steht auf der Meisterschale, die der DFB seit 1949 überreicht, überhaupt „Union Berlin“? Kurz zur Meisterschaft von 1905: Zweiter Deutscher Meister wurde der Berliner Thorball und Fußballclub Union 92. Die Meisterschaft des DFB wurde damals erst das dritte Mal ausgetragen, was einige Komplikationen mit sich brachte. Denn es gab das Neutralitätsgebot: Die K.o.-Spiele mussten alle auf einem neutralen Platz stattfinden. Deshalb war der eigentliche Meister von 1904, Britannia Berlin, disqualifiziert und kein Titel vergeben worden. Die Reisen zu den neutralen Plätzen waren einigermaßen kostspielig für Klubs, die sich gerade erst gegründet hatten. So hatte der SC Schlesien Breslau sich nach dem Erstrundensieg gegen Alemannia Cottbus zurückgezogen, weil er die Reisekosten nach Leipzig nicht aufbringen konnte. Und auch der VfB Leipzig (2 Jahre zuvor noch erster Deutscher Meister) zog sich zurück. Union 92 gewann sein erstes Spiel gegen den FuCC Eintracht Braunschweig mit 4:1. Diese Viertelfinale-Partie fand in Magdeburg statt. Eigentlich hätte man durch den Spielverzicht von Breslau ein Freilos gehabt (das wurde ausgelost), aber die Partie wurde dann kurzfristig vom DFB angesetzt. Das einzige Halbfinale (der Karlsruher FV hatte ein Freilos) gewann Union 92 gegen den Dresdner SC mit 5:2 (in Leipzig). Das Finale fand in Köln vor gut 3.500 Zuschauern statt. Union besiegte Karlsruhe mit 2:0. Eine witzige Anekdote gab es noch. Weil der Berliner Torhüter Paul Eichelmann vom Vorabend noch angetrunken war, wurde er von seinem Klub gesperrt und der zweite Keeper Willy Krüger durfte das Finale spielen. Auch wenn er so um einen Endspiel-Einsatz gebracht wurde, hat Paul Eichelmann etwas einmaliges geschafft. Denn er ist der einzige Spieler, der sowohl bei den Ur-Länderspielen vor DFB-Gründung 1899 und in den richtigen Länderspielen des DFB fast ein Jahrzehnt später zum Einsatz kam. Wie kommt es nun dazu, dass auf der Meisterschale „Union Berlin“ steht. Dazu muss man wissen, dass die Schale Ersatz war für die nach Kriegsende bis zur Deutschen Einheit verschollene Meister-Trophäe Victoria. Auf der war das Emblem des jeweiligen Meisters mit Namen als Plakette angebracht. Die Meisterschale wurde als Ersatz 1948 in Köln angefertigt und wahrscheinlich war es eine einfache Verkürzung, da BTuFC Union 1892 einfach keine klare lokale Verbindung erkennen ließ. Erstens gab es den Verein schon lange nicht mehr und so wie Hertha BSC gerne mal das Berlin angehängt wird, dürfte es hier auch passiert sein. Zumal es 1948 auch gar keinen Verein gab, der Union Berlin hieß. Es gab die SG Union Oberschöneweide. Mit dem 1. FC Union Berlin hat das aber schon auch etwas zu tun. Denn wie war das im Berlin nach der Jahrhundertwende? Fußballvereine gründeten sich schnell und lösten sich auch schnell wieder auf. Beispielsweise wenn ihnen der Sportplatz durch Wohnbebauung abhanden kam oder die Sachen wie Bälle oder Tore abhanden kamen. So wie dem FC Olympia in Oberschöneweide, einem Vorgängerverein des FC Olympia Oberschöneweide, der sich 1906 gründete und auf den sich der 1. FC Union in seiner Tradition beruft. Und dann gab es noch die Schwierigkeit mit den Verbänden. Denn auch wenn sich der DFB 1900 gegründet hatte, gab es viele konkurrierende Verbände in Berlin und Brandenburg. Ich nenne mal einige: Verband Deutscher Ballspielvereine (ab 1902 auf Bitten des DFB in Verband Berliner Ballspielvereine umbenannt), Deutscher Fußball und Cricket-Bund, Bund Deutscher Fußball-Spieler, Märkischer Fußball-Bund, Fußball- und Athletik-Verband, Verband Berliner Athletik-Vereine. Manche haben nur kurz existiert andere über 10 Jahre. Für die Meisterschaft des DFB hatte das zur Folge, dass es ständig wechselnde Modi gab, wie der Berliner Meister aus diesen Verbänden ermittelt wurde. Der Verband Berliner Ballspielvereine, der heute als Berliner Fußballverband bekannt ist, gliederte sich als Regionalverband in den DFB ein und stellte dann 1910 den Antrag, dass nur Meister des Verbandes an den Deutschen Meisterschaften des DFB teilnehmen dürfen. Für neugegründete Vereine gab es zwei Gründe, einem Verband beizutreten: Einheitliche Regeln innerhalb des Verbandes und einen Meisterschaftsbetrieb. Letzteres führte dazu, dass man mehr Mitglieder werben konnte. Es war allerdings gar nicht so einfach, einem Verband beizutreten, weil die teilweise Regeln hatten, die gar nicht so einfach zu erfüllen waren. Erst recht nicht, wenn man beispielsweise gar kein Berliner Klub war wie Oberschöneweide, das erst mit der Schaffung von Groß-Berlin im Jahr 1920 zu Berlin gehörte. Bis dahin war es trotz der ansässigen Industrie eine selbständige Landgemeinde. So sind die Schöneweider Jungs, die 1906 den FC Olympia gegründet hatten, 1907 als Oberschöneweider Abteilung dem Berliner Thorball- und Fußball-Club Union 92 beigetreten und waren damit automatisch Mitglied im Verband Berliner Ballspielvereine. Innerhalb des Klubs entwickelte sich die Abteilung Oberschöneweide von der 4. zur 2. Mannschaft und machte sich ab 1910 selbständig. Vom BTuFC Union 92 entlieh man sich als Dankbarkeit für die Entwicklungshilfe den Namen Union und die Vereinsfarben Blau-Weiß. Und wenn man sich das Wappen des nunmehr neu gegründeten SC Union Oberschöneweide anschaut, dann ist wohl auch das an das des BTuFC Union 92 angelehnt. In der wechselhaften Geschichte mit wahnsinnig vielen Umbenennungen und Neugründungen nach dem 2. Weltkrieg hat der 1. FC Union Berlin auf jeden Fall das Union tatsächlich vom Deutschen Meister von 1905. Das kann man schon sehr klar behaupten. Also hat Union Berlin von 2019 zwar nichts mit der Meisterschaft von Union Berlin von 1905 zu tun, aber immerhin den Namen von dort. Themenpate: Das ist @uulrichsen, der mich mit einem Tweet wieder auf die Geschichte brachte, in dem er zu einem Bild der Meisterschale mit deutlich erkennbaren Meister „1905 Union Berlin“ schrieb: „Immer Ziele vor Augen haben.