Solheim Cup und Rory allein zu Haus
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Sonntag Nachmittag beim Solheim Cup 2024: Lilia Vu legt ihren Ball auf der 18 im Duell gegen Solheim-Cup-Rookie Albane Valenzuela (Schweiz) tot an die Fahne. Mit 1down war die Weltranglisten-Zweite auf das Schlussloch des Robert Trent Jones GC gegangen. „Ich habe erst auf dem Fairway erfahren, dass ein halber Punkt reichen würde“, sagte Vu anschließend im Interview. Da Valenzuela ihren Birdie-Putt aus rund acht Metern verpasste, war es Vu vergönnt, den entscheidenden halben Punkt zum Gesamtsieg zu holen. Team USA siegte am Ende 15,5:12,5 und eroberte nach zuletzt drei Niederlagen in Serie den Kritallglaspokal zurück.
„Es ist so cool, ich bin so stolz auf meine Spielerinnen. Es war ein harter Kampf bis zum Schluss; Team Europa hat uns alles abverlangt. Am Ende hat es Lilia für uns entschieden. Sie ist die Nummer zwei der Welt. Für solche Momente sind die Besten eben geschaffen“, erklärte US-Captain Stacy Lewis überglücklich. Dabei mussten die Gastgeberinnen in Gainesville tatsächlich mächtig fighten, denn der Vorsprung von 10:6 aus den beiden Vortagen wurde nie wirklich größer, was auch und vor allem an einer starken Performance der Europäerinnen lag. Allen voran Charley Hull setzte ein sehr frühes Ausrufezeichen. Die Engländerin hatte es in Match eins mit Nelly Korda und damit der Nummer eins der Welt zu tun. Aber Hull ließ erst keine Zweifel aufkommen, schaltete sofort den Turbo ein und tütete einen sehr überzeugenden 6&4-Sieg ein. Da Megan Khang in der zweiten Partie des Tages nahezu zeitgleich ebenso einen Kantersieg (6&5) für die USA gegen Emily Pedersen klar machte, war der alte Abstand wieder hergestellt. Knackpunkt für den Triumph der Gastgeberinnen waren vielleicht auch die beiden deutlichen Niederlagen der beiden europäischen Routiniers Anna Nordqvist und Carlota Ciganda. Die Schwedin unterlag Allisen Corpuz vorzeitig 4&3, die Spanierin musste sich Rose Zhang 6&4 beugen.
Dennoch: Team Europa kämpfte, glaubte an sich und biss sich nochmal richtig rein ins 19. Duell zwischen den USA und Europa. Die deutsche Solheim-Cup-Debütantin Esther Henseleit lieferte sich ein enorm spannendes Match mit einer ebenso großartig aufspielenden Andrea Lee, das auf dem 18. Grün schließlich geteilt wurde. „Ich habe extrem gut gespielt, es ging hin und her zwischen uns. Am Ende war ich etwas enttäuscht, nur den halben Punkt beigesteuert zu haben. Ich denke, wir haben den USA einen großen Kampf geliefert, mit dem sie vielleicht nicht gerechnet hatten“, so Henseleit. Sie habe dennoch großen Spaß gehabt bei ihrer Turnierpremiere: „Das war eine richtig coole Woche und ich hoffe, dass ich nochmal die Chance bekomme.“
Tatsächlich war es ein Krimi bis zum Schluss, denn Celine Boutier besiegte am Nachmittag nervenstark noch US-Solheim-Cup-Legende Lexi Thompson im Zielsprint und als Maja Stark einen Dreieinhalb-Meter-Putt auf der 18 zum lebensrettenden Remis gegen Lauren Coughlin lochte, keimte nochmal etwas Hoffnung auf bei Team Europa. Doch dann kam Lilia Vu und knipste mit ihrem überragenden Annäherungsschlag den Kontrahentinnen das Licht aus. Europas Kapitänin Suzann Pettersen war trotzdem stolz auf den Teamspirit ihrer Spielerinnen: „Es war halb drei Nachmittag und wir waren immer noch am Leben. Das hätten uns manche vielleicht nicht zugetraut. Wir hatten eine Menge Chancen da draußen. Ich hatte trotzdem Spaß und eine großartige Woche mit den Mädels. Wir haben viel gelacht. Jetzt freue ich mich für Stacy“, so Pettersen.