“ Und vielleicht noch ein kleines Schmankerl zum Schluss. Der BTuFC Union 92 fusionierte 1927 mit dem Berliner FC Vorwärts 1890 zu Blau-Weiß 90, die immerhin auch mal Bundesligist waren. Und wer sich einen ersten Eindruck davon verschaffen möchte, wie Fußball sich in Berlin entwickelte, bekommt einen guten Überblick im Buch „Fußball in Berlin, Spieler-Vereine-Emotionen, 1880 bis heute“ von Henry Werner, das im Zusammenhang mit der Fußballroute Berlin erschienen ist. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData3029cf25d54254 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. 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Wie die schlechteste Saison von Union und ein berühmtes Spiel der Höhepunkt einer merkwürdigen Karriere waren. In der Oberliga-Saison von Union 2005/06 sorgt Jack Grubert für eine Geschichte. Aber nicht mit seinen beiden Toren beim 8-0 gegen den BFC Dynamo. Links und Quellen Meldung zu Gruberts Verschwinden Zum 8-0 gegen den BFC Jack Grubert spricht im Kurier… … und in der BZ über seine Abwesenheit Jack Grubert bei ImmerUnioner Die angebliche Entführung in der Presse Artikel zum endgültigen Ende von Gruberts Union-Karriere On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDataa9b97282a479f5 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDataa9b97282a479f5\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Jürgen Klopp sagt, dass er nie Union trainieren will, weil er als Mainz-Trainer an der Alten Försterei "unsportliche Schadenfreude erlebt habe". Doch was war am letzten Spieltag der Saison 2001/2002 passiert, was Jürgen Klopp nie vergessen wird? Jürgen Klopp sagt, dass er nie Union trainieren will, weil er als Mainz-Trainer an der Alten Försterei "unsportliche Schadenfreude erlebt habe". Doch was war am letzten Spieltag der Saison 2001/2002 passiert, was Jürgen Klopp nie vergessen wird? Warum war die Stimmung so Anti-Mainz und Anti-Klopp? Und was hat Mathias Bunkus vom Berliner Kurier damit zu tun? All das versuchen wir in dieser Podcast-Episode aufzuklären. Links: „Eiserne Revanche mit Klopp, Trainerposse bei „Zwergen“, Berliner Kurier vom 2. Mai 2002 „Hört, hört: Mainzer planen in Berlin schon Aufstiegs-Fete!“, Berliner Kurier vom 4. Mai 2002 „Union hat heut‘ was vor“, Berliner Kurier vom 5. Mai 2002 „Saison-Finale in der 2. Liga: Union will Mainz verkloppen …, BZ vom 5. Mai 2002 „Eiserne spuckten FSV in die Suppe, verdarben ihnen noch den Aufstieg“, Berliner Kurier vom 6. Mai 2002 „3:1! Union verkloppt Mainz“, Bild vom 6. Mai 2002 „‚Eiserne‘ ausgerechnet von der Klopp-Elf weichgekloppt“, Berliner Kurier vom 11. August 2002 „Faust in der Tasche“, Berliner Zeitung vom 25. Januar 2003 „Jürgen Klopp ledert gegen die Eisernen“, BZ vom 31.Oktober 2010 Skript: Ich habe mal zwei aktuelle Themen als Aufhänger für die heutige Episode genommen. Nämlich den Aufstiegskampf aus der abgelaufenen Saison und den Champions-League-Sieg des FC Liverpool. Das Thema lautet: Warum Jürgen Klopp niemals Union-Trainer werden will. Dass er das auf keinen Fall in Betracht zieht, hatte Jürgen Klopp im Jahr 2010 in einem Interview in der Bild am Sonntag gesagt. Auf die Frage, wo er niemals arbeiten würde, antwortete er damals: „Bei Eintracht Braunschweig und Union Berlin. Sollte ich nicht gerade am Hungertuch nagen, werde ich diese Vereine niemals trainieren. Weil ich dort absolut unsportliche Schadenfreude erlebt habe. Jeweils beim Nichtaufstieg mit Mainz“ Die unsportliche Schadenfreude, auf die er sich im Union-Fall bezieht, hat er am 5. Mai 2002 erlebt. Damals spielte der 1. FC Union unter Trainer Georgi Wassilew seine erste Zweitliga-Saison überhaupt, hatte 2 Runden im Europapokal gespielt und landete am Ende auf Rang 6. Für Union ging es am letzten Spieltag zu Hause um gar nichts mehr. Mainz hingegen hatte in der Saison 30 Spieltage auf einem Aufstiegsplatz verbracht und hätte für den sicheren Aufstieg nur 3 Punkte aus den letzten 3 Partien benötigt. Aber wie das so ist: Sie spielten zweimal Unentschieden und standen wahnsinnig unter Druck. Das Spiel vor 14.000 Zuschauern im Stadion an der Alten Försterei verlief wie folgt: 58. Min Cristian Fiel brachte Union per Foulelfmeter mit 1:0 in Führung 70. Min 1:1. durch Blaise Nkufo. Dieses Tor verpasst Jürgen Klopp beinahe, weil er sich in verbalen Scharmützeln mit Unionfans befindet. 82. Min Vidolov erzielt das 2:1 für Union und rutscht auf den Knien vor Jürgen Klopp und streckt ihm beide Fäuste entgegen 90. Min 3:1 durch Harun Isa. Statt Mainz steigt der VfL Bochum auf. Nach dem Spiel wurden Spieler und Trainer von Mainz teilweise mit Bier übergossen und es wurden Scheiben am Mannschaftsbus von Mainz eingeschlagen Was hat die Stimmung eigentlich so aufgeheizt und Spieler und Zuschauer bei Union so gegen Mainz aufgebracht? Wenn es nach Jürgen Klopp geht, dann war das eine Person, die er in der Pressekonferenz nach dem Spiel auch mit Namen benannte: Mathias Bunkus vom Berliner Kurier. Ich habe deshalb Mathias Bunkus, den viele als Bunki kennen, gesprochen und habe einige O-Töne von ihm, die wir uns heute anhören können. Und dann bin extra ins Mikrofilmarchiv der Landesbibliothek Berlin gefahren, um mir die jeweiligen Tageszeitungsausschnitte noch einmal mit Bild und Text anzuschauen. Fangen wir mal an: Es gab eine Vorgeschichte aus der Hinrunde. Da verselbständigte sich ein Zitat von Jürgen Klopp und prägte sich bei Spielern von Union falsch ein und fand sich so später in den Berliner Medien wider. O-Ton Mathias Bunkus über die Herleitung des Begriffs „Kloppertruppe“ So zitierte die BZ die Unionspieler vor der Partie: „Ronny Nikol: ‚Wir verkloppen Klopp. Der hat uns mal als Kloppertruppe bezeichnet. Uns wäre es lieber, wenn Bochum und Bielefeld aufsteigen.‘ Sven Beuckert legt noch einen drauf: „Wir sorgen dafür, dass es heißt: ‚Mainz, wie es weint und trauert.“ Und so schrieb der Kurier: „Wir haben mit Mainz noch eine Rechnung offen“, sagt Ronny Nikol vorm Duell mit den „Mainzelmännchen“ und will noch einmal alles geben. Nikols Gründe: „Wenn ich an die nächste Saison denke, traue ich es Bochum und Bielefeld eher zu, so eine starke Saison zu wiederholen, als Mainz. Zudem sind mir der VfL und Arminia sympathischer und die Erinnerungen an die Mainzer Sprüche vorm Hinspiel sind noch frisch.“ FSV-Coach Jürgen Klopp hatte über Union („Keine Spielkultur, Kloppertruppe“) gelästert und dann auch noch glücklich 1:0 gewonnen. „Auch wegen der Sprüche habe ich mit Mainz mein Problem“, gesteht Nikol.“ Wir halten fest: Aus „nach vorne kloppen“ wurde „Kloppertruppe“. Und das heizte die Stimmung schon ein bisschen an. Doch warum arbeiteten sich die Unionspieler und später auch die Fans so an Jürgen Klopp ab? Bunki hat da eine Theorie: O-Ton Mathias Bunkus über Jürgen Klopp und warum sich Unionfans möglicherweise an ihm abarbeiteten Wenn aber der Kurier nicht die einzige Zeitung war, die das falsche Zitat „Kloppertruppe“ verwendete, warum zog sich Jürgen Klopp nach der Partie Mathias Bunkus heraus. Hören wir uns an, wie Bunki das schildert: O-Ton Mathias Bunkus über seinen Einfluss auf die Stimmung im Stadion und warum ihn Jürgen Klopp namentlich erwähnte Ich finde, dass wir uns hier noch einmal den ganzen Artikel des Kuriers vom 4. Mai 2002 zu Gemüte führen müssen, indem es um die Einladung der Rheinland-pfälzischen Landesvertretung geht: Eigentlich muss Union gar nicht mehr gegen Mainz 05 antreten. Das glaubt zumindest die Rheinland-Pfälzische Landesregierung. Die lud nämlich schon gestern im Namen von Ministerpräsident Kurt Beck zur Aufstiegsfeier in die Berliner Landesvertretung ein! Motto des Empfangs morgen ab 19 Uhr: „Mainz wählt den Aufstieg“. Auch 05-Coach Jürgen Klopp macht auf erfolgssicher, obwohl seinem zuletzt schwächelnden „Karnevalsverein“ (steter Mainzer Fangesang!) noch ein Zähler zum Aufstieg fehlt! „Ich habe gelesen, dass Wassilew uns nicht beim Aufstieg helfen wird. Wir werden Union auch nicht dabei helfen, sich würdig von seinen Fans zu verabschieden“, so Klopp markig. Wie wenig er über Union im Allgemeinen und die 2. Liga im Speziellen weiß, zeigt folgende Aussage: „Über 2000 Fans werden uns nach Berlin begleiten. Und das bei der Entfernung. Ich weiß nicht, ob das schon einmal ein Zweitligist geschafft hat.“ Nicht doch, bei Union waren auch nur 2000 Mann in Bochum. Und dabei ging’s für die „Eisernen“ um nichts mehr! Hochmut kommt vor dem Fall! Und dass Klopp die Alte Försterei noch nie live erlebt hat, passt nur ins Bild: „Eins der wenigen Zweitligastadien, das ich noch nicht kennengelernt habe.“ Keine Sorge, morgen lernt er es garantiert richtig kennen… Abdruck der Einladung zur Aufstiegsfeier in die Landesvertretung von Rheinland-Pfalz, Berliner Kurier vom 4. Mai 2002 Die Einladung war auf 19 Uhr datiert und dürfte zusätzlich noch eine Rolle dabei gespielt haben, die Stimmung zu vergiften. Dazu gehört natürlich die Wahrheit, dass es keine Einladung war, die der FSV Mainz 05 ausgesprochen hatte. All das führte aber dazu, dass Kostadin Vidolov später über diese Partie sagte: „Die hatten schon die Aufstiegsfeier klar gemacht. Das hat uns gereizt.“ Und Bunki hat auch eine Erinnerung: O-Ton Mathias Bunkus über Sixten Veit, der sehr motiviert in diesem Spiel war Wie ging es danach weiter? In den Berichten der Berliner Boulevardzeitungen fand sich direkt nach dem Spiel kaum Wort über die Atmosphäre. Das hat mich sehr verwundert und das wäre heutzutage auch ganz anders. Ein paar Stellen im Kurier, der schrieb: „Zu früh gefreut FSV! Von wegen Einladung in die rheinland-pfälzische Landesvertretung in Berlin zur Aufstiegsfeier!“ und „Wütend legte sich 05-Trainer Jürgen Klopp mit einigen Fans auf der Tribüne an und hätte beinahe verpasst, wie die Seinen den Ausgleich markierten.“ Aber schon einen Tag später gab es dann im Kurier schon den Saisonrückblick von Ronny Nikol. In der nächsten Saison hatten die Spielplangestalter vielleicht ihren eigenen Humor, denn da spielte Union am ersten Spieltag wieder zu Hause gegen Mainz. Diese Partie verlor Union 0:2. Auch da muss Mainz nicht mit offenen Armen empfangen worden sein. Der damalige Union-Präsident Heiner Bertram hatte sich für die Geschehnisse im Stadion per Brief entschuldigt. Und auch Mathias Bunkus hatte einen Brief geschrieben. Direkt an Jürgen Klopp: O-Ton Mathias Bunkus über seine Entschuldigung bei Jürgen Klopp Beim Rückspiel in Mainz gab es noch die Befürchtung von Randale. So schrieb die Berliner Zeitung: „Jetzt werden wir denen noch in Mainz klarmachen, was Sache ist, dann ist der Fall erledigt“, sagt er: „Das wird ein heißer Tanz.