Am Ende war die Hypothek aus den Vierern an den beiden Vortagen einfach zu groß. Einen 6:10-Rückstand gegen einen so starken Gegner aufzuholen, erfordert eine enorme Kraftanstrengung - und eine Menge Glück. Das war den Europäerinnen diesmal nicht vergönnt. Team USA eroberte den Kristall-Pokal zurück, den die Stars & Stripes zuletzt 2017 in Iowa gewonnen hatten. Im Anschluss gab es zwei Niederlagen in Gleneagles (2019) und Inverness (2021). Im Vorjahr hatte Titelverteidiger Europa ein 14:14 in Spanien gereicht, um die Trophäe zu behalten. 2026 steigt der Solheim Cup in den Niederlanden (Bernardus Golf, 11. bis 13. September). Pettersen: „Dann werden wir hungriger denn je sein.“
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DP World Tour mit dramatischem Heimspiel für Rory McIlroy```** Rasmus Hojgaard gewinnt die Irish Open und feiert mit erst 23 Jahren seinen bereits fünften Sieg auf der DP World Tour. In einem dramatischen Finish fängt er Lokalmatador Rory McIlroy noch ab. Bester Deutscher im Royal County Down GC: Freddy Schott auf T17.
Es wäre alles so schön gewesen für die Golf-Fans in Nordirland. Bei der Irish Open im Royal County Down GC hatte Publikumsliebling Rory McIlroy nach drei Runden in Führung gelegen. Ins Finale am Sonntag war der Lokalmatador mit zwei Birdies gestartet und baute seinen Vorsprung auf die Konkurrenz sogar noch aus. Es sah stark nach einem Heimsieg des Nordiren aus, der in Holywood, nur eine Autostunde von Newcastle entfernt, aufgewachsen ist.
Im Finish flatterten beim Führenden des Race to Dubai dann allerdings die Nerven. McIlroy leistete sich zwei Bogeys auf den letzten vier Löchern und öffnete die Tür für seine Kontrahenten nicht nur einen Spalt. Der Däne Rasmus Hojgaard ließ sich diese Chance nicht entgehen, schritt hindurch und krallte sich dank eines grandiosen Endspurts mit drei Birdies auf den Löchern 16, 17 und 18 noch den Sieg. Hojgaard unterschrieb eine 65 und siegte mit gesamt -9 vor McIlroy (-8) und dem Italiener Matteo Manassero (-8).
„Unglaublich. Das bedeutet mir so viel und gibt mir auf jeden Fall einen Schub an Selbstvertrauen. Ich hatte eine Zahl im Kopf heute – und zwar die Acht. Es wurde eine Neun unter, das macht mich richtig glücklich“, so Hojgaard. Sein Spiel gehe schon seit Wochen in die richtige Richtung und jetzt sei er für das harte Training endlich wieder belohnt worden. „Es hätte keinen besseren Zeitpunkt geben können, denn jetzt bin ich wieder deutlich näher an meinem Ziel“, so Hojgaard, der seinem Zwillings-Bruder Nicolai auf die PGA Tour folgen möchte. Im Vorjahr hatte er den Sprung nach ganz oben noch verpasst. Hojgaard ist erst 23 Jahre alt und feiert trotzdem schon seinen fünften Erfolg auf der DP World Tour. Damit ist er jüngster Fünffach-Sieger seit José-María Olazábal, der 1989 Pokal Nummer fünf geholt hatte.
Bester Deutscher bei der Irish Open im Royal County Down GC ist Freddy Schott, der bei schwierigen Bedingungen an der nordirischen Küste mit gesamt Even Par (70, 71, 72, 71) auf T17 landete. Max Kieffer landet nach einer 73 und gesamt +5 auf T45. Alexander Knappe (+6) teilt Rang 52, Jannik De Bruyn (+7) Rang 57 im Endklassement. Den Cut verpasst hatten Yannik Paul, Max Rottluff, Marcel Schneider und Nick Bachem. Der Tour-Tross bleibt in Großbritannien und zieht weiter nach Wentworth, wo in dieser Woche die BMW PGA Championship ansteht.
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