“ So soll das gehen, laut Heidel: „Ich will keinen Berliner im Stadion hören, so laut müssen alle Mainzer sein.“ Und danach? Schwamm drüber? Über all die Ereignisse im Mai und August, „als uns der blanke Hass entgegenschlug“, wie der Manager sagt: „Spieler und der Trainer wurden beleidigt, mit Bier übergossen – und bei unserem Bus die Scheiben von Geisteskranken eingeworfen.“ Der Führung des 1. FC Union nimmt Heidel übel, dass sie die Sache einfach laufen ließ. „Da hat sich auch Heiner Bertram nicht richtig verhalten.“ Dennoch will er den Präsidenten freundlich empfangen, weil der sich per Brief entschuldigt habe. Weil über die Fans Derartiges aber nicht bekannt ist, zittern sie in Mainz. Das örtliche Publikum gilt als friedliebend, nur eine Hand voll polizeibekannter Hooligans gibt es. Der Rest nimmt sich gerne selbst auf die Schippe („Wir sind nur ein Karnevalsverein“), vor dem Spiel gegen Union unter anderem mit diesem Slogan: „Es ist geil, ein Heuler zu sein.“ Eine Anspielung auf das Plakat im Hinspiel: „Es war so geil, euch heulen zu sehen.“ Doch es regiert auch die Angst vor Ausschreitungen. Nicht erst seit bekannt wurde, dass Unioner sogar neulich bei einem Spiel in der fünften Liga gegen Rudow Krawall gemacht haben. Der Berliner Fanbeauftragte Sven Schlensog musste in der Rhein-Zeitung ein halbseitiges Interview geben. Er sprach von ein paar verwirrten Köpfen bei Union, es werde jedoch keine Aggressionen geben.“ Für Mainz endete die Saison mit einem déjà-vu in Braunschweig. Da gewannen sie zwar 4:1 in Braunschweig, aber weil Frankfurt zeitgleich 6:3 gegen Reutlingen gewann, verpassten sie wegen der um ein Tor schlechteren Tordifferenz erneut den Aufstieg. Und was denkt Mathias Bunkus über die ganze Angelegenheit heute? Hat sie vielleicht noch Auswirkungen auf seine Arbeit heute oder könnte das so heute auch noch passieren? O-Ton Mathias Bunkus mit einem Fazit zur Geschichte So das war die Geschichte, warum Jürgen Klopp niemals Trainer von Union werden will. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData01376fe283af46 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData01376fe283af46\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Wie Union nach der Saison 1983/1984 in drei einzigartigen Spielen gegen die BSG Chemie Leipzig antrat und was das mit dem BFC Dynamo Trainer Harry Nippert zu tun hat. 1982 wird Harry Nippert Trainer beim 1. FC Union. Damit folgt einer der am schlechtesten bewerteten Trainer auf einen der besten in Unions Geschichte. In der Folge verlässt mit Torwart Wolfgang Matthies auch einer von Union größten Spielern den Verein, und Union spielt 1984 gegen den Abstieg - in drei entscheidenden Spielen gegen die BSG Chemie im Alfred-Kunze-Sportpark in Leipzig Leutzsch, der damals noch Georg-Schwarz-Sportpark hieß. Links und Quellen Die handelnden Personen: Harry Nippert bei ImmerUnioner Wolfgang Matthies bei ImmerUnioner Matthies Auftritt bei der Buch-Prämiere von Matze Kochs „Immer Weiter – ganz nach vorn“ Andreas Hawa bei ImmerUnioner Jörn Dahms bei ImmerUnioner Wolfgang Gehrke bei ImmerUnioner Olaf Seier bei ImmerUnioner Oberliga-Spiele der Saison 1983/84 im Video: Die Saison des FC Carl Zeiss Jena (Videos 13-17 in der Playlist) Union spielt 3-3 gegen Jena Hansa Rostock gegen BSG Chemie Leipzig Ausführlich über 15 Minuten mit dem Joachim Streich Interview: Magdeburg 5 – 1 BFC Die Nicht-Abstiegsspiele in der angesprochenen Dokumentation und in Spieldaten: Die Saison im Überblick Das Duell am letzten Spieltag: Chemie 0 – 2 Union Das 1. Entscheidungsspiel: Union 1 – 1 Chemie Das 2. Entscheidungsspiel: Chemie 2 – 1 Union On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastDataf009406b278d94 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastDataf009406b278d94\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
Am 6. Februar 2001 soll das DFB-Pokalhalbfinale zwischen dem 1. FC Union Berlin und Borussia Mönchengladbach stattfinden. Doch starker Schneefall droht die Ansetzung zu verhindern. Bis der Verein den Aufruf startet: "Unioner, helft uns!" Am 6. Februar 2001 soll das DFB-Pokalhalbfinale zwischen dem 1. FC Union Berlin und Borussia Mönchengladbach stattfinden. Doch starker Schneefall droht die Ansetzung zu verhindern. Bis der Verein den Aufruf startet: "Unioner, helft uns!" Links: Mitteilung auf Union-Website vom 5.2.2001 Union bangt um Pokal-Hit, Berliner Kurier vom 5.2.2001 Petrus, bitte sei ein Fußball-Freund!, Berliner Kurier vom 6.2.2001 Hilfe per Homepage, Berliner Zeitung vom 6.2.2001 Fleischer gab den Platz frei, Berliner Kurier vom 7.2.2001 TV-Quoten vom 6.2.2001, Berliner Kurier vom 8.2.2001 DER GELDSEGEN: Nun rollen Millionen, Berliner Kurier vom 8.2.2001 Hans Meyer, Trainer von Mönchengladbach „Zitieren Sie einfach einen Psychologen“, Berliner Zeitung vom 8.2.2001 Der Torwart bringt Union ins Finale, Berliner Zeitung vom 7.2.2001 Auferstanden aus dem Schlamm, taz vom 8.2.2001 DER TRAINER: Kein Vertrag für Wassilew?, Berliner Kurier vom 8.2.2001 Steffen Menze musste fürs Pokalfinale 100 DM zahlen!, Berliner Kurier vom 31.5.2001 25-minütige Zusammenfassung des Halbfinales 1. FC Union Berlin – Borussia Mönchengladbach Doku: ”Das Ball-Haus des Ostens”, SFB 2001 Das Wetter in Berlin Anfang Februar 2001 Skript: Heute geht es um ein Thema aus der jüngeren Unionvergangenheit, das sicher sehr stilprägend für Union in einer Zeit war, in der der Verein noch nicht über die professionellen Strukturen wie heute im Jahr 2019 verfügte. Das schließt sowohl die Infrastruktur ein (das Stadion gehörte damals noch dem Land Berlin) als auch die personelle Ausstattung der Geschäftsstelle. Es geht um das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach am 6.2.2001 und vor allem davon, wie der Rasen bespielbar gemacht wurde. Das berühmte Schneeschippen. Denn das ist wirklich eine Herzschlag-Story. Das erste Mal kommt das Wetter am 4. Februar zur Sprache. Denn da schneit es sehr viel und das ganze Stadion liegt unter einer relativ hohen und dichten Schneedecke. Da damals die Tribünen noch nicht überdacht sind, war selbst bei einer Bespielbarkeit des Rasens die Sicherheit der Zuschauer in Gefahr. Unter der Überschrift „Union bangt um Pokal-Hit“ zitiert der Berliner Kurier den damaligen Präsidenten Heiner Bertram: „Wir müssen heute [Anmerkung: meint am 5. Februar] schauen und entscheiden. Ich habe Angst, dass das Spiel nicht stattfinden kann. Vielleicht lässt sich der Platz räumen. Unser Sponsor ist die BSR.“ Für den 5. Februar waren Plusgrade angekündigt. Da denkt man: Kein Problem, einfach abschmelzen lassen. Das war aber aus zwei Gründen keine gute Idee. Denn erstens war unklar, wie lange der Schnee zum Abschmelzen bräuchte. Und zweitens hätte der Platz wahrscheinlich vor der Wassermenge kapituliert, auch wenn Zeugwart Detlef Schneeweiß damals sagte, dass der Rasen „sehr viel Wasser schlucken könne.“ Auch problematisch war, dass der Schnee abtransportiert werden musste, da es nicht reichte, ihn einfach vom Rasen zu schieben. Denn dafür bietet das Stadion an der Alten Försterei nicht genügend Platz. Unter all diesen Umständen muss man ganz klar sagen, dass eigentlich alles für eine Spielabsage sprach. Außer genau einer Sache: Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer kam erst am 6. Februar nach Berlin und deshalb würde erst am Spieltag um 10 Uhr würde eine Platzbegehung mit dem Schiedsrichter stattfinden. Das heißt: Union hatte den kompletten 5. Februar Zeit, um den Platz in Form zu bringen. Union versprach sich sicher auch einen Vorteil aus der Tatsache, dass Mönchengladbach auf mehrere Stammspieler verzichten musste. Und außerdem lief es für die Borussen in der Vorbereitung auf das Halbfinale nicht so gut. Das Zweitligaspiel in Ulm fiel aus, es fand sich keine Reisemöglichkeit nach Berlin. Deshalb zogen sie nach Stuttgart, wo sie auf Kunstrasen trainierten (vermittelt durch den damaligen VfB-Manager Rolf Rüssmann, vorher Mönchengladbach) und in Berlin fanden sie auch nichts und trainierten nach Vermittlung von Ingo Schiller (heute Geschäftsführer Finanzen bei Hertha BSC, damals schon bei Hertha und früher Marketingchef bei Mönchengladbach) trainierten sie in Berlin in einem Hangar im Flughafen Tempelhof, der damals noch in Betrieb war. ( Berliner Zeitung ) Das Wetter half Union nur bedingt. Es schneite zwar nicht, aber ansonsten war alles dabei, was man nicht gebraucht hätte. Der Boden war gefroren, weshalb er nun auch abschmelzendes Wasser nicht aufnehmen konnte. Es waren Plusgrade, weshalb es einerseits getaut hatte und andererseits über Nacht sich auf dem Schnee eine Eisschicht gebildet hatte. Und es nieselte, was dazu führte, dass der Regen sich auf dem gefrorenen Boden zu Eis verwandeln würde. Der Schnee auf den Stehplätzen taute durch die Verwehungen nicht schnell genug. Und so klang der Schnee auf dem Rasen am 5. Februar: O-Ton aus „Ball-Haus des Ostens“ vom SFB Und das sagte Gladbachs Trainer Hans Mayer dazu: O-Ton aus „Ball-Haus des Ostens“ vom SFB Also entschied Union endgültig: Der Schnee muss weg. Unions damaliger Vizepräsident Bernd Hofmann sagte dazu: „Wenn wir den Schnee nicht wegräumen, gibt es eine Schlammschlacht. Denn der Boden ist ja gefroren, da kann das Wasser nicht ablaufen.“ Und so kam es zum legendären Aufruf: Unioner helft uns! Der wurde über Website und Radio ausgespielt (damals gab es noch kein mobiles Internet). Und zusätzlich hatte Sven Schlensog die Union-Fanklubs abtelefoniert. Aufruf des Vereins auf der Website : Der 1. FC Union Berlin braucht seine Fans und bittet euch, bei der Schneeräumaktion um Unterstützung. Um 15 Uhr soll die „Mission Impossible“ starten. Die Firmen Siebert Oetzel Baugroßhandel GmbH und Hellweg Baumärkte haben dem 1. FC Union Berlin spontan bei der Beschaffung der Schneeschieber geholfen. Für Glühwein, Bier und Würstchen ist gesorgt. Jedes Helferlein erhält zusätzlich eine Freikarte für das Schlagerspiel in der Regionalliga gegen Eintracht Braunschweig. Also Unioner, helft uns, wir wollen morgen ins Endspiel einziehen – alle zusammen. Aufruf des Vereins durch Fanbetreuer Sven Schlensog über Berliner Radiosender: O-Ton aus „Ball-Haus des Ostens“ vom SFB Was passierte also? 15.30 Uhr ging es auf den Traversen mit über 100 Fans los. Und 16 Uhr waren die freigeräumt. Und ab 16 Uhr wurde das Spielfeld geräumt. Die Unioner fuhren mit Schneeschippen über den Rasen und die Stehplatztribünen und befreiten sie vom Schnee. Das war gar nicht so leicht, wie es sich anhört, denn die Stufen auf den Tribünen waren damals nicht betoniert, sondern Bordsteine hielten jeweils die Erde. Zudem waren die Stufen abgetreten (sagen jedenfalls die Unioner gerne). Wie auch immer, sie waren krumm und schief. Da konnte man also gar nicht so einfach mit dem Schneeschieber langfahren. Außerdem musste der Schnee ja auch weg. Aber das Schippen ging erstaunlich schnell. Und ähnliches galt für den Platz. Ich war bei der Aktion auch dabei und hatte dafür meine Uni geschwänzt. Uns wurde klar gesagt, dass wir auf keinen Fall den Rasen mit wegrasieren sollten. Denn das war die eigentlich große Gefahr damals. Dass der Platz auf Wochen hinaus unbespielbar wird. Wir schoben also den Schnee zusammen und schippten ihn in Schubkarren, mit denen er abtransportiert wurde. Und all das knapp 24 Stunden vor dem geplanten Anpfiff im Halbfinale. Bernd Hofmann sagte dazu in der Berliner Zeitung : „Unter dem Schnee sieht der Platz ganz gut aus. Ein bisschen Nieseln dürfte der Platz verkraften. Aber wenn der große Regen kommt, kann das Wasser wegen des gefrorenen Rasens nicht versickern und dann bilden sich Pfützen.“ Aber es lässt sich zusammenfassen: Am Abend des 5. Februar war die Wahrscheinlichkeit für einen Anpfiff gestiegen. Die Stimmung war ganz gut und man kann durchaus behaupten, dass das Team Pfanneheiß schon damals ein paar Vorläufer hatte, wenn wir uns diesen Fan nach dem Schneeschippen anhören: O-Ton aus „Ball-Haus des Ostens“ vom SFB Wir sind jetzt am Dienstag, dem 6. Februar, und um 10 Uhr findet die Platzbegehung statt. Ich zitiere mal den gesamten Text von Mathias Bunkus aus dem Berliner Kurier über die Platzbegehung : Der Wettergott ist ein Berliner. Genauer gesagt, er muss ein Fan der „Eisernen“ sein. Denn als FIFA-Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer gestern um 10 Uhr zwecks Platzinspektion in der „Alten Försterei“ erschien, präsentierte sich das Stadion in einem unerwartet guten Zustand. Ein kurzer Rundgang, ein prüfender Blick in den wolkenverhangenen Himmel, dann legte sich der 36-Jährige fest: „Es geht. Wenn es nicht noch aus Eimern schüttet, pfeifen wir an.“ Erleichterung pur bei den Union-Offiziellen um Heiner Bertram. Auch Gladbachs Manager Christian Hochstätter war zufrieden. „Klar ist der Boden tief und rutschig. Aber ich habe schon Plätze gesehen, die in einem weit schlechteren Zustand waren“, meinte der Ex-Profi. „Wir sind ja schon seit Sonntag in Berlin. Da wollten wir nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen.“ Dank der kurzfristig anberaumten Räumungsaktion vom Montag, als die „Eisernen“ mit Schneeschippen und Besen bewaffnet die Ränge und das Spielfeld bearbeitet hatten, war von der weißen Pracht auf dem Rasen nichts mehr zu sehen. Nur der Platzwart war nicht glücklich: „Der hat Angst, dass wir hier ab morgen Kartoffeln anpflanzen könnten“, meinte Manager Oskar Kosche, „aber da muss er durch“. Und so kam es zum legendären Pokal-Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach, das gleich mehrere Premieren für Union bereithielt: Es war das erste ausverkaufte Spiel im Stadion an der Alten Försterei seit der Wiedervereinigung Es war das erste Spiel des 1. FC Union, das deutschlandweit (also beide Deutschlands) live übertragen wurde ( 6,83 Mio Zuschauer ) Und die kleine Sitzplatztribüne hatte eine Überdachung bekommen, die erstmals in diesem Spiel eingeweiht wurde Drittligist Union dominierte in der ersten Halbzeit die Borussen, führte aber nur 1:0 durch Bozo Djurkovic. Steffen Menze hätte bereits in der 4. Minute das 1:0 schießen müssen. In der zweiten Halbzeit musste Daniel Ernemann in der 60. Minute verletzt raus. Der Verteidiger spielte in der Partie vorgezogen im Mittelfeld, um die Kreise von Markus Hausweiler zu stören, dessen Vorlagen Union fürchtete. In der 61. und 67. Minute traf der Niederländer Arie van Lent jeweils nach Hausweiler-Vorlagen und eigentlich sah alles nach einem Gladbacher Sieg aus. Doch nach einer Freistoßflanke vom gerade aus Uerdingen zu Union ausgeliehenen und in der 69. Minute eingewechselten Daniel Teixeira traf Steffen Menze per Kopf zum Ausgleich. Ich glaube, dass bis auf den Schiedsrichter alle gesehen haben, dass das Abseits war. Und zwar nicht zu knapp. Die Verlängerung war meiner Erinnerung nach eine reine Abwehrschlacht. Und dann kam es zum Elfmeterschießen. Dazu muss man wissen, dass es im Sommer zuvor im Aufstiegsrelegationsspiel in Osnabrück zu einem legendären Elfmeterschießen nach Hin- und Rückspiel kam, das Union nach 11 Schützen auf beiden Seiten noch verlor und dem Klub das Scheitern in wichtigen Momenten immer noch nachhing. Nicht ohne Grund wurde der Verein auch „die Unaufsteigbaren“ genannt. Immerhin probierten sie es seit 1991 erfolglos, in die Zweite Liga aufzusteigen. Umso erstaunlicher diese Wette von Steffen Menze und Jens Tschiedel: Tschiedel wäre 5. Torschütze gewesen und hatte um 100 Mark gewettet, dass er gar nicht antreten müsse, weil Union das vorher klar macht ( Berliner Kurier ). Menze, der in Osnabrück den Matchball als Elfmeter vergab, glaubte nicht daran. Im Elfmeterschießen hielt Sven Beuckert die Gladbacher Elfmeter von Arie van Lent und Max Eberl und Union traf alle, so dass Ronny Nikol als vierter Schütze den entscheidenden Elfmeter versenkte. Hier die Radioreportage vom Elfmeterschießen. O-Ton: Elfmeterschießen Radioreportage Was passierte nach dem Elfmeterschießen: Beim Platzsturm nach dem Abpfiff wurde Arie van Lent von Maskottchen Ritter Keule mit dem Morgenstern getroffen ( taz ). Und hier hörst du den Stadionsprecher, wie er im Moment der Euphorie die Leute noch vom Platzsturm abhalten wollte, weil das den Rasen noch mehr kaputt machen würde: O-Ton aus „Ball-Haus des Ostens“ vom SFB Was passierte danach? Jens Tschiedel bekam von Steffen Menze die 100 Mark. Aber da jeder Spieler die unglaubliche Prämie von 32.000 Mark für den Finaleinzug erhielt, war das zu verschmerzen. Der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, war auch im Stadion und versprach die Investition von 300.000 Mark in eine Lautsprecher-Anlage . Denn die war nur ausgeliehen. Der Vertrag von Trainer Georgi Wassilev lief im Sommer aus und Heiner Bertram wollte über die Vertragsverlängerung erst nach Zweitliga-Aufstieg reden ( Kurier ). Denn das war ja das eigentliche Ziel von Union und da stand das Team noch nicht auf einem Aufstiegsplatz in der zweigleisigen Regionalliga. Das führte zu der komischen Situation, dass Torhüter Sven Beuckert als Pokalheld nach dem Spiel einerseits den erwartbaren Satz sagte: „Die Mannschaft hat sich heute reingeschossen in den Schlamm.“ Aber er sagte dann auch: „Wir müssen uns jetzt ganz auf die Meisterschaft konzentrieren – das Finale ist noch weit weg.“ Fragen an Hans Meyer nach dem Spiel ( Berliner Zeitung ): Frage: Nach der 2:1-Führung bis zur 80. Minute schien ihr Team auf der Siegerstraße. Wie erklären sie sich den Einbruch? Meyer: Junger Mann, ich bin 30 Jahre in dem Job, da kann mich nichts mehr überraschen. Versuchen Sie nicht, im Fußball immer logische Erklärungen zu bekommen. Jeder weiß, dass Union besser als Magdeburg ist, aber schlechter als Bayern. Trotzdem haben die Bayern in Magdeburg verloren. Und Köln auch. Wir sind auch schlechter als Köln. Ach wissen Sie was: Ich kann es Ihnen nicht erklären. Zitieren Sie einfach einen Psychologen. Frage: Wie sehr ärgert Sie das Ausscheiden? Meyer: Ich habe immer gesagt, wenn man das Endspiel nicht erreicht, sollte man sich im Pokal schnell davonstehlen. Je weiter du kommst, um so mehr schmerzt das Ausscheiden. Eine Riesenchance für den Klub ist dahin. Gladbach hat Schulden und hätte sich im Finale etwas sanieren können. Das kann ja nun Union weiter tun. Frage: Eine Sympathiebekundung für ihren alten Verein, bei dem Sie vor über fünf Jahren gearbeitet haben? Meyer: Ich finde es stark, wenn ein Klub Riesenprobleme hatte und sich über Leistung in den Vordergrund schiebt. Ich sehe, bei Union gibt es jetzt VIP-Zelte en masse. Zu meiner Zeit lag bei der Pressekonferenz noch ein Brötchen auf dem Tisch – das vermisse ich heute. Frage: Stimmen Sie dem Urteil zu: Es war ein Klasse-Pokalspiel. Meyer: Sind Sie Unionfan oder was? Wir haben auf einem beschissenen Boden viel Rasse gesehen. Wunderschön alles, oder? Union hat seinen Heimvorteil prima genutzt – vielleicht kriegen die beim DFB durch, dass sie das Finale auch hier spielen können statt im Olympiastadion. Und in der Meisterschaft? Da spielte Union danach nur Unentschieden in Wattenscheid und holte zu Hause nach 0:2 Rückstand noch in letzter Minute ein 2:2 gegen Braunschweig. Danach forderte Präsident Heiner Bertram eine kleine Siegesserie. Und die Mannschaft? Die gewann dann 10 Spiele am Stück und stieg in die Zweite Liga auf. Aber das ist eine andere Geschichte. On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData28a3bdd5cbbd04 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. 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Die Geschichte eines russischen Armee-Sportklubs in der DDR und seiner Beziehungen zu Union. In dieser Folge beschäftigen wir uns mit einer Mannschaft mit Profi-Fußballern in der DDR, gegen die Union oft gespielt hat, die aber nicht Teil des DDR-Ligensystem war: der Sowjetische Armeesportklub Elstal. Und mit Dieter Fitz, der nicht nur Union und SASK einmal trainiert hat, sondern auch noch Teil einer anderen großen Story in Unions Geschichte ist. Aber die ist for an other day. In dieser Folge beschäftigen wir uns mit einer Mannschaft mit Profi-Fußballern in der DDR, gegen die Union oft gespielt hat, die aber nicht Teil des DDR-Ligensystem war: der Sowjetische Armeesportklub Elstal. Wir reden über dessen Heimat auf dem Gelände des Olympischen Dorfes für die Nazi-Spiele 1936, den Mutterverein von SASK, ZSKA Moskau, und Dieter Fitz, der nicht nur Union und SASK einmal trainiert hat, sondern auch noch Teil einer anderen großen Story in Unions Geschichte ist. Aber die ist for an other day. Ein Photo des Olympischen Dorfes als Lost Place, Photo: Julia Laske Links und Quellen SASK Elstal Unions Bilanz gegen SASK: 4 Siege, 5 Unentschieden und 5 Niederlagen zwischen 1966 und 1989 Das Programmheft aus dem Dezember 1983 Der Sportplatz von SASK Elstal, Photo: Lostplace Fotographie / Thomas Wilhelm Der Sowjetische Armeesportklub auf Wikipedia Die Fußballwoche (S. 2 und 16) über SASKs Beitrag zur „Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ Frank Willmann über SASK für die Bundeszentrale für Politische Bildung und über die SASK-Leihgaben an Motor Weimar für die Thüringische Landeszeitung Beispiele für SASK Spieler: Wjatscheslaw Wiktorowitsch Tschanow , Marian Plachetko ( Märkische Allgemeine Zeitung ), Jury Adshem wurde von SASK an KWO ausgeliehen, hier gegen Heiko Scholz (Lok Leipzig). Photo: Namensnennung: Bundesarchiv, Bild 183-1986-1207-002 / Gahlbeck, Friedrich / CC-BY-SA 3.0 Bericht der Lausitzer Rundschau über die AR-Führung des Olympiageländes ZSKA Moskau Wikipedia mit der Geschichte und dem Beginn als Общество любителей лыжного спорта (ОЛЛС), (Gesellschaft/Klub der Skisportfreunde) Über 40 Jahre so viele sowjetische Meisterschaften wie Ararat Yerev, Dinamo Minsk, Zenit Leningrad, Zorya Voroshilovgrad hatten ebensoviele Meisterschaften in der Zeit Die Champions League Saison 1992/93 mit ZSKAs „ Heimspielen “ in Deutschland Manuel Veths Erzählung dieser Geschichte auf Futbolgrad Dieter Fietz … in der Wikipedia ImmerUnioner über Fietz Zeit als Trainer bei Union 01.07.1974 – 29.11.1975 und seinen Werdegang danach Der Kurier (26.01.1996) über seine Rolle in Unions „Moskau-Connection“ Der Kurier im Feb. 1996: Fietz in – mal wieder nötige – Krisensitzungen involviert Fietz laut Kurier in dubiosen Bau von Rennstrecke auf Mallorca involviert (die eine noch dubiosere weitere Geschichte hat) Das „ Art Hotel “ in Moskau Das Interview und die Recherche von Christoph Biermann mit und über Fietz . On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData551cab7483ca79 = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. 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1940 spielte der SC Union Oberschöneweide zwei Partien gegen Rapid Wien in der Endrunde um die Deutsche Kriegsmeisterschaft, weshalb wir herausfinden wollen, wie der Fußball im Nationalsozialismus organisiert war. Durch die Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich kam es zu der aus heutiger Sicht merkwürdigen Tatsache, dass der SC Union Oberschöneweide gegen Rapid Wien um die Deutsche Meisterschaft spielte. Doch es war keine normale Meisterschaft im Dritten Reich, sondern die erste Kriegsmeisterschaft. Wir besprechen die Besonderheiten der Gleichschaltung des Sports und warum der DFB als Hülle noch bis 1940 existierte. Außerdem schauen wir uns an, unter welchen Umständen Fußball im Krieg gespielt wurde und vor welchen Herausforderungen die Klubs dabei standen. Und wir schauen uns ein paar Zeitungsberichte aus der Saison 1939/40 an. SC Union Oberschöneweide mit Rapid Wiens Star Franz Binder, Foto via SC Union 06 Quellen: „Fußball unterm Hakenkreuz: Der DFB zwischen Sport, Politik und Kommerz“, Nils Havemann, Campus Verlag 2005 „Stürmen für Deutschland: Die Geschichte des deutschen Fußballs von 1933 bis 1954“, Dirk Bitzer, Campus Verlag 2003 „Der deutsche Fußball im 2.Weltkrieg“, Bernhard Wetzstein, Universität Göttingen 2007 Vereinsgeschichte des 1. FC Union Berlin mit Ausschnitt aus der Fußballwoche von 1940 (Vereinswebsite) Zeitungsausschnitte zur Kriegsmeisterschaft 1939/40 auf der Website des SC Union 06 Hörfehler, Podcast über Fußballgeschichte und Kultur, Episode über Rapid Wien Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten Tschammer-Pokal Luftwaffensportverein Hamburg „Die Bomben-Mannschaft“, Spiegel Online über den Luftwaffensportverein Hamburg , 14.4.2008 Rote Jäger „Rote Jäger gehen erfolgreich auf Torejagd“, Neue Westfälische Zeitung , 9.2.2013 Franz Binder Herbert Raddatz Fußball im Arbeiter Turn- und Sportbund Die VSG Altglienicke als Arbeitersportverein Forschung zum Arbeiterfußball „Vom Anspruch, den Gegenspieler zu respektieren“, Deutschlandfunk , 27.10.2018 On Air: Daniel Roßbach Twitter Sebastian Fiebrig Instagram Twitter Facebook Die Musik wurde von David erstellt und die Logos von Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen Geschichts-Podcasts Zeitsprung von Daniel Meßner und Richard Hemmer . Danke für alles! Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei iTunes oder auf Panoptikum.io . Ihr könnt "Und niemals vergessen" auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren. Keine Episode mehr verpassen! window.podcastData1e0ed10f3f407d = {"title":"Und niemals vergessen","subtitle":"Geschichten aus der Historie des 1. FC Union Berlin","description":"Den 1. FC Union Berlin gibt es seit 1966. Fu\u00dfball in K\u00f6penick und Obersch\u00f6neweide noch viel l\u00e4nger. Episode f\u00fcr Episode erz\u00e4hlen wir uns von Begebenheiten aus dieser sportlichen, sozialen und politischen Geschichte. Um niemals zu vergessen: Eisern Union!","cover":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/wp-content\/cache\/podlove\/92\/a29ef3a40f98ef9b43aa2c21fd5fad\/und-niemals-vergessen_400x.png","feeds":[{"type":"audio","format":"mp3","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/mp3\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"aac","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/m4a\/","variant":"high"},{"type":"audio","format":"opus","url":"https:\/\/und-niemals-vergessen-podcast.de\/feed\/opus\/","variant":"high"}]}; if (typeof SubscribeButton == 'undefined') { document.write(unescape("%3Cscript class=\"podlove-subscribe-button\" src=\"https://und-niemals-vergessen-podcast.de/wp-content/plugins/podlove-podcasting-plugin-for-wordpress/lib/modules/subscribe_button/dist/javascripts/app.js\" data-json-data=\"podcastData1e0ed10f3f407d\" data-language=\"de\" data-size=\"big\" data-format=\"cover\" data-style=\"filled\" data-color=\"#605f5f\"> %3E%3C/script%3E")); // hide uninitialized button window.setTimeout(function() { iframes = document.querySelectorAll('.podlove-subscribe-button-iframe') for (i = 0; i < iframes.length; ++i) { if (!iframes[i].style.width && !iframes[i].style.height) { iframes[i].style.display = 'none'; } } }, 5000); }…